​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Apr 24 2024
15:48

Goethe-Universität und ISSB wollen künftig intensiv zusammenarbeiten

Nachhaltigkeitsstandards auf wissenschaftlicher Basis

International vergleichbare Standards der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen sind weltweit eine wichtige Voraussetzung für die Erreichung der Klima- und anderer Nachhaltigkeitsziele. Das seit 2022 mit seinem Schlüsselstandort in Frankfurt am Main ansässige International Sustainability Standards Board (ISSB) soll zukünftig stärkere akademische Unterstützung aus der Rhein-Main-Region erfahren. In einem „Memorandum of Understanding“ haben Goethe-Universität und ISSB die Eckpfeiler der künftigen Zusammenarbeit abgesteckt.  

FRANKFURT. Jährlich ein bis zwei Konferenzen, eine Vernetzung mit den einschlägigen Forschungseinrichtungen in der Rhein-Main-Region, Aus- und Weiterbildung im Hinblick auf die Entwicklung und Anwendung von Nachhaltigkeitsberichtsstandards – koordiniert durch das House of Finance (HoF) an der Goethe-Universität: Das sind die Hauptziele, auf die sich die Goethe-Universität und das International Sustainability Standards Board (ISSB) heute in einem Memorandum of Understanding geeinigt haben. Unterzeichnet wurde das Papier auf Seiten der Goethe-Universität von deren Präsidenten Prof. Enrico Schleiff, für die IFRS Foundation als Träger des ISSB unterschrieb deren Bevollmächtigter Dr. Erhard Schipporeit. 

Insbesondere das House of Finance, der Profilbereich Sustainability & Biodiversity sowie die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften und Biowissenschaften sollen eng in die Entwicklung allgemeingültiger Standards am ISSB einbezogen werden. Als assoziierte Partner werden das Leibniz Institut für Finanzmarktforschung SAFE, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, das Institut für sozio-ökologische Forschung (ISOE), das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) sowie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung genannt. Ziel der beteiligten Institutionen ist es, ein akademisches Netzwerk rund um das ISSB zu bilden, in dem die Fäden für Europa, den Mittleren Osten und Afrika zusammenlaufen. Das House of Finance wird dabei die Rolle des Koordinators übernehmen.

Die mindestens einmal jährlich am Campus Westend der Goethe-Universität stattfindende Konferenz soll sich auch an Personen außerhalb der Hochschule richten, an Politiker, Regulierer, Praxisvertreter und Medienleute. Dabei sollen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse tragfähige Nachhaltigkeitsstandards diskutiert werden. Die nächste Konferenz findet am 10. Juni statt. Darüber hinaus soll es Workshops in Kooperation mit der Wissenschaft geben, dabei will man auch Partner z.B. aus afrikanischen Ländern einbeziehen. 

„Die Frankfurter Goethe-Universität bietet als Volluniversität und mit Ihrem Anspruch, Wissen für Entwicklung, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert zu erarbeiten, die ideale Voraussetzung, um das Thema Nachhaltigkeit aus multi- und interdisziplinärer Perspektive zu betrachten. Das MoU mit dem ISSB belegt die große Attraktivität dieses interdisziplinären Ansatzes, gerade auch für die Forschung. Es ist damit ein Beitrag zum derzeitigen Prozess der Entwicklung unserer Nachhaltigkeitsstrategie auf Basis unseres Nachhaltigkeitsverständnisses und somit Teil unseres Beitrags für Frankfurt und Hessen, Wissen und Lösungen für eine lebenswerte Gesellschaft zu entwickeln“, sagt Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff. 

„Die in dem MoU geregelte Zusammenarbeit mit dem ISSB in Frankfurt unterstreicht die herausragende Bedeutung, die das House of Finance der Goethe-Universität in den akademischen Forschungs-Netzwerken zu Themen des Finance und der Geldpolitik besitzt und die nun im Bereich ‚Sustainable Finance' mit zahlreichen Partnern aus der Wissenschaft weiter ausgebaut werden kann. Wir freuen uns, damit auch einen weiteren Beitrag zur Stärkung des Finanzplatzes Frankfurt/Rhein Main zu leisten“, betonte Prof. Rainer Klump, Geschäftsführender Direktor des House of Finance. 

„Die Unterzeichnung dieses Memorandums of Understanding markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein und erfüllt eine zentrale Anforderung des deutschen Konsortiums, unseres Finanzierungspartners. Die heutige Veranstaltung zeigt, wie wichtig die Präsenz des ISSB am Standort Frankfurt gerade auch im Bereich der Wissenschaft ist. Die IFRS Foundation (ISSB) Frankfurt dankt dem House of Finance ausdrücklich für die Erarbeitung dieses Memorandum of Understanding. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit bei der Schaffung eines wissenschaftlichen Zentrums und der akademischen Plattform“, betonte Erhard Schipporeit, Mitglied des Kuratoriums der IFRS Foundation.

„Der International Sustainability Standards Board (ISSB) wird über sein Frankfurter Büro in einen kontinuierlichen Austausch mit der Goethe-Universität und dessen Kooperationspartnern treten, um die aktuelle Forschung zu Nachhaltigkeitsstandards und zukünftige Forschungs- und Implementierungsfragen zu diskutieren. Der ISSB unterstützt das House of Finance beim Aufbau seines wissenschaftlichen Netzwerks, nicht nur in der Region Frankfurt/Rhein-Main, sondern auch in der gesamten EMEA-Region. Auf seiner April-Sitzung beschloss der ISSB, neue Forschungsprojekte zu Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Natur- und Human Capital zu starten. Der ISSB begrüßt ausdrücklich den Beitrag von Interessenvertretern, einschließlich der Goethe-Universität, zu diesen Forschungsprojekten“, betonte Richard Barker, Mitglied des International Sustainability Standards Board.

Das Land Hessen hat bereits bei der Bewerbung um den Sitz des ISSB in Frankfurt die finanzwissenschaftliche Expertise in Frankfurt betont. Deshalb begrüßt die Landesregierung das Zustandekommen der Absichtserklärung zwischen dem ISSB und der Goethe-Uni: „Die heutige Vereinbarung ist die schriftliche Grundlage für die gezielte Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen dem ISSB und dem Wissenschaftsstandort Frankfurt. Diese Vernetzung macht nicht bei der Goethe-Universität halt. Der Landesregierung ist es wichtig, dass mit der Vereinbarung ein Netzwerk zwischen Wissenschaftlern und Einrichtungen in der gesamten Region aufgebaut wird und Experten für die ISSB Standards direkt am Standort Frankfurt ausgebildet werden“, erklärt der hessische Minister der Finanzen, Prof. R. Alexander Lorz.

„Die Goethe-Universität mit dem House of Finance forscht zu kapitalmarktrelevanten Fragestellungen und ist eine Bereicherung für den Finanzplatz Frankfurt. Die neue Zusammenarbeit mit dem ISSB und assoziierten Einrichtungen schafft großartige Chancen für den intensiven Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft und betrachtet die finanzielle Nachhaltigkeitsberichterstattung aus Forschungsperspektive – eine wichtige Komponente beim Zukunftsthema nachhaltige Finanzwirtschaft“, so der hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels.

Im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Glasgow hatte das Kuratorium der International Financial Reporting Standards (IFRS) Foundation die Gründung des ISSB angekündigt, der seine Arbeit in Frankfurt am Main 2022 aufnahm.

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/152644402

Bildtext
(1) Erhard Schipporeit (links), Mitglied des Kuratoriums des IFRS, und Prof. Rainer Klump, Geschäftsführender Direktor des House of Finance der Goethe-Universität, beim Unterzeichnen des MoU. Finanzminister Prof. R. Alexander Lorz (im Hintergrund) freut sich über die verstärkte Vernetzung von Wissenschaft und ISSB am Standort Frankfurt.  (Foto: Uwe Dettmar)
(2) Das Memorandum of Unterstanding vernetzt viele Personen und Institutionen im Rhein-Main-Gebiet mit dem International Sustainability Standards Board. (Foto: Uwe Dettmar)

Weitere Informationen
Prof. Dr. Rainer Klump
Geschäftsführender Direktor 
House of Finance
Goethe-Universität
Telefon 069 798-34009
E-Mail klump@hof.uni-frankfurt.de
Homepage www.hof.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Apr 24 2024
14:06

Forschungskolleg Humanwissenschaften setzt Vortragsreihe zur Demokratie fort

Lebensform mit Widersprüchen

FRANKFURT. Was bedeutet Demokratie - ein politisches System, eine Form des Regierens, oder eine Form des Zusammenlebens, die das Alltagsleben prägt? Im Forschungsschwerpunkt "Democratic Vistas: Reflections on the Atlantic World" des Forschungskollegs Humanwissenschaften stellen Forschende des Verbunds aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven Fallstudien vor, anhand derer sich ein konkretes Verständnis davon gewinnen lässt, was "Demokratische Lebensform" heißen kann. Dabei gehen die Vortragenden davon aus, dass die Demokratie –  wenn sie sich denn sinnvoll als "Lebensform" beschreiben lassen soll – ganz unterschiedliche, umstrittene und oftmals auch widersprüchliche Formen des Zusammenlebens annimmt.

Die Reihe startet im Sommersemester mit einem Vortrag am 29. April von Prof. Dr. Martin Saar zum Thema „Lebendige Demokratie. Perspektiven einer vitalistischen politischen Theorie“.

Martin Saar ist Professor für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität. Er ist Mitglied des Institutsrats und Kollegiums des Instituts für Sozialforschung und Angehöriger des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“.  

Weitere Termine und Themen der Reihe Democratic Vistas Lecture Series: Was heißt ,Demokratische Lebensform'? im Überblick:

16. Mai
„Spontaneity and Democracy“
Podiumsdiskussion (auf Englisch)
mit Farai Chipato (Universität Glasgow), Dominik Herold (Goethe-Universität), Zhiyi Yang (Goethe-Universität). Moderation: Julius Schwarzwälder (Goethe-Universität)

17. Juni
Prof. Dr. Antje Krause-Wahl (Goethe-Universität)
„The power we hold? Amerikanische Präsidentenporträts und die Frage nach Demokratie“

Die Veranstaltungen finden jeweils um 18.15 Uhr auf dem Campus Westend im Casino, Raum 1.811, statt.

„Democratic Vistas“ bringt eine interdisziplinäre Gruppe von Wissenschafter*innen der Goethe-Universität internationale und regionale Partner zusammen, die in den Feldern Geschichte, Internationale Beziehungen, Recht, Literatur, Medienwissenschaft, Philosophie, politische Theorie, Religionswissenschaft, Sozialpsychologie und Soziologie forschen. Gemeinsam denken sie über die folgenden Themen nach: atlantische Demokratie im Anthropozän, digitale Öffentlichkeiten an den Grenzen der Demokratie und Demokratie und Ungleichheit.

Veranstalter der Reihe ist das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung.

