​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Apr 28 2020
10:10

​Dr. Birgit Sander tritt Nachfolge von Dr. Großkinsky an

Museum Giersch der Goethe-Universität unter neuer Leitung

FRANKFURT. Zum 1. Mai 2020 hat das Museum Giersch der Goethe-Universität eine neue Leitung: Direktorin wird die Kunsthistorikerin Dr. Birgit Sander, die das Haus bisher kommissarisch geführt hat. Der bisherige Direktor Dr. Manfred Großkinsky war Ende 2019 in Ruhestand gegangen.

„Schön, dass es jetzt mit Frau Dr. Sander in der Museumsleitung Kontinuität im Wandel gibt. Als stellvertretende Direktorin mit langjähriger Museums- und Ausstellungserfahrung hat sie im Museum Giersch der Goethe-Universität schon in der Vergangenheit vielbeachtete Ausstellungen realisiert. Ihr Konzept für die Weiterentwicklung des Museums hat die Findungskommission beeindruckt. Ich freue mich darauf, die produktive Zusammenarbeit mit ihr fortsetzen zu können“, sagt Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität. Sander konnte sich in einem starken Bewerberfeld durchsetzen: 16 Fachleute aus Kunst- und Universitätsmuseen hatten sich um die Großkinsky-Nachfolge beworben.

1964 in Hannover geboren, hat Birgit Sander in Bonn und Wien Kunstgeschichte, Germanistik und Geschichte studiert. In ihrer Doktorarbeit untersuchte sie das Künstlerplakat der Avantgarde vom Historismus bis zum Bauhaus. Nach einem Volontariat am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg war sie als Kustodin am Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf in Schleswig tätig.

Am Museum Giersch wirkt Birgit Sander seit dem Jahr 2000. Sie war am Aufbau des regional ausgerichteten Hauses beteiligt und gab dem Museum mit zahlreichen Sonderausstellungen sein spezifisches Profil. Nachdem das Museum Giersch zum 100-jährigen Bestehen der Goethe-Universität zum Universitätsmuseum geworden war, forcierte Sander gemeinsam mit Großkinsky auch die thematische Anbindung an die Hochschule. Als Kuratorin zeichnete sie zuletzt für die Ausstellungen „Ersehnte Freiheit – Abstraktion in den 1950er Jahren“ (2017) und „Frobenius – die Kunst des Forschens“ (2019) mitverantwortlich. Sie ist sowohl mit der Museumsszene als auch mit verschiedenen Bereichen der Universität gut vernetzt.

„Ich möchte das Museum Giersch als universitäre Institution noch stärker in der öffentlichen Wahrnehmung positionieren und in die universitäre Community einbinden“, fasst Sander ihre Ziele als Direktorin zusammen. Sie wolle interessante Ausstellungen konzipieren, die Forschung, Lehre und Museum verbinden sowie multiperspektivische und interdisziplinäre Ansätze verfolgen. Sie werde eng mit universitären Partnern kooperieren, auch mit Blick auf die zahlreichen Sammlungen der Universität, und das Haus noch stärker für Veranstaltungen der universitären Community öffnen. Das bisherige Profil des Museums als Ausstellungsort für wichtige Themen der Kunst- und Kulturgeschichte des Rhein-Main-Gebiets soll auf alle Fälle erhalten bleiben. „Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, zukünftig dieses schöne Ausstellungshaus am Schaumainkai zu leiten. Ich sehe eine große Chance darin, einer breiten Öffentlichkeit Themen der Kunst und der Wissenschaft gleichermaßen in Ausstellungen nahezubringen“, so die neue Museumsleiterin.


Bilder zum Download finden Sie unter dem Link: www.uni-frankfurt.de/87885824

Bildtext: Dr. Birgit Sander ist vom 1. Mai an Direktorin des Museums Giersch der Goethe-Universität. (Foto: Uwe Dettmar)

Information: Dipl-Kffr. Christine Karmann, Presse und Marketing Museum Giersch der Goethe-Universität, Tel: 069/138210121, E-Mail: presse@museum-giersch.de

 

Apr 24 2020
16:21

​Forscherteam der Goethe-Universität und der Universität Hildesheim fragt Eltern und Kinder nach ihren Erfahrungen mit den Corona-Beschränkungen

Bundesweite Studie: Wie erleben Kinder und Familien die Corona-Zeit?

FRANKFURT. Durch die Maßnahmen, Schließungen und Kontaktbeschränkungen in Zeiten des Coronavirus hat sich vor allem auch der Alltag von Familien verändert. Doch bislang hat kaum jemand nach den Erfahrungen und Perspektiven der Kinder und Eltern gefragt. Ein Forschungsteam der Universität Hildesheim und der Goethe-Universität Frankfurt befragt in einer bundesweiten Studie Eltern mit Kindern unter 15 Jahren.  Eine Teilnahme ist ab sofort online möglich.

Das Forschungsteam fragt Eltern zum Beispiel, wie die Stimmung zu Hause ist, ob Eltern und Kinder Kontakt zu Freund*innen halten können, wie sie die aktuelle Betreuungssituation erleben und ob sie sich größere Sorgen machen seit der Corona-Pandemie:
Welche Ansprechpersonen stehen zur Verfügung bei Problemen und Sorgen?
Wie verbringen Kinder und Eltern Ihre Zeit zu Hause?
Wie gut fühlen Sie sich informiert durch Einrichtungen, Medien und Politik?
 
Teilnehmen können alle Eltern mit Kindern unter 15 Jahren. Der Link zur Online-Befragung darf und soll gerne geteilt werden. Je mehr Familien sich beteiligen, desto wirksamer sind die Ergebnisse, um sie in öffentliche Diskussionen einzubringen. https://www.soscisurvey.de/Elternbefragung_Corona/
 
Die Online-Befragung startet am 24.04.2020 und endet voraussichtlich am 15.05.2020. Die Anonymität der Teilnehmenden ist gewährleistet. Die Befragung dauert etwa 15 Minuten.
 
Zum Forschungsteam gehören Prof. Dr. Sabine Andresen, Anna Lips, Dr. Tanja Rusack, Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Dr. Severine Thomas und Johanna Wilmes.
 
Kontakt für Presseanfragen: Dr. Severine Thomas, Universität Hildesheim. https://www.uni-hildesheim.de/fb1/institute/institut-fuer-sozial-und-organisationspaedagogik/team/wissenschaftliche-mitarbeiterinnen/dr-severine-thomas/

 

Apr 24 2020
10:37

​Professorin der Goethe-Universität tritt das Amt im Dezember 2020 an.

Stefanie Dimmeler zur Vorstandssprecherin des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) gewählt

FRANKFURT. Die Mitglieder des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. (DZHK) haben Prof. Dr. Stefanie Dimmeler zur Vorstandssprecherin gewählt. Dimmeler ist Direktorin des Instituts für Kardiovaskuläre Regeneration im Zentrum für Molekulare Medizin an der Goethe-Universität, Sprecherin des Exzellenzclusters „Cardio-Pulmonary Institute“ und stellvertretende Standortsprecherin des DZHK-Standortes RheinMain. Sie übernimmt die Position des Vorsitzes von Prof. Dr. Thomas Eschenhagen, der sich Ende 2020 aus dem Vorstand verabschieden wird. Das DZHK besteht aus 32 Partnereinrichtungen an 7 Standorten. Die Mitglieder des DZHK decken das gesamte Spektrum der Herz-Kreislauf-Forschung auf einem auch im internationalen Vergleich hohen Niveau ab. Zu den Partnereinrichtungen gehören 14 Universitätskliniken bzw. Universitäten sowie Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz- und Max-Planck-Institute und eine Ressortforschungseinrichtung.

Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, sagt: „Ich gratuliere Stefanie Dimmeler herzlichst zu dieser ehrenvollen Wahl. Sie ist eine herausragende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ganz maßgeblich am Erfolg des Exzellenzclusters ‚Cardio-Pulmonary Institute' in der Exzellenzstrategie beteiligt. Mit ihr als Vorstandssprecherin des DZHK wird zugleich die Vernetzung der Goethe-Universität in der Szene weiter intensiviert. Auch darüber freue ich mich. “

In ihrer dreijährigen Amtszeit möchte Dimmeler insbesondere die Zusammenarbeit der Standorte intensivieren: „Kooperation ist schon jetzt unsere Stärke. Dies zeigt sich insbesondere in der aktuellen COVID-19-Krise, wo verschiedene Experten innerhalb des DZHK in Zusammenarbeit mit den anderen Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung gemeinsam an Lösungen arbeiten. Mir kommt es darauf an, dass wir diese Stärke weiter ausbauen und fokussiert einsetzen. Dazu gehört auch, dass wir uns noch stärker öffnen für nationale und internationale Partnerschaften“, so Prof. Dr. Stefanie Dimmeler.
Stefanie Dimmeler ist seit 2001 Universitätsprofessorin an der Goethe-Universität. Im Jahr 2008 übernahm sie die Leitung des Instituts für Kardiovaskuläre Regeneration am dortigen Zentrum für Molekulare Medizin. Die studierte Biologin und Biochemikerin ist Sprecherin des Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary Institute und arbeitet auf dem Gebiet der molekularen Kardiologie. Sie erforscht Herz-Kreislauferkrankungen und entwickelt neue Therapieansätze zur Verbesserung der kardiovaskulären Regeneration nach Herzinfarkt. Im Jahr 2005 erhielt sie den renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von 2008 bis 2012 gehörte sie dem Deutschen Ethikrat als Mitglied an. Seit 2017 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. Im DZHK ist sie seit der Gründung im Jahr 2011 in verschiedenen Funktionen und Gremien aktiv. Sie ist Principle Investigator und als stellvertretende Sprecherin des DZHK-Standorts RheinMain Mitglied des Research Coordinating Committee (RCC), das für die wissenschaftliche Strategie des DZHK verantwortlich ist.

