​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Sep 17 2018
17:00

Interdisziplinäre Akademie an der Goethe-Universität fördert Nachwuchswissenschaftler

Johanna Quandt Young Academy at Goethe eröffnet

FRANKFURT. In einem feierlichen Akt mit geladenen Gästen aus Wissenschaft, Politik und Universität wurde heute die „Johanna Quandt Young Academy at Goethe“ (JQYA) eröffnet. Prof. Matthias Lutz-Bachmann, einer der beiden Gründungsdirektoren des JQYA, betonte: „Das Ziel der Akademie ist es, ganz hervorragend ausgewiesene junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt an die Goethe-Universität zu holen, damit sie hier in Kooperation aus den besten Forscherinnen und Forschern zusammen arbeiten können.“ Ermöglicht wurde die Gründung der JQYA durch eine großzügige finanzielle Unterstützung der Johanna Quandt Universitäts-Stiftung.

Die Arbeit der „Jungen Akademie“ beschränkt sich dabei nicht auf die finanzielle Unterstützung, sondern schließt auch ein Jahresthema ein, an dem alle Fellows der Akademie disziplinenübergreifend arbeiten. Das erste Thema lautet „Nature and Normativity“ und soll sowohl aus der Sicht der Geistes- und Kulturwissenschaften als auch aus der Sicht der Natur- und Lebenswissenschaften bearbeitet und reflektiert werden.

Für das akademische Jahr 2018/2019 hat die JQYA in einem kompetitiven Verfahren sieben junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Fellows ausgewählt. Die Fellows bilden den Kern der Akademie. Sie treffen sich regelmässig zum wissenschaftlichen Austausch. Diese Forscher haben sich zum einen Teil aus der Goethe-Universität beworben, zum anderen Teil kommen sie von außerhalb und arbeiten als Gastwissenschaftler für zwölf Monate an der Goethe Universität.

Für ihre hervorragenden Forschungsleistungen wurden die Juniorprofessorin Dr. Sandra Eckert (Social Sciences), der Juniorprofessor Dr. Florian Sprenger (Media and cultural studies), die Akademische Rätin Dr. Eva Buddeberg (Political Sciences), Dr. Hanieh Saeedi (Marine Biologoy), Dr. Daniel Merk (Pharmaceutical Chemistry) sowie Dr. Peter Smith (Linguistics), ebenso Dr. Federico L.G. Faroldi (Philosophy, Ghent University) als International Fellow und Dr. Jasmin Hefendehl (Goethe-Universität) als Member durch die Aufnahme in die Akademie ausgezeichnet und bei der Eröffnungsfeier als Mitglieder der Akademie gewürdigt.

Der zweite Gründungsdirektor des JQYA, Prof. Enrico Schleiff, hob auf der Eröffnungsfeier die Bedeutung einer Akademie für Nachwuchswissenschaftler hervor: „Die Begeisterung für die Arbeit in einer Akademie verdanke ich der Volkswagenstiftung, die mich in einem ähnlichen Kontext arbeiten ließ, und die positiven Erfahrungen möchte ich gern an junge Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Gerade der interdisziplinäre Austausch und Ausbruch aus den eigenen Fachgefilden ist eine unglaublich wertvolle und prägende Erfahrung, die einen ganz anderen Blick auf die eigene Forschung und das eigene Forschungsfeld erlaubt. Ich bin tief überzeugt, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen die Akademiearbeit genießen werden!“

Die Arbeit der JQYA wird von international herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern begleitet. Im Rahmen der Eröffnungsfeier zeichnete die JQYA gemeinsam mit dem Präsidium der Goethe-Universität Prof. Seyla Benhabib (Yale University, Politik und Philosophie), Prof. Gunnar von Heijne (Stockholm University, Biologie) und Prof. Nicola Spaldin (ETH Zürich, Physik) für ihre Leistungen als Distinguished Senior Scientist aus.

Weitere Informationen: Dr. Elena Wiederhold, Koordinatorin der JQ Young Academy at Goethe. Tel. (069)798 47692; wiederhold@em.uni-frankfurt.de; info@jqya.de; www.jqya.de

 

Sep 17 2018
12:43

An der Goethe-Universität ist der WahlSwiper zur Hessischen Landtagswahl vorgestellt worden

Orientierungshilfe vor dem Urnengang

FRANKFURT. Mit der neuen Wahlempfehlungshilfe WahlSwiper können sich Wählerinnen und Wähler in Hessen über die politischen Angebote informieren und prüfen, welche Parteien ihren politischen Präferenzen am nächsten kommen. Entwickelt wurden App und Website von Wissenschaftlern der Goethe-Universität und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gemeinsam mit einer Agentur in Berlin.

