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Pressestelle Goethe-Universität

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Forschung

Jul 17 2013
12:20

VolkswagenStiftung unterstützt Forschungsvorhaben am Interdisziplinären Zentrum für Ostasienstudien mit 1,37 Mio. Euro

Vom Schwachen zum Schutzwürdigen – Verwobene Modernitäten in Ostasien

FRANKFURT. Jenseits wirtschaftlicher Liberalisierungsschritte wird in Japan und China immer stärker öffentlich darüber diskutiert, wie schwache Gruppen und Interessen geschützt werden können. Worin unterscheiden sich diese Diskurse in Ostasien von denen in der westlichen Welt, wo sind Ähnlichkeiten auszumachen? Das werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Interdisziplinären Zentrum für Ostasienstudien (IZO) der Goethe-Universität in den nächsten drei Jahren genauer erforschen. Die VolkswagenStiftung unterstützt ihr Forschungsvorhaben in der Initiative „Schlüsselthemen für Wissenschaft und Gesellschaft“ mit 1,37 Mio. Euro. Diese freudige Nachricht traf jetzt in Frankfurt ein.

„Unsere Forschung soll einen innovativen Beitrag zum Dialog zwischen den Regionalstudien und den verschiedenen Disziplinen leisten“, so der Sinologe Prof. Iwo Amelung, der gemeinsam mit dem auf japanisches Recht spezialisierten Rechtswissenschaftler Prof. Moritz Bälz, der Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Area Studies China/Ostasien, Prof. Heike Holbig, und Prof. Cornelia Storz, ausgewiesen für Institutionen- und Innovationsökonomik in Ostasien und Japan, den nun erfolgreichen Antrag gestellt hat. „Wir wollen nicht nur unser Verständnis für die Entstehung von nicht-westlichen Weltbildern und ihre Rückwirkungen auf die Weltbilder des Westens hinterfragen, uns interessiert auch, wie sich neue Positionen zum Schutz des Schwachen in einer globalisierten Welt entfalten“, ergänzt Holbig. Die Ergebnisse der verschiedenen Projekte werden die Wissenschaftler in Publikationen und Vortragsreihen, zu der ebenso Forscher aus Ostasien eingeladen werden, einer breiten interessierten Öffentlichkeit präsentieren.

Die Frankfurter Forscher haben ein spannendes Phänomen ausgemacht: Weg vom Dogma eines Primats von Modernisierung und ausschließlicher Fokussierung auf Wachstum wird in Japan und China neu über das Gemeinwohl und damit über den Schutz des Schwachen in der Gesellschaft verhandelt – ähnlich wie im Westen, aber mit regionalen Unterschieden. Denn diese Debatten nehmen Anleihen nicht nur bei westlich geprägten Diskursen, sondern auch bei den reichhaltigen ostasiatischen Traditionen von Barmherzigkeit und Philanthropie. „Systematisch zu vergleichen, wie China und Japan schwache Gruppen und Interessen schützen, ermöglicht zugleich Besonderheiten der Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft in diesen beiden Ländern herauszuarbeiten“, so Bälz.

Vier Themen werden in Fallstudien jeweils in China und in Japan untersucht, was einen späteren Vergleich zwischen diesen beiden Ländern ermöglicht: Dabei geht es um Forderungen nach dem Schutz von Katastrophenopfern, nach respektablen Arbeitsbedingungen für Beschäftigte, nach Erhalt des kulturellen Erbes und nach dem Schutz von Tieren. Die Fallstudien übernehmen Doktoranden, die von jeweils zwei der Professoren mit unterschiedlicher Länderexpertise und disziplinärer Ausrichtung betreut werden. „Eingebettet sind diese Fallstudien in einen gemeinsamen Rahmen, den vier konzeptionellen Hintergrund-Studien schaffen. Diese sind interdisziplinär ausgerichtet und umfassen Politikwissenschaft, Recht, Wirtschaftswissenschaften und Sprach- und Kulturwissenschaften“, erklärt Storz.

Die Studien werden sich eine Untersuchung der historischen Bedingungen zu Nutze machen, an der ein Postdoc-Forscher arbeitet. Er beschäftigt sich besonders damit, wie sich philanthropische Vorstellungen und Praktiken in Ostasien während des späten 19. und  frühen 20. Jahrhunderts unter dem Einfluss sozialdarwinistischer Vorstellungen verändert haben. Im Fokus steht auch, wie die Moderne in den westlichen und den ostasiatischen Kulturen sich gegenseitig bedingt hat. Die indische, in Genf lehrende Anthropologin Shalini Randeria bezeichnet dies als „verwobene Moderne“, die gekennzeichnet ist durch interaktive Prozesse von Übersetzung, Modifikation und Aneignung von westlichen Konzepten und der Einbeziehung von vermeintlichen und tatsächlichen Traditionen in Ostasien.

Aus den Fördermitteln der VolkswagenStiftung werden unter anderem Stellen für acht Doktoranden und einen Post-Doc finanziert sowie Kosten für Reise und längere Auslandsaufenthalte der beteiligten Wissenschaftler in China und Japan. Der Titel des Forschungsvorhabens lautet „Protecting the Weak. Entangled processes of framing, mobilization and institutionalization in East Asia“.

Zum Interdisziplinären Zentrum für Ostasienstudien (IZO): Das Zentrum ist eine fächerübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der Goethe-Universität. Das Zentrum bündelt die ostasienbezogenen Aktivitäten der Sprach- und Kulturwissenschaften, Gesellschafts-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Forschung und Lehre und fördert das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Region Ostasien in einer zunehmend komplexen, globalisierten und vernetzten Welt. Darüber hinaus verbindet das IZO wissenschaftliche Theoriebildung und aus der Forschung gewonnene Erkenntnisse mit praktischer Erfahrung, insbesondere durch Kooperationen und den Austausch mit Institutionen und Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik. Gegründet 2008 als interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Ost- und Südostasien, ist es im Zuge der vom Land Hessen geförderten Zentrenbildung kleinerer geistes- und regionalwissenschaftlicher Fächer an hessischen Hochschulstandorten entstanden.

Informationen: Prof. Iwo Amelung, Interdisziplinäres Zentrum für Ostasienstudien, Campus Bockenheim,  Tel. (069) 798-22897, Amelung@em.uni-frankfurt.de

Personalia/Preise

Jul 16 2013
11:30

Dr. Till Jahnke wird für seine Beiträge zur Atom- und Molekülphysik geehrt/Mögliche Anwendung in der Strahlentherapie

Internationaler Physikpreis für Frankfurter Forscher

FRANKFURT.  Die oberste Internationale Fachgesellschaft für Physiker IUPAP verleiht Dr. Till Jahnke vom Institut für Kernphysik der Goethe-Universität den mit 1000 Euro dotierten Nachwuchsforscherpreis für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Atom- und Molekülphysik. Jahnke wird den Preis am 29. Juli auf der Jahreskonferenz der IUPAP in Lanzhou, China, entgegen nehmen.

Till Jahnke, 36, erregte bereits während seiner Doktorarbeit Aufsehen in Fachkreisen, als er im Oktober 2004 in den Physical Review Letters, der weltweit angesehensten physikalischen Fachzeitschrift, über den experimentellen Nachweis eines zuvor theoretisch vorhergesagten Effekts berichtete. Damals untersuchte er eng benachbarte Atome (Dimere): Wird eines der Atome mit hochenergetischen Synchrotronstrahlen angeregt, kann es seine überschüssige Energie in einer Art interatomarem Stress-Abbau an das Nachbar-Atom abgeben. Dies geschieht durch einen extrem schnellen Zerfallsprozess, „Interatomic Coulombic Decay“ (ICD) genannt.

Diesen Effekt konnte er im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts auch an Wassermolekülen erforschen – und stieß dabei auf medizinisch relevante Erkenntnisse. Denn die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass das Erbmolekül DNA nicht nur durch energiereiche Röntgenstrahlen geschädigt wird, sondern auch durch niederenergetische Elektronen, die im Körper erst infolge der Bestrahlung entstehen. Jahnke entdeckte einen Prozess, bei dem solche Sekundär-Elektronen frei werden:„Durch ICD treten bis zu 100 Mal mehr niederenergetische und für die Strahlentherapie relevante Elektronen auf“, hat Jahnke herausgefunden. Dies ist nicht nur wichtig für die Einschätzung von Strahlenschäden, sondern auch für die Dosierung bei der Strahlentherapie für Tumoren.