 

Apr 20 2020
12:17

​Erfreulicher Platz 8 in den Naturwissenschaften

WiWo-Ranking: Goethe-Uni bei Wirtschaftswissenschaften erneut vorne mit dabei

FRANKFURT. Erfreuliche Nachrichten in schwierigen Zeiten: Im aktuellen Uni-Ranking der Wirtschaftswoche belegt die Goethe-Universität in gleich drei Bereichen einen der vorderen Plätze.
 
Sowohl im Fach Betriebswirtschaftslehre (BWL) als auch in Volkswirtschaftslehre (VWL) nimmt die Goethe-Universität den jeweils vierten Platz ein. In BWL rangiert sie hinter der Universität Mannheim, der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Universität Köln und noch vor der privaten Frankfurt School of Finance and Management. In VWL teilt sie sich mit der Uni Mannheim den Platz hinter LMU, Uni Köln und Humboldt-Universität Berlin. Und in den momentan besonders im Fokus stehenden Naturwissenschaften liegt die Goethe-Universität bundesweit auf einem sehr respektablen Platz acht.
 
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff freut sich über das gute Abschneiden der Goethe-Universität: „„Unsere Wirtschaftswissenschaften sind eine der bevorzugten Quellen für die Personalgewinnung in Deutschland. Die Einschätzung der Personalverantwortlichen bestätigt erneut, dass hier nicht nur gute Forschung geleistet, sondern auch praxisrelevante Ausbildung geboten wird“, betont Wolff, selbst Wirtschaftswissenschaftlerin. Auch der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Raimond Maurer, ist sehr zufrieden: „Die herausragende Qualität unserer ganzheitlichen Ausbildung in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre wird von den Personalverantwortlichen der deutschen Wirtschaft anerkannt und geschätzt. Insbesondere die quantitative Orientierung sämtlicher Studiengänge ist in einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft gefragt, so dass unsere Absolventinnen und Absolventen optimal auf zukünftige Herausforderungen in Wirtschaft und Politik sowie nationalen und internationalen Institutionen vorbereitet sind.“ Und auch in den Naturwissenschaften kann sich die Goethe-Universität über ihr gutes Abschneiden freuen: „Hier gibt es in zahlreichen Fächern herausragende Forschung, die auch für Unternehmen interessant ist“, so Uni-Präsidentin Wolff.
 
Für das jährlich stattfindende Hochschul-Ranking der Wirtschaftswoche hat das Marktforschungsunternehmen Universum Communications diesmal 590 Personalverantwortliche von Unternehmen danach gefragt, von welchen Hochschulen die von ihnen bevorzugten Absolventen kommen. Der Schwerpunkt der Befragung liegt auf wirtschaftsnahen Fächern wie BWL, VWL, Jura und Maschinenbau, aber eben auch den Naturwissenschaften. Die Befragten können mehrere Unternehmen nennen, das Ranking gibt die Hochschulen nach der Häufigkeit ihrer Nennung wieder.
 
In manchen Fächern ist das Ranking äußerst knapp ausgefallen: So trennt die ersten fünf Hochschulen im Fach Volkswirtschaftslehre nur ein einziger Prozentpunkt. Während der Spitzenreiter LMU von 17,9 Prozent der Befragten genannt wurde, ist die Goethe-Universität ebenso wie die Uni Mannheim von 16,9 Prozent der Teilnehmer als Spitzen-Uni erwähnt worden.

 

Apr 19 2020
11:50

„Jetzt kommen andere Zeiten angerückt“: Schriftstellerinnen der Romantik im Zentrum der Jubiläumsausgabe

Goethe-Ringvorlesung findet digital statt

FRANKFURT. Corona-bedingt findet auch die 10. Goethe-Ringvorlesung in digitaler Form statt. Die diesjährige Veranstaltungsreihe, die sich unter dem Titel „Es kommen andere Zeiten angerückt“ mit den Schriftstellerinnen der Romantik befasst, startet am kommenden


Montag, 20. April,
um 18:15 Uhr
auf der Plattform Moodle,

mit einem Vortrag von Prof. Bunzel über Bettine von Brentano/Arnim, „Autorin ohne Werk, Publizistin undercover, Dokumentaristin avant la lettre“. Interessierte können via Zoom-Konferenz teilnehmen. (Nähere Informationen siehe unten.)

Die Schriftstellerinnen der Goethezeit waren besonders produktiv. Viele ihrer Werke wurden in den vergangenen 30 Jahren von den literaturwissenschaftlichen Gender Studies neu ediert und im kulturhistorischen Kontext der Zeit untersucht. Die 10. Goethe-Ringvorlesung bietet einen Überblick über das vielfältige Schaffen der Schriftstellerinnen der Romantik, dabei werden auch aktuelle und neue Aspekte der Forschung vorgestellt.

Für die Autorinnen jener Zeit war es schwer, sich einen Namen zu machen. Oft publizierten sie unter Pseudonym oder waren auf die Unterstützung durch einflussreiche Freunde angewiesen. Der Anteil von Marianne Willemer (1784-1860) an Goethes West-Östlichem Divan wird beispielsweise erst in jüngerer Zeit gewürdigt. Sophie Mereau (1770-1806) hingegen gelang es schon damals, sich als Berufsschriftstellerin zu etablieren, gegen alle gesellschaftlichen Widerstände und intellektuellen Vorbehalte der männlichen Kollegen. Ihre Briefromane – mit denen sie sich auf dem Buchmarkt etablieren konnte – zeigen die Relevanz der Empfindsamkeit für die Emanzipation der Frauen. Als „moralisches Geschlecht“ beanspruchen die Autorinnen eine gleichberechtigte Stellung; die erfolgreiche Breitenwirkung ihrer Werke gibt ihnen Recht. Waren diese Autorinnen im „historizistischen Kanon“ stets präsent, wurde ihnen in der universitären Lehre jedoch nur wenig Aufmerksamkeit zuteil. Die Ringvorlesung will dazu beitragen, ihre Texte und Lebensumstände sichtbarer zu machen.

Die regelmäßig vom Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik ausgerichtete Goethe-Ringvorlesung richtet sich an die Studierenden der Universität und an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Frankfurt. Das Thema „Schriftstellerinnen der Romantik“ wurde in Kooperation mit dem Deutschen Hochstift entwickelt.

Der virtuelle Ort der Ringvorlesung ist ein ‚Raum' in der Lernplattform ‚Moodle'. Dort finden Sie auch das aktualisierte Programm: https://kurzelinks.de/seno. Das Passwort für den Gast-Account lautet „Blütenalter“.

Die Vorträge werden von Mal zu Mal unterschiedlich sein – live oder vorproduziert. Die Veranstalter raten, vor jedem Vortrag wieder die aktualisierten Informationen in Moodle zu konsultieren.

Den Link zur Videokonferenz am 20. April finden Sie spätestens am Tag der Veranstaltung in Moodle. Zoom muss einmalig (kostenfrei) installiert werden, danach am Montag einfach dem Link in Moodle folgen.

Die Termine und Themen im Überblick:

Montag, 20. April, 18:15 bis 19:45 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang Bunzel (Frankfurt): Autorin ohne Werk, Publizistin undercover,
Dokumentaristin avant la lettre – Bettine Brentano/von Arnim

Montag, 27. April, 18:15 bis 19:45 Uhr
Prof. Dr. Marita Metz-Becker (Marburg): „Im Widerspruch mit der Welt“.
Das Leben der Schriftstellerin Sophie Schubart-Mereau-Brentano (1770-1806)

Montag, 4. Mai, 18:15 bis 19:45 Uhr
Dr. Christiane Holm (Halle-Wittenberg): Romantische Textilien.
Zum Wechselspiel von weiblichen Hand- und Schreibarbeiten

Montag, 11.Mai, 18:15 bis 19:45 Uhr
Prof. Dr. Roland Borgards (Frankfurt): „Treu bis in den Tod“.
Tiere bei Caroline de la Motte Fouqué, Bettina von Arnim und Rahel Varnhagen

Montag, 18. Mai, 18:15 bis 19:45 Uhr
Prof. Dr. Barbara Becker-Cantarino (Ohio State University, Columbus): Webinar zu Bettina von Arnims „Clemens Brentanos Frühlingskranz“ (1844)

Montag, 25. Mai, 18:15 bis 19:45 Uhr
Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken (Frankfurt): Romantische Geheimschrift?
Zu Marianne von Willemers Autorschaft

Montag, 8. Juni, 18:15 bis 19:45 Uhr
Prof. Dr. Günter Oesterle (Gießen): Johanna Schopenhauer und Johann Wolfgang Goethe. Zur Bedeutung von Netzwerkbildung und Geselligkeit in Weimar

Montag, 22. Juni, 18:15 bis 19:45 Uhr
Prof. Dr. Frederike Middelhoff (Frankfurt): Lost/Life in Translation
Dorothea Schlegel, Caroline Schelling, Henriette Hertz

Montag, 6. Juli, 18:15 bis 19:45 Uhr
Bryan Norton, MA (Pennsylvania, University of Pennsylvania, Urban): Zweckmäßigkeit ohne Zweck, Weiblichkeit ohne Weib.
Leserschaft und das algorithmische Denken Dorothea Schlegels

Montag, 13. Juli, 18:15 bis 19:45 Uhr
Dr. Frank Berger (Frankfurt): Romantisches Geld.
Die Finanzen der Dichterinnen


Organisation:
Apl. Prof. Dr. Carola Hilmes und Dr. Martina Wernli

Information/Kontakt: Dr. Martina Wernli, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik: wernli@lingua.uni-frankfurt.de

 

Apr 17 2020
15:48

​Mit den eingeworbenen Mitteln kann nun ein Projekt der Infektiologie gefördert werden, das auch zur Sonographie der Lunge und Mitarbeitersicherheit forscht.