Information und Anmeldung:
Iris Helene Koban Geschäftsführung
i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de


Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Facebook: https://www.facebook.com/FKHbadhomburg
Twitter: https://twitter.com/FKHbadhomburg

Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 23 2024
16:08

Sonntagsführungen im Skulpturensaal der Goethe-Universität starten mit Vortrag über Neuzugänge

Laokoons zweiter Arm 

FRANKFURT. Der Skulpturensaal der Goethe-Universität versammelt zahlreiche originalgetreue Repliken antiker Skulpturen an einem Ort, deren Vorlagen auf Museen der ganzen Welt verstreut sind. So können künftige Archäolog*innen in Frankfurt am Beispiel griechischer und römischer Bildwerke lernen. In den traditionellen Sonntagsführungen des Archäologischen Instituts profitiert aber auch die interessierte Öffentlichkeit von der Sammlung. 

Zwei Neuzugänge sind Thema des ersten Vortrags, mit denen die Sonntagsführungen im Sommersemester beginnen: 

am 28. April 2024
mit dem Vortrag von Prof. Dr. Anja Klöckner und Dr. Matthias Recke
unter dem Titel 
„Kriegerisch, schön und todgeweiht. Die ephesischen Amazonen“.

Im zweiten Vortrag zu Objekten aus der Sammlung antiker Originale geht es um die antike Hasenjagd und die vielfältige und vielschichtige Verwendung des Hasenbildes in der Antike: 

am 26. Mai 2024
sprechen Melissa Soll und Dr. Matthias Recke
unter dem Titel 
Den Löffel abgeben?
Hasendarstellungen in der Antikensammlung.

Der dritte und abschließende Vortrag knüpft an eine der eindrucksvollsten Führungen des vergangenen Jahres an, bei der die Neuerwerbung der Laokoon-Gruppe vorgestellt wurde. Unter dem Leitmotiv Forschungslabor Skulpturensaal sprechen

am 30. Juni 2024
Dr. Maria Wiggen und Dr. Matthias Recke 
über „Laokoon 2.0.
Präsentation eines einzigartigen „Wechselarm-Systems“.

An der eigens für die Goethe-Universität angefertigten Laokoon-Gruppe wird der sogenannte „Pollak'sche Arm“ vorgestellt. Bis heute ist die Zuweisung des erst 1903 gefundenen Arms zur weltberühmten und seit 1506 im Vatikan befindlichen Laokoon-Gruppe umstritten; dank eines weltweit einzigartigen „Wechselarm-Systems“ kann der Arm an dem Frankfurter Modell veranschaulicht und diskutiert werden. Denn die Frage der Rekonstruktion hat weitreichende Folgen für die Interpretation des spektakulären Kunstwerks.

Alle Führungen finden statt um 11:00 Uhr im Skulpturensaal, Raum 7.511.

Information und Anmeldung: 
Dr. Matthias Recke
Kustos der Antikensammlung / Skulpturensaal
Klassische Archäologie 
Institut für Archäologische Wissenschaften Abt. I
Telefon +49 (69) 798 32301  |  Fax +49 (69) 798 32314
E-Mail: Recke@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 23 2024
12:28

Massenspektrometrie und das Verständnis der Wechselwirkungen von Proteinen – Rolf Sammet Stiftungsgastprofessur an der Goethe-Universität mit Professorin Dame Carol Robinson

Gastprofessur-Vortragsreihe: Untersuchung von Proteinen und ihrer Umgebung

Korrektur: Verleihung und erste Vorlesung finden am 29. April statt (sechster Absatz)

Die renommierte Chemikerin Carol Robinson, Professorin an der britischen Universität Oxford, hat die Massenspektrometrie revolutioniert: Dank ihrer Arbeiten lassen sich Proteine heute in ihrer nativen, unveränderten Form untersuchen. Auf diese Weise analysiert Robinson komplexe Biomoleküle sowie deren Wechselwirkungen untereinander und mit ihrer Umgebung. Am 29. und 30. April sowie am 2. Mai hält Robinson im Rahmen der Rolf Sammet-Stiftungsgastprofessur öffentliche Vorträge zu ihrem Forschungsgebiet an der Goethe-Universität. Die Vortragssprache ist Englisch.

FRANKFURT. Bereits 1918 entwarf der Kanadier Arthur Jeffrey Dempster das erste moderne Massenspektrometer. Im Vakuum eines Massenspektrometers werden Substanzen zunächst als geladene Teilchen (Ionen) in die Gasphase überführt und anschließend nach Masse und Ladung ihrer Bestandteile aufgeteilt. So lässt sich die Zusammensetzung einer Substanz analysieren. Unter geeigneten Bedingungen kann auch auf die Struktur der Moleküle in der Substanz geschlossen werden. 

Die Anwendung der Massenspektrometrie für die Untersuchung von Proteinen und Proteinkomplexen ist besonders anspruchsvoll: Wenn diese für weitere Untersuchungen aus einer Zelle gewonnen werden, müssen sie zunächst in Lösung gebracht werden, ohne das ihre zu untersuchenden Eigenschaften dadurch verändert werden. Für Membranproteine, die in der – fettartigen – Zellmembran verankert sind, bedeutet dies beispielsweise den Einsatz von Detergenzien („Seifen“), was lange eine große Herausforderung für massenspektrometrische Anwendungen bedeutete.

Prof. Carol Robinson, die von der britischen Königin geadelt wurde und den Titel Dame trägt, ist es durch verschiedene Entwicklungen gelungen (native Massenspektrometrie), auch große Proteinkomplexe direkt in die Gasphase zu überführen und massenspektrometrisch zu untersuchen, ohne deren Struktur zu verändern. Die native Massenspektrometrie sowie gekoppelte Ionenmobilitäts-Messungen erlauben es, Aussagen über die Zusammensetzung der Komplexe, ihre Interaktionspartner und den dreidimensionalen Aufbau zu treffen. 

Im Rahmen der Rolf Sammet-Stiftungsgastprofessur wird Dame Carol Robinson berichten, wie sie auf diese Weise neue Erkenntnisse zu Strukturen und Funktionsweisen zum Beispiel der Synthese von Rezeptoren oder von Signalwegen gewonnen hat, die über die Zellmembran hinweg verlaufen. 2016 gründete Robinson das Spin-out-Unternehmen OMass Technologies, das heute sehr erfolgreich unter dem Namen OMass Therapeutics firmiert. Die native Massenspektrometrie wird hier zur Entwicklung therapeutischer Wirkstoffe für immunologische und genetische Erkrankungen genutzt. An der Universität Oxford hat Robinson seit 2009 den Dr.-Lee's-Lehrstuhl für Chemie inne.

Verleihung der Gastprofessur und erste Vorlesung: Montag, 29. April, 17 Uhr

Am Montag, dem 29. April 2024 um 17:00 Uhr, wird Prof. Dame Carol Robinson die Rolf-Sammet-Gastprofessur verliehen im Biozentrum, Hörsaal B1, auf dem Campus Riedberg der Goethe-Universität. Danach spricht Robinson über „Understanding Protein Interactions with Mass Spectrometry“. In den folgenden Tagen hält Robinson je eine Vorlesung für Mediziner*innen in der Universitätsklinik, für Wissenschaftler*innen auf dem Campus Riedberg und im Industriepark Höchst. Auch für Studierende gibt es eine eigene Vorlesung am Mittwoch, dem 30. April um 11 Uhr auf dem Campus Riedberg.

Die Rolf Sammet-Gastprofessur, gestiftet von der Aventis Foundation, ist eine der ältesten Stiftungsgastprofessuren an der Goethe-Universität. Sie wurde 1985 von der Hoechst AG gegründet zu Ehren ihres langjährigen Vorstandsvorsitzenden, Prof. Rolf Sammet, der seit 1975 auch Honorarprofessor an der Goethe-Universität war. Seit Januar 2015 wird sie von der Universität in Eigenregie weitergeführt. Die Aventis Foundation hat dafür den Rolf Sammet-Stiftungsfonds an der Goethe-Universität mit einer Million Euro ausgestattet. Jedes Jahr wird ein international renommierter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Naturwissenschaften nach Frankfurt eingeladen, um sein Forschungsgebiet und seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte in kompakter Form vorzustellen.

Programm der Rolf Sammet-Stiftungsgastprofessur 2024: https://www.uni-frankfurt.de/46321548/sammet

Weitere Informationen
Prof. Dr. Harald Schwalbe
Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie
Zentrum für Biomolekulare Magnetische Resonanz
Goethe-Universität Frankfurt
Tel: +49 (0)69 798 29737
schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de

Prof. Nina Morgner
Institut für Physikalische und Theoretische Chemie
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. 069 798 29441
morgner@chemie.uni-frankfurt.de
http://www.lilbid.de

Twitter/X: @Schwalbe_BMRZ @goetheuni, @MorgnerLab


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 22 2024
11:44

Bildband „Moin und Salam“ zeigt Vielfalt muslimischen Lebens in Deutschland  

Wider die Klischees 

Kopftuch und Minarett, bärtige Männer, die beten: Das Islam-Bild in Deutschland und in der medialen Berichterstattung ist häufig von Klischees geprägt. Bilder abseits gängiger Stereotype zeigen der Fotograf Julius Matuschik und die Religionswissenschaftlerin und Politologin Dr. Raida Chbib in einer gemeinsamen Publikation. Der von der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt herausgegebene zweisprachige Bildband „Moin und Salam“ ist jetzt im Kerber Verlag erschienen. 

FRANKFURT. Anhand historischer Aufnahmen, Alltagsfotografien, multimedialer Verlinkungen und erklärender Texte zeichnen der Fotograf Julius Matuschik und die Wissenschaftlerin Dr. Raida Chbib die Geschichte des Islams in Deutschland von der Vergangenheit bis in die Gegenwart nach. Gehören Muslime und Musliminnen mit ihrer Religion zu Deutschland? Der Bildband „Moin und Salam“ verdeutlicht: Es geht nicht um das „Ob“, sondern das „seit wann“. Mit ausgewählten historischen Dokumenten zeigen Matuschik und Chbib, dass der Islam nicht erst mit den Gastarbeitern nach Deutschland gekommen ist. Spuren muslimischen Lebens lassen sich bereits viel früher finden.

In insgesamt fünf Kapiteln werden Themen wie Identität, Zugehörigkeit, religiöse Praktiken und Feiertage, muslimisch jugendliche Subkulturen oder die ersten Moscheebauten und Gemeindegründungen beleuchtet. Daneben werden immer wieder engagierte Persönlichkeiten oder Initiativen aus muslimischen Communitys vorgestellt, die sich seit Jahren ehrenamtlich für ein gemeinsames Miteinander in einer pluralistischen Gesellschaft einsetzen. Auf mehr als 200 Seiten zeigt der Bildband die für viele Menschen in Deutschland wohl unbekannte Vielfalt muslimischen Lebens hierzulande. Zugleich geben die Fotografien Einblick in die Alltagswelten von Muslimen und Musliminnen.