In den letzten Jahren konnte der Aspekt einer möglichen Strahlentherapie durch eine Idee der Gruppe von Prof. Lorenz Cederbaum der Universität Heidelberg ausgebaut werden. Mit einer bestimmten Unterart des ICD-Prozesses ist es möglich, in einem großen Komplex aus vielen Atomen ein beliebiges Atom direkt zu adressieren. In der Umgebung genau dieses einen Atoms entsteht dann ein ICD-Elektron, das Zellen schädigen kann. Eine zukünftige Anwendung könnte so aussehen, dass erkrankte Zellen mit bestimmten Substanzen markiert werden. Danach kann an diesen Markeratomen ICD durch Röntgenstrahlung ausgelöst und so die erkrankte Zelle gezielt beschädigt werden, während der restliche Körper nur wenig belastet wird. „Man kann sich dies so vorstellen, als platziere man kleine Bomben direkt an kranken Zellen, die dann durch Bestrahlung gezündet werden“, erklärt Jahnke. „Wir konnten nun in einem Experiment zeigen, dass der Prozess in einem einfachen Modellsystem wie geplant und mit einer unglaublich hohen Effizienz abläuft. Der Weg zur klinischen Anwendung ist allerdings noch sehr lang.“

Möglich wurden seine Experimente dank einer unter Frankfurter Federführung entwickelten spektroskopischen Methode, COLTRIMS genannt (Cold Target Recoil Ion Momentum Spectroscopy). Sie wird inzwischen international für unterschiedlichste Fragestellungen verwendet und ist mehrfach ausgezeichnet worden. Ausgangspunkt jeder Untersuchung ist die Anregung inner-atomarer Prozesse, die charakteristische Reaktionen auslösen und damit über die elektronische Struktur und Dynamik der Studienobjekte Auskunft geben. Das Besondere an dieser Methode ist, dass alle geladenen Teilchen im Detektor registriert werden. Aus der Messung der Flugzeit und des Auftrefforts lässt sich die gesamte Reaktion in voll-3D rekonstruieren.

Das „atomare Fußballspiel“ als Film

Kürzlich erweiterten Jahnke und die Frankfurter Arbeitsgruppe die Methode, so dass auch der zeitliche Ablauf rekonstruiert werden kann. „Wir können damit so etwas wie einen Film von einem atomaren oder molekularen Prozess drehen. Nehmen wir zum Vergleich ein Fußballspiel: die typischerweise eingesetzte Technik erlaubt es, ein einziges Standbild des gesamten Spiels aufzunehmen. Man erhält quasi nur eine Information über das Endergebnis. Mit der COLTRIMS-Technik waren wir nun in der Lage, zusätzlich einzelne Schnappschüsse zu machen und Informationen darüber zu erhalten, wo Spieler und Ball als nächstes hinlaufen werden. Unsere letzten Erweiterungen der Methode erlaubten es uns tatsächlich, dem Verlauf des Spieles inklusive aller Flanken und Doppelpässe direkt zu folgen.“, so Jahnke.

Für Jahnke ist der IUPAP-Preis nicht die erste Anerkennung. 2006 zeichnete die Vereinigung der Freunde und Förderer der Goethe-Universität seine Dissertation als eine der besten in den Naturwissenschaften aus. 2010 folgte der mit 10.000 Euro dotierte Röntgenpreis der Justus Liebig Universität Gießen. Jahnke hat inzwischen zahlreiche Angebote international angesehener Arbeitsgruppen aus Japan und den Vereinigten Staaten erhalten, ist Frankfurt aber treu geblieben. „Dass ich so gern hier bin, liegt definitiv an der Arbeitsgruppe und meinen beiden Mentoren Reinhard Dörner und Horst Schmidt-Böcking.“ erklärt er. „Die Bedingungen, die ich in Frankfurt für meine Forschung habe, sind außerdem phänomenal.“ Da er bereits als junger Nachwuchswissenschaftler zu den großen Synchrotronquellen in Berlin, Hamburg, Berkeley und in Japan reiste, und seither in ganz Europa, Amerika und Australien Forschungsaufenthalte absolvierte, kann er das internationale Feld gut beurteilen.

Ein Foto von Till Jahnke finden Sie hier.

Bildtext: Dr. Till Jahnke erhält den Nachwuchsforscherpreis für Atom- und Molekülphysik der obersten Internationale Fachgesellschaft für Physiker IUPAP.

Informationen: Dr. Till Jahnke, Institut für Kernphysik, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-47025; jahnke@atom.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jul 16 2013
10:39

Stefanie Zweig präsentiert ihr Buch „Nirgendwo war Heimat – Mein Leben zwischen zwei Kontinenten“ an der Goethe-Universität. 18. Juli, 18 Uhr, Campus Westend

Lebenserinnerungen

FRANKFURT. Am 18. Juli stellt die Bestsellerautorin Stefanie Zweig ihren Roman „Nirgendwo war Heimat – Mein Leben zwischen zwei Kontinenten“, das 2012 erschienen ist, an der Goethe-Universität Frankfurt vor. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im IG-Hochhaus Raum IG 411 auf dem Campus Westend statt. Der Buchvortrag ist Teil der 5. Frankfurter Goethe-Vorlesungen zum Thema „Jüdisch-christliche Literaturkontakte vom Mittelalter bis in die Gegenwart“, die vom Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik sowie dem Seminar für Judaistik organisiert werden.

Stefanie Zweig erzählt in ihrem neuesten Roman von ihren Kindheits- und Jugenderinnerungen. 1938 floh ihr Vater aus Oberschlesien vor den Nationalsozialisten nach Afrika, um eine neue Heimat für seine jüdische Familie zu finden. Ein halbes Jahr später gelang es ihm in letzter Minute seine Frau und seine fünfjährige Tochter Stefanie nach Kenia zu holen. In ihrem Buch beschreibt Stefanie Zweig ihre ereignisreiche Kindheit, die sie auf einer Farm in Afrika verbrachte. Gleichzeitig erinnert sie sich aber auch an die Sorgen um ihre Großeltern und Tanten, die nicht rechtzeitig aus Deutschland fliehen konnten und die sie nie wieder gesehen hat. 1947 kehrte die Familie auf Wunsch des Vaters nach Deutschland zurück, aber Stefanie Zweigs Herz blieb in Afrika.

Die 80-jährige Autorin verknüpft in ihrem neuesten Roman geschickt ihre eigenen Erinnerungen mit politischen und kulturellen Ereignissen der Zeit. Damit hat sie es auch früher schon wochenlang auf die Bestsellerlisten geschafft. Stefanie Zweig schrieb bereits mehrere autobiografische Romane über die Flucht ihrer jüdischen Familie nach Afrika und ihre Rückkehr nach Deutschland, wo die Familie in einem Haus in der Frankfurter Rothschildallee lebte. Die Bücher erreichten eine Gesamtauflage von über sieben Millionen Exemplaren und wurden in fünfzehn Sprachen übersetzt.

Ansprechpartner:  PD Dr. Regina Toepfer, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Tel.: (069) 798- 32680, R.Toepfer@lingua.uni-frankfurt.de; Jun.-Prof. Dr. Rebekka Voß, Seminar für Judaistik, Tel.: (069) 798- 22796, Voss@em.uni-frankfurt.de

Personalia/Preise

Jul 16 2013
10:22

Verleihung des 1822-Preises 2013. 18. Juli, 17 Uhr, Campus Westend

Preis für exzellente Lehre

FRANKFURT. Am Donnerstag, den 18. Juli 2013, wird der diesjährige 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre verliehen. Es werden insgesamt drei Preise vergeben, die mit 15.000 €, 10.000 € und 5.000 € dotiert sind. Ausgezeichnet werden Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für herausragendes Engagement in der Lehre sowie für die Entwicklung neuer Lehrangebote oder Lehrformate. Die Kandidaten für den Preis werden von den Studierenden vorgeschlagen, die Auswahl trifft eine Senatskommission gemeinsam mit einem Vertreter der Stiftung der Frankfurter Sparkasse.

Die Preisverleihung findet in Anwesenheit des Stellvertretenden Vorsitzenden der Stiftung der Frankfurter Sparkasse sowie des Präsidenten und des Vizepräsidenten der Goethe-Universität statt am:

Donnerstag, 18. Juli 2013, 17.00 Uhr,
in der Lobby des PA Gebäudes (PA 0.P01),
Campus Westend der Goethe-Universität.

Im Anschluss an die Preisverleihung gibt es Gelegenheit, mit den Preisträgern zu sprechen.

Forschung

Jul 15 2013
11:30

Gemeinsames Vorgehen bei Infektionen

Neue „Sprache“ von Bakterien entdeckt

FRANKFURT.  Bakterien leben nicht isoliert, sondern in Gemeinschaft mit anderen Bakterien. Sie kommunizieren miteinander über chemische Prozesse und können sich dadurch in der Gruppe „absprechen“, beispielsweise um bei Infektionen gemeinsam vorzugehen. Wissenschaftler der Goethe-Universität und der Ludwig-Maximilians-Universität München haben nun erstmals einen bislang unbekannten bakteriellen Kommunikationsweg entdeckt, der auch von medizinischem Interesse ist. In der online-Ausgabe der Zeitschrift Nature Chemical Biology berichten die Wissenschaftler über die Entdeckung eines neuen Signalmoleküls.