Goethe-Corona-Fonds ermöglicht Aufbau einer Biobank

FRANKFURT. Mitte März wurde er ins Leben gerufen, nun liegt das Spendenaufkommen im Goethe-Corona-Fonds bereits bei 1,5 Millionen Euro. Die Mittel werden vor allem für die Corona-Forschung in der Frankfurter Virologie und Intensivmedizin genutzt. Ein Projekt wird von Prof. Dr. Maria J. G. T. Vehreschild, Leiterin des Schwerpunkts Klinische Infektiologie und ihrem Mitarbeiter PD Dr. Timo Wolf am Universitätsklinikum Frankfurt, geleitet.

Vehreschild und Wolf werden dabei drei Aspekte adressieren: Zum einen soll eine Biobank aufgebaut werden, in der klinische und biologische Proben von betroffenen Patient*innen gesammelt werden. Diese kann dann auch anderen Corona-Forscherinnen und -forschern zugänglich gemacht werden, die im Bereich Diagnostika, Impfung oder Therapie arbeiten. Zum zweitem sollen Ultraschallmethoden (Sonographie) zur Untersuchung der Lunge an die Bedingungen der Isolierbehandlung, wie sie bei schwer erkrankten Corona-Patienten notwendig sein kann, angepasst werden. Zum dritten möchten Vehreschild und Wolf die Mitarbeitersicherheit bei der Isolationsbehandlung ausbauen. Dafür bedarf es unter anderem zusätzlicher Geräte, um beispielsweise die Kreislaufwerte der Mitarbeiter*innen beim Tragen der Schutzausrüstung zu messen.

Prof. Dr. Maria J. G. T. Vehreschild: „Mit dem Aufbau einer Biobank, aber auch mit den Verbesserungen im Bereich der Ultraschallmethoden und den Untersuchungen zur Mitarbeitersicherheit können wir einen wichtigen Beitrag für die medizinische Bewältigung der Corona-Krise leisten. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern für ihr großartiges Engagement!“

Professor Dr. Birgitta Wolff, Präsidenten der Goethe-Universität, sagt: „Mit unserem Goethe-Corona-Fonds können wir unsere Kollegen und Kolleginnen in der Uni-Medizin auch ganz kurzfristig und unmittelbar bei der klinischen Arbeit ebenso wie bei der Forschung unterstützen. Daher meine Bitte: Bleiben Sie uns gewogen, helfen Sie uns weiterhin. Die positiven Wirkungen sind wirklich sehr unmittelbar!“

Vor allem Patientenversorgung und der Corona-Forschung in der Frankfurter Virologie und Intensivmedizin kommen die Mittel des Goethe-Corona-Fonds zugute. Darüber hinaus helfen sie bei der Durchführung von Schulungen und der Anschaffung von Schutzkleidung. (www.goethe-corona-fonds.betterplace.org) Die Spendenbereitschaft für den Goethe-Corona-Fonds hält unvermindert an: Unternehmen und Unternehmer, Stiftungen und Privatleute beteiligen sich mit großen und kleinen Beträgen und werben ihrerseits für den Goethe-Corona-Fonds. Ehemalige der Goethe-Universität stellen Kontakte zwischen Uniklinikum und Maskenherstellern her, die Vereinigung von Freunden und Förderern unterstützt mit eigenen Mitteln und wirbt weitere externe Gelder ein.

 
Spendenmöglichkeiten:

Betterplace:
www.goethe-corona-fonds.betterplace.org

Payback:
https://www.payback.de/spendenwelt/projekt/bp78009

Spendenkonto des Goethe-Corona-Fonds
IBAN DE95 5005 0000 0001 0064 10
Landesbank Hessen-Thüringen
Verwendungszweck: Goethe-Corona-Fonds

Grafik Spendenbutton zum Download: www.uni-frankfurt.de/87249210

Weitere Informationen:
Goethe-Universität
Abteilung Private Hochschulförderung
Susanne Honnef
Telefon 069 798-12433, E-Mail honnef@pvw.uni-frankfurt.de

 

Apr 16 2020
10:24

Psychologie sucht Teilnehmende für Online-Umfrage zur Corona-Pandemie.

Wie wirkt sich die Corona-Krise langfristig auf das Verhalten der Bevölkerung aus?

FRANKFURT. Regierungen weltweit haben sehr unterschiedlich auf die Coronavirus-Pandemie reagiert. Wie sich dies kurz- und auch langfristig auf das Verhalten und die Stimmung der Bevölkerung auswirkt, erforscht nun eine Gruppe von Psycholog*innen der Goethe-Universität Frankfurt, des Universitätsklinikums Frankfurt und der Hochschule Fulda. Ziel der international angelegten Untersuchung ist, Einblick zu gewinnen in die individuellen Auswirkungen und Belastungen für bestimmte Berufs- und Bevölkerungsgruppen um Unterstützungsmaßnahmen effizienter planen und umsetzen zu können.

Die Online-Befragung liegt auf Deutsch, Englisch und Spanisch vor und besteht aus einer Eingangs- und mehreren kürzeren Follow-Up-Befragungen um die Entwicklungen im Langzeitverlauf erfassen zu können. Der Link zur Teilnahme an der Studie lautet: http://thecoronastudy.org

Verantwortliche Projektleiter*innen sind Prof. Dr. Stephan Bongard, Institut für Psychologie, Goethe-Universität, Prof. Dr. Matthias Kieslich und Dr. Emily Frankenberg, Pädiatrische Neurologie, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Frankfurt sowie Prof. Dr. Uli Sann, Hochschule Fulda.

Kontakt
Dr. Emily Frankenberg, Pädiatrische Neurologie, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt. Emily.Frankenberg@kgu.de

 

Apr 14 2020
10:57

​Frankfurter Forscher lösen Rätsel um Compton-Effekt – neuer Ansatzpunkt zum Testen quantenmechanischer Theorien

Teilchen-Billard mit drei Partnern

FRANKFURT. Mit Licht lassen sich Elektronen aus Atomen herausschlagen, dabei prallen Lichtteilchen und Elektronen wie zwei Billardkugeln voneinander ab – der Compton-Effekt. Warum Elektronen sogar aus einem Atom herausgeschlagen werden, wenn das Licht dafür eigentlich zu wenig Energie hat, hat jetzt ein internationales Team von Physikern unter der Leitung von Wissenschaftlern der Goethe-Universität Frankfurt herausgefunden. (Nature Physics, DOI 10.1038/s41567-020-0880-2)
 
Als der amerikanische Physiker Arthur Compton 1922 entdeckte, dass sich Lichtwellen wie Teilchen verhalten und in einem Stoßexperiment Elektronen aus Atomen herausschlagen können, war dies ein Meilenstein für die Quantenphysik. Fünf Jahre später wurde der Wissenschaftler dafür mit dem Nobelpreis geehrt. Für seine Experimente nutzte Compton sehr kurzwelliges Licht mit hoher Energie, demgegenüber er die Bindungsenergie des Elektrons an den Atomkern vernachlässigen konnte. Compton nahm daher für seine Berechnungen kurzerhand an, dass das Elektron frei im Raum ruhen würde.
 
In den folgenden 90 Jahren wurden bis heute zahlreiche Experimente und Berechnungen zum Compton-Effekt gemacht, die immer wieder Asymmetrien zeigten und Rätsel aufwarfen. So wurde beobachtet, dass in bestimmten Experimenten scheinbar Energie verloren ging, wenn man die Bewegungsenergie der Elektronen und Lichtteilchen (Photonen) nach dem Zusammenstoß mit der Energie der Photonen vor dem Zusammenprall verglich. Da Energie nicht einfach verschwinden kann, wurde vermutet, dass sich in diesen Fällen der Einfluss des Atomkerns bei dem Photon-Elektron-Zusammenprall entgegen der vereinfachenden Annahme von Compton nicht vernachlässigen lässt.
 
Ein Team von Physikern um Professor Reinhard Dörner und Doktorand Max Kircher von der Goethe-Universität Frankfurt hat nun erstmals bei einem Stoßexperiment mit Photonen gleichzeitig die abgelenkten Elektronen und die Bewegung des Atomkerns beobachtet. Dazu bestrahlten sie Heliumatome mit Röntgenlicht der Röntgenstrahlungsquelle PETRA III am Hamburger Beschleunigerzentrum DESY. Die herausgelösten Elektronen und die geladenen „Atomreste“(Ionen) detektierten sie in einem COLTRIMS-Reaktionsmikroskop, einer Apparatur, die Dörner mitentwickelt hat und die ultraschnelle Reaktionsprozesse von Atomen und Molekülen sichtbar machen kann.
 
Die Ergebnisse waren überraschend: Die Wissenschaftler beobachteten nämlich nicht nur, dass die Energie der stoßenden Photonen natürlich erhalten bleibt und zu einem Teil auf in eine Bewegung des Atomkerns (genauer: des Ions) überführt wird. Vielmehr wird zuweilen ein Elektron sogar aus dem Atom herausgeschlagen, wenn die Energie des stoßenden Photons eigentlich zu gering ist, um die Bindungskräfte des Elektrons an den Atomkern zu überwinden.
Insgesamt wurde nur in zwei Dritteln der Fälle das Elektron dorthin gestoßen, wo man es bei einem Billard-Stoßexperiment erwarten würde. In allen anderen Fällen wurde das Elektron quasi vom Kern reflektiert und teilweise sogar in die entgegengesetzte Richtung gelenkt.
 