„In deutschen Medien werden oft Bildwelten genutzt, die Muslim*innen und den Islam in einer einseitigen und stereotypischen Weise darstellen. Diese wiederkehrenden Bilder erzeugen einen Framing-Effekt, der die muslimische Gegenwart als fremd, gefährlich oder exotisch erscheinen lässt. Diese Bildsprache entspricht nicht einer Einwanderungsgesellschaft, in der Religionsfreiheit herrscht und Muslim*innen schon lange ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sind“, so der Fotograf.

Julius Matuschik und Dr. Raida Chbib haben bereits für den gleichnamigen Blog „Moin und Salam“ zusammengearbeitet. Gemeinsam mit dem Bildarchiv islamimbild.de ist der multimediale Blog das Ergebnis von Matuschiks Praxisprojekt an der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG), das von der Stiftung Mercator gefördert wurde.

„Im Rahmen dieses Projekts haben wir versucht, den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis auf Augenhöhe umzusetzen, was eines der Hauptziele der AIWG bildet. Leitend für die Auseinandersetzung mit der Historie, mit Hintergründen und Zusammenhängen und damit für das Verfassen der Texte zum Thema war die Fotorecherche und das audiovisuelle Material. Spannende Sachverhalte und Fragen sind damit zu Tage gekommen, darunter die Frage, wie unsere deutsche Erinnerungskultur pluraler werden kann, indem sie die Historie von Minderheitengruppen besser sichtbar macht“, so Dr. Raida Chbib.

Mit ihrem gemeinsamen Bildband wollen Chbib und Matuschik einen Beitrag leisten, der sich an eine breite, auch internationale, Öffentlichkeit richtet.

Publikation: Moin und Salam. Muslimisches Leben in Deutschland. Eine Reportage. Herausgegeben von Julius Matuschik und Raida Chbib. Kerber: Berlin, Bielefeld, 2024 (208 S., Hardcover Deutsch/Englisch, ISBN 978-3-7356-0952-6). Zur Verlagsseite https://www.kerberverlag.com/de/2109/moin-und-salam.

Save the date
Ein Autorengespräch mit Julius Matuschik und Dr. Raida Chbib findet am 8. Juni statt. Weitere Informationen sind demnächst abrufbar auf der AIWG-Homepage. 

Julius Matuschik arbeitet als Fotojournalist für verschiedene On- und Offlinemedien. Er engagiert sich im Cameo Kollektiv e.V., wo er gemeinsam mit anderen Kreativen unter anderem soziokulturelle Projekte realisiert und Maßnahmen der kulturellen und politischen Bildung durchführt. Seit 2013 dokumentiert er fotografisch den Islam in Deutschland.

Dr. Raida Chbib ist Geschäftsführerin der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Migration und Religion, religiöse Vielfalt, Organisationsprozesse des Islams, sowie Staat und Islam in Deutschland und Europa. Sie studierte Politikwissenschaft, Völkerrecht und Islamwissenschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und promovierte an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in den Religionswissenschaften.

Über die AIWG
Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main ist eine Fachakademie, die bundesweit interdisziplinäre Forschung und Transfer in den islamisch-theologischen Studien und zum muslimischen Leben in Deutschland betreibt. Sie verbindet alle Hochschulstandorte der Islamischen Theologie und Religionspädagogik in Deutschland. In ihrer gesellschaftlichen Ausrichtung befasst sie sich unter Einbindung religionsbezogener Perspektiven mit Fragen von Teilhabe und Partizipation. Die AIWG wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Weiterführende Links:
https://www.islamimbild.de/overview
https://moinundsalam.de/

Bildmaterial
Bilder von Julius Matuschik zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/152452480

Bildtexte:
(1) Die Medizinstudentin Säli bei ihrem Hobby: Longboardfahren
(2) Die Omar-Ibn-Al-Khattab-Moschee in Berlin
(3) Innenansicht der Zentralmoschee in Köln
(4) Kindersport-Trainerin Leona Osmanaj in Hannover
(5) Gebetskanzel in der Fatih Camii in Berlin Kreuzberg
(6) Fußballturnier „Imame gegen Pfarrer" in Berlin

Das Copyright liegt für alle Bilder bei Julius Matuschik. Die zum Download angebotenen Bilder dürfen im Rahmen der Berichterstattung über den Bildband redaktionell verwendet werden.

Information und Pressekontakt (für Interviewanfragen)
Stefanie Golla-Dehmamy
Referentin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft 
Goethe-Universität
Telefon 069 798-22459
E-Mail golla@aiwg.de
Homepage https://aiwg.de/

Wenn Sie ein Rezensionsexemplar bestellen möchten, wenden Sie sich bitte direkt an:
Anne Levke Vorbeck, Email: annelevke.vorbeck@kerberverlag.com

Über die AIWG
Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität in Frankfurt ist eine Fachakademie, die bundesweit interdisziplinäre Forschung und Transfer in den islamisch-theologischen Studien und zum muslimischen Leben in Deutschland betreibt. Sie verbindet alle Hochschulstandorte der Islamischen Theologie und Religionspädagogik in Deutschland. In ihrer gesellschaftlichen Ausrichtung befasst sie sich unter Einbindung religionsbezogener Perspektiven mit Fragen von Teilhabe und Partizipation. Die AIWG wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Apr 19 2024
11:32

Neue Reihe „Book Talk“ des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität startet mit neuer Publikation zu Jürgen Habermas

Obsolet oder relevant?

FRANKFURT. Von Achtundsechzig bis zur Wiedervereinigung, vom Historikerstreit bis in die Gegenwart: Jürgen Habermas hat die intellektuellen und politischen Debatten der Bundesrepublik wie kein anderer geprägt. Machen die Krisen, die wir heute erleben, sein Werk obsolet – oder verleihen sie ihm neue Relevanz? Mit seinem Buch „Der Philosoph. Habermas und Wir“, das Ende Februar dieses Jahres im Propyläen Verlag erschienen ist, wirft der Kulturwissenschaftler Philipp Felsch einen ebenso persönlichen wie durch die Perspektive seiner Generation geprägten Blick auf den einflussreichsten Denker der deutschen Nachkriegszeit.

Zum Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Book Talk“ am Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften (FZHG) spricht Autor Philipp Felsch mit dem Sozialphilosophen Martin Saar über sein Buch. 

Der Book Talk „Der Philosoph. Habermas und Wir“
findet statt
am Dienstag, 30. April, um 18 Uhr
im Eisenhowersaal
I.G.-Farben-Haus 1.314
Campus Westend.

Die Veranstaltung ist öffentlich. Im Anschluss findet ein Umtrunk statt.

Philipp Felsch ist Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Studium las er lieber die Bücher von Michel Foucault und Niklas Luhmann als den „Strukturwandel der Öffentlichkeit“. Sein Buch „Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte, 1960–1990“ (2015) wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, zuletzt erschien „Wie Nietzsche aus der Kälte kam“ (2022). Sein Gesprächspartner Martin Saar ist Professor für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität. Moderator Nathan Taylor ist Geschäftsführer und Forschungskoordinator des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften. 

Felix Kämper, Philosoph und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ an der Goethe-Universität, hat das Buch von Philipp Felsch für den UniReport rezensiert
(https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/der-unversoehnte-theoriegeist/).

In der Reihe „Book Talk“ werden geisteswissenschaftliche Neuerscheinungen aus den Forschungsschwerpunkten des FZHG vorgestellt. Der nächste „Book Talk“ findet am 18. Juni statt. Dan Sinykin (Emory University) spricht über sein Buch „Big Fiction: How Conglomeration Changed the Publishing Industry and American Literature“ (Columbia University Press, 2024).

Weitere Informationen
Dr. Nathan Taylor
Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften
n.taylor@em.uni-frankfurt.de
Tel: +49 (0)69 798 32113
https://fzhg.org/


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 16 2024
12:02

Transferfestival des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt lädt zum Austausch über Formate des Wissenstransfers ein

Bridging the Gap: Wie Wissenschaft und Praxis zueinander finden

FRANKFURT. Ein Institut, elf Standorte, 200 Forscherinnen und Forscher – seit vier Jahren befasst sich das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) mit der Frage: Was hält uns zusammen, was trennt uns, was stärkt oder schwächt unseren Zusammenhalt? Doch die Antworten erfordern den aktiven Austausch zwischen Theorie und Praxis – also: Wissenstransfer. Um den Wissenstransfer zu reflektieren und zu feiern, lädt das FGZ an seinem Frankfurter Standort an der Goethe-Universität zu einem Transferfestival ein. Unter dem Titel „Bridging the Gap – wie finden Wissenschaft und Praxis zueinander?“ sollen 

am Donnerstag, 25. April 
von 10:30 bis 20 Uhr
re:mynd, Hanauer Landstraße 154, Frankfurt
(Eintritt frei, Anmeldung erforderlich)

Ideen und Formate der Wissenschaftskommunikation vorgestellt und diskutiert werden. 

Das Transferfestival markiert den Übergang von der ersten zur zweiten Phase der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dabei soll es nicht nur um die erreichten Zwischenetappen gehen, sondern es sollen auch Weichen für die Zukunft gestellt werden. 

Das Transferfestival bietet die Möglichkeit, innovative Formate kennenzulernen, die an den Standorten des FGZ entstanden sind. So kann das mobile Escape-Room-Spiel „Escape Bubbles“ gespielt werden, das schon während des 175. Paulskirchenjubiläums in Frankfurt zum Einsatz kam. Ein Workshop zur zielgruppengerechten Aufbereitung von Inhalten mit einem UX-Designer bietet Profis der Wissenschaftskommunikation neue Perspektiven auf die Wirkung ihrer Arbeit. Das soziale Experiment der „Dorfgründungssimulation“ ermöglicht, sich selbst als politisch Handelnden zu erleben und zu erkennen, welche Bedeutung Zusammenhalt für einen selbst hat. Diese und weitere Programmpunkte präsentieren dabei nicht nur die vielfältige Arbeit des FGZ im Bereich des Wissenstransfers. Auch sollen sie als Plattform dienen, um Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des FGZ mit Verantwortlichen aus Politik, Medien und anderen Praxisbereichen zusammenzubringen, die an der Forschung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt interessiert sind. Dabei können sie auch selbst Bedarfe, Impulse und Fragen zu diesem Thema einbringen.

Das Transferfestival bietet damit die Chance, gemeinsame Überlegungen zur Zukunft eines für alle Seiten erfolgreichen Wissenstransfers zu formulieren, durch den die „Gap“ zwischen Wissenschaft und Praxis stetig schrumpft.