Verschiedene Bakterien kommunizieren auf unterschiedliche Weise. Am besten erforscht ist bislang die Kommunikation über N-Acylhomoserinlaktone (AHLs). Diese Signalmoleküle werden durch das Enzym LuxI-Synthase produziert und von dem dazu passenden LuxR-Rezeptor erkannt. Daraufhin verändert sich die Expression verschiedener Gene, so dass die Bakterien bestimmte Eigenschaften wie  Virulenz ausbilden. Rätselhaft war bisher, dass viele Bakterien zwar den LuxR-Rezeptor besitzen, aber keine LuxI-Synthase. Die Kommunikation über diese als LuxR-Solos bezeichneten Rezeptoren konnten Prof. Helge Bode von der Goethe-Universität  und Privatdozent Dr. Ralf Heermann von der Ludwig-Maximilians-Universität in München nun erstmals aufklären.

Die Forscher haben das Bakterium Photorhabdus luminescens untersucht, einen für Insekten tödlichen Krankheitserreger. „Wir haben ein neues Signalmolekül entdeckt, das auch biochemisch neuartig produziert wird“, sagt Helge Bode, Merck-Stiftungsprofessor für Molekulare Biotechnologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Der LuxR-Rezeptor erkennt in diesem Fall nicht AHLs, sondern andere Signalmoleküle, die alpha-Pyrone. Zusätzlich entdeckten die Forscher das dazu gehörige Enzym, die Pyron-Synthase (PpyS). Durch diese Kommunikation über die LuxR-Solos erkennen sich die Bakterien und bilden einen Oberflächenfaktor, der sie miteinander verklumpen lässt. Das schützt sie vermutlich bei der Infektion von Insektenlarven vor deren Immunsystem. Schließlich töten sie ihre Opfer durch die Produktion verschiedener Gifte. „Photorhabdus luminescens ist ein guter Modellorganismus, da er viele Verwandte bei menschlichen Krankheitserregern hat, darunter Kolibakterien wie EHEC und der Pest-Erreger“, sagt Ralf Heermann von der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Die Kommunikationswege von Bakterien sind ein möglicher Angriffspunkt für neue Medikamente. „Wenn Krankheitserreger nicht mehr wie bisher durch Antibiotika abgetötet, sondern an der Bildung krankmachender Eigenschaften wie Giften gehindert werden könnten, würde das die Gefahr von Resistenzbildungen erheblich mindern“, so Bode.

Publikation: Alexander O. Brachmann, Sophie Brameyer, Darko Kresovic, Ivana Hitkova, Yannick Kopp, Christian Manske, Karin Schubert, Helge B. Bode, and Ralf Heermann: Pyrones as bacterial signaling molecules, in: Nature Chemical Biology, DOI: 10.1038/nchembio.1295

Ein Bild zum Download finden Sie hier.

Bildtext: Ein neu entdeckter Signalweg für die Kommunikation zwischen Bakterien der Gattung Photorhabdus luminescens über den Naturstoff Photopyron bewirkt, dass die Bakterine einander erkennen und bei einer Infektion miteinander verklumpen. Vermutlich schützt sie das vor dem Immunsystem ihres Wirts.

Informationen: Prof. Helge Bode, Merck-Stiftungsprofessor für Molekulare Biotechnologie, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29557; H.Bode@bio.uni-frankfurt.de

Personalia/Preise

Jul 12 2013
15:32

Förderung des Schwerpunkts „Ubiquitin-Netzwerke“ und Beteiligung an weiterem Schwerpunkt

Goethe-Uni erneut erfolgreich im Loewe-Programm

FRANKFURT. Erneut ist es der Goethe-Universität gelungen, bei der hessischen Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz erhebliche Mittel einzuwerben. Ab Januar 2014 wird der LOEWE-Schwerpunkt „Ubiquitin-Netzwerke“ an der Goethe-Universität eingerichtet. Darüber hinaus sind Frankfurter Forscher an dem Schwerpunkt „SynChemBio“ beteiligt, der von der Philipps-Universität Marburg geführt wird. „Damit ist unsere Strategie aufgegangen, die Verzahnung von naturwissenschaftlicher und medizinischer Forschung zu befördern“, freut sich Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl. „Ich gratuliere den Kolleginnen und Kollegen zu der hervorragenden Arbeit.“ 

Der neue LOEWE-Schwerpunkt „Ubiquitin-Netzwerke (Ub-Net)“ befasst sich mit dem kleinen Protein Ubiquitin, das in viele zelluläre Prozesse regulierend eingreift und mit der Entstehung zahlreicher Erkrankungen in Zusammenhang gebracht wird. Neben der Goethe-Universität ist das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim an dem Schwerpunkt beteiligt. „Die Komplexität des Netzwerkes von Ubiquitin wird bislang nur ansatzweise verstanden“, erklärt Prof. Ivan Dikic, Sprecher der Initiative. „Unser Ziel ist, grundlegende Mechanismen aufzuklären und den Zusammenhang zwischen Fehlern im Ubiquitin-System und den daraus resultierenden Erkrankungen des Menschen zu untersuchen.“ Innerhalb dieses Schwerpunktes werden Biochemiker, Struktur- und Molekularbiologen sowie Kliniker zusammenarbeiten. Als assoziierter Partner ist außerdem die Firma Merck-Serono in Darmstadt beteiligt. „Damit können wir vielversprechende neue Zielstrukturen schnell auf ihren möglichen therapeutischen Nutzen prüfen“, so Dikic. Der Schwerpunkt wird über zwei Jahre mit rund 4,3 Millionen Euro gefördert.

Darüber hinaus sind fünf Frankfurter Forschergruppen an dem neuen LOEWE-Schwerpunkt „SynChemBio“ beteiligt. Gemeinsam mit ihren Kollegen aus Marburg und Gießen entwickeln sie neuartige chemische Strategien zur Modellierung biologischer Prozesse, die unter anderem bei der Arzneimittel-Herstellung eine wichtige Rolle spielen. Bislang sind synthetisch-chemische Verbindungen oft nicht so selektiv und präzise, wie gewünscht. Das liegt vor allem an der enormen Komplexität biologischer Systeme. „Wir nutzen die moderne Strukturbiologie, um die Grundlagen der hochselektiven Modellierung zu verstehen“, so der Frankfurter Prof. Harald Schwalbe, einer der stellvertretenden Sprecher des Schwerpunkts. Dabei kommt ein breites Repertoire von Verbindungsklassen und Methoden der organischen, anorganischen und nanobasierten Chemie zum Einsatz. Die neuartigen chemischen Strukturen und Strategien sollen die Grundlage für industrielle Innovationsprozesse insbesondere in der Wirkstoffforschung in Hessen bilden. Die Landesmittelförderung für die kommenden drei Jahre beträgt rund 4,1 Millionen Euro.

Die Entscheidung wurde gestern durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst bekannt gegeben. Insgesamt werden sechs neue Schwerpunkte mit rund 25 Millionen Euro finanziert. LOEWE fördert seit 2008 qualitativ herausragende Projekte an hessischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen und trägt damit zu deren Profilschärfung bei.

Informationen: Prof. Ivan Dikic, Institut für Biochemie II, Campus Niederrad, Tel.: (069) 6301-5964; ivan.dikic@biochem2.de. Prof. Harald Schwalbe, Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29130; schwalbe@em.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Jul 12 2013
15:25

Goethe-Universität diskutiert Chancen und Risiken der aktuellen Hochschulentwicklung. Symposium am 17. Juli, 10-14 Uhr, Campus Westend

Wohin geht die Lehre?

FRANKFURT. Die Differenzierung sowohl zwischen als auch innerhalb der Hochschulen hat auch in Studium und Lehre in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Dabei ist eine Heterogenisierung der Studierenden und Wissenschaftler als Teil dieser Entwicklung zu beobachten. Begleitet werden diese Prozesse von Diskursen über das Selbstverständnis einer Universität, wie sie in Leitbildern und anderen strategischen Dokumenten ihren Ausdruck finden.
Das Symposium „Selbstverständnis und Perspektiven universitärer Lehre –Gestaltungsspielräume einer Volluniversität“ fragt nach den Chancen und Risiken, die diesen Differenzierungsprozessen für Volluniversitäten innewohnen, gerade auch vor dem Hintergrund der Bologna-Reform.

Das Symposium findet statt:
Mittwoch, 17. Juli 2013, 10:00 – 14:15 Uhr, Renate von Metzler-Saal (1.801), im Casino des IG Farben-Hauses, Campus Westend der Goethe-Universität, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main.