Reinhard Dörner: „Wir konnten damit zeigen, dass das ganze System aus Photon, herausgeschlagenem Elektron und Ion nach quantenmechanischen Gesetzen schwingt. Unsere Experimente liefern damit einen neuen Ansatzpunkt zum experimentellen Testen quantenmechanischer Theorien des Compton Effekts, der zum Beispiel in der Astrophysik oder der Röntgenphysik eine wichtige Rolle spielt.“

 
Publikation:
Kinematically complete experimental study of Compton scattering at helium atoms near the ionization threshold. Max Kircher (Goethe University Frankfurt, Germany (GU)), Florian Trinter (Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Hamburg, Germany, and Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin), Sven Grundmann (GU), Isabel Vela-Perez (GU), Simon Brennecke (Leibniz Universität Hannover, Germany), Nicolas Eicke (Leibniz Universität Hannover, Germany), Jonas Rist (GU), Sebastian Eckart (GU), Salim Houamer (University Sétif-1, Algeria), Ochbadrakh Chuluunbaatar (Joint Institute for Nuclear Research, Dubna, Russia (JINR); National University of Mongolia, Ulan-Bator), Yuri V. Popov (Lomonosov Moscow State University, Russia; JINR), Igor P. Volobuev (Lomonosov Moscow State University, Russia), Kai Bagschik (DESY) M. Novella Piancastelli (Sorbonne Universités, Paris, France; Uppsala University, Sweden) Manfred Lein (Leibniz Universität Hannover, Germany), Till Jahnke (GU), Markus S. Schöer (GU), Reinhard Dörner (GU)
Nature Physics, DOI 10.1038/s41567-020-0880-2; https://www.nature.com/articles/s41567-020-0880-2

Bilder zum Download: http://www.uni-frankfurt.de/87402622
 
Bildtext Grafik: Schematische Darstellung des Compton-Effekts (vorne), wie er im COLTRIMS-Reaktionsmikroskop (hinten) gemessen wird. Ein Photon (geschlängelte Linie) trifft ein Elektron eines Helium-Atoms, wodurch das Elektron aus dem Atom herausgeschlagen wird (roter Punkt). Das Atom wird dadurch zum geladenen Ion (blauer Punkt). Elektrische und magnetische Felder lenken Elektron und Ion zu Detektoren (rot: Elektronendetektor, blau: Ionendetektor). Copyright: Goethe-Universität Frankfurt
 
Bildtext Foto: Selfie von Max Kircher vor dem COLTRIMS-Reaktionsmikroskop
 
Kontakt:
Professor Reinhard Dörner
Institut für Kernphysik
Goethe-Universität Frankfurt
Max-von-Laue-Strasse 1
60438 Frankfurt
Telefon +49 (0)69 798 47003
doerner@atom.uni-frankfurt.de
http://www.atom.uni-frankfurt.de

 

Apr 9 2020
15:34

​Studie der Goethe-Universität Frankfurt und der Technischen Universität Darmstadt zeigt, dass verlässliche Daten zu neuen Covid-19-Infizierten erst mit Verzögerung vorliegen. Andere Datenquellen sollten ergänzend zu Rate gezogen werden.

Corona-Krise: Forscher*innen mahnen höhere Aktualität offizieller Zahlen an

FRANKFURT. In der Corona-Krise werden Entscheidungsträger täglich mit Daten zur Zahl der Neuinfizierten mit Covid-19 versorgt. Dies erscheint wichtig, um auf der Datenbasis zu bewerten, ob die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus auch greifen. Doch sind die Daten auch aktuell genug, werden die richtigen Daten dafür ausgewertet? Wie Forscher*innen der Goethe-Universität und der Technischen Universität Darmstadt nun in einer aktuellen Studie für Deutschland aufzeigen, können offizielle Zahlen erst mit einigen Tagen Verzögerung bekannt gegeben werden. Zudem werden an Wochenenden 40 Prozent zu wenige Fälle gemeldet. Die häufig zitierten Zahlen der Johns Hopkins University würden, so die Kritik, im Durchschnitt zu 79 Prozent von den offiziellen Zahlen abweichen. Die zeitlichen Verzögerungen erschwerten es, geeignete politische Entscheidungen zu treffen, um die sozialen, humanitären und ökonomischen Folgen der Corona-Krise zu begrenzen.

Die Ökonomen Prof. Bernd Skiera und Lukas Jürgensmeier von der Goethe-Universität sowie die Informatiker Prof. Iryna Gurevych und Dr. Kevin Stowe von der TU Darmstadt sehen daher einen dringenden Bedarf, alternative Datenquellen hinzuzuziehen. Sie schlagen dafür vor, die offiziellen Zahlen um Daten von Google Search und Twitter zu ergänzen. Auf dieser Datengrundlage seien sogar bessere Prognosen möglich, als mit den Zahlen der Johns Hopkins University. Die Daten von Google Search und Twitter könnten ebenso in Ländern verwendet werden, wo offizielle Zahlen nicht vorliegen oder als nicht zuverlässig betrachtet werden.

Link zur Studie „How to Best Predict the Daily Number of New Infections of Covid-19“:  https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3571252.

Kontakt:
Prof. Dr. Bernd Skiera, Abteilung Marketing, Fachbereich 2 – Wirtschaftswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt. Tel. 069/798-34649, skiera@wiwi.uni-frankfurt.de

 

Apr 8 2020
11:10

​Institut für Sportwissenschaften an der Goethe-Universität sucht Teilnehmer für Online-Studie

Studie zu Sport und Wohlbefinden mit Corona

FRANKFURT. Sport in Fitnessstudios, Sportvereinen und Sportanlagen ist als Folge der Corona-Epidemie nicht mehr möglich. Gleichzeitig hat Sport viele günstige Einflüsse auf Gesundheit und Wohlbefinden. Wie sich die Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf den Umfang sportlicher Aktivitäten und auf das Wohlbefinden auswirken, wollen jetzt Sportwissenschaftler aus dem In- und Ausland unter der Projektleitung der Goethe-Universität in einer internationalen Studie herausfinden. Ihr Ziel: Die passgenaue Entwicklung kostenfreier Trainingsinhalte, ‑methoden und -programme.

Die Sportwissenschaftler haben daher einen Online-Fragebogen in acht Sprachen entwickelt, dessen Beantwortung fünf bis zehn Minuten in Anspruch nimmt. Dort werden Art und Umfang sportlicher Aktivitäten und das gesundheitliche und psychische Wohlbefinden seit Beginn der Kontaktbeschränkungen im Vergleich zu der Zeit davor abgefragt.

Folgende Universitäten führen die Studie gemeinsam durch:

Goethe-Universität Frankfurt (Deutschland, Projektleitung)
Hamburg Medical School (Deutschland)
VU Amsterdam / UMC Amsterdam (Niederlande)
Harvard Medical School (USA)
Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich)
University of Queensland (Australien)
Universidade Cidade de São Paulo (Brasilien)
Universidad de Santiago de Chile (Chile)
University Hospital Basel (Schweiz)
Università degli Studi di Roma "Foro Italico" (Italien)
Université Jean Monnet (Frankreich)
Universidad Politécnica de Madrid (Spanien)

Link zum Online-Fragebogen: https://goethe.link/ASAP

Kontakt:
Dr. Jan Wilke
Department of Sports Medicine
Goethe-Universität Frankfurt
Tel: 069 798 24588
Email: wilke@sport.uni-frankfurt.de
www.sportmedizin.uni-frankfurt.de

 

Apr 6 2020
14:29

​Institut für Psychologie an der Goethe-Universität sucht Teilnehmer für Online-Befragung

Studie zum Umgang mit Corona

FRANKFURT. Auf die Verbreitung der Corona-Infektion (COVID-19) und die Maßnahmen zu deren Eindämmung reagieren Menschen in Deutschland unterschiedlich. Manche Menschen gehen sehr gelassen mit der Situation um. Durch die Ausgangsbeschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen können aber auch Einsamkeitsgefühle und Grübeln auftreten. Welche Rollen hierbei das Wissen über die Infektion und Emotionen spielen, ist bislang noch nicht untersucht worden. Eine Studie des Instituts für Psychologie an der Goethe-Universität soll erste Erkenntnisse hierzu liefern.

Prof. Dr. Ulrich Stangier, Abteilungsleiter der Klinischen Psychologie und Psychotherapie an der Goethe-Universität und mit seinem Mitarbeiter Schahryar Kananian, MSc verantwortlich für die Untersuchung, erläutert die Befragung: „Diese dauert lediglich 10-15 Minuten. Sie bezieht sich auf Ihr Wissen über die Corona-Infektion, Ihre Angst vor einer Ansteckung und den Einfluss auf Ihr Verhalten und Ihre Befindlichkeit. Die Teilnahme ist freiwillig und anonym.“

Link zur Studie: https://ww3.unipark.de/uc/F_UniFrankfurt_Stangier_LS/02cf/

Fragen zur Untersuchung bitte an folgende Email-Adresse: kananian@psych.uni-frankfurt.de

Kontakt:
Prof. Dr. Ulrich Stangier, MSc Schahryar Kananian. Institut für Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt. Email: kananian@psych.uni-frankfurt.de

 

Apr 6 2020
13:50

​Spendenbarometer von Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt steigt auf 1,35 Millionen Euro – Kleinste Einzelspende 2 Cent aus Payback-Punkten

Goethe-Corona-Fonds: Roboter für Sars-CoV2-Forschung gespendet

FRANKFURT. Zahlreiche größere und kleinere Einzelspenden haben das Spendenaufkommen im Goethe-Corona-Fonds innerhalb einer Woche um weitere 350.000 Euro wachsen lassen – von der Finanzierung eines Pipettier-Roboters für über 100.000 Euro durch die Dr. Hans Messer Stiftung bis zu einer Spende von 2 Cent in Form von Payback-Punkten. Die Mittel werden vor allem für die Corona-Forschung in der Frankfurter Virologie und Intensivmedizin genutzt. Darüber hinaus helfen sie bei der Durchführung von Schulungen und der Anschaffung von Schutzkleidung. (www.goethe-corona-fonds.betterplace.org)

Während sich das Universitätsklinikum Frankfurt auf die massiv steigenden COVID-19-Patientenzahlen vorbereitet, hält die Spendenbereitschaft für den Goethe-Corona-Fonds unvermindert an: Unternehmen und Unternehmer, Stiftungen und Privatleute beteiligen sich mit großen und kleinen Beträgen und werben ihrerseits für den Goethe-Corona-Fonds. Ehemalige der Goethe-Universität stellen Kontakte zwischen Uniklinikum und Maskenherstellern her, die Vereinigung von Freunden und Förderern unterstützt mit eigenen Mitteln und wirbt weitere externe Gelder ein.