Anmeldung unter:  https://fgz-risc.de/veranstaltungen/transfertagungen

Das Plakat zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/152182865

Information:
Katja Maasch
Referentin für Wissenstransfer
Goethe-Universität Frankfurt 
maasch@em.uni-frankfurt.de
https://fgz-risc.de/


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Apr 15 2024
09:56

Öffentliche Vorlesungen zum Thema „Transformation“ an der Goethe-Universität 

Wenn sich alles grundlegend wandelt

FRANKFURT. Transfer und Transformation, also Übertragung und Veränderung – das sind Konstanten von Kulturen und Gesellschaften, Institutionen und Individuen. Wie beispielsweise gehen Menschen mit Neuem um? Wie verändert sich menschliche Sprache? Was heißt religiöse Bildung heute? Und was bedeutet generative KI für kreative Prozesse? 

Im Rahmen des Orientierungsstudiums Geistes- und Sozialwissenschaften der Goethe-Universität geht eine interdisziplinäre Ringvorlesung den Ideen, Formen und Dynamiken von Transfer und Transformation nach. Dabei werden aus fachspezifischer und fachübergreifender Perspektive aktuelle Aspekte des Themas aufgegriffen – wie Künstliche Intelligenz und Digitale Transformation, Klimawende, Globalisierung, Zukunft der Arbeit, Soziale Medien und Nachhaltigkeit. 

Die vom Institut für Skandinavistik veranstaltete Reihe „Transfer, Transformation – Ideen, Formen, Dynamiken“ beginnt 

am 17. April, um 14 Uhr,
mit dem Vortrag von des Ethnologen Prof. Dr. Hans Peter Hahn
Innovation: Zwischen Skepsis und Begeisterung.
Wie Menschen mit dem Neuen umgehen

auf dem Campus Westend, Hörsaalzentrum HZ 9, Theodor-W.-Adorno-Platz 5 

Weitere Termine und Themen im Überblick: 

24. April
Prof. Dr. Bernd Belina (Humangeographie)
Gleichwertige Lebensverhältnisse: Ideal und Wirklichkeit im Wandel der Zeit 

8. Mai
Dr. Danny Schmidt (Soziologie/Medienwiss.)
Im Spannungsfeld der Selbst- und Fremdreferenz - mediale Konstruktionsmuster osteuropäischer Räume 

15. Mai
Dr. Lena Schönwälder (Romanistik)
Von der erfinderischen Mordkomplizin zur Fashion-Ikone: Cinderella im Wandel 

22. Mai
Maren Zühlke M.Sc. (Sportwissenschaft)
Digitale Medien und Tanz 

5. Juni
Dr. Holger Runow (Ältere Deutsche Literaturwissenschaft)
Handschrift - Text - Edition - Übersetzung: Deutsche Literatur des Mittelalters verstehen 

12. Juni
Prof'in Dr. Frederike Felcht (Skandinavistik)
Literatur und Biodiversität am Beispiel von „Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden“ (1906/1907) 

19. Juni
Prof. Dr. Oliver Hinz (Wirtschaftswissenschaften/Wirtschaftsinformatik)
Generative KI und kreative Prozesse 

26. Juni
Maria Kofer M.A (Empirische Sprachwissenschaft)
Sprache im Wandel der Zeit: Wie und warum verändert sich menschliche Sprache? 

3. Juli
Prof'in Dr. Yee Lee Shing (Psychologie)
Memory Across the Lifespan (Vortrag auf Englisch) 

10. Juli
Prof. Dr. David Käbisch (Evangelische Theologie)
Religion im Wandel. Überlegungen zu den Aufgaben religiöser Bildung heute


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 15 2024
09:38

Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Rechtsmedizin“ der Goethe-Universität geht in neue Runde

Vom Tatort bis zum Urteil

FRANKFURT. Wie entstehen Phantombilder aus der DNA, wie helfen Blutspuren bei der Aufklärung von Verbrechen, und wie wird über Schuldfähigkeit entschieden – das Arbeitsfeld der Rechtsmediziner geht weit über Recht und Medizin hinaus. Im Institut der Rechtsmedizin der Goethe-Universität arbeitet das Team um den Rechtsmediziner Marcel Verhoff beispielsweise mit Kolleg*innen zusammen aus den Disziplinen Pharmazie, Molekularbiologie, Botanik, Chemie, Physik, Psychologie, Sozialwissenschaft, Zahnmedizin und Archäologie. 

Die Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Rechtsmedizin“ gibt Einblicke in die interdisziplinäre Arbeit des Fachs, stellt neueste Forschungserkenntnisse vor und informiert interessierte Laien über Dichtung und Wahrheit seines Metiers. Vor einem Jahr vom Institut für Rechtsmedizin gestartet, geht die Vorlesungsreihe nun mit einigen neuen Themen in eine weitere Runde. Dabei wird wiederum das Zusammenspiel aller Expert*innen bei Fallanalysen aufgerollt: vom Tatort, über die Spurensicherung bis hin zur Obduktion und von der Vernehmung über die Anklage und Hauptverhandlung bis zum Urteil. 

Auch die Schwerpunkte der Frankfurter Rechtsmedizin spielen eine Rolle, wie etwa die Entomologie, deren Frankfurter Expertise bundesweit und darüber hinaus gefragt ist – sie bestimmt das Alter von Insekten, die auf Leichen gefunden werden, um Hinweise auf den Todeszeitraum zu erhalten. 

Die Vorlesungsreihe beginnt 

am 16. April, um 18.15 Uhr
mit dem Vortrag
Erkennen, handeln, vorbeugen: Kinderschutz als interdisziplinäre Aufgabe
von Prof. Dr. Marcel A. Verhoff und Prof. Dr. Constanze Nieß
im Universitätsklinikum Frankfurt, Hörsaal 22-2,
Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt am Main 

Weitere Termine und Themen im Überblick: 

23. April
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, PD Dr. Mattias Kettner, Dr. Constantin Lux
Mit der 3D-Brille zu Tatort oder Sektionssaal? Die Zukunft der forensischen Bildgebung 

30. April
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, PD Dr. Stefanie Plenzig
Gibt es Leichengift? Welche Gefahr von Leichen ausgehen kann und für wen 

7. Mai
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff
Mit einem Bier noch ans Steuer? Fahren nach durchwachter Nacht? Fahrtüchtigkeit –Fahrtauglichkeit 

14. Mai
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Dipl.-Ing. Günter Reichert
Wo saß wer im PKW? Von wo kam der Fußgänger? Rekonstruktion von Verkehrsunfällen 

21. Mai
Dr. Constantin Lux
Alles Schall und Schmauch? - Schuss und Explosion 

28. Mai
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, PD Dr. Christoph Birngruber
Wohnungstod, Flugzeugabsturz oder Tsunami: Identifizierung unter Extrembedingungen 

4. Juni
Prof. Dr. Jens Amendt, Dr. Lena Lutz
Was Insekten auf Leichen verraten: Forensische Entomologie 

11. Juni
Prof. Dr. Richard Zehner
Ein Phantombild aus der DNA? Phänotypisierung und neuere Ansätze der forensischen DNA-Analyse 

18. Juni
PD Dr. Mattias Kettner, Dr. Constantin Lux
Jeder Tropfen zählt: Die Blutspurenanalyse zur Aufklärung von Verbrechen 

25. Juni
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff
Denn er wusste nicht, was er tat: Die Beurteilung der Schuldfähigkeit 

2. Juli 
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, PD Dr. Mattias Kettner
Interdisziplinärer Fall Teil I 

9. Juli
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, PD Dr. Mattias Kettner
Interdisziplinärer Fall Teil II 

Die Veranstaltungen finden jeweils von 18.15 bis 19.45 Uhr im Universitätsklinikum Frankfurt, Hörsaal 22-2, Theodor-Stern-Kai 7, Frankfurt am Main statt. 

Information
http://www.klinik.uni-frankfurt.de/de/zentren/zrecht.asp


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 12 2024
15:38

Servicehinweis für Redaktionen

Expertise zum Grundgesetz

Sehr geehrte Medienvertreter und Medienvertreterinnen, 

am 23. Mai feiert unser Grundgesetz seinen 75. Geburtstag. Damit Sie sich und Ihr Publikum dazu wissenschaftsbasiert informieren können, haben wir eine Liste von Forschenden der Goethe-Universität zusammengestellt, die aus unterschiedlichen Disziplinen – aus Rechtswissenschaft, Politologie und Geschichtswissenschaft – kompetent Auskunft erteilen können: 

Ute Sacksofsky, Professorin für öffentliches Recht und Rechtsvergleichung 

Uwe Volkmann, Professor für öffentliches Recht und Rechtsphilosophie 

Klaus Günther, Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht 

Günter Frankenberg, Professor (em.) für öffentliches Recht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung 

Nicole Deitelhoff, Professorin für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungen 

Rainer Forst, Professur für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Politische Theorie und Philosophie 

Gunther Hellmann, Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Außenbeziehungen westeuropäischer Staaten 

Andreas Fahrmeir, Professor für neuere Geschichte mit Schwerpunkt 19. Jahrhundert 

Sie finden die Liste zu 75 Jahren Grundgesetz mit allen Kontaktdaten in der Expertendatenbank der Goethe-Universität: https://www.puk.uni-frankfurt.de/expertendatenbank?#grundgesetz


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Apr 12 2024
14:35

Das Graduiertenkolleg „Fixing Futures“ untersucht, wie Zukunft gedacht und modelliert wird. Zwei Postdocs berichten im neuen UniReport von der Arbeit in der interdisziplinären Forschungsgruppe.  

Was machen Zukunftsvisionen mit dem Jetzt?

FRANKFURT. Wie könnte die Welt in 50 oder 100 Jahren aussehen? Angesichts einer Vielzahl an aktuellen Krisen, Konflikten und Unwägbarkeiten wird die Frage zunehmend virulent. Das 2023 gestartete Graduiertenkolleg „Fixing Futures: Technologies of Anticipation in Contemporaray Societies“, angesiedelt am Institut für Soziologie der Goethe-Universität und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, befasst sich damit, wie Zukunft auch in der Wissenschaft „antizipiert“ wird. 

Kann Wissenschaft also Hellsehen? Dr. Steven Gonzalez, Postdoc in der Forschungsgruppe, erläutert in der aktuellen Ausgabe des UniReport das Konzept: „Wir erheben nicht den Anspruch, selbst die Zukunft antizipieren zu können, sondern treten vielmehr einen Schritt zurück und betrachten Vorstellungen über die Zukunft als Diskurse, Praktiken oder Performances, die ihre eigene Wirksamkeit entfalten: Jede Zukunftskonzeption gibt in gewisser Weise den Zielpunkt vor, auf den die Welt zusteuert. Das sehen wir kritisch, da es nach unserer Ansicht nicht nur eine Zukunft gibt.“ 

Inter- oder Multidisziplinarität wird bei „Fixing Futures“ großgeschrieben: So kommen die jungen Forschenden aus der Humangeographie, Anthropologie und Soziologie. Dr. Julia Schubert, ebenfalls Postdoc im Graduiertenkolleg, gefällt, wie Interdisziplinarität gelebt wird: „Die Doktoranden haben die Möglichkeit, in den Workshops, Labs und Vorlesungsreihen andere disziplinäre Forschungszugänge kennenzulernen, ohne dass die eigene disziplinäre Identität in den Hintergrund rückt oder Differenzen unsichtbar würden.“ Ein wichtiger Aspekt von „Fixing Futures“ ist auch der Austausch mit der Öffentlichkeit; so sind bereits Ausstellungen angedacht. 