Am 28. Oktober ist Landtagswahl in Hessen, und die Bürgerinnen und Bürger bestimmen über die politischen Kräfteverhältnisse im Land. Vielen fällt die Entscheidung nicht leicht, wo sie ihr Kreuz setzen sollen. Mit der App und Website WahlSwiper (www.wahlswiper.de) können sie sich über die Programme und Positionen der Parteien informieren und prüfen, wie sehr die Parteien ihren politischen eigenen Positionen entsprechen. Die Anwendung ist denkbar einfach: Die Nutzer beantworten Fragen zu ihrer politischen Meinung, die sie mit einem Wisch nach links mit „Nein“ oder nach rechts mit „Ja“ beantworten können. Das Programm gleicht die Antworten mit denen der Parteien ab und zeigt Übereinstimmungen und Schnittmengen an.

Das Gemeinschaftsprojekt der Goethe-Universität und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie der Digital-Agentur MOVACT aus Berlin geht zum Start der Briefwahl am 17. September online. Aus diesem Anlass haben die Entwickler die Online-Wahlhilfe heute an der Goethe-Universität vorgestellt. „Sich vor einer Wahlentscheidung eine Meinung zu bilden, soll einfach sein und Spaß machen“, sagt Matthias Bannert, Projektleiter bei MOVACT. Die Agentur hat das Konzept entwickelt und umgesetzt. Die 30 Fragen in der App wurden von einem Team der Universitäten in Frankfurt am Main und Freiburg entwickelt. „Der WahlSwiper ist ein hervorragendes Projekt zur Demokratieförderung“, sagt Dr. Pascal König von der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Prof. Dr. Uwe Wagschal (Freiburg) hat bereits mit dem Debat-O-Meter und anderen Wahlhilfe-Tools Erfahrungen gesammelt. „Der WahlSwiper ist modern, macht Spaß und liefert uns Wissenschaftlern spannende und wichtige Erkenntnisse“, sagt Politikprofessor Wagschal, dessen Schwerpunkt die vergleichende Politikwissenschaft ist. Er und sein Team interessieren sich vor allem dafür, inwieweit sich die Parteien voneinander unterscheiden – was ja auch im Interesse der Wähler liegen dürfte.

Einfach nur Fragen zu stellen, hat den Machern aber nicht gereicht. „Mit einem neuen, auf Mobilgeräte ausgerichteten Videokonzept wird der Hintergrund zu jeder Frage durch einen Nachwuchsmoderator neutral erklärt“, sagt Steven Siebert, bei MOVACT zuständig für Video-Produktionen: „Dazu zeigen wir unterstützende Animationen, die die Thematik für jeden verständlich machen.“

Der WahlSwiper wurde erstmals zur Bundestagswahl 2017 veröffentlicht, bislang haben ihn eine halbe Million Nutzer abgerufen. Das kostenlose Angebot gibt es für iPhone, iPad, Android-Smartphones und -Tablets, für Apple TV sowie für die Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Home und als Web-Anwendung auf www.wahlswiper.de. „Wir möchten möglichst viele Menschen erreichen“, erklärt MOVACT-Geschäftsführer Max Mitschke. „Deswegen ist es uns wichtig, auf vielen verschiedenen Plattformen zu sein, um die Nutzer dort abzuholen, wo sie unterwegs sind.“ Die Hürde, sich eine politische Meinung zu bilden, solle möglichst niedrig sein.

Informationen: Dr. Pascal König, Institut für Politikwissenschaft, Telefon +49 (69) 798 36641, E-Mail P.Koenig@soz.uni-frankfurt.de; Professor Uwe Wagschal (Universität Freiburg), E-Mail: uwe.wagschal@politik.uni-freiburg.de; Telefon: 0761 2039361; Matthias Bannert, Projektleiter bei MOVACT, Telefon: 030-403666943, presse@wahlswiper.de

 

Sep 12 2018
11:57

Studentische Initiative „mehr als wählen“ organisiert 1. Frankfurter Demokratiekonvent

Bürgerbeteiligung neu denken

FRANKFURT. Trump, Brexit, AfD: Die Entfremdung der Menschen von der etablierten Politik begegnet einem derzeit auf vielen Ebenen. Was gegen diese Entfremdung getan werden kann, darüber haben sich Studierende der Politikwissenschaft Gedanken gemacht. Herausgekommen ist die Initiative „mehr als wählen“, die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger zum Gespräch zusammenbringen soll.