Mehr als 600 Einzelspender und Institutionen haben in der vergangenen Woche gespendet, darunter:
Dr. Hans Messer Stiftung, Bad Soden
Familie Merz, Frankfurt
Dr. h.c. Josef Buchmann, Unternehmer, Frankfurt
Eisai GmbH, Frankfurt
Gewinn-Sparverein bei der Sparda-Bank Hessen e.V.
MainFirst Bank AG

Professorin Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, ist begeistert: „Die Welle der Solidarität mit unseren Corona-Forschern ist einfach großartig. Wir stehen in dieser Krise vor gewaltigen Herausforderungen, und die Wissenschaft wird einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten. Doch dafür brauchen wir auch Ihre Unterstützung: Bitte lassen Sie in Ihrem Engagement nicht nach.“

Professor Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums, sagt: „Die Spenden sind für uns sowohl eine moralische, als auch eine materielle Unterstützung von unschätzbarem Wert! Alle Spender tragen aktiv dazu bei, die Möglichkeiten für die Bewältigung dieser für viele von uns einmaligen medizinischen Situation zu schaffen. Die Struktur der Universitätsmedizin in Deutschland mit der vollständigen Integration von Lehre, Forschung und Patientenversorgung und insbesondere das Universitätsklinikum Frankfurt liefern dafür exzellente Voraussetzungen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung – aus Wissen wird Gesundheit!“

Professorin Sandra Ciesek, Leiterin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, erklärt: „Wir sind tief bewegt von der großen Spendenbereitschaft. Der Pipettier-Roboter erleichtert zum Beispiel die Hochdurchsatz-Testung von mehreren Tausend Substanzen mit möglicher antiviraler Wirkung. Mithilfe des Roboters können wir präzise mit geringen Volumina arbeiten, das ist bei solchen Arbeiten essenziell. Außerdem verringern wir beim automatisierten Pipettieren tausender Proben Pipettierfehler und können erheblich schneller arbeiten.“

Spendenmöglichkeiten

Betterplace:
www.goethe-corona-fonds.betterplace.org

Payback:
https://www.payback.de/spendenwelt/projekt/bp78009

Spendenkonto des Goethe-Corona-Fonds
IBAN DE95 5005 0000 0001 0064 10
Landesbank Hessen-Thüringen
Verwendungszweck: Goethe-Corona-Fonds

Grafik Spendenbutton zum Download: www.uni-frankfurt.de/87249210

Bisherige Meldungen zur Spendenkampagne:
20.3.2020 Dringender Spendenaufruf für Goethe-Corona-Fonds
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/dringender-spendenaufruf-fuer-goethe-corona-fonds/
27.3.2020 Bereits 1 Million Euro für den Goethe-Corona-Fonds
https://www.muk.uni-frankfurt.de/86907068/Eine_Woge_der_Hilfsbereitschaft

Weitere Informationen:
Goethe-Universität
Abteilung Private Hochschulförderung
Susanne Honnef
Telefon: 069 798-12433, E-Mail: honnef@pvw.uni-frankfurt.de;

Kontakt zu Prof. Dr. Sandra Ciesek über das Universitätsklinikum Frankfurt:
Christoph Lunkenheimer,
Pressesprecher Universitätsklinikum,
Telefon: 069 6301-86442, E-Mail: christoph.lunkenheimer@kgu.de

 

Apr 2 2020
16:12

Gemeinsame Studie von Wissenschaftlern aus Frankfurt, Berkeley und Berlin über die sozioökonomischen Folgen von „social distancing“

Wie die Kosten der Corona-Krise bewältigen?

FRANKFURT. Die Entscheidung der Politik darüber, wann das „social distancing“ zu lockern ist, sollte nicht allein von den tagesaktuellen Fallzahlen abhängen. Eine gemeinsame Studie von theoretischer Physik, Ökonomie und Medizin an Goethe-Universität, University of California, Berkeley, und dem Vivantes Klinikum Berlin zeigt, dass dringend auch andere Kriterien einbezogen werden sollten.

Die Politik sollte auf die Gesamtsituation achten, und nicht nur auf die täglich neu gemeldeten Fallzahlen. Bei vorzeitiger Lockerung der Maßnahmen würde die Epidemie sich stärker auswirken, und die Gesamtkosten würden substantiell steigen, so die Autoren der neuen Studie, die wegen der hohen Brisanz vorab online veröffentlicht wurde. Optimal wäre es demnach, das strenge ‚social distancing' mindestens so lange beizubehalten, bis die Fallzahlen im Verhältnis zu den Test-Kapazitäten so weit gesunken sind, dass eine flächendeckende Nachverfolgung der Einzelfälle möglich würde.

Für den weiteren Umgang mit der aktuellen COVID-19-Pandemie sind wissenschaftlich basierte Abschätzungen der Folgekosten für unterschiedliche Bewältigungsstrategien von fundamentaler Bedeutung. Dafür ist eine Kombination von numerischen Simulationen und volkswirtschaftlichen Kostenrechnungen notwendig, wie Prof. Dr. Claudius Gros und Prof. Dr. Roser Valenti vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität in einer Publikation zusammen mit Dr. Daniel Gros (Visiting Professor UC Berkeley/Direktor CEPS Brüssel) und Kilian Valenti (Vivantes Klinikum Berlin) ausarbeiten. Die Forscher fanden heraus, dass eine Politik, die auf den laufenden Zuwachs an Fallzahlen reagiert, zu höheren Gesamtkosten führt als eine Politik, die sich an der Gesamtzahl aller vergangenen Fälle orientiert und auch andere Faktoren einbezieht.

Die COVID-19 Epidemie wirkt sich in nie gekanntem Ausmaß auf Gesellschaft und Wirtschaft aus, die in weiten Teilen „heruntergefahren wurden“: Die Schulen sind geschlossen, nur noch in bestimmten Branchen dürfen Geschäfte geöffnet sein, und die Menschen sollen nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Epidemiologische Modelle müssen die Rückkopplung dieses „social distancing“ und anderer Reaktionen auf die Ausbreitungsdynamik des Virus berücksichtigen. In der Arbeit, die heute als Vorabveröffentlichung vorgestellt wurde, führen die Autoren ein neues epidemiologisches Modell ein, welches das klassische SIR („susceptible“, „infected“, „recovered“)-Modell um einen Rückkopplungsparameter erweitert. Das neue Modell erlaubt es, zwei unterschiedliche Strategien zu untersuchen, je nachdem, ob die politischen Akteure ihr Augenmerk auf die tagtäglichen Fallzahlen richten („short-sighted“) oder ob den Entscheidungen die Gesamtentwicklung der Epidemie zugrunde gelegt wird („history-aware“). Die Autoren legen dar, dass nur die zweite Strategie das Potenzial hat, die Epidemie umfassend einzudämmen. Die geltenden Ausgangsbeschränkungen sollten nicht einfach aufgrund sinkender Fallzahlen allein gelockert werden, es sei denn, es wäre möglich, diese durch alternative Maßnahmen mit vergleichbarem Eindämmungspotenzial zu ersetzen.

Ein in der Öffentlichkeit weit verbreiteter Begriff ist der der Herdenimmunität („herd immunity“), d.h. der Punkt, an dem die Zahl der Neuinfektionen nicht weiter steigt. Dieser wird für COVID-19 nach vielen Schätzungen dann erreicht, wenn 66 Prozent der Bevölkerung infiziert worden sind. Häufig wird davon ausgegangen, dass die Epidemie an diesem Punkt im Wesentlichen besiegt sei. Die Autoren dieser Studie weisen jedoch darauf hin, dass nach der Herdenimmunität zwar die Zahl der täglich neu Infizierten sinke, aber die Gesamtzahl der Fälle weiter steige und sich weitere 28 Prozent der Bevölkerung infizierten. Lediglich sechs Prozent würden von einer Ansteckung verschont bleiben.

Die gesamtwirtschaftlichen Kosten setzten sich aus vier Komponenten zusammen: Arbeitszeitausfall, medizinische Kosten, „value of life“ (hier fließt die nicht mehr stattfindende erwartete Restlebenszeit als Verlust mit ein) und „social-distancing“-Kosten (also die volkswirtschaftlichen Einbußen durch die eingeschränkte Wirtschaftstätigkeit). Lasse man der Epidemie freien Lauf, ergäben sich – ganz abgesehen von der ethischen Problematik – insgesamt Kosten von zirka 1,1 Billionen Euro, was 30 Prozent des deutschen Bruttoinlandproduktes (BIP) entspricht. Würde man den ökonomischen Wert des Lebens außen vorlassen, beliefen sich die Kosten einer ungebremsten Epidemie immer noch auf 14 Prozent des BIPS, also rund 480 Milliarden Euro. Strenge Maßnahmen drücken diesen Wert auf die Hälfte. Dafür müssen aber die sozialen Kosten der „social distancing“-Maßnahmen in Kauf genommen werden.

Falls nur reale Kosten berücksichtigt werden und der ökonomische Wert des menschlichen Lebens ausgeklammert bliebe, schneiden mittlere Strategien dieser Publikation zufolge am schlechtesten ab. Der Mittelweg ist im Fall einer globalen Pandemie deshalb nicht der goldene. Auf der Grundlage ihrer Berechnungen plädieren die Autoren dafür, die strengen Maßnahmen so lange aufrecht zu erhalten, bis die Anzahl der Neuerkrankungen so stark gesunken ist, dass jeweils das komplette Umfeld durchgetestet werden kann. Hierfür sind aber erhebliche Steigerungen bei den Testkapazitäten notwendig.

Publikation: Claudius Gros, Roser Valenti, Kilian Valenti, Daniel Gros, Strategies for controlling the medical and socio-economic costs of the Corona pandemic (2020); Link zur Vorabveröffentlichung: https://arxiv.org/abs/2004.00493

Eine Graphik zum Download finden Sie unter dem folgenden Link: www.uni-frankfurt.de/87170074

Zur Graphik: Die x-Achse zeigt die Gesamtanzahl der Fälle, die y-Achse die neuen Fälle pro Tag. Dargestellt ist der Verlauf.