Weitere Themen im neuen Uni-Report

ExStra 
  • Doppelbarriere gegen Antibiotika: Zwei Forscher der Goethe-Universität suchen im Rahmen der Clusterinitiative SCALE nach Schwächen im ausgefeilten Abwehrsystem von Bakterien. 
  • Von der klinischen Kardiologie ins Labor und wieder zurück: Der junge Mediziner Julian Leberzammer erforscht am CPI, wie Makrophagen auf systemische Entzündungen reagieren. 

Aktuelles 

  • Wie steht es um das Studium an der Goethe-Universität? In einer großen Umfrage wurden im Wintersemester 2022/23 die Expert*innen für das Studieren befragt: die Studierenden. 

Forschung

  • Goethe, Deine Forscher: Martin Saar, Philosoph, im Porträt. 
  • Neue Grundlage für die Hitler-Forschung: Ein Team um Prof. Christoph Cornelißen übernimmt im Rahmen eines DFG-Projektes die Neuedition der Hitlerreden ab 1933. 
  • Hauptberuflich studieren, nebenberuflich pflegen? Das erziehungswissenschaftliche Projekt „InterCare“ will erforschen, wie junge Menschen die Doppelbelastung von Ausbildung/Studium und Pflege bewältigen. 

Studium, Lehre und Qualifikation 

  • Wie erleben Promovierende die Krisenjahre? Neue Ergebnisse der bundesweiten Promovierendenbefragung Nacaps. 
  • Wie man die Wälder für die Zukunft wappnet: Mit ihrer Masterarbeit hat die Umweltwissenschaftlerin Jasmin Thal einen wichtigen Beitrag für die Gewässerökologie geleistet. 

Campus

  • Der unversöhnte Theoriegeist: In „Der Philosoph: Habermas und wir“ von Philipp Felsch verschränken sich Zeit- und Geistesgeschichte in der Figur eines großen Frankfurter Denkers. 
  • Frankfurt in den 70ern: Ein chilenischer Student und politischer Flüchtling berichtet vom Leben am alten Uni-Campus Bockenheim. 

International 

  • Wenn aus der Suche nach Antworten Freundschaft wird: Rückblick auf den Neujahrsempfang für die internationale Forschungsgemeinschaft der Goethe-Universität 
  • Die Grenzen von Sprache und Vernunft: Die slowenische Philosophin Alenka Ambrož arbeitet am Forschungskolleg Humanwissenschaften. 

Kultur 

  • Kein richtiges Leben im falschen? Die Erziehungswissenschaftlerin Yandé Thoen-McGeehan hat gerade ihren ersten Roman „Weiße Wolken“ veröffentlicht. 
  • Über einen Schriftsteller und seinen Körper: Aris Fioretos wird neuer Frankfurter Poetikdozent. 

Bibliothek 

  • Ein heller Raum zum Lernen, Recherchieren und auch Kommunizieren: Die kleine Sportbibliothek am Campus Ginnheim wurde neu konzipiert und renoviert. 
  • Goethe University Data Repository (GUDe): Das Datenrepositorium steht ab sofort zur Verfügung 

Nachrufe 

  • Prof. Dr. Notker Hammerstein † 13. März 2024 
  • Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser † 24. Februar 2024 

Der UniReport 2/2024 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe

UniReport online - Wie finden Sie unsere Artikel im Netz? Ganz einfach: Schauen Sie doch einmal ins Webmagazin der Goethe-Universität. Auf www.aktuelles.uni-frankfurt.de/unireport können Sie einen Großteil der Artikel aus der Printausgabe auch online lesen.


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Apr 12 2024
11:53

Buber-Rosenzweig-Institut lädt zur Wiederentdeckung von Werken vergessener jüdischer Komponistinnen und Komponisten ein

Konzert „Pioniere im Exil“ an der Goethe-Universität

FRANKFURT. Besondere musikalische Raritäten – darunter noch nie gespielte Werke –verspricht das Konzert „Pioniere im Exil“, zu dem das Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart an der Goethe-Universität gemeinsam mit „Elysium – between Two Continents“ 

am Montag, 6. Mai 2024 um 19 Uhr
ins Foyer des PA-Gebäudes auf dem Campus Westend
 

einlädt. Zu hören sind Stücke von Exilkomponistinnen und -Komponisten, die der 1922 gegründeten Internationalen Gesellschaft für Neue Musik angehörten. Im von Michael Lahr von Leïtis konzipierten und einstudierten Programm spielt das Diplomatische Quartett mit Matthias Hummel (1. Violine), Felix Klein (2. Violine), Waltraut Elvers (Viola) und Gabriella Strümpel (Violoncello) mit Gottlieb Wallisch am Klavier und dem Sopran Alexis Rodda Streichquartette, Lieder und Klavierstücke von Wilhelm Grosz, Paul Hindemith, Hugo Kauder, Egon Lustgarten, Paul Pisk, Rudolf Reti, Karl Weigl, Egon Wellesz und der Hindemith-Schülerin Charlotte Schlesinger. 

In Salzburg wurde 1922 die avantgardistische Internationale Gesellschaft für Neue Musik gegründet. Die Musiker, die diesen Zusammenschluss initiierten, wurden in Österreich schon bald als „musikalische Bolschewiken“ verleumdet. Acht der Gründungsmitglieder mussten in den 1930er Jahren aus Deutschland und Österreich fliehen und im Exil leben. Die Kreativität blieb vielen auch nach der Flucht erhalten, doch wurden sie selten so stark wahrgenommen wie zuvor. Abgesehen von Paul Hindemith und Egon Wellesz sind diese Komponisten heute nahezu vergessen. Das Programm „Pioniere im Exil“, das in Frankfurt zur Aufführung gebracht wird, bietet eine Möglichkeit, ihre wenig bekannten Werke zu hören. Darunter sind auch Stücke, die bislang nicht öffentlich dargeboten wurden. Das Konzert in Frankfurt ist nach Aufführungen im Österreichischen Kulturforum in Berlin sowie im Münchner Künstlerhaus das dritte der kleinen Tournee. 

„Elysium – between two continents“, eine gemeinnützige Organisation für transatlantischen Kulturaustausch, bemüht sich seit mehr als drei Jahrzehnten um die Wiederentdeckung und Präsentation der Werke verfolgter Künstler. „Durch die Nationalsozialisten haben wir einen ungeheuren Brain-Drain erlitten“, meint Michael Lahr von Leïtis. „Die Komponisten, deren Stücke wir am 6. Mai in Frankfurt aufführen, haben das kulturelle Leben Deutschlands und Österreichs vor dem 2. Weltkrieg enorm bereichert. Die Bandbreite ihrer Kompositionsstile reicht von der Spätromantik über die moderate Moderne bis hin zur 12-Ton-Musik. Mit dem Projekt ‚Pioniere im Exil' wollen wir einen Beitrag zu ihrer späten Rehabilitierung leisten.“ 

„Wir freuen uns außerordentlich darüber“, so Prof. Dr. Christian Wiese, Direktor des Buber-Rosenzweig-Instituts, „dass wir in Zusammenarbeit mit ‚Elysium – between two continents' das Programm ‚Pioniere im Exil' nach Frankfurt und an die Goethe-Universität bringen können. Gerade in unserer Gegenwart, in der Antisemitismus in ganz neuer Heftigkeit in Erscheinung tritt, in der Identitäten und Zugehörigkeiten, aber auch künstlerische Freiheiten und Aufbrüche in Frage gestellt werden, erinnert das musikalische Programm des Abends an das Schicksal der geflüchteten Künstler und daran, welche verheerenden Folgen gesellschaftliche Verschlossenheit gegenüber dem Anderen und Neuen haben kann und welcher Verlust damit verbunden ist. Neben der Reflexion über historische Kontexte und zeitgenössische Herausforderungen soll das Konzert aber natürlich vor allem musikalischen Genuss verschaffen.“ 

Über die Veranstalter
Die gemeinnützige Organisation Elysium – between two continents e.V. / The Lahr von Leitis Academy & Archive fördert den künstlerischen Dialog, den schöpferischen Austausch und die Freundschaft zwischen Europa und den USA. Seit seiner Gründung 1983 in New York kämpft Elysium mit den Mitteln der Kunst gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus und das Verharmlosen oder Verleugnen des Holocaust. https://lahrvonleitisacademy.eu/
Das Buber-Rosenzweig-Institut ist eine Forschungseinrichtung im Fachbereich Evangelische Theologie der Goethe-Universität, die sich interdisziplinär Themen jüdischer Religion, Geschichte und Kultur insbesondere in der Moderne und Gegenwart widmet. https://buber-rosenzweig-institut.de 

Das Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/152013760 

Weitere Informationen:
https://buber-rosenzweig-institut.de/events/einzelveranstaltung/pioniere-im-exil-die-exilkomponisten-der-1922-gegruendeten-internationalen-gesellschaft-fuer-neue-musik/ 

Anmeldung:
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung per E-Mail an kontakt@buber-rosenzweig-institut.de dringend erforderlich. 

Kontakt:
Dr. Judith Müller
Buber-Rosenzweig-Institut
Goethe-Universität Frankfurt  
jud.mueller@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Apr 12 2024
11:46

Sprachwissenschaftlerin Saloumeh Gholami der Goethe-Universität erhält renommierte Global-Professur der British Academy

Ausgezeichnet für innovative Sprachforschung der Zoroastrier

Global-Professuren der British Academy dienen dazu, die Forschung des Vereinigten Königreichs durch die Kooperation mit international ausgewiesenen Wissenschaftler*innen zu bereichern. Die Sprachwissenschaftlerin Professor Dr. Saloumeh Gholami wurde nun mit einer Global-Professur an der renommierten Universität Cambridge ausgezeichnet. 

FRANKFURT. International anerkannte Wissenschaftler mit wegweisenden, innovativen Forschungsprojekten erhalten in Großbritannien über Global-Professuren die Möglichkeit, fünf Jahre lang an einer dortigen Universität zu forschen. Die Auswahl trifft die hoch angesehene British Academy, Vorschlagsrecht für jeweils eine Forscherpersönlichkeit pro Jahr haben britische Universitäten: Prof.in Dr. habil. Saloumeh Gholami wurde mit ihrem Forschungsprojekt Persisting Through Change: A Study of Oral Literature and Cultural Interaction in the Zoroastrian Community von der Universität Cambridge für dieses Programm nominiert und schließlich von der britischen Gelehrtengesellschaft für eine von insgesamt acht Global-Professuren im Jahr 2023 ausgewählt. Die Sprachwissenschaftlerin ist Professorin für Minderheitensprachen im Nahen Osten am Institut für Empirische Sprachwissenschaft der Goethe-Universität. Ihre Global-Professur in Cambridge beginnt am 1. September 2024, sie wird mit ca. 1 Million Euro gefördert (900.000 Pound Sterling). 