Referenten:
Prof. Dr. Peer Pasternack, Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg: „Humboldt minus Bologna = Hochschulbildung der Zukunft?“
Dr. Sabine Behrenbeck, Wissenschaftsrat Köln: „Differenzierung in der Lehre – Trends, Treiber und Grenzen“
Michelle Mallwitz, Zeppelin-Universität Friedrichshafen: „Uni ist nicht Schule. Universitäres Lehren/Lernen ernstgenommen“
Dr. Thomas Grünewald, Wissenschaftsministerium Nordrhein-Westfalen: „Differenzierung und Profilbildung – Hochschulstrategie im zweiten Jahrzehnt von Bologna“

Weitere Informationen
Dr. Cornelius Lehnguth, Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung (LuQ), Goethe-Universität Frankfurt a.M., Tel. (069) 798-12486, lehnguth@pvw.uni-frankfurt.de

Hochschulpolitische Themen

Jul 12 2013
11:45

Auch hessische Schulen sollten das Fach ab Sekundarstufe I einführen

Forscher fordern Informatik als Pflichtfach

FRANKFURT. Bundesweit belegen zu wenige Schüler das Fach Informatik – so die Einschätzung von Informatikern der Goethe-Universität. Entsprechende Kenntnisse fehlten ihnen nicht nur im Studium oder Beruf, sondern auch bei der Teilhabe an der Informationsgesellschaft. Deshalb fordern die Forscher das Hessische Kultusministerium auf, das Fach in Hessen bereits in der Sekundarstufe I als Pflichtfach einzuführen, und zwar in allen Schulformen. In der Sekundarstufe II sollte Informatik den Naturwissenschaften gleich gestellt werden. Dieses Ansinnen wird von großen Unternehmen und namhaften Institutionen unterstützt. Bisher ist Informatik nur in Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern ein Pflichtfach.

„An hessischen Schulen lernen Schülerinnen und Schüler nur Fragmente von Computeranwendungen kennen, weil die informations- und kommunikationstechnische Grundbildung in die Gesamtheit der Fächer integriert ist“, beklagt Prof. Jürgen Poloczek vom „AK Informatik in der Schule“, in dem sich Lehrende des Fachbereichs Informatik an der Goethe-Universität zusammen geschlossen haben. „Dies ist nicht mehr als eine Anwenderschulung. Ohne Kenntnis der informatischen Grundlagen ist das Wissen nicht nachhaltig und wird dementsprechend schon bei einem Versionswechsel der Software unbrauchbar“, so Poloczek weiter.

Bereits 2008 machte der Fachausschuss für Informatische Bildung in Schulen darauf aufmerksam, dass Menschen, die mit Informations- und Kommunikationstechnologie nicht kompetent umgehen können, aus der Informationsgesellschaft ausgeschlossen sind. Die IT stelle ebenso wie Lesen, Schreiben und Rechnen eine Schlüsseltechnologie unserer Zeit dar. Deshalb müssten alle Schulformen Grundkenntnisse vermitteln. Das Gymnasium sollte darüber hinaus das Fach nicht nur als Werkzeuglieferant betrachten, sondern seine eigenen Fragestellungen behandeln.

Die Schule habe eine Orientierungsfunktion für das Studium, betonen die Mitglieder des AK Informatik in der Schule. Da es gerade im Bereich der MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu wenige Absolventen gebe, sei es wichtig, Schüler – und vor allem Schülerinnen – für diese Fächer zu interessieren und ihnen eine realistische Vorstellung zu vermitteln. „Es muss sich bald etwas tun, denn das Bildungsland Hessen kann es sich nicht leisten, ein Fach, dem eine Schlüsselrolle für die Entwicklung der Technologie und des Wirtschaftsstandortes zukommt, weiter zu vernachlässigen“, so Prof. Reinhard Oldenburg, Prof. für Didaktik der Informatik und Mathematik an der Goethe-Universität.

Das Anliegen des AK Informatik in der Schule wird unterstützt von Fachgesellschaften, Partneruniversitäten und Unternehmen: dem Bundesverband IT-Mittelstand e.V., dem Beirat für Aus- und Weiterbildung der Gesellschaft für Informatik (GI), dem Fachbereichstag Informatik, der Fachgruppe der hessischen und Rheinland-Pfälzischen Informatiklehrkräfte in der GI, dem Fakultätentag Informatik, dem 4ING-– Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und Informatik an Universitäten e. V., der MNU - Deutscher Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.V., der Didaktik der Informatik an der Technischen Universität Darmstadt, dem Institut für Informatik der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem Fachbereich Mathematik und Informatik der Phillips-Universität Marburg, dem VDE (VERBAND DER ELEKTROTECHNIK ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK e.V.), dem VDI Landesverband Hessen (Verein Deutscher Ingenieure) sowie dem elternbund hessen e.V.

Unterstützende Unternehmen: Robert Bosch GmbH, Continental AG, Deutsche Bank, Ferchau Engineering GmbH, Frankfurter Sparkasse 1822, IT-KARRIEREMACHER.de GmbH, peiker acustic GmbH & Co. KG, SIGS DATACOM GmbH, Software AG, Thomas Cook AG.

Informationen: Prof. Jürgen Poloczek, Institut der Informatik, Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798-28241; jupolocz@em.uni-frankfurt.de; http://www2.uni-frankfurt.de/39419283/informatik_pflichtfach

Personalia/Preise

Jul 11 2013
16:42

Goethe-Universität erneut von der DFG für Gleichstellungskonzept ausgezeichnet

Mit Chancengleichheit an die Spitze

FRANKFURT. Chancengleichheit gehört zu den Leitzielen der Goethe-Universität. Und sie unternimmt viel, um diesem Ziel näher zu kommen. Bereits zum zweiten Mal wurde die Goethe-Universität nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ihre Umsetzung forschungsorientierter Gleichstellungsstandards hervorgehoben: Sie gehört erneut zu den jetzt 22 von 68 DFG-Mitgliedshochschulen, die sich in der vierten und höchsten Stufe bei der Umsetzung dieser Standards befinden. Ausgezeichnet wurde die Goethe-Universität für ihr „abgerundetes und durchdachtes“ Gleichstellungskonzept, in dem „Gleichstellung und Diversität als Querschnittaufgaben begriffen werden“ sowie für die Innovationskraft und den Umfang ihrer Maßnahmen. Dazu gehören unter anderem Anreize für die Berufung von Professorinnen, das Angebot eines Dual Career Service, der Ausbau einer familiengerechten Infrastruktur oder der Ruth-Moufang-Fonds, der Fachbereichen im Wettbewerb Mittel für Gleichstellung zur Verfügung stellt. Ein Schwerpunkt liegt auch in der Unterstützung von Wissenschaftlerinnen aller Qualifikationsstufen durch Mentoring und Trainings.

Prof. Dr. Enrico Schleiff, Vizepräsident für das Ressort Chancengleichheit, sieht in dem Urteil der DFG die „Bestätigung, dass wir uns mit unserem Gleichstellungskonzept auf dem richtigen Weg bewegen.“ Auch Dr. Anja Wolde, Frauenbeauftragte und Leiterin des Gleichstellungsbüros der Goethe-Universität, freut sich: „Wir haben es in den vergangenen Jahren geschafft, dass die Frage der Chancengleichheit in vielen Projekten und Prozessen an der Hochschule Bedeutung erlangt hat. Dies wird uns jetzt durch die Bewertung der DFG positiv zurück gespiegelt. Allerdings bleibt noch viel zu tun, bis Frauen und Männer an der Hochschule tatsächlich gleichberechtigt sind.“

Dies sieht auch die DFG so. Mit den forschungsorientierten Gleichstellungsstandards will sie die Qualität der Forschung verbessern: Die Rahmenbedingungen sollen so verändert werden, dass sich bestehende Potentiale von Männern und von Frauen gleichermaßen entfalten können. Nachdem die Hochschulen seit 2008 dreimal über ihre Gleichstellungsmaßnahmen Bericht erstattet haben, will die DFG bis 2017 den Prozess der Umsetzung der Standards durch jährliche Daten-Reports über die Anteile von Wissenschaftlerinnen auf den verschiedenen Qualifikationsstufen weiter begleiten.

„Diesen Beschluss der DFG“, so Enrico Schleiff, „nehmen wir an der Goethe-Universität als Anreiz, unsere Aktivitäten fortzusetzen. Oberstes Ziel bleibt, den Anteil von Wissenschaftlerinnen dort, wo sie unterrepräsentiert sind, weiter zu erhöhen.“

Weitere Informationen
Dr. Anja Wolde, Frauenbeauftragte und Leiterin des Gleichstellungsbüros, Goethe-Universität Frankfurt, Tel. (069) 798-18100, wolde@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jul 11 2013
13:56

Feierliche Verabschiedung von Berndt Dugall. 17. Juli, Campus Riedberg

Direktor der Universitätsbibliothek geht nach einem Vierteljahrhundert in den Ruhestand

FRANKFURT. Der seit 1988 amtierende Direktor der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Berndt Dugall, geht Ende September in den Ruhestand. Aus diesem Anlass und um sein Wirken angemessen würdigen zu können, findet am 17. Juli - und damit noch vor Beginn der vorlesungsfreien Zeit - eine Abschiedsfeier zu seinen Ehren statt.  