Die empfundene Undurchsichtigkeit und Komplexität des politischen Systems, stereotype Wahrnehmungen von Politikerinnen und Politikern und eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft schwächen die Demokratie. Diese Feststellung muss einen als Student oder Studentin der Politologie ja zum Nachdenken bringen. Doch was kann der Einzelne schon ausrichten gegen Politikverdrossenheit, Wutbürgertum und Populismus?

Der Einzelne vielleicht wenig, aber wenn sich mehrere Studierende zusammentun, sieht die Sache schon anders aus. „Geht es nur um ‚die da oben‘? Oder haben sich viele Menschen auch voneinander entfremdet?“, fragt sich Julian Merkel. Antworten erhofft sich der 26-jährige Student im Masterstudiengang Politische Theorie von einem Konvent zum Thema Bürgerbeteiligung, den er und einige befreundete Kommilitonen organisieren wollen. Die Idee dazu entstand unter anderem in einem Seminar bei Prof. Brigitte Geißel.

„Im Seminar haben wir über Deliberation gesprochen: Wie kann man diesem sehr theoretischen Gedanken eine Form geben?“, berichtet Merkel. Der Begriff „deliberative Demokratie“ bezeichnet ein inputorientiertes Demokratiemodell: Er hebt die Bedeutung des öffentlichen Diskurses über alle politischen Themen hervor, Ziel ist die politische Willensbildung. Einer der wesentlichen Theoretiker dieser Richtung ist Jürgen Habermas. „Wir wollten unser universitäres Wissen aus dem akademischen Kontext lösen und in die Praxis umsetzen“, beschreibt Merkel die Anfänge. Schnell waren sich die Beteiligten einig, dass sie einen Beitrag dazu leisten wollten, dass politische Beteiligung wieder stärker erfahrbar wird. Dass der Einzelne mehr machen kann als einfach nur wählen zu gehen.

„Mehr als wählen“ heißt denn auch die Initiative, die dem Gefühl der Entfremdung von der Politik entgegenwirken soll. „Wir wollen einen inklusiven Austausch initiieren, bei dem die Bürgerinnen und Bürger den Prozess der Willensbildung aktiv mitgestalten“, sagt Katharina Liesenberg. Diese „konsultative Komponente“, bei der der Bürger aktiv einbezogen wird, soll die repräsentative Demokratie ergänzen. Ein Demokratiekonvent soll Bewohnerinnen und Bewohner Frankfurts zusammenbringen, damit sie auf der Grundlage verlässlicher Informationen über kommunalpolitisch wichtige Fragen debattieren. Das Thema für den Auftakt lag nahe: Bürgerbeteiligung.

Für die Veranstaltung im kommenden Frühjahr werden 50 Bürgerinnen und Bürger aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und Bereichen eingeladen. Ermittelt werden sie zu zwei Dritteln über das Zufallsprinzip, zu einem Drittel durch bewusste Einbeziehung unterrepräsentierter Gruppen. An drei Samstagen können die Teilnehmenden Expertise einholen und debattieren. Ziel ist es, neue Formen der Bürgerbeteiligung zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Sie werden begleitet von Expertinnen und Experten und einer professionellen Moderation.

Die Stadt Frankfurt haben die Studierenden bei der Entwicklung ihres Projekts mit einbezogen. Wer ausgewählt wird, erhält einen Brief, in dem alles verständlich erklärt sein wird. Alle, die mitmachen, werden vorab mit Informationsmaterial und Erklärvideos versorgt.

Finanziert wird das Projekt durch die Hertie-Stiftung. Am Ende soll sich der Aufwand lohnen: „Die Ergebnisse des Konvents sollen möglichst auch realisiert werden“, sagt Katharina Liesenberg. Sie selbst hat in Berlin ein ähnliches Projekt auf Bundesebene mit angestoßen – und wird das Projekt auch theoretisch begleiten: „Mir ist jetzt klar geworden, dass ich mich sehr dafür interessiere, wie Wandel stattfindet und wie sich neue Institutionen bilden“, so die 25-Jährige.

Information: Julian Merkel, Telefon 0151 41907909, E-Mail: merkel@mehralswaehlen.de

 

Sep 11 2018
17:01

Der erste Deutsche Patientenpreis geht an die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen

Planen Sie mit Ihrem Arzt und Apotheker

FRANKFURT. Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) wurde gestern im Rahmen der 7. Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare mit dem Deutschen Patientenpreis 2018 für die beste Innovation zur Erhöhung der Therapietreue von Patienten ausgezeichnet. Der gemeinsam vom House of Pharma & Healthcare und der Zeitschrift ZEIT Doctor erstmals ausgelobte Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.  Etwa die Hälfte aller Patientinnen und Patienten nimmt die ihnen verordneten Medikamente nicht regelmäßig ein. Das führt jedes Jahr zu Tausenden vermeidbaren Krankenhauseinweisungen und Todesfällen. Betroffen sind vor allem ältere Menschen, die viele Medikamente gleichzeitig einnehmen. „Die preisgekrönte Initiative zeigt einen vorbildlichen Weg auf, um die Therapietreue zu verbessern und Arzneimittelrisiken zu verringern,“ erklärte Prof. Gerd Geißlinger, Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie und Mitglied der Jury.

ARMIN ist ein Modellvorhaben nach § 63 SGB V, das die Kassenärztlichen Vereinigungen und Apothekerverbände der Bundesländer Sachsen und Thüringen gemeinsam mit der AOK plus seit 2014 verfolgen. Es orientiert sich am Prinzip der Wirkstoffauswahl: Der Arzt verordnet dem Patienten einen Wirkstoff und kein Fertigarzneimittel. Indem der Patient „seinen“ Wirkstoff kennt, lässt er sich nicht von verschiedenen Handelsnamen irritieren. Die Auswahl des Wirkstoffes trifft der Arzt aus einem von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung erarbeiteten Medikationskatalog für eine leitliniengerechte, patientenorientierte und wirtschaftliche Versorgung.

Daran schließt sich ein Medikationsmanagement an, für das Hausarzt und Stammapotheker des Patienten gemeinsam verantwortlich zeichnen. Es ist das Herzstück von ARMIN und richtet sich an multimorbide Patienten, die mindestens fünf Wirkstoffe dauerhaft einnehmen. Nachdem Arzt und Apotheker gemeinsam mit dem Patienten alle Wirkstoffe, die dieser einnimmt – einschließlich derjenigen aus seiner Selbstmedikation – erfasst haben, prüfen sie eventuelle Wechselwirkungen, Doppelverordnungen und Fehlgebräuche. Sie stimmen dann untereinander und mit dem Patienten einen Medikationsplan ab, der Wirkstoffe, Einnahmezeiten, Grund der Einnahme und eventuell weitere Hinweise übersichtlich darstellt. Dieser Medikationsplan ist auf einem Server im sicheren Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen hinterlegt und kann so von Arzt und Apotheker jederzeit eingesehen und angepasst werden. Der Patient erhält neben einem Ausdruck dieses Plans ein persönliches Tagebuch, das sowohl der Information als auch der Selbstbeobachtung und dem Austausch mit Arzt und Apotheker dient. „ARMIN verbessert die Orientierung für Patienten und kann sie ermächtigen, in der Therapie zum eigenverantwortlichen Akteur zu werden“, sagte Claudia Wüstenhagen, Redaktionsleiterin, ZEIT Doctor, DIE ZEIT und Mitglied der Jury.

Das House of Pharma & Healthcare verfolgt das Ziel, den Pharma-Kompetenzcluster Hessen weiterzuentwickeln und die Innovationslücke in der Arzneimittelentwicklung zu schließen. Zu diesem Zweck fördert es die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren der Gesundheits- und Pharmabranche in Deutschland und bietet ihnen eine neutrale Diskussionsplattform. Es wird geleitet von Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe-Universität) und Prof. Jochen Maas (Sanofi).

Informationen: Joachim Pietzsch, Pressestelle des House of Pharma & Healthcare e.V. Telefon: (069) 36007188, j.pietzsch@wissenswort.com

 

Sep 7 2018
15:16

Dr. Marschner Stiftung fördert die Kinder-Uni für weitere drei Jahre

Fast 11.000 Besucher bei der 16. Frankfurter Kinder-Uni

FRANKFURT. Mit einem Ausflug in die römische Arena ist die 16. Frankfurter Kinder-Uni heute zu Ende gegangen. Insgesamt wurden fast 11.000 Besucher gezählt, so die Bilanz des Organisationsteams. Schon jetzt kann man sich auf die Kinder-Uni 2019 freuen: Die Dr. Marschner-Stiftung hat in dieser Woche die finanzielle Förderung für weitere drei Jahre zugesagt.

Die Frankfurter Dr. Marschner Stiftung unterstützt die Frankfurter Kinder-Uni seit 2015. „Wir freuen uns, dieses Leuchtturm-Projekt der Goethe-Universität auch weiterhin unterstützen zu können“, sagt Peter Gatzemeier, Vorstand der Dr. Marschner Stiftung. „Es ist eine tolle Sache, dass es mit der Kinder-Uni gelingt, Frankfurter Schülerinnen und Schülern aller Bildungsschichten einen ersten Kontakt mit der Universität zu ermöglichen“, so Gatzemeier weiter. „Die Frankfurter Kinder-Uni hat sich für die Schulen in der Region als feste Größe im Schuljahr etabliert“, freut sich Prof. Roger Erb, als Vizepräsident zuständig für die Lehre. „Die Begeisterung für Wissenschaft schon früh zu wecken und zu zeigen: Wissenschaft hat etwas mit Denken zu tun, ist manchmal auch anstrengend, aber macht viel Freude, das gelingt unseren Kollegen hier immer wieder.“

Die Themen waren in diesem Jahr wieder bunt gemischt. Zum Auftakt der Kinder-Uni am Dienstag hat der Sportsoziologe Prof. Robert Gugutzer die Kinder gemeinsam mit seiner „Co-Trainerin“ Bettina Bredereck mit den Anfängen des Fußballs vertraut gemacht und ihnen erklärt, wie der Fußball so eine bedeutende Sportart werden konnte. Dabei kam bei der Betrachtung des WM-Endspiels von 2014 oder bei „La Ola“ echtes Stadionfeeling auf. Am Mittwoch staunten selbst eingefleischte Dino-Expertinnen und Experten über 1,70 Meter hohe Wirbelknochen und Zähne, die einmal im Monat nachwachsen mussten: Dr. Bern Herkner vom Senckenberg-Museum konnte seine eigene Begeisterung gut vermitteln, als er von Langhalsdinosauriern erzählte, den Riesen der Urzeit, die täglich zwei Tonnen Blätter fraßen. Pilzforscherin Prof. Meike Piepenbring schlüpfte am Donnerstag in das Gewand einer Lehrerin auf Hogwarts und weihte das junge Publikum in die geheimnisvolle Welt der Pilze ein, erzählte von Schimmelkaffee und Hexenringen und ließ Pilze leuchten. Am Freitag schließlich wurde das Audimax zur Arena und zum Schauplatz raffinierter Kampftechniken: Anja Klöckner, Professorin für Klassische Archäologie, hatte ein ganzes Gladiatorenteam mitgebracht. Nicht immer, lernten die Kinder, ist die aufwendigste Ausstattung auch ein Garant für Vorteile im Kampf.

„Uns ist wichtig, dass Kinder die Uni in einem Alter kennenlernen, in dem sie noch keine Hemmungen haben, sich mit ihren Fragen an die Professorinnen und Professoren zu wenden“, sagt Dr. Anne Hardy, eine der Organisatorinnen. Die Mühe der Lehrenden, ihr Fachgebiet kindgerecht zu vermitteln, wird mit stürmischem Applaus gewürdigt. „Nach jeder Vorlesung haben mich Kinder um Autogramme auf ihre Studie-Ausweise gebeten – das bin ich von meinen Studierenden nicht gewöhnt“, schmunzelt Prof. Meike Piepenbring. Für ihre Vorlesung gab es die meisten Anmeldungen. Die beiden Vormittagsvorlesungen, die sich ausschließlich an Schulklassen wenden, waren jedoch an allen vier Tagen ausgebucht. Mehr als 380 Klassen aus dem gesamten südhessischen Raum, quer durch alle Schulformen, waren an den acht Vormittagsvorlesungen angemeldet, weitere 250 Klassen konnten leider nicht berücksichtigt werden. „Was uns sehr am Herzen liegt: Wer kurzfristig doch nicht kommen kann, sollte Bescheid geben. Dann können andere Schulklassen nachrücken“, sagt Mitorganisatorin Dr. Anke Sauter. Der Besuch am Nachmittag ist ohne Anmeldung möglich, und im Internet gibt es die Vorlesungen jeweils als Videoaufzeichnung zu sehen unter http://www.rz.uni-frankfurt.de/68128012/Kinderuni.

Der Termin für die 17. Frankfurter Kinder-Uni steht bereits fest: Sie wird von 17. bis 20. September 2019 wieder auf dem Campus Westend stattfinden.

Informationen: Dr. Anke Sauter und Dr. Anne Hardy, Referentinnen für Wissenschaftskommunikation, Campus Westend, Tel: (069) 798-13066 und 798- 12498; kinderuni@vdv.uni-frankfurt.de

www.kinderuni.uni-frankfurt.de

 

Sep 5 2018
12:26

Prof. Frank Brenker wurde in das Voruntersuchungsteam der Weltraumbehörde JAXA berufen

Erste Proben des Asteroiden Ryugu kommen nach Frankfurt

FRANKFURT. Der Geowissenschaftler Prof. Frank Brenker und sein Team gehören zu den ersten Wissenschaftlern, die Proben des Asteroiden Ryugu untersuchen dürfen. Er wird zurzeit von der Raumsonde Hayabusa 2 der japanischen Raumfahrtagentur JAXA umflogen. Ursprünglich hieß es, die Japaner wollten die Voruntersuchungen ausschließlich selbst machen.

Ryugu (deutsch: Drachenpalast) gehört als C-Klasse-Asteroid zu den ursprünglichsten Objekten des Sonnensystems. Forscher gehen davon aus, dass er sich in den vergangenen 4,56 Milliarden Jahren nicht mehr entscheidend verändert hat und daher einen ungetrübten Blick in die Kinderstube unseres Sonnensystems verspricht. Deshalb warten Wissenschaftler weltweit gespannt auf diese einzigartigen Proben. Wenn diese im Jahr 2020 von der Raumsonde auf die Erde gebracht werden, gehört Prof. Frank Brenker vom Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität zu den ersten nicht-japanischen Wissenschaftlern, die das einzigartige Material früh zu Gesicht bekommen werden. Er wurde mit zwei seiner belgischen Kollegen in das Voruntersuchungsteam der Mission berufen.

Mit Supermikroskopen die Frühzeit des Sonnensystems erforschen
Der Frankfurter Geowissenschaftler und seine Kollegen haben ein neues Messverfahren an Supermikroskopen entwickelt, welches eine dreidimensionale und berührungsfreie Untersuchung der Proben erlaubt. Diese Supermikroskope arbeiten mit Synchrotron-Strahlung (energiereicher Röntgenstrahlung) und erlauben es, die chemische Zusammensetzung und Struktur der Materie zerstörungsfrei zu untersuchen. „Wir sind weltweit führend in der Messung der Gehalte sogenannter seltener Erden, die für eine geowissenschaftliche und kosmochemische Interpretation von entscheidender Bedeutung sind“, erläutert Frank Brenker. Die präzise hoch-ortsaufgelöste Technik wurde in den letzten Jahren von seiner Arbeitsgruppe am DESY in Hamburg entwickelt.

Ein Bild des Asteroiden finden Sie zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/73604264

Bildtext: Asteroid Ryugu aus einer Höhe von sechs Kilometern aufgenommen mit der „Optical Navigation Camera - Telescopic (ONC-T)”. Bild vom 20. Juli 2018.

Image credit: JAXA, University of Tokyo and collaborators.

Informationen: Prof. Dr. Frank Brenker, Institut für Geowissenschaften, Mineralogie, Campus Riedberg, Tel.: (069)-798 40134, f.brenker@em.uni-frankfurt.de.

 

Sep 5 2018
10:18

Größter wissenschaftlicher Psychologiekongress im deutschsprachigen Raum vom 15. bis 20. September an der Goethe-Universität

DGPs-Kongress 2018 in Frankfurt: Psychologie gestaltet!

FRANKFURT. Unter dem Motto „Psychologie gestaltet“ öffnet der größte wissenschaftliche Psychologiekongress im deutschsprachigen Raum vom 15. bis 20. September an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main seine Türen. Mehr als 2500 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse und diskutieren Lösungsvorschläge für drängende gesellschaftliche Themen.

Fake News, Arbeiten 4.0, alternde Gesellschaften, Bildungsungleichheit, Radikalisierung - der gesellschaftliche Wandel erfordert ständig Anpassungsleistungen vom Einzelnen und von der Gesellschaft. „Die Psychologie als Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen steht in der gesellschaftlichen Verantwortung, Antworten auf drängende Fragen zu bieten“, sagt Professor Conny H. Antoni, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. „Die Vielfalt an Beiträgen zu unserem 51. Fachkongress zeigt, dass die Psychologie aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus Erklärungsmodelle und Lösungsansätze für aktuelle Themen liefert.“

Internationale Hot Topic Sessions mit renommierten Keynote Speakern
Der DGPs