Erforschen wird Saloumeh Gholami die mündlichen Traditionen der Zoroastrier, die in der inzwischen gefährdeten zoroastrischen Dari (Behdini)-Sprache überlebt haben. Der Zoroastrismus gilt als eine der ältesten monotheistischen Religionen, deren Mitgliederzahl auf rund 150.000 geschätzt wird; größere Gemeinden leben neben dem Iran in Indien, Pakistan, Australien, Kanada, den USA und Großbritannien. Gholami untersucht, wie sich die mündliche Literatur in der zoroastrischen Gemeinschaft entwickelt hat und wie sie – auch beeinflusst von der islamischen Mehrheitskultur – tradiert wurde. Ihr multidisziplinärer Ansatz hat das Ziel, die kulturelle Dynamik zwischen Sprache, Literatur und Gesellschaft einer Minderheit im Kontext der Mehrheitskultur aufzuzeigen. Gholami ist Mitglied des Direktoriums des LOEWE-Schwerpunkts »Minderheitenstudien: Sprache und Identität«, der seit 2020 federführend an der Goethe-Universität verortet ist. 

2022 wurde die Sprachwissenschaftlerin vom Präsidenten der Goethe-Universität als Goethe Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften nominiert. Im selben Jahr erhielt sie das renommierte Fellowship der Oxford-Universität und seiner Oxford School of Rare Jewish Languages (OSRJL), in dessen Rahmen sie Gorani-Handschriften in hebräischer Schrift erforscht. Für ihr Projekt, das mit etwa einer halben Million Euro gefördert wird, und ihr Engagement in der Erforschung judeo-iranischer Sprachen erhielt Saloumeh Gholami 2023 eine weitere Anerkennung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). 

Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/151803858 

Bildtext:
Die Sprachwissenschaftlerin Saloumeh Gholami ist Mitglied des Direktoriums des LOEWE-Schwerpunkts »Minderheitenstudien: Sprache und Identität« an der Goethe-Universität (Foto: @2014 gholami) 

Weitere Informationen
Prof'in. Dr. habil. Saloumeh Gholami
Professor of Minority Languages in the Middle East
LOEWE-Research Cluster: Minority Studies, Language and Identity Institute for Empirical Linguistics Faculty of Linguistics, Cultures and Arts
Goethe University Frankfurt
Phone: +49 - 69- 798 24690
gholami@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 11 2024
15:57

Vorlesungsreihe an der Goethe-Universität zur Nachbarschaft von Judentum, Christum und Islam

Im Dialog und im Konflikt verbunden

FRANKFURT. Religiöse Traditionen wie die des Judentums, des Christentums und des Islams haben sich historisch in enger räumlicher, religiöser und kultureller Nähe zueinander entwickelt. Bis in die Gegenwart bleiben sie im Dialog wie im Konflikt aufeinander bezogen. 

Die Ringvorlesung an der Goethe-Universität „Nachbarschaften: Religiöse, kulturelle, soziologische und politische Perspektiven“ analysiert die vielgestaltigen Nachbarschaften zwischen den drei Religionen aus den im Titel genannten Blickwinkeln; dabei legt sie Schwerpunkte auf die Epoche seit dem späten Mittelalter in Europa, auf den Nahen Osten und auf lokale und globale Kontexte im 20./21. Jahrhundert. 

Zwei Referenten der University of Haifa eröffnen die Veranstaltungsreihe: 

Am 15. April, um 18 Uhr,
sprechen Prof. Uriel Simonsohn und Dr. Maayan Raveh
unter dem Titel
Putting the Pieces Back Together: Interreligious Dialogue Post October 7
am Campus Westend, I.G. Farben-Nebengebäude, NG 1.741a. 

Die teils englischsprachige Reihe wird veranstaltet vom Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“, dem Buber-Rosenzweig-Institut und dem Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam der Goethe-Universität.

Weitere Termine und Themen im Überblick: 

22. April
Prof. Dr. Christian Wiese (Goethe-Universität)
Ambivalente Nachbarschaften: Facetten eines Theoriekonzepts am Beispiel der Deutung jüdisch-christlicher Beziehungen durch den Historiker Raphael Straus während der Nazi-Zeit 

29. April
Prof. Dr. Nathan Gibson (Goethe-Universität)
Neighborhood Bibles: The Circulation of Tanakh / OT Versions Among Arabic Muslim Writers (8th-10th Century) 

6. Mai Prof.
Dr. Sita Steckel (Goethe-Universität)
Ferne Nachbarn. Zur Neuaushandlung kultureller Nähe und Distanz in spätmittelalterlichen europäischen Reiseberichten 

13. Mai
Prof. Dr. Ömer Özsoy (Goethe-Universität)
Zu Entstehungsszenarien des Islams- eine korantheologische Betrachtung 

27. Mai
Prof. Dr. Birgit Emich (Goethe-Universität)
Erzwungene Nachbarschaft? Multikonfessionalität in der Frühen Neuzeit 

3. Juni
Prof. Dr. Catherina Wenzel (Goethe-Universität)
Religiöse Minderheiten in der Wüstenstadt Yazd (Iran) im 19. Jahrhundert 

10. Juni
Prof. Dr. Armina Omerika (Goethe-Universität)
Digitale Nachbarschaften in Zeiten von Superdiversität 

17. Juni
Prof. Dr. Antje Röder (Philipps-Universität Marburg)
Geschlecht und (Homo)Sexualität als Brennpunkte kultureller und religiöser Grenzziehungen in postmigrantischen Nachbarschaften 

24. Juni
Prof. Dr. Hanna Pfeifer (Goethe-Universität)
Annihilierte und unausweichliche Nachbarschaften: „ISIS'“ Gewaltordnung und interreligiöses Zusammenleben im Irak 

1. Juli
Prof. Dr. Susanne Fehlings (Goethe-Universität)
Multi religiöse Nachbarschaften in postsowjetischen Vorstadtsiedlungen (Mikrorayonen) in Zentralasien und im Kaukasus 

8. Juli
Prof. Dr. Wolfgang Meseth (Goethe-Universität)
Zwischen Antisemitismus- und Rassismuskritik. Wissenschaftliche Nachbarn im politischen Konflikt – Erziehungswissenschaftliche Perspektivem 

15. Juli
Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick (Goethe-Universität)
Das Empathie-Gap. Anmerkungen zum Problem des antimuslimischen Rassismus 

Informationen zu den Vortragsthemen unter:
https://dynamiken-des-religioesen.uni-frankfurt.de/event/neighborhoods-1/ 

Weitere Informationen
https://dynamiken-des-religioesen.uni-frankfurt.de/
https://buber-rosenzweig-institut.de/


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 11 2024
13:10

Biochemiker der Goethe-Universität erhält ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats

Spitzenforschung zur Immunantwort von Zellen gefördert

Wenn das menschliche Immunsystem infizierte oder nicht-normale Zellen erkennt und angreift, geschieht das in hochkomplexen, vielstufigen Verfahren. Der Biochemiker und Strukturbiologe Robert Tampé vom Institut für Biochemie der Goethe-Universität ist Teilen dieser Prozesse bereits auf die Spur gekommen. Mit der Einwerbung des ERC Advanced Grant in Höhe von 2,5 Millionen Euro kann er nun seine erfolgreichen Forschungen zur molekularen Architektur und Mechanismen der zellulären Immunantwort weiter vorantreiben. Tampé erhält damit eine von 255 Exzellenz-Förderungen, die der Europäische Forschungsrat (ERC) aus 1.829 eingereichten Anträgen ausgewählt hat. 

FRANKFURT. Ob das adaptive Immunsystem des Menschen Krankheitserreger identifiziert, entscheidet sich an der Außenhülle der Zelle. Die Zellmembran ist gewissermaßen der Schauplatz, auf dem zwei entscheidende Akteure aufeinandertreffen: einerseits die Rezeptoren etwa von T-Zellen, die darauf spezialisiert sind, auf Erkennungszeichen, auch Antigene genannt, für eine durch einen Virus infizierte oder entartete Zelle zu reagieren; andererseits ist es die infizierte oder entartete Zelle selbst, die in ihrem Inneren die Antigene in Form von kleinen Peptiden produziert, diese dann an ihre Oberfläche transportiert und dort präsentiert. Erkennt ein T-Zell-Rezeptor auf der Membran ein zu ihm passendes Antigen, bindet er es an sich, was wiederum eine Signalkaskade in Gang setzt, an deren Ende die nicht-normale Zelle eliminiert wird. Diese Eigenschaft von T-Zellen ist der Grund, warum sie zunehmend als maßgeschneidertes Werkzeug in der Immuntherapie eingesetzt werden. 

Der Biochemiker und Strukturbiologe Robert Tampé ist auf die Strukturanalyse von Membranprotein-Komplexen des adaptiven Immunsystems spezialisiert. Nun hat er für sein Projekt „Unraveling the Supramolecular Architecture of Molecular Machineries in Adaptive Immunity“ (kurz: „ImmunoMachines“) vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) einen ERC Advanced Grant erhalten, verbunden mit 2,5 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre. Mit Advanced Grants fördert das ERC bahnbrechende Forschungsvorhaben von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. 

In seinem Forschungsprojekt geht es Robert Tampé darum, noch ungeklärte Prozesse der Immunantwort von Zellen in ihrer räumlichen und zeitlichen Struktur zu entschlüsseln. Tampés Forschungsteam kombiniert dabei mehrere wissenschaftliche Disziplinen und Methoden, beispielsweise die Cryo-Elektronenmikroskopie, die Kontrolle von zellulären Prozessen durch Licht, die chemische und synthetische Biologie, zelluläre Strukturbiologie und andere. Tampé ist überzeugt, dass es „gerade an den Grenzen von Biologie, Chemie, Physik und Medizin vieles zu entdecken gibt“ – wobei die Erkenntnisse in der Grundlagenforschung zu einem greifbaren Nutzen in Therapieansätzen führen würden. „Es ist der Traum eines jeden Forschers auf diesem Gebiet“, sagt er, „zu verstehen, wie der T-Zell-Rezeptor funktioniert, um letztendlich maßgeschneiderte T-Zell-Rezeptoren herzustellen, die Infektionskrankheiten, Autoimmunkrankheiten und Krebserkranken behandeln können.“ 

2017 hat Robert Tampé bereits einen Advanced Grant eingeworben; im darauffolgenden Jahr wurde er mit einem Reinhart-Koselleck-Projekt der DFG ausgezeichnet. Seit 2022 leitet er den Forschungsverbund SFB 1507 über Membran-assoziierte Proteinverbünde, Maschinen und Superkomplexe. 2023 wurde er mit dem Schafer Research Award der Columbia University, New York ausgezeichnet. 