Informationen: (zu Modellierung/Theorie) Prof. Dr. Claudius Gros, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, E-Mail gros07@itp.uni-frankfurt.de; Prof. Dr. Roser Valenti, ebd., valenti@itp.uni-frankfurt.de; (zu sozio-ökonomischen und politischen Aspekten) Dr. Daniel Gros, Center for European Politics Studies (CEPS), Brüssel, Belgien, E-Mail daniel@ceps.eu.

 

Apr 2 2020
14:09

​Frankfurter Forschungsinstitute rufen disziplinenübergreifende Dialogplattform ins Leben.

„Wir brauchen dringend interdisziplinären Austausch zur Coronakrise“

FRANKFURT. Vier Frankfurter Forschungsinstitute aus unterschiedlichen Disziplinen haben die Internetplattform „Frankfurter interdisziplinäre Debatte“ (www.frankfurter-debatte.de) eröffnet. Ziel des interdisziplinären Blogs ist es, Vertreter*innen verschiedener wissenschaftlicher Fachrichtungen zu gesellschaftspolitischen Themen – aktuell zur Corona-Krise – miteinander ins Gespräch zu bringen. Zu den Gründungsinstituten gehören das Cardio Pulmonary Institute, der Forschungsverbund Normative Ordnungen der Goethe-Universität Frankfurt, das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK/PRIF) sowie das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE.

„Die Corona-Krise zeigt, dass große gesellschaftliche Herausforderungen den Austausch unterschiedlicher Expert*innen und akademischer Fächer verlangen“, erläutert Mitbegründer Prof. Dr. Uwe Walz, Volkswirt an der Goethe-Universität Frankfurt und stellvertretender Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts SAFE, die Motivation. Die Politik müsse derzeit sehr weitreichende Entscheidungen treffen und es sei absolut notwendig, diese Entscheidungen auf einer breiten Grundlage von Expertenwissen fundieren zu können. „In der aktuellen Krisensituation ist die Expertise aus Virologie und Epidemiologie von zentraler Bedeutung“, so Walz. „Ebenso wichtig ist es jedoch, ethische, rechtliche, ökonomische und weitere Prinzipien zu berücksichtigen, wie zum Beispiel Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit. Wir brauchen dringend einen interdisziplinären Austausch zur Coronakrise und zur Angemessenheit der derzeit geltenden Maßnahmen.“

Die neue Plattform lädt Expert*innen aus allen Disziplinen ein, sich an der Debatte mit Beiträgen zu beteiligen, um eine umfassende Betrachtung der aktuellen Lage über Disziplinen hinweg zu ermöglichen. Die „Frankfurter interdisziplinäre Debatte“ will sich auf einen wissenschaftsorientierten Austausch fokussieren, heißt jedoch auch sachliche und problemorientierte Beiträge von außerhalb der Wissenschaft willkommen.

Kontakt: kontakt@frankfurter-debatte.de

 

Apr 1 2020
14:48

​Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat entschieden, das neue Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) für zunächst vier Jahre zu fördern.

Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt nimmt im Juni die Arbeit auf

FRANKFURT. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat entschieden, das neue Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) für zunächst vier Jahre zu fördern. Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist ein Verbund aus elf Hochschul- und Forschungsinstituten, die in zehn verschiedenen Bundesländern angesiedelt sind und dadurch auch die regionale Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nehmen. Zusammen sollen die mehr als 100 Wissenschaftler*innen aus vielen verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten Vergleichen praxisrelevante Vorschläge erarbeiten, die dazu beitragen, gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen. Sie decken Aspekte wie Identitäten und regionale Erfahrungswelten, Ungleichheiten und Solidarität, Medien und Konfliktkultur, Polarisierung und Populismus, aber auch Antisemitismus und Hasskriminalität ab und erforschen diese im europäischen Vergleich und darüber hinaus.

In der anderthalbjährigen Vorphase des FGZ, in der das Gründungskonzept für das Institut erarbeitet wurde, wurde ein umfangreiches Forschungs- und Transferprogramm mit mehr als 70 Teilprojekten und institutsübergreifenden Arbeitsbereichen entwickelt, die ab dem 1. Juni 2020 realisiert werden.

Neben der Goethe-Universität Frankfurt am Main gehören die Technische Universität Berlin sowie die Universitäten Bielefeld, Bremen, Halle-Wittenberg, Hannover, Konstanz, Leipzig und das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen, das Leibniz-Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena zu dem Verbund.

Das interdisziplinär besetzte Frankfurter FGZ-Team, das im Forschungsverbund Normative Ordnungen der Goethe-Universität angesiedelt ist, geht unter der Leitung von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Stellvertretende Sprecher*innen: Prof. Dr. Daniela Grunow und Prof. Dr. Rainer Forst) der Frage nach, wie die Pluralisierung moderner Gesellschaften auf Fragen des Zusammenhalts einwirkt und wie Konflikte so gestaltet werden können, dass sie demokratischen Zusammenhalt stabilisieren, nicht schwächen. Zugleich werden die Ambivalenzen des Begriffs des „Zusammenhalts“ reflektiert.

Bezogen auf die aktuelle Situation für den gesellschaftlichen Zusammenhalt angesichts der Covid-19-Krise sagt Nicole Deitelhoff, Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungen, Leiterin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung sowie gemeinsam mit Prof. Rainer Forst Sprecherin des Forschungsverbundes Normative Ordnungen:

„Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Bewältigung haben Herausforderungen geschaffen, in der sich kulturelle, soziale, politische, ökonomische und rechtliche Fragen miteinander verknüpfen, die eine breite, Disziplinen übergreifende Analyse und Kommentierung erfordern – gerade auch für die Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Es gibt auch in der Krise alternative Wege und Entscheidungsmöglichkeiten, auch wenn der öffentliche Krisendiskurs häufig das Gegenteil vermittelt. Dafür braucht es offene Auseinandersetzungen und die Wahrnehmung der Verantwortung der Wissenschaft, die Entscheidungen der Politik in Krisenzeiten bestmöglich zu begleiten. Dazu wird unser Verbund mit seiner vielgestaltigen interdisziplinären Perspektive einen wichtigen Beitrag in der Forschung und im Wissenstransfer leisten.“

Weiter sagte Deitelhoff, die eine der drei Sprecher*innen des FGZ-Forschungsverbunds ist: „Wir freuen uns sehr darauf, im Juni diesen Jahres nun die Arbeit des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt hier im Frankfurter Teilinstitut gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen an den zehn regional verteilten Standorten aufzunehmen und darauf, den dezentralen Forschungsverbund mit der allgemeinen Geschäftsstelle an der Goethe-Universität und den Geschäftsstellen an den Standorten Bremen und Leipzig zu koordinieren.“

 
Kontakt:
Pia Siemer
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Öffentlichkeitsarbeit, Tel: +49 341-9737882

Rebecca Caroline Schmidt
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Allgemeine Geschäftsstelle und Teilinstitut Frankfurt am Main an der Goethe Universität
Administrative Koordination
Forschungsverbund Normative Ordnungen der Goethe-Universität
Geschäftsführerin
Rebecca.schmidt@normativeorders.net, Tel: +49 69-798-31400

 

Mär 31 2020
10:03

Mehrheit der Studierenden will sich gesellschaftlich einbringen

AIWG-Expertise: „Wer studiert Islamische Theologie?“

FRANKFURT. Eine Erhebung im Auftrag der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität bietet einen Einblick in das Fach Islamische Theologie und seine Studierenden: 80 Prozent der Studierenden sind weiblich. Fast drei Viertel der Studierenden stammen aus einem nichtakademischen Elternhaus. Viele geben an, sich aktiv in die Gesellschaft einbringen zu wollen. Klare Berufsperspektiven für die Absolventinnen und Absolventen fehlen indes.

Seit knapp zehn Jahren bilden Hochschulen in Deutschland – mittlerweile sind es elf an der Zahl – Lehrkräfte für den islamischen Religionsunterricht und muslimische Theologen und Theologinnen aus. Derzeit gibt es knapp 2.500 Studierende. Doch wer studiert Islamische Theologie oder Religionspädagogik? Was sind die Beweggründe, dieses noch relativ junge Fach zu studieren? Antworten geben Lena Dreier und Constantin Wagner, die Autoren der Studie „Wer studiert Islamische Theologie? Ein Überblick über das Fach und seine Studierenden“. Die heute veröffentlichte Untersuchung wurde von der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) in Auftrag gegeben.

Zum ersten Mal nimmt eine Expertise die Studierenden der Islamischen Theologie genauer in den Blick. Auffällig ist, dass die überwiegende Mehrheit von ihnen weiblich ist. Rund 70 Prozent der Studierenden sind zudem die ersten in ihrer Familie, die eine Universität besuchen. Knapp 80 Prozent haben Deutsch nicht als Muttersprache erlernt. Damit unterscheidet sich die Studierendenschaft laut Studie stark von anderen Fächern. „Da im Vergleich zu anderen Studiengängen überdurchschnittlich viele Studierende mit relativ wenig Bildungskapital in die Universität einsteigen, ist es nötig, die Didaktik des Fachs inhaltlich und finanziell zu stärken, so dass viele Studierende zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden können“, so Constantin Wagner.

Die Gründe, ein Studium der Islamischen Theologie aufzunehmen, sind ebenso vielfältig wie der biografische, kulturelle oder religiöse Hintergrund der Studierenden selbst. Allerdings zeichnen sich zwei Hauptmotive ab: Religiöse und gesellschaftspolitische Beweggründe sind für die Mehrheit bei der Studienwahl entscheidend. Über 90 Prozent der Studierenden fühlen sich dem Islam sehr stark oder stark zugehörig. Religion spielt im Alltag der Studierenden eine große Rolle. Daneben fühlt sich mehr als jeder zweite einer muslimischen Gemeinde zugehörig. Mehr als 60 Prozent der Studierenden bringen ein starkes Interesse an religiösen Fragen mit.