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den Präsidenten der Goethe-Universität, Prof. Werner Müller-Esterl, werden Vertreter des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (Ministerialdirigentin Bauerfeind-Rossmann), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Frau Dr. Lipp) und der Hessischen Bibliotheksdirektorenkonferenz (Herr Dr. Reuter) sowie der Vorsitzende des Bibliotheksbeirats (Prof. Dr. Dr. h.c. Mosbrugger) jeweils ein kurzes Grußwort sprechen. Den Festvortrag „Die beidseitige befruchtende Verbindung von Wissenschaft und Praxis“ hält Prof. Dr. König (Geschäftsführender Direktor des House of Finance). Die Feierlichkeit endet nach einem Dank des Vizepräsidenten der Goethe-Universität und abschließenden Worten von Herrn Dugall mit einem gemütlichen Beisammensein.  

Die Festveranstaltung findet statt
am: Mittwoch, 17.07.2013 um 15.30 Uhr
im: Otto-Stern-Zentrum, Ruth-Moufang-Str. 2, Campus Riedberg, Goethe-Universität – Hörsaal H1.  

Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung mit geladenen Gästen. Medienvertreter sind jedoch herzlich willkommen! Bitte teilen Sie uns bis zum 16.07.2013 per Mail an vorzimmer-direktion@ub.uni-frankfurt.de mit, ob wir mit Ihrem Kommen rechnen dürfen.  

Ansprechpartner: Dr. Jörn Diekmann (Präsidialabteilung der Goethe-Universität, Tel.: 069-798-13636, diekmann@ltg.uni-frankfurt.de

Personalia/Preise

Jul 10 2013
14:28

Kathrin Isabell Thoma erreicht im russischen Kazan 2. Platz im Rudern

Universiade: Silbermedaille für Studierende der Goethe-Universität

FRANKFURT. Erfolg in Kazan: Die Frankfurter Physikstudentin Kathrin Isabell Thoma hat zusammen mit Nora Wessel (Uni Hannover) im leichten Doppelzweier die Silbermedaille gewonnen. Bei widrigen Wetterbedingungen konnten sich die beiden auf den letzten 1000 Metern vom fünften auf den zweiten Platz kämpfen. „Wir gratulieren Kathrin Isabell Thoma herzlich zu dieser herausragenden Leistung – die Goethe-Universität ist stolz auf ihre Sportlerinnen und Sportler“, sagte Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl.

Die Goethe-Universität ist bei der Universiade 2013 mit insgesamt vier Athleten vertreten: Neben Kathrin Isabell Thoma treten der Erziehungswissenschaftler Saba Bolaghi (Ringen/Freistil), der Zahnmediziner Jan-Philipp Glania (Rückenschwimmen) und die Germanistin Christiane Klopsch (400 m/400 m Hürden) an. Klopsch landete im Finale über 400 Meter Hürden auf dem siebten Platz.

Insgesamt werden rund 13.000 Teilnehmer aus mehr als 170 Nationen in Russland erwartet. Mehr Informationen: Website des Allgemeinen Hochschulsportverbandes, www.adh.de

Forschung

Jul 10 2013
10:36

Neuartiger temperatursensitiver Gen-Schalter entdeckt/ Publikation in Nature

Wie sich Bakterien starken Temperaturschwankungen anpassen

FRANKFURT. Das Bakterium Vibrio Vulnificus tummelt sich in Tümpeln, Brackwasser oder Küstengebieten bei Temperaturen von etwa 15 Grad Celsius. Befällt es aber einen menschlichen Wirt, muss es auch in der Lage sein, bei 37 Grad zu überleben. Wie es das macht, haben Frankfurter Forscher  nun erstmals aufgeklärt. Sie beschreiben einen Gen-Schalter, der seine Struktur in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit niedermolekularer Baustoffe und gleichzeitig der Temperatur verändert. Nach diesem Vorbild könnten künftig auch maßgeschneiderte temperatursensitive Genschalter gebaut werden.

In der Zelle regulieren genetische Schalter aus RNA die Proteinbiosynthese. Eine besondere Klasse von genetischen RNA-Schaltern bindet direkt an niedermolekulare Baustoffe wie Adenin. Davon brauchen Zellen mal mehr, und mal weniger. Gibt es wenig Adenin, dann ist der RNA-Schalter aus. Ist dagegen zuviel Adenin vorhanden, dann bindet der Schalter Adenin. Gleichzeitig schaltet er in den Zellen ein Programm an, um Proteine herzustellen, die diesen Baustoff aus der Zelle entfernen. Wie sich diese Aus-An-Schalter den großen Temperaturschwankungen, denen Vibrio ausgesetzt ist, gleichbleibend gut anpassen können, war bisher nicht bekannt. Die Arbeitsgruppe von Prof. Harald Schwalbe vom Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie der Goethe-Universität hat nun das Rätsel dieser regulatorischen Herausforderung für Bakterien gelöst und in der renommierten Fachzeitschrift Nature publiziert.

„Die Funktion dieser RNA ist viel komplexer, als wir zuerst gedacht haben. Sie ändert ihre Gestalt je nach Temperatur und dem Angebot an Adenin“, fasst Anke Reining die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit zusammen. Demnach liegt der RNA-Schalter in drei verschiedenen dreidimensionalen Strukturen vor: insbesondere gibt es zwei verschiedene Strukturen, in denen der Genschalter ausgestaltet ist. Bis jetzt ging man davon aus, es gäbe nur einen Aus-Zustand. Welcher der beiden Aus-Zustände nun vorliegt, hängt von der Temperatur ab. „Dieser RNA-Schalter funktioniert wie ein Thermostat, er regelt die Protein-Synthese über einen Temperaturbereich von 40 Grad, um auf Schwankungen der Adenin-Konzentration in konstanter Weise reagieren zu können“, berichtet Dr. Boris Fürtig, wissenschaftlicher Mitarbeiter in Schwalbes Arbeitsgruppe.

„In meinem Team haben wir sehr lange an diesem Puzzle gearbeitet. Dass es zwei verschiedene Aus-Zustände gibt, hat uns verblüfft. Und noch mehr, dass nur einer der beiden Zustände angeschaltet werden kann. Der völlig neuartige Mechanismus bietet Chemikern und Biologen nun einen Bauplan für RNA-Schalter, die auch über den physiologischen bedeutsamen Temperaturbereich von 5 bis 40 Grad Celsius verlässlich arbeiten“, erklärt Harald Schwalbe.

Publikation: Anke Reining, Senada Nozinovic, Kai Schlepckow, Florian Buhr, Boris Fürtig und Harald Schwalbe: Three-state mechanism couples ligand and temperature sensing in riboswitches, Nature, DOI: 10.1038/nature12378

Eine Abbildung zum Download finden Sie hier.

Bildtext: Schematische Darstellung der drei verschiedenen Zustände des RNA-Genschalters. Unterlegt ist eine elektronen-mikroskopische Aufnahme des Bakteriums Vibrio vulnificus bei 13000-facher Vergrößerung (Bild B stammt von der Public Library des CDC erstellt durch Janice Haney Carr und James Gathany)

Informationen: Prof. Harald Schwalbe, Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29130; schwalbe@em.uni-frankfurt.de

Forschung

Jul 8 2013
16:01

Betroffene Kinder und Jugendliche können an Therapiestudie teilnehmen

Gravierende Folgen von Missbrauch und Misshandlung lindern

FRANKFURT. Circa zehn Prozent aller Kinder und Jugendlichen erleben körperliche Misshandlungen; jedes vierte Mädchen und jeder elfte Jungen werden sexuell missbraucht. Die Täter sind häufig bekannte Personen wie Verwandte, Freunde der Familie oder andere Jugendliche. Viele der Betroffenen entwickeln eine Posttraumatische Belastungsstörung: Sie leiden unter wiederkehrenden schmerzlichen Erinnerungen an die belastenden Ereignisse oder unter Albträumen, sie fühlen sich gefühlstaub oder sind ständig angespannt. „Bisher gibt es nur sehr wenige Behandlungsstudien bei Jugendlichen mit Posttraumatischer Belastungsstörung und kein wissenschaftlich evaluiertes Therapiekonzept“, sagt Dr. Regina Steil, wissenschaftliche Geschäftsführerin der Verhaltenstherapieambulanz und Studienleiterin in Frankfurt.

Gerade um zu verhindern, dass die Symptome chronisch werden, wurde in den vergangenen Jahren an der Goethe-Universität auf der Basis eines kognitiv-verhaltenstherapeutischen Konzepts ein Behandlungskonzept entwickelt, was speziell auf Jugendliche zugeschnitten ist. Diese Therapieform zeigte in einer ersten Pilotstudie eine hohe Verträglichkeit und sehr gute Erfolge: Sechs Wochen nach Therapieende litten nur noch 25 Prozent der Patienten unter der posttraumatischen Belastungsstörung. Auch depressive Begleitsymptome verbesserten sich deutlich.