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) hatte 255 Projekte führender Spitzenforschender aus 1.829 eingereichten Projekten aus 19 Mitgliedstaaten und assoziierter Länder ausgewählt; somit waren knapp vierzehn Prozent der Vorschläge erfolgreich. Unter den Gewinnern sind 50 deutsche, 31 französische, 28 britische, 22 italienische und weitere 28 Forschende anderer Nationen. 

Der ERC ist eine von der Europäischen Kommission eingerichtete Institution zur Finanzierung grundlagenorientierter Forschung. Er besteht seit 2007 unter mehreren EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation. An seiner Spitze steht der Scientific Council, ein Gremium internationaler Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, der für die strategische Ausrichtung des ERC verantwortlich ist. 

Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/151953015 

Bildtext:
Der Strukturbiologe und Biochemiker Robert Tampé wurde zum zweiten Mal mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet (Foto: Uwe Dettmar) 

Weitere Informationen
Robert Tampé, PhD
Professor / Direktor
Institut für Biochemie
Goethe-Universität Frankfurt
Telefon: (069) 798 29475
E-Mail: tampe@em.uni-frankfurt.de
https://biochem.uni-frankfurt.de/the-institute-of-biochemistry/cellular-biochemistry/
https://sfb1507.de
https://twitter.com/Tampe_Lab/


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 9 2024
14:55

Goethe-Universität begrüßt am 11. April die neuen Studierenden auf dem Campus Westend 

Auf geht’s ins Sommersemester

FRANKFURT. Das Sommersemester an der Goethe-Universität beginnt traditionell wieder mit der „unistart“, der großen Begrüßungsveranstaltung im Hörsaalzentrum auf dem Campus Westend. Zentrale Einrichtungen der Goethe-Universität sowie studentische Initiativen und Hochschulgruppen stellen sich im Rahmen der Messe vor. Alle „Erstis“ können sich dort informieren, austauschen und Kontakte knüpfen. Über 2.600 Studierende haben sich für das 1. Fachsemester eingeschrieben. 

Ab 14.00 Uhr werden die Studierenden im Hörsaal HZ 2 des Hörsaalzentrums begrüßt: von der Vizepräsidentin für Lehre und Studium, Prof. Dr. Viera Pirker, der Bürgermeisterin, Frau Nargess Eskandari-Grünberg, und dem AStA-Vorstand, Emma Scholz und Bleta Berisha. Im 3. Stock des Hörsaalzentrums finden ab 13.00 Uhr interessante Vorträge sowie Q&A-Sessions statt: So stellt sich unter anderem das Museum Giersch der Goethe-Universität vor, das Schreibzentrum informiert über seine Angebote und auch das Hochschulrechenzentrum (HRZ) erläutert seine IT-Services für Studierende. Als kleines Willkommensgeschenk erhalten die neuen Studierenden den unistart-Begrüßungsbeutel, der an den Ständen mit Materialien gefüllt werden kann. 

unistart Sommersemester 2024
Donnerstag, 11. April, von 11.30 bis 16.00 Uhr
Campus Westend, Hörsaalzentrum
Theodor-W.-Adorno-Platz 5
60323 Frankfurt
 

Der reguläre Vorlesungs- und Seminarbetrieb für alle Studierenden beginnt ab dem kommenden Montag. Insgesamt werden ca. 40.000 Studierende im Sommersemester an der Goethe-Universität erwartet. 

Weitere Informationen: https://www.uni-frankfurt.de/48370161/unistart 

Kontakt:
UNISTART-Team Kerstin Rozsa & Patrick Schmitz, CAMPUSERVICE der Goethe-Universität, Tel: 069 71 58 57 19; unistart@uni-frankfurt.campuservice.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Apr 9 2024
12:11

Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ an der Goethe-Universität beschäftigt sich im Sommersemester 2024 mit der Frage, wie Elemente im Universum entstehen

Harald Lesch eröffnet Vortragsreihe „Der Ursprung der Materie“ 

FRANKFURT. Gemeinsam mit dem Physikalischen Verein Frankfurt lädt das Clusterprojekt ELEMENTS, das gemeinsam von Goethe-Universität Frankfurt und Technischer Universität Darmstadt geleitet wird, zu einer Vorlesungsreihe im Rahmen der diesjährigen Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ ein. 

Unsere Elemente, die Bausteine allen Lebens, existieren bereits seit vielen Milliarden Jahren. Kurz nach dem Urknall gab es nur leichte, gasförmige Elemente. In gigantischen Gaswolken entstanden durch die Schwerkraft die ersten Sterne. Der Anfang für die Entstehung weiterer Elemente war gemacht. Bis zum Ende seines Lebens fusioniert ein Stern Elemente, wie etwa den für uns so unentbehrlichen Sauerstoff. Bei der Produktion von Eisen bricht der Stern jedoch unter seiner eigenen Schwerkraft zusammen und explodiert in einer Supernova. 

Und was ist mit den zahlreichen noch schwereren Elementen? Einerseits werden sie in den extremen Bedingungen, die in einer Supernova herrschen, erzeugt. Andererseits existiert in den Supernova-Überresten oftmals ein Neutronenstern – ein unglaublich kompaktes Objekt, das sich mit rasender Geschwindigkeit um seine eigene Achse dreht. Wenn zwei dieser außergewöhnlichen Sterne miteinander kollidieren und verschmelzen, werden ungeheure Mengen Energie und Materie ins All geschleudert. Erst unter solch Bedingungen können schwere Elemente wie etwa Gold entstehen. 

In der Vortragsreihe „Der Ursprung der Materie – Wie entstehen Elemente im Universum?“ gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Clusterprojekt ELEMENTS und eingeladene Experten auf die Frage ein, welche Prozesse in extremen Zuständen von Materie ablaufen und unter welchen Bedingungen schwere Elemente entstehen. Die Federführung liegt bei Prof. Dr. Luciano Rezzolla und Prof. Dr. Dirk Rischke von der Goethe-Universität Frankfurt. 

Eröffnet wird die Reihe 

„Der Ursprung der Materie“
von Prof. Dr. Harald Lesch
am 21. April, 14:00 Uhr
im Audimax der Goethe-Universität
Theodor-W.-Adorno-Platz 5
60323 Frankfurt am Main
 

Harald Lesch ist Professor für Theoretische Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Professor für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München. Seit 25 Jahren ist er als TV-Moderator tätig, aktuell bei „Leschs Kosmos“ und „Terra X“ im ZDF. 

Eine Anmeldung ist aufgrund begrenzter Plätze unbedingt erforderlich unter https://tinyurl.com/ursprungmaterie. Der Vortrag wird in Deutsche Gebärdensprache übersetzt

Weitere Termine der Reihe sind: 

15.5. Prof. Dr. Camilla Juul Hansen (Goethe-Universität Frankfurt)
Das Universum vom Urknall bis heute
SKW Campus Westend - 1 

22.5. Prof. Dr. Laura Sagunski (Goethe-Universität Frankfurt)
Die dunklen Mächte des Universums
Physikalischer Verein - 2 

5.6. Prof. Dr. Hans-Thomas Janka (Max-Planck-Institut für Astrophysik)
Das spektakuläre Ende eines Sternenlebens
Physikalischer Verein - 2 

19.6. Prof. Dr. Michael Kramer (Max-Planck-Institut für Radioastronomie)
Alles relativ, oder was?
Casino Campus Westend - 3 

3.7. Prof. Dr. Luciano Rezzolla (Goethe-Universität Frankfurt)
Einsteins außerirdisches Laboratorium
Casino Campus Westend - 3 

17.7. Prof. Dr. Almudena Arcones (TU Darmstadt)
Auf der Jagd nach Neutronen
Casino Campus Westend - 3 

24.7. Prof. Dr. Tetyana Galatyuk (TU Darmstadt)
Kosmische Materie im Labor
Physikalischer Verein - 2 

Beginn jeweils um 18:30 Uhr
Der Eintritt zu allen Vorträgen ist frei.
Zu diesen Terminen ist keine Anmeldung erforderlich. 

Veranstaltungsorte: 
1 Sprach- und Kulturwissenschaften (SKW), Hörsaal B, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt, Rostocker Str. 2, 60323 Frankfurt am Main
2 Physikalischer Verein, Hörsaal, Robert-Mayer-Straße 2, 60325 Frankfurt am Main
3 Casino-Gebäude, Raum 1.811, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt, Theodor-W.-Adorno-Platz 2, 60323 Frankfurt am Main 

Nach den Vorträgen im Physikalischen Verein ist ein Besuch der Sternwarte möglich. 

Weitere Informationen:
https://elements.science/ursprung-der-materie/


Redaktion: Dr. Phyllis Mania, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13001, mania@physik.uni-frankfurt.de

 

Apr 4 2024
09:46

Constanze Stelzenmüller spricht im Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg über die Situation in den USA

„Flirt mit der Diktatur“

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Die Zeiten haben sich geändert, und unsere Beziehungen auch“, sagt Constanze Stelzenmüller in einem Kurzinterview im Webmagazin der Goethe-Universität auf die Frage nach den transatlantischen Beziehungen im Hier und Jetzt. Die Weltlage mit zwei schweren militärischen Auseinandersetzungen sei um vieles ernster als im Jahr 2016, als Trump zum Präsidenten der USA gewählt wurde. Eine Prognose für den Wahlausgang in den USA könne sie nicht treffen – auch nicht in ihrem Vortrag, den sie im Rahmen der John McCloy Lecture 

am Dienstag, 16. April, um 18 Uhr
im Forschungskolleg Humanwissenschaften
Am Wingertsberg 4
61348 Bad Homburg vor der Höhe 

halten wird. Darin wird sie Einblicke in die Stimmung und Situation im Land geben und die historische Bedeutung der Wahl analysieren, in der es um die Zukunft der amerikanischen Demokratie und Amerikas Rolle in der Welt geht. (Das Kurzinterview mit Constanze Stelzenmüller finden Sie unter https://aktuelles.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/es-wird-bis-zum-tag-der-amtseinfuehrung-aufregend-bleiben/).   

Constanze Stelzenmüllers Vortrag trägt den Titel „Flirt mit der Diktatur? US-Präsidentschaftswahlen im Krisenjahr 2024“. Die bekannte Wissenschaftlerin und Publizistin beobachtet den Wahlkampf aus nächster Nähe: Sie ist seit 2014 in Washington D.C. an der US-amerikanischen Denkfabrik Brookings Institution tätig, wo sie seit 2020 Direktorin des Center on the United States and Europe und Inhaberin des Fritz Stern Chair für Deutschland und transatlantische Beziehungen in Washington D.C. ist. Die promovierte Juristin, die viele Jahre als Redakteurin bei der Wochenzeitung Die Zeit gearbeitet hat, war auch in verschiedenen Positionen beim German Marshall Fund tätig. In deutschen und internationalen Zeitschriften kommentiert sie regelmäßig aktuelle Entwicklungen der deutschen, europäischen und transatlantischen Außen- und Sicherheitspolitik. Einem größeren Publikum ist sie bekannt, da sie als Expertin auch oft zu Gast in Nachrichtensendungen und politischen Talkshows ist. 