Während dies bei einem religionsbezogenen Studiengang wenig überrascht, sticht der Wunsch der Studierenden, gesellschaftsverändernd zu wirken, besonders hervor, insbesondere im Vergleich zur Gesamtstudierendenschaft an deutschen Hochschulen. Die Studierenden wollen einen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Jedoch nicht nur innerhalb der Berufsfelder, über die häufig diskutiert und die zumeist von außen an die Studierenden herangetragen werden: Imame und Lehrerkraft für den islamischen Religionsunterricht. Wie lässt sich dieser starke Wunsch nach Veränderung bei den Studierenden erklären? Laut Studie spielen hier biografische Erfahrungen während der Schulzeit eine Rolle. Häufig wurde angegeben, als Muslim oder Muslimin angesprochen, mitunter auch diskriminiert worden zu sein. Professionalisierungsstrategien anzubieten, etwa im Umgang mit Fremdzuschreibungen, komme bislang noch zu kurz im Curriculum. „Die Vorerfahrungen der muslimischen Studierenden sind für sie als Teil ihres Studiums der Islamischen Theologie zentral“, sagt Lena Dreier.

Die Interviews mit den Studierenden zeigen, wie wichtig es ist, Berufsperspektiven deutlicher aufzuzeigen und zu ermöglichen – auch schon im Studium. Aufgrund der unklaren Berufsperspektiven gebe es nur wenige konkrete Anschlussperspektiven. Aber auch für Lehramtsstudierende gebe es große Unsicherheiten über die Ausrichtung und weitere Etablierung des islamischen Religionsunterrichts, etwa in Bayern und Hessen. Vielen Absolventen fehle es zudem an Vorbildern und Mentoren in der Berufswelt.

Prof. Dr. Bekim Agai, Direktor der AIWG: „Die Studie zeigt, dass die Absolventinnen und Absolventen sehr motiviert sind, sich in der Gesellschaft und den Gemeinden einzubringen. Dabei ist vielen unklar, wie sie das im Rahmen von konkreten Berufen tun können. Hier kommt es jetzt auf die Verantwortlichen in denjenigen Handlungsfeldern an, in denen ihre Expertise gefragt ist. Sie müssen Berufsperspektiven für ein neues Qualifikationsprofil öffnen. Hierfür kann das Fach selbst einen Beitrag leisten, indem es die eigenen Qualifikationsleistungen stärker nach außen trägt.“

Dr. Jan Felix Engelhardt, Geschäftsführer der AIWG: „Fast drei Viertel der Studierenden der Islamischen Theologie stammen nicht aus akademischen Elternhäusern. Sie sind die ersten in ihrer Familie, die studieren. Damit ermöglichen die islamisch-theologischen Studien an deutschen Universitäten Geschichten von Bildungsaufstieg, von gesellschaftlicher Partizipation und von sozialer Anerkennung in unserer Wissensgesellschaft. Jetzt gilt es, diese Potenziale nutzbar zu machen.“

Die Autoren:
Lena Dreier ist Promotionsstipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung und forscht an der Universität Leipzig.
Constantin Wagner ist Juniorprofessor für Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Heterogenität an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Für die Expertise wurden narrative Interviews mit insgesamt 71 Studierenden an vier Standorten geführt. Die Befragungen fanden zwischen 2016 und 2019 statt.
Die vollständige Publikation kann auf der Website der AIWG unter https://aiwg.de/wp-content/uploads/2020/03/Wer-studiert-islamische-Theologie_Expertise.pdf heruntergeladen werden.

Informationen: Stefanie Golla, Koordinatorin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 069 798-22459, E-Mail golla@aiwg.de.

 

FRANKFURT. Forschern des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes in Frankfurt um Prof. Erhard Seifried und dem Institut für Medizinische Virologie des Universitätsklinikums der Goethe-Universität Frankfurt um Prof. Sandra Ciesek ist es gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, das es ermöglicht, die Testkapazitäten zum Nachweis von SARS-CoV-2 ab sofort dramatisch weltweit zu erhöhen.

„Damit wird es möglich, die von allen Wissenschaftlern und auch Politikern geforderte Ausweitung der Testung in weitere Bevölkerungsgruppen auch bei den begrenzten Testkit-Ressourcen früher umzusetzen, als bisher angenommen wurde“, sagt Seifried. Hintergrund der Nachricht sind Laboruntersuchungen, denen Schleimhautabstrichproben des Rachens bzw. der Nase durch geeignete Verfahren in einer Pufferlösung zusammengeführt und anschließend mit Hilfe des sogenannten PCR Verfahrens (Polymerase Kettenreaktionsverfahren, direkter Genomnachweis von SARS CoV-2) getestet werden. Bei einem negativen Ergebnis haben sämtliche darin enthaltenen Proben ein zuverlässig negatives Ergebnis. Hierbei hat das Pooltesten keinen Einfluss auf die Nachweisgrenze. Bei einem positiven Minipool-Befund wird eine Einzeltestung in zuvor angefertigten Rückstellproben durchgeführt. Die positive Probe kann dann innerhalb von 4 Stunden identifiziert werden.

Die Abbildung 1 zeigt die neue Minipool Methode. Dabei wird der Abstrichtupfer zunächst in ein Archivröhrchen gegeben und anschließend in ein Poolgefäß. Da sich bei dieser Poolmethode das Volumen im Poolgefäß nicht vermehrt, wird auch keine Verdünnung und damit keine Abnahme der Empfindlichkeit (Sensitivität) beobachtet. An unabhängigen Ringversuchsproben (Vortestung des geplanten Ringversuches), die von einer von der Bundesärztekammer zugelassenen Ringversuchsorganisation (INSTAND) zur Verfügung gestellt wurde, konnte gezeigt werden, dass mit der neuen Minipool-Methode Laborergebnisse derselben Qualität wie bei der Einzeltestung erzielt werden können. Die neue Methode wurde zudem in einem kleinen Feldversuch an 50 unselektierten Patientenproben untersucht. Die Patientenproben wurden dazu in 10 Minipools à 5 Proben geclustert und parallel auch einzeln getestet. Von den 50 Patientenproben waren 5 Proben SARS CoV-2 positiv. Diese Proben waren auf 4 Pools verteilt. Alle 4 Minipools erzielten ein positives PCR Ergebnis. Minipools in denen nur Proben von Patienten ohne SARS CoV-2 waren erzielten jeweils ein negatives Ergebnis.

„Auf der Basis dieser Laborergebnisse können insbesondere große Kohorten und Untersuchungen bei asymptomatischen Menschen durchgeführt werden, wobei dadurch eine massive Einsparung insbesondere von Testkits möglich ist“, so Ciesek. Die Forschergruppe ist derzeitig aktuell dabei, die Möglichkeit zu analysieren, die Pools weiter zu vergrößern. „Die Ergebnisse stimmen optimistisch, dass das Verfahren bei globaler Etablierung sehr schnell eine bessere Auskunft über die Zahl tatsächlich infizierter Menschen ermöglichen wird“, erklärt Prof. Schmidt vom Blutspendedienst. Damit lässt sich umgehend in ganz Deutschland die aktuelle Anzahl von ca. 40.000 Untersuchungen pro Tag auf 200.000 bis 400.000 Untersuchungen steigern, ohne damit die hohe Qualität der Diagnostik zu reduzieren. Um weiter die Strategie der Früherkennung und Isolierung effizient umzusetzen, ist eine Erweiterung der Screeninguntersuchungen unabdingbar, gerade für systemrelevante Berufsgruppen wie Ärzte, Krankenschwestern, Polizei, Feuerwehr, Altenheime, Verwaltung, Nahrungsmittelindustrie. Die Rechte an der in den USA und in Europa zum Patent angemeldeten Erfindung werden gemeinschaftlich von der Goethe Universität und dem DRK Blutspendedienst gehalten. Über die Wissenstransfergesellschaft der Goethe-Universität, Innovectis, kann die Technologie umgehend anderen interessierten Einrichtungen zugänglich gemacht werden.

Die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff, bezeichnete das neue Analyseverfahren als „Meilenstein“. „Je mehr Menschen zuverlässig auf SARS-CoV-2 getestet werden können, umso schneller lässt sich die Pandemie eindämmen.“

„Mit der neuen Methode kann Deutschland den globalen Kampf gegen SARS-CoV-2 auf ein neues Level anheben“ ist Seifried optimistisch. Der Ärztliche Direktor der Universitätsklinik Frankfurt, Prof. Graf und die Präsidentin der Goethe-Universität betonen beide die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem DRK Blutspendedienst und der Universitätsklinik und der Universität.


Bilder zum Download finden Sie unter folgendem Link: www.uni-frankfurt.de/87014427


Bildtexte:
a) Grafik Sars-CoV-2: Die Mini-Pool-Methode, entwickelt von Frankfurter Wissenschaftlern von Uniklinikum, DRK Blutspendedienst und Goethe-Universität, erhöht die Testkapazität zum Nachweis des Virus bei unveränderter Empfindlichkeit des Tests. Grafik: Michael Schmidt, DRK Blutspendedienst Institut Frankfurt
b) Tabelle: Tabelle Externe Ringversuchsproben


Weitere Informationen:

Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Erhard Seifried (Goethe-Universität)
Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer
DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen
Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie
Sandhofstrasse 1
60528 Frankfurt
Tel.: 069 / 6782-201
E-Mail: e.seifried@blutspende.de
Homepage: https://www.blutspende.de/startseite/startseite.php

Prof. Dr. med. Sandra Ciesek
Institutsdirektorin
Institut für Medizinische Virologie
über
Pressestelle Uniklinikum Frankfurt, Tel. +49 69 6301 6444, E-Mail: kommunikation@kgu.de

Nachtrag vom 12.02.2021: Die Forschungsarbeit wurde im Juni 2020 veröffentlicht in: Michael Schmidt, Sebastian Hoehl, Annemarie Berger, Heinz Zeichhardt, Kai Hourfar, Sandra Ciesek, Erhard Seifried. Novel multiple swab method enables high efficiency in SARS-CoV-2 screenings without loss of sensitivity for screening of a complete population. Transfusion https://doi.org/10.1111/trf.15973

 

Mär 30 2020
14:05

​Soziologen der Goethe-Universität suchen Teilnehmer für empirische Studie

Wie fühlt sich die Krise an?

FRANKFURT. Wie geht es den Menschen im ungewohnten Homeoffice? Wie gestaltet sich das Privatleben, wenn alles Sozialleben zum Erliegen kommt? Auch Sozialforscher sind von der gegenwärtigen Krise herausgefordert. Eine Studie an der Goethe-Universität soll Erkenntnisse darüber bringen, wie die Situation auf die Menschen wirkt – dies würde auch bei künftigen Krisen helfen.
 
Auch in Deutschland hat die Corona-Pandemie das Leben der Menschen stark verändert: Homeoffice, Schulschließung, Kontaktverbot bestimmen jetzt den Alltag. Während die medizinische Forschung unter Hochdruck auf der Suche nach Medikamenten und Impfstoffen ist, richtet das Team am Institut für empirische Sozialforschung den Blick darauf, wie die Menschen die Corona-Krise erleben. Wie fühlen sie sich im Homeoffice? Wie erleben sie die plötzliche soziale Distanz? Wie beurteilen sie das Handeln der politischen Entscheidungsträger? Und wie schätzen sie die Gesamtlage ein?
 
„Wir wollen untersuchen, wie die sozialen Folgen einer solchen Krise aussehen und wo die besonderen Herausforderungen liegen. So können wir auch für die Zukunft lernen und künftigen Entscheidungen eine bessere Grundlage geben“, erklärt Alexander Langenkamp, der die Studie initiiert hat. Der 28-jährige Doktorand schreibt seine Dissertation über das Thema Einsamkeit und darüber, welche Folgen das Alleinsein für die Betroffenen hat und wie es bewältigt wird.
 
Um eine möglichst aussagekräftige Studie erstellen zu können, hoffen die beteiligten Wissenschaftler auf möglichst zahlreiche Teilnahme aus der gesamten Bevölkerung. Die Untersuchung wird von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Goethe-Universität geführt, sie ist anonym und dient ausschließlich wissenschaftlichen, nicht-kommerziellen Zwecken. Die Befragung, die sich unter dem Link https://www.soscisurvey.de/corona-survey/ öffnen lässt, nimmt circa 15 Minuten in Anspruch. Nach einem kurzen Fragebogen gibt es auch Gelegenheit, in einem zweiten Abschnitt frei über Erfahrungen und Erlebnisse zu berichten.
 
Informationen: Alexander Langenkamp, Institut für empirische Sozialforschung, Campus Westend, Telefon 0151 27131529, E-Mail langenkamp@soz.uni-frankfurt.de, Fragebogen: https://www.soscisurvey.de/corona-survey/

 

Mär 30 2020
09:54

​Forscher der Goethe-Universität finden Wasserstoff-Kreislauf im Bakterium Acetobacterium woodii

Neuer Stoffwechsel-Typ in Bakterien entdeckt

FRANKFURT. Wie das Bakterium Acetobacterium woodii Wasserstoff in einer Art Kreislauf zur Energiegewinnung nutzt, haben jetzt Mikrobiologen der Goethe-Universität Frankfurt herausgefunden. Das Bakterium lebt in einer Umgebung ohne Sauerstoff und kann dank des Wasserstoff-Kreislaufs unabhängig von anderen Bakterienarten existieren.

Sie machen das Sauerkraut sauer, lassen Milch zu Joghurt und Käse gerinnen und geben Roggenbrot seinen kräftigen Geschmack: Bakterien, die ihre Nährstoffe vergären anstatt ihnen die Energie mithilfe von Sauerstoff zu entziehen. Acetobacterium woodii (kurz: A. woodii) ist so eine anaerob lebende Mikrobe. Käse und Brot sind nicht ihr Metier - sie lebt fern vom Sauerstoff im Schlamm am Meeresgrund und ist auch in Kläranlagen oder Termitendärmen anzutreffen.

In diesen Lebensräumen wimmelt es von Mikroben, die auf verschiedene Weise die organischen Substanzen für sich nutzen. Zucker, Fettsäuren und Alkohole werden zum Beispiel durch eine Reihe von Bakterienarten zu Essigsäure vergoren, wobei auch Wasserstoff (H2) entsteht. Der jedoch stört in höheren Konzentrationen die Gärung – ein Zuviel an Wasserstoff würde nämlich die Gärungsreaktion stoppen.Deshalb leben die gärenden Bakterien in Gesellschaft mit Mikroben, die auf just diesen Wasserstoff angewiesen sind, Methanbildner etwa, die aus Wasserstoff und Kohlendioxid Methan herstellen und auf diese Weise Energie gewinnen. Von dieser Gesellschaft profitieren beide Partner – und sind gleichzeitig so aufeinander angewiesen, dass der eine nicht ohne den anderen überleben kann.

A. woodii beherrscht beide Disziplinen der anaeroben „Wasserstoff-Gesellschaft“: Es kann organische Stoffe zu Essigsäure vergären und die Essigsäure auch anorganisch aus Kohlendioxid und Wasserstoff herstellen. Dass A. woodii dabei den wichtigen Wasserstoff in der eigenen Zelle recycelt, haben jetzt die Mikrobiologen um Professor Volker Müller vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt herausgefunden.

Dazu schalteten die Frankfurter Wissenschaftler im Labor das Gen für das Enzym aus, das in A.woodii den Wasserstoff bildet, die so genannte Hydrogenase. Das Ergebnis: Die Bakterien konnten zum Beispiel in einem Medium mit Fruchtzucker nur wachsen, wenn außerdem noch Wasserstoff zugesetzt wurde. Verschiedene weitere Tests bestätigten, dass beide Stoffwechselwege zur Essigsäureherstellung über Wasserstoff verbunden sind, der die Zelle nicht verlässt.

„Durch das von uns entdeckte ‚Wasserstoff-Recycling' besitzt Acetobacterium woodii ein Höchstmaß an metabolischer Flexibilität,“ sagt die Frankfurter Experimentatorin Dr. Anja Wiechmann. „Es kann in einem Kreislauf Wasserstoff sowohl selbst herstellen und nutzen oder Wasserstoff aus externen Quellen verwerten. Damit ist es in der Lage, sowohl von organischen Substanzen wie auch allein von anorganischen Substanzen zu leben.“

Professor Volker Müller erklärt: „Die Ergebnisse strahlen weit über die Untersuchung von Acetobacterium woodii hinaus. Es gab bereits Vermutungen, dass viele ursprüngliche Lebensformen einen solchen Stoffwechsel besitzen, wie wir ihn bei Acetobacterium woodii beschrieben haben. Dies wird zum Beispiel für die Asgard-Archaeen angenommen, die erst vor wenigen Jahren im Meeresgrund vor Kalifornien entdeckt wurden. Unsere Untersuchungen liefern den ersten Beweis, dass solche Stoffwechselwege tatsächlich existieren.“

Publikation: Anja Wiechmann, Sarah Ciurus, Florian Oswald, Vinca Seiler, Volker Müller (2020). It does not always take two to Tango: „Syntrophy“ via hydrogen cycling in one bacterial cell. ISME Journal, (https://doi.org/10.1038/s41396-020-0627-1)

Ein Bild zum Download finden Sie unter: http://www.uni-frankfurt.de/86948227

Bildtext: Während in anaeroben Lebensräumen die Essigsäure bildenden Bakterien und Methan-Bildner auf die Weitergabe von Wasserstoff angewiesen sind, recycelt Acetobacterium woodii den Wasserstoff innerhalb seiner Zelle. (Illustration: Sarah Ciurus, Goethe-Universität Frankfurt)

Weitere Informationen:
Prof. Volker Müller
Abteilung Molekulare Mikrobiologie und Bioenergetik
Institut für Molekulare Biowissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Tel.: (069) 798-29507
VMueller@bio.uni-frankfurt.de

 

Mär 27 2020
15:09

​ Ranking des manager magazin basiert auf Befragung von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Mandanten

Goethe-Universität „Top Hochschule“ für das Fach Wirtschaftsprüfung

FRANKFURT. Die Goethe-Universität ist beim Ranking der besten Hochschulen für Wirtschaftsprüfer in den Kreis der „Top Hochschulen“ gewählt worden. Im Gesamtranking belegt die Goethe-Universität Platz 5. In der Hochschul-Studie des manager magazin und der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung mbh (WGMB) werden die besten Lehrstühle für das Fach Wirtschaftsprüfung an deutschen Universitäten und (Fach-)Hochschulen gekürt, ausgewählt und beurteilt von 51 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und 894 Mandanten.
 
Prof. Raimond Maurer, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an der Goethe-Universität, freut sich: “Diese Auszeichnung verdeutlicht die Bedeutung des Bereichs Wirtschaftsprüfung der Abteilung Rechnungswesen für die Goethe-Universität und unseren Fachbereich Wirtschaftswissenschaften.“

Mandanten und Wirtschaftsprüfern wurde im Rahmen der Studie „Deutschlands beste Hochschulen für das Fach Wirtschaftsprüfung“ die Frage gestellt: „Bitte nennen Sie uns die drei deutschen Universitäten bzw. (Fach-)Hochschulen, die Studierende Ihrer Meinung nach am besten für einen Berufsweg als Wirtschaftsprüfer qualifizieren.“ Von den Befragten musste dann eine Rangfolge der aus ihrer Sicht besten, der zweitbesten und der drittbesten Hochschule gebildet werden. Mit 225 Punkten und einem Rating „sehr gut“ gehört die Goethe-Universität zu den „Top 10“ der besten Hochschulen.

Link zur Studie: www.beste-wirtschaftspruefer.de

Kontakt:
Prof. Dr. Raimond Maurer, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt. Tel. (Dekanatssekretariat): (069) 798-34601. dekanat02@wiwi.uni-frankfurt.dehttps://www.wiwi.uni-frankfurt.de