Jetzt werden im Rahmen einer großen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Studie, an der neben der Goethe-Universität auch die Freie Universität Berlin und Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt beteiligt sind, die Wirksamkeit der Therapie näher untersucht. Dabei werden zwei Gruppen miteinander verglichen: Die eine erhält die neue entwicklungsangepasste traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie, die andere Gruppe eine bisher übliche Behandlung. Hierfür sucht das Wissenschaftlerteam in der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie der Goethe-Universität jugendliche Studienteilnehmer im Alter zwischen 14 und 21 Jahren, die Opfer sexuellen Missbrauchs und/oder körperlicher Misshandlung wurden und unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Die Behandlung ist als Einzeltherapie angelegt und umfasst nach einer ausführlichen Eingangsdiagnostik zwischen 30 und 36 Therapiesitzungen in einem Zeitraum von vier bis fünf Monaten. Die Therapien können zügig beginnen.

Informationen: Dr. Franziska Schreiber, Dipl.-Psych. Jana Gutermann, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23973/23989, schreiber@psych.uni-frankfurt.de, gutermann@psych.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jul 4 2013
16:39

Einladung zu Science Camps der Chemie auf dem Campus Riedberg

Keine Langeweile in den Sommerferien

FRANKFURT.  Während der Sommerferien bieten das Goethe Schülerlabor und das Institut für Didaktik der Chemie auf dem Campus Riedberg zwei dreitägige Experimentiertage an.

Das Programm:

Pizza, Eis und Gummibärchen! Experimente rund um die Ernährung
Altersgruppe: 8. - 9. Klasse (14 - 16 Jahre); Termin: 29.7. – 31.7.2013, 10.00 – 15 Uhr 

Die Nahrung liefert Energie zum Leben und die Baustoffe für unseren Körper. Energie gewinnen wir aus Kohlenhydraten, Eiweißstoffen und Fetten. Außerdem benötigen wir Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Wasser. In dem Kurs wird die Zusammensetzung der Nahrungsmittel experimentell untersucht. Und natürlich werden auch Nahrungsmittel selbst hergestellt.

Arzneimittel und Kosmetika
Altersgruppe: ab 10. Klasse (15 bis 17 Jahre); Termin: 12.8. – 14.8.2013, 10.00 – 15 Uhr 

In diesem Kurs erfahren Schüler, wie Tabletten, Kapseln, Salben und Zäpfchen in der Apotheke gefertigt werden und stellen auch selbst ausgewählte Arzneimittel her. Sie lernen außerdem, wie Schmerztabletten, Hustenlöser, Abführmittel und andere Arzneimittel wirken und führen dazu eigene Experimente durch. Außerdem werden Kosmetika wie Sonnencremes oder Lippenpflegestifte experimentell erforscht.

Die Angebote finden auf dem Campus Riedberg, Max-von-Laue-Str. 7 (Chemiegebäude) statt. Es wird ein Unkostenbeitrag von 10 € pro Teilnehmer erhoben.

Anmeldung: Aufgrund der begrenzten Zahl von Teilnahmeplätzen ist eine Anmeldung bis 15.7.2013 erforderlich. Tel.: 069/798-29545 oder Email: DekanatFb14@uni-frankfurt.de

www.uni-frankfurt.de/fb/fb14/schule/ScienceCamps/

Veranstaltungen

Jul 4 2013
16:12

Vortrag von Yaakov Ariel über ein „ungewöhnliches Verhältnis“ am 10. Juli am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität

Evangelikale Christen und Juden in den USA

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Evangelikale Christen in den USA gelten als konservativ und streng patriotisch. Amerikanische Juden dagegen machen eher mit liberalen Positionen von sich reden, wenn es um Gesellschaftspolitik und internationale Beziehungen geht. Schon deshalb scheinen die beiden Gruppen nicht viel gemeinsam zu haben – von den religiösen Überzeugungen, so könnte man meinen, ganz zu schweigen. Doch ein näherer Blick zeigt, dass das Verhältnis zumindest ambivalent ist. Yaakov Ariel, Professor für Religionswissenschaften an der North Carolina Universität in Chapel Hill, spricht sogar von einer „marriage of convenience“, einer Art Vernunft- oder Zweckehe von Juden und Evangelikalen. Einen Einblick in seine Forschungen gibt er bei einem Vortrag zum

Thema:„An Unusual Relationship: Evangelical Christians and Jews“
am: Mittwoch, dem 10. Juli 2013, um 19.00 Uhr.
Ort: Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe.

Yaakov Ariel wird in englischer Sprache referieren und sich dabei eigener, umfangreicher Vorarbeiten bedienen. Sein Buch zum Thema „Unusual Relationship”, dem ungewöhnlichen Verhältnis zwischen evangelikalen Christen und Juden, ist in diesem Juni im Verlag New York University Press erschienen. Der Materialreichtum und der ansprechende Stil werden bereits gelobt. Zu den ungewöhnlichen Beziehungsaspekten gehört beispielsweise der Umstand, dass sich die evangelikalen Christen für eine weitgehende Unterstützung des Staates Israel einsetzen. Ein Sachverhalt, der umso schwerer wiegt, da die Evangelikalen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die US-amerikanische Politik ausüben.

Das Verhältnis zwischen den konservativen Evangelikalen und den Juden in den Vereinigten Staaten ist zuweilen überraschend, auf jeden Fall aber komplex und vielschichtig. Der Vortrag zeigt, welche Rolle die Evangelikalen in ihrer Lehre den Juden zuweisen und welche kulturellen Ansichten bei ihnen über Juden und Judentum vorherrschen. Yaakov Ariel wird auch darüber sprechen, welche öffentlichen Veranstaltungsformen die Evangelikalen nutzen, um Einfluss auf die jüdische Bevölkerung auszuüben. Und schließlich wird er aufzeigen, wie Juden, Araber und nicht-evangelikale Christen auf die Faszination, die gerade auch für viele Juden von den Evangelikalen ausgeht, reagieren.

Die Einführung und auch die Moderation der Abendveranstaltung übernimmt Christian Wiese, Professor für Jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität. Im Zentrum seines wissenschaftlichen Interesses stehen die deutsch-jüdische Geistes- und Kulturgeschichte und die Antisemitismusforschung. Wiese ist Mitglied des an der Goethe-Universität angesiedelten Graduiertenkollegs „Theologie als Wissenschaft“. Er hat seinen Fachkollegen Ariel im Namen des Graduiertenkollegs zu einem Forschungsaufenthalt eingeladen.

Während seines Aufenthalts lebt und arbeitet Yaakov Ariel als Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Hier widmet er sich vor allem einer Untersuchung mit dem Titel „Zuflucht im Christentum. Jüdische Konversionen und Dekonversionen während und nach dem Holocaust“. Im Mittelpunkt steht dabei das Phänomen, dass während des Nationalsozialismus zehntausende Juden zum christlichen Glauben wechselten. In den Jahren danach kehrten einige zum Judentum zurück, andere blieben Christen und wieder andere versuchten, beide Glaubensrichtungen miteinander zu verbinden.

Ariel hat über das Verhältnis von Juden und Christen bereits mehrere Monographien verfasst. Neben dem jetzt erschienenen Buch „An Unusual Relationship: Evangelical Christians and Jews“ sind dies vor allem „On Behalf of Israel: American Fundamentalist Attitudes Towards Jews, Judaism, and Zionism, 1865–1945“ (1991) und „Evangelizing the Chosen People: Missions to the Jews in America 1880–2000“ (2001).

Die interessierte Öffentlichkeit ist zu der Vortragsveranstaltung nach vorheriger Anmeldung herzlich willkommen.

Anmeldung: Andreas Reichhardt, Tel: (06172) 13977-16, Fax: (06172) 13977-39, a.reichhardt@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: Ingrid Rudolph, Geschäftsführerin des Forschungskollegs, Tel.: 06172-13977-10, i.rudolph@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Veranstaltungen

Jul 4 2013
11:21

Im Rahmen der Bürger-Universität spricht Stefan Lukschy über den Humoristen Loriot

„Sagen Sie jetzt bitte nichts“

FRANKFURT. Kaum ein Humorist hat sich derart in das Kollektivgedächtnis der Deutschen eingebrannt wie Loriot. Mit seinen Texten, Zeichnungen, Sketchen und Fernsehsendungen hat er der Nation und ihren bürgerlichen Verhaltensregeln und Kommunikationsstörungen den Spiegel vorgehalten. Seine Formulierungen – nicht zuletzt „Früher war mehr Lametta“ – haben Eingang in die deutsche Sprache gefunden, die er selbst meisterhaft beherrschte. Seine Erfindungen, wie etwa die Steinlaus, sind deutsches Allgemeingut geworden.

Vicco von Bülow wird 1923 in Brandenburg in eine Offiziersfamilie geboren und tritt selbst in späteren Jahren in die Offizierslaufbahn ein. Er dient drei Jahre an der Ostfront und erreicht den Dienstgrad Oberleutnant. Nach dem Krieg studiert er an der Kunstakademie Hamburg Malerei und Grafik. Schon kurz nach seinem Abschluss erfindet er das sympathische „Knollennasenmännchen“ und arbeitet als Werbegrafiker für den Stern. Seit dieser Zeit benutzt er den Künstlernamen Loriot. Von 1967 bis 1972 ist Loriot Autor und Hauptdarsteller der Fernsehsendung „CARTOON“, seine Moderation von einem Sofa aus wird bald zu einem eigenständigen humoristischen Element. Berühmt wurde auch Loriots Zusammenarbeit mit Evelyn Hamann, sowohl in seiner eigener Fernsehserie „Loriot“, als auch in seinen Filmen „Ödipussi“ und „Pappa ante Portas“.

Die Veranstaltung bildet den Abschluss der diesjährigen Vortragsreihe „Deutsche Biografien – Wie wir wurden, wer wir sind“, die von Prof. Tilman Allert konzipiert wurde. Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität stellte damit an insgesamt sechs Abenden Lebensläufe berühmter Protagonisten der deutschen Sozial- und Kulturgeschichte vor. Stellvertretend für eine ganze Nation werden so auch die individuellen Voraussetzungen eines Künstlers wie Vicco von Bülow alias Loriot betrachtet. Der Berliner Regisseur Stefan Lukschy arbeitete schon während seines Studiums als Regieassistent und Co-Regisseur für Loriot. In seinem Vortrag der Frage nach, wie bei Loriot das Gespür für die Zwischenräume des sozialen Miteinanders entstanden ist.

„Sagen Sie jetzt bitte nichts“ – Loriot
Referent: Stefan Lukschy

am: Montag, 08. Juli 2013, um 19.30 Uhr / Eintritt frei
Ort: Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt

Die Veranstaltung ist als Videoaufzeichnung auch über www.buerger.uni-frankfurt.de abrufbar.

Anfahrt: www.stadtbuecherei.frankfurt.de

Das komplette Programm der 9. Frankfurter Bürger-Uni:  www.buerger.uni-frankfurt.de

Forschung

Jul 3 2013
10:28

Interview in der aktuellen Ausgabe „Forschung Frankfurt“ mit dem Mediziner Prof. Hubert Serve und der Politikwissenschaftlerin Dr. Anja Karnein

„Eingriffe in die Keimbahn sind für mich ein Tabu“

FRANKFURT. „Der korrigierte Mensch“ steht im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“. Neben den Beiträgen, die über den Stand der Forschung und neueste Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der Zell- und Gentherapie berichten, wagen zwei Frankfurter Wissenschaftler einen Ausblick auf ethische Fragen zum Klonen und zu Eingriffen in die menschliche Keimbahn. Diesen Fragen stellen sich in einem Interview die Politikwissenschaftlerin Dr. Anja Karnein, deren Buch „Zukünftige Personen. Eine Theorie des ungeborenen Lebens von der künstlichen Befruchtung bis zur genetischen Manipulation“ soeben im Suhrkamp Verlag erschienen ist, und der Internist Prof. Hubert Serve, wissenschaftlicher Direktor des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) an der Goethe-Universität und stellvertretender Vorsitzender des Frankfurter LOEWE-Zentrums für Zell- und Gentherapie (CGT).

Auch wenn das Gedankenexperiment des Klonens nichts mit der Arbeit der Frankfurter Naturwissenschaftler und Mediziner zu tun hat, so können die Mediziner doch der Frage nicht ausweichen: „Wie viel Methodenentwicklung dürfen wir machen, ohne mitschuldig zu werden, sollten diese Kenntnisse in die falschen Hände geraten?“ Serve zeigt damit ein ethisches Dilemma auf, das in der Gesellschaft breiter diskutiert werden sollte: Die Mediziner forschen mit der klaren Intention, Patienten mit der Gen- und Stammzelltherapie zu helfen. Gleichzeitig bewegen sie sich auf innovativen Gebieten und ermöglichen eventuell weniger gut meinenden Menschen, Dinge zu tun, die sie ethisch fragwürdig finden. Karnein sieht das Hauptproblem darin, dass geklonte Personen möglichweise durch die Gesellschaft diskriminiert werden, und verweist darauf, dass das Klonen – anders als etwa die Atombombe als Resultat der Nuklearforschung – nicht „lebensbedrohlich oder gar gefährlich“ ist: „Wenn die Technik so erfolgreich wäre, dass Klone unversehrt auf die Welt kämen – wie groß wäre denn der Schaden? Es gibt doch heute schon das Phänomen der Zwillinge.“ Bei aller Skepsis führt die Sozialwissenschaftlerin als möglichen guten Grund für das Klonen den Wunsch eines gleichgeschlechtlichen Paares an, ein biologisch verwandtes Kind zu bekommen.

Kritisch betrachten beide Interviewpartner Eingriffe in die Keimbahn – auch dies ist noch Zukunftsmusik. Während Karnein einen solchen Eingriff, der dann auch an die Nachfahren weiter gegeben wird, für erwägenswert hält, wenn Mutter oder Vater unter einer gravierenden, nicht behandelbaren Krankheit leiden und so erreicht werden könne, dass die Krankheit nicht auf das Kind übertragen wird, ist Serves Position eindeutig: „Eingriffe in die Keimbahn sind für mich ein Tabu. Es bedarf eines Auftrags an den Arzt durch den konkreten Patienten, den er mit seinem Leiden vor sich hat, um ärztlich tätig zu werden zu dürfen.“ Dieser notwendige unmittelbare Kontakt könne sich aber nicht auf Patienten in zweiter, dritter oder vierter Generation beziehen.

Die beiden Wissenschaftler diskutieren in diesem Interview unter anderem auch über die Situation schwerkranker Patienten, die sich bereit erklären, an klinischen Prüfungen zu neuen Zell- und Gentherapien teilzunehmen. Ohne die Zustimmung der jeweiligen Ethik-Kommission, in der neben Ärzten auch Juristen, Theologen und Personen des öffentlichen Lebens mitwirken, dürfen solche Behandlungen nicht vorgenommen werden. Zudem spielt das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient eine entscheidende Rolle. Für Serve ist klar: „Die Patienten, die sich an klinischen Prüfungen beteiligen, sind echte Helden. Ohne sie gäbe es keine Entwicklung in der Medizin.“ Karnein findet zwar das Prozedere und insbesondere die Risiko-Abwägung, die einer klinischen Prüfung vorausgehen, sehr plausibel und wichtig. Doch sie sieht auch die Gefahr, dass die Situation Schwerkranker,  die sich in einer verzweifelten Situation befinden, ausgenutzt werden könnte: „Die Position solcher Menschen ist äußerst verwundbar, und Einverständniserklärungen, die Patienten in solch einem Stadium geben, sind daher oftmals ethisch bedenklich.“ Ihr Eindruck ist, dass zu oft eine viel zu rationale Sichtweise des Patienten unterstellt werde.

Informationen: Prof. Hubert Serve, Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen (UCT), Campus Niederrad, Universitätsklinikum, Tel. (069) 6301-4634; serve@em.uni-frankfurt.de; Dr. Anja Karnein, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Professur für Politische Theorie und Philosophie (Prof. Rainer Forst), Campus Westend, Tel. (069) 798-31539 ; karnein@em.uni-frankfurt.de

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ zum Thema „Der korrigierte Mensch“ kostenlos bestellen unter: ott@pvw.uni-frankfurt.de;

PDF im Internet: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/34831594/aktuelle_Ausgabe

Veranstaltungen

Jul 3 2013
10:22

90 Oberstufenschüler tauchen für eine Woche in geistes-, sozial- und naturwissenschaftliche Forschungsthemen ein.

Medieneinladung: Schülercampus der Goethe-Universität präsentiert Arbeitsergebnisse

FRANKFURT. Unter dem Motto „Wissenschaft entdecken! Universität erleben!“ veranstaltet die Goethe-Universität zum zweiten Mal einen Schülercampus für besonders motivierte und leistungsstarke Oberstufenschüler. Der bundesweit ausgeschriebene Sommerkurs besteht aus einer geistes- und sozialwissenschaftlichen sowie einer naturwissenschaftlichen Programmlinie und findet auf den Campi Westend und Riedberg statt. Hiermit laden wir Medienvertreter herzlich zur Abschlussveranstaltung des diesjährigen Schülercampus ein

am 12. Juli (Freitag) um 16:00 Uhr in die Lobby des Gebäudes „Präsidium und Administration“ auf dem Campus Westend, Grüneburgplatz 1.

Die Abschlussveranstaltung gibt einen Einblick in das Programm und die Arbeitsergebnisse des Schülercampus. Bei einem Rundgang durch die Posterpräsentation erhalten Sie die Möglichkeit, mit Schülern, Wissenschaftlern und Initiatoren ins Gespräch zu kommen.

Um Anmeldung wird bis Montag, 8. Juli, gebeten an gilde@em.uni-frankfurt.de.

Gern können Sie sich bereits während der Woche zu ausgewählten Themen einen Eindruck vom Schülercampus verschaffen und auch hier mit Schülern, Wissenschaftlern und Initiatoren zu sprechen. Folgende Themen schlagen wir vor:

  • Menschenrechte und Demokratie – westliche oder universelle Werte? Ethnologie-Workshop von Prof. Dr. Susanne Schröter (Dienstag, 9. Juli, nachmittags).
  • Elementarteilchen im Labor. Kernphysik-AG von Prof. Dr. Christoph Blume.
  • Wie viel Marketing benötigt ein erfolgreiches Produkt? Wirtschaftswissenschaftlicher Workshop zu strategischem Marketing von Prof. Dr. Jan Landwehr / Daniel Kostyra (Donnerstag, 11. Juli, nachmittags).  
  • Kann man Umweltgifte sehen? Biologische Testverfahren der Ökotoxikologie in der biowissenschaftlichen AG von Prof. Dr. Paul W. Dierkes.   Auch hierfür bitten wir um kurze Rückmeldung bis Montag, 8. Juli, an gilde@em.uni-frankfurt.de.

Weitere Informationen: Dr. Benjamin Gilde, Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung, Campus Westend, Tel.: (069) 798-12457,  gilde@em.uni-frankfurt.de; www.schuelercampus.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jul 2 2013
15:40

Gedenkveranstaltung in der Universitätsbibliothek. 7. Juli, 10.30 Uhr.

„Ein Leben im Spagat. Zum 40. Todestag von Max Horkheimer“

FRANKFURT. Er war und ist wohl einer der bekanntesten und einflussreichsten Vertreter der Kritischen Theorie: Anlässlich des 40. Todestags von Max Horkheimer am 7. Juli 2013 laden das Archivzentrum der Universitätsbibliothek Frankfurt (UB) und das Institut für Sozialforschung (IfS) herzlich zur Veranstaltung „Ein Leben im Spagat. Zum 40. Todestag Max Horkheimers“ alle Interessierte in die UB Frankfurt ein.

Zum Programm: Nach den Grußworten von Berndt Dugall (UB) und Prof. Dr. Axel Honneth (IfS) wird Dr. Rolf Wiggershaus im Lesesaal der Universitätsbibliothek den Festvortrag mit dem Titel „Max Horkheimer – Ein Unternehmer in Sachen kritische Gesellschaftstheorie“ halten. Nach der Mittagspause wird dann das Programm im Institut für Sozialforschung fortgesetzt. Dort wird es um 13.00 Uhr eine Führung durch das 1923 gegründete Institut geben. Den Abschluss bildet eine Vorführung des 1970 entstandenen Film-Portraits: „Max Horkheimer – Portrait eines Philosophen“ von Helmut Gumnior.

Weitere Informationen zur Veranstaltung unter http://www.ub.uni-frankfurt.de/archive/horkheimer_vortrag.html

Forschung

Jul 2 2013
15:38

Reprogrammierung als Chance für die regenerative Medizin

Die Zeit für die Zelle zurückdrehen

FRANKFURT. Stammzellen sind die Jungbrunnen des Körpers. Sie bilden nicht nur die Grundlage für die Regeneration von Organen, sondern sind auch die idealen Kandidaten für eine Genkorrektur bei Menschen mit einer Erbkrankheit. Deshalb erforschen Wissenschaftler weltweit die Mechanismen, die es erlauben, die Zeit für die Zelle zurückzudrehen. In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ berichten zwei Arbeitsgruppen des Loewe-Zentrums für Zell- und Gentherapie (CGT) über den Stand der Forschung.

Während einige Gewebe und Organe des Menschen wie Blut, Leber und Skelettmuskulatur in teilweise beachtlichem Ausmaß regenerieren können, besitzen das Nervensystem oder das Herz nur geringe Selbstheilungskräfte. Verschiedene Tierarten wie der Grünliche Wassermolch sind dagegen in der Lage, Organfunktionen selbst nach starken Gewebsverlusten bis hin zu Amputationen wieder auszugleichen. Die Arbeitsgruppe in der Abteilung „Entwicklung und Umbau des Herzens“ am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim, Partner im CGT, erforscht seit einigen Jahren zelluläre und molekulare Prozesse, die der Herzregeneration zugrunde liegen. Dazu setzt sie beim Molch ein Verfahren ein, bei dem das Herz zunächst in einer Operation mechanisch geschädigt wird. Ähnlich wie bei einem Herzinfarkt beim Menschen stirbt ein Großteil der Muskelzellen ab, und die Pumpleistung des Herzens verschlechtert sich deutlich. Darauf wird aber in kürzester Zeit die körpereigene Selbstheilungsmaschinerie aktiviert.

Doch woher stammen die neu gebildeten Herzmuskelzellen? Anders als zunächst vermutet, rekrutieren sie sich nicht aus Herzstammzellen, sondern entstehen durch das „Zurückspulen“ des Entwicklungsprogrammes: Die noch intakten Herzmuskelzellen durchlaufen eine sogenannte „Dedifferenzierung“ und verlieren ihre spezifischen Eigenschaften. Sie erfüllen nun ähnliche Funktionen wie Stammzellen. Ihre Teilungsaktivität steigt stark an, so dass neue Zellmasse gebildet wird. Schließlich erlangen die Zellen wieder die spezialisierten Funktionen einer Herzmuskelzelle, sie „redifferenzieren“. Wahrscheinlich ist der Verlust der Regenerationsfähigkeit beim Säuger der Preis für seine höhere Spezialisierung und Leistungsfähigkeit. Zwar gibt es auch im Herzen von Erwachsenen ein Reservoir an Herzstammzellen, aber offensichtlich sind diese durch bestimmte Mechanismen mit zunehmendem Alter inaktiv oder haben ihre regenerative Kapazität weitgehend verloren.

Forscher suchen nun nach dem Ursprung der kardialen Stammzellen des Menschen. Wurden Sie im Laufe der Entwicklung abgeschaltet? Wenn ja, was ist der Schalter, und lässt er sich wieder umlegen? Mit der Beantwortung dieser Fragen könnten sich in den nächsten Jahren völlig neue Möglichkeiten zur Therapie von akuten und chronischen Herzerkrankungen eröffnen. Gelänge es, die Regenerationsprozesse beim Menschen zu optimieren, würde aus der Vision eines sich selbst erneuernden Herzens eines Tages vielleicht Realität. Profitieren würden davon Herzpatienten, bei denen die heutige Medizin an ihre Grenzen stößt. Sie könnten mit einer deutlich verbesserten Lebensqualität rechnen.

Eine weitere Vision der Mediziner ist es, embryonale Stammzellen von Patienten mit Gendefekten im Labor zu korrigieren, sie in der Zellkultur zu vermehren oder gar zu Organen auszudifferenzieren und anschließend in den Körper zurück zu transplantieren. Doch wie gewinnt man embryonale Stammzellen von erwachsenen Menschen? Lange glaubte man, dass der Weg von embryonaler Stammzelle zu differenzierten Zellen eine Einbahnstraße ist. Seit den bahnbrechenden Arbeiten von Shin’ya Yamanaka und Kazutoshi Takahashi aus dem Jahr 2006, die im vergangen Jahr mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden, können differenzierte Zellen durch Reprogrammierung in den embryonalen Zustand zurückversetzt werden. Man spricht von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS).

Zurzeit gibt es in der durch iPS-Zellen getriebenen regenerativen Medizin noch zahlreiche Engpässe. Zum einen ist die effiziente Erzeugung von iPS-Zellen ohne Einführung von permanenten genetischen Veränderungen noch recht problematisch. Ebenso ist es schwierig, die potenziell Tumoren erzeugenden Reprogrammierungsfaktoren anschließend zu entfernen. „Zum anderen sind die bisherigen Gen-Reparaturstrategien suboptimal, weil für eine gezielte Korrektur von Mutationen patientenspezifische Verfahren entwickelt werden müssen, die sehr viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen würden“, erklärt Prof. Harald von Melchner, Leiter der Abteilung für Molekulare Hämatologie an der Goethe-Universität. Deswegen sind standardisierte Gen-Reparaturverfahren erforderlich, die auf alle Patienten mit vergleichbaren Erkrankungen anwendbar sind. In neuesten Projekten versucht die Arbeitsgruppe von Melchners, diese beiden Engpässe zu überwinden: Sie wollen die Reprogrammierungsfaktoren zusammen mit einem korrigierten Gen nicht wie bisher zufällig, sondern gezielt und reversibel direkt in das erkrankte Gen einbringen.

Informationen: Prof. Harald von Melchner, Medizinische Klinik II, Campus Niederrad, Tel.: (069) 6301-6696, melchner@em.uni-frankfurt.de Dr. Matthias Heil, Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim, Tel.: 06032 705-1705, matthias.heil@­mpi-bn.mpg.de http://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/34831594/aktuelle_Ausgabe

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