Grußworte sprechen werden Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Vorsitzender des Kuratoriums des John McCloy Transatlantic Forum und Direktor des Forschungskolleg Humanwissenschaften, Prof. Sabine Andresen, Vizepräsidentin der Goethe-Universität, sowie Alexander Hetjes, Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe. Der Politikwissenschaftler Prof. Gunther Hellmann wird in den Vortrag einführen; er ist auch Co-Sprecher des mit dem Forum verbundenen Forschungsschwerpunktes Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World

Teilnahme
Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Da die Veranstaltung bereits ausgebucht ist, wird eine Warteliste geführt. 

Das John McCloy Transatlantic Forum
Das Forum, das nach dem amerikanischen Hohen Kommissar John McCloy benannt ist, wurde 2022 am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt gegründet. Es fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und richtet sich an alle, die sich für die transatlantischen Beziehungen unter dem Vorzeichen eines geteilten Verständnisses von Demokratie interessieren. 

Weitere Informationen über das Forum und den Vortrag von Constanze Stelzenmüller finden Sie auf der Internetseite des Forschungskollegs Humanwissenschaften. Wir freuen uns über Ihr Kommen! 

Information:
Beate Sutterlüty
Referentin Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften
b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Tel: 06172 13977-15
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Apr 2 2024
14:35

Kapitza-Dirac-Effekt für zeitliche Entwicklung von Elektronenwellen genutzt

Forscher*innen der Goethe-Universität machen Quanten-Effekte bei Elektronenwellen sichtbar 

Das Zusammenspiel von Elektronen und Licht gehört zu den fundamentalen Wechselwirkungen der Physik. Jetzt ist es mit einem Experiment an der Goethe-Universität Frankfurt gelungen, den sogenannten Kapitza-Dirac-Effekt erstmals in voller Zeitauflösung zu beobachten. Dieser Effekt wurde erstmals vor über 90 Jahren postuliert, seine Feinheiten werden aber erst jetzt sichtbar. 

FRANKFURT. Es war eine der größten Überraschungen in der Geschichte der Naturwissenschaft: Zum Beginn der Quantenphysik vor rund 100 Jahren stellte sich heraus, dass die Bestandteile unserer Materie nicht einfach nur Teilchen sind, sondern auch Wellencharakter aufweisen. Genauso wie Licht an einem Doppelspalt gestreut werden kann und dann Streumuster zeigt, können auch Elektronen Interferenzeffekte zeigen. Die beiden Theoretiker Piotr Kapitza und Paul Dirac konnten im Jahr 1933 beweisen, dass ein Elektronenstrahl sogar von einer stehenden Lichtwelle abgelenkt wird (als Folge der Teilcheneigenschaften) und dass dabei Interferenzeffekte als Folge der Welleneigenschaften zu erwarten sind. 

Nun ist es einem deutsch-chinesischen Team um Prof. Reinhard Dörner von der Goethe-Universität Frankfurt gelungen, sich diesen Kapitza-Dirac-Effekt zu nutzen, um sogar die zeitliche Entwicklung der Elektronenwellen sichtbar zu machen, die sogenannte quantenphysikalische Phase der Elektronen. Das berichten die Forschenden im Fachblatt „Science“. 

„Ein ehemaliger Doktorand unseres Instituts, Alexander Hartung, hat dieses Experiment ursprünglich aufgebaut“, sagt Dörner. „Er ist mittlerweile Lehrer geworden, und andere Mitarbeiter haben diesen einzigartigen Versuchsaufbau weiterentwickelt und nun für die Vermessung des zeitabhängigen Kapitza-Dirac-Effekts nutzen können.“ Dazu musste auch die theoretische Beschreibung weiterentwickelt werden, denn Kapitza und Dirac hatten die zeitliche Entwicklung der Elektronenphasen damals noch nicht eigens berücksichtigt. 

Bei ihrem Experiment schossen die Frankfurter Wissenschaftler zunächst zwei ultrakurze Laserpulse aus entgegengesetzten Richtungen auf ein Xenon-Gas. Diese Femtosekundenpulse – eine Femtosekunde ist eine millionstel milliardstel Sekunde – erzeugten in ihrem Kreuzungspunkt für Sekundenbruchteile ein ultrastarkes Lichtfeld. Dieses entriss Xenon-Atomen Elektronen, es ionisierte sie. Die solchermaßen freigesetzten Elektronen beschossen die Physiker sehr kurz darauf mit einem zweiten Paar kurzer Laserpulse, die im Zentrum ebenfalls eine stehende Welle bildeten. Diese Pulse waren etwas schwächer und erzeugten keine weitere Ionisationen. Dafür konnten sie nun mit den freien Elektronen in Wechselwirkung treten, was sich mit Hilfe eines in Frankfurt entwickelten COLTRIMS-Reaktionsmikroskopes beobachten ließ. 

„Im Wechselwirkungspunkt können drei Dinge passieren“, sagt Dörner. „Entweder das Elektron erfährt keine Wechselwirkung mit dem Licht – oder es wird nach links oder nach rechts gestreut.“ Diese drei Möglichkeiten summieren sich nach den Gesetzen der Quantenphysik zu einer bestimmten Wahrscheinlichkeit, die sich in der Wellenfunktion der Elektronen niederschlägt: Die wolkenartige Raum, in dem sich das Elektron mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit aufhält, zerfällt sozusagen in dreidimensionale Scheiben. Dabei ist die zeitliche Entwicklung der Wellenfunktion und ihrer Phase davon abhängig, wie viel Zeit zwischen der Ionisation und dem Auftreffen des nachfolgenden Paares von Laserpulsen folgt. 

„Damit eröffnet sich eine Vielzahl von spannenden Anwendungen in der Quantenphysik. Hoffentlich werden wir damit verfolgen können, wie Elektronen sich in kürzester Zeit von Quantenteilchen in ganz normale Teilchen verwandeln. Wir haben auch schon Pläne, damit der von Einstein so genannten ‚spukhaften' Verschränkung zwischen verschiedenen Teilchen weiter auf die Spur zu kommen“, schließt der Wissenschaftler. Wie so oft in der Naturwissenschaft hat es sich also auch hier gelohnt, alterprobte Theorien immer wieder aufs Neue auf den Prüfstand zu stellen. 

Publikation: Kang Lin, Sebastian Eckart, Hao Liang, Alexander Hartung, Sina Jacob, Qinying Ji, Lothar Ph. H. Schmidt, Markus S. Schöffler, Till Jahnke, Maksim Kunitski, Reinhard Dörner: Ultrafast Kapitza-Dirac effect. Science (2024) https://doi.org/10.1126/science.adn1555 

Bilder zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/151585293/
https://www.uni-frankfurt.de/151585310/ 

Bildtexte:
Bild 1: Reinhard Dörner (von links), Markus Schöffler, Sina Jacob, Maksim Kunitski, Till Jahnke, Alexander Hartung, Sebastian Eckart. (Foto: Lecher) 

Bild 2: Zeitentwicklung des Interferenzmuster von Elektronen, auf die von rechts und links sehr kurze Lichtpulse gerichtet wurden. Die Zeitspanne von hinten nach vorne ist 10 Pikosekunden. (Grafik: Goethe-Universität) 

Weitere Informationen
Prof. Dr. Reinhard Dörner
Institut für Kernphysik
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 798-47003
doerner@atom.uni-frankfurt.de
https://www.atom.uni-frankfurt.de/


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Apr 2 2024
12:45

Das aktuelle Programm der Bürger-Universität bietet ein breites Themenspektrum an 

Was unsere Demokratie herausfordert und woher unsere Elemente kommen

FRANKFURT. Warum schlagen Frauenherzen anders, wie ändert sich unser Wohnen, und was zeigt uns die Kunst über Insekten in der Stadt? Mit ihrer Bürger-Uni lässt die Goethe-Universität die Stadtgesellschaft jedes Semester an ihrer Forschung teilhaben. Das Programm umfasst eine breite Themenvielfalt und so unterschiedliche Formate wie Vorträge, Podiumsdiskussionen und Streitgespräche, Filmreihen, Buchpräsentationen und Konzerte, Führungen, Dialog-Spaziergänge und Ausstellungen – wie etwa die der Malerin und Grafikerin Louise Rösler im Museum Giersch der Goethe-Universität. 

Prominent eröffnet wird etwa die Ringvorlesung „Der Ursprung der Materie“ durch den aus dem Fernsehen bekannten Astrophysiker Prof. Dr. Harald Lesch; im weiteren Verlauf der Reihe informieren Physikerinnen und Physiker der Goethe-Universität darüber, wie Elemente im Universum entstehen. Im Jubiläumsjahr des Grundgesetzes setzen sich auch zahlreiche Beiträge mit den Herausforderungen für unsere Demokratie auseinander: Sie denken etwa nach über Demokratie in Zeiten der Regression, was demokratische Lebensform eigentlich bedeutet und wie sie in Gefahr gerät. Die Ringvorlesung „Diversität und Diskurs“ wird das Thema Antisemitismus und unseren Umgang damit zum Inhalt haben. 

Im neuen Science Talk „Wissen angezapft“ erzählen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Kunstverein Familie Montez von ihrem Forschungsalltag, unterhaltsam moderiert und musikalisch umrahmt. Diesmal zu Gast sind die Bioinformatikerin Dr. Kathi Zarnack und die Kardiologin Dr. Lena Marie Seegers sowie der Humangeograph Prof. Dr. Sebastian Schipper der Mathematikdidaktiker Prof. Dr. Matthias Ludwig. 

Schon echte Klassiker sind die renommierte Poetikvorlesung und die Night of Science auf dem naturwissenschaftlichen Campus Riedberg, die jedes Jahr von Studierenden organisiert wird. Die Poetikvorlesung gestaltet der schwedische Schriftsteller Aris Fioretos mit drei Vorträgen, einem öffentlichen Workshop und einer Abschlusslesung. Alle Veranstaltungen finden im Juni statt. 

Das Themenspektrum der aktuellen Bürger-Universität umfasst darüber hinaus interdisziplinäre Rechtmedizin, Herz-Kreislauf-Forschung und KI, die Konsequenzen eines wirklich nachhaltigen Denkens und religiöse und kulturelle Nachbarschaften des Judentums, Christentum und Islam. 

Das Programm der Bürger-Universität liegt an öffentlichen Einrichtungen der Stadt aus und ist im Online-Kalender der Goethe-Universität einsehbar unter: www.buerger.uni-frankfurt.de/ 
Die Teilnahme ist in der Regel ohne Anmeldung möglich, der Eintritt ist frei. 

Die erste Bürger-Universität startete im Jahr 2008. In diesem Jahr kehrte die Goethe-Universität zu ihren Wurzeln als Stiftungsuniversität zurück, als die sie 1914 von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern gegründet worden war.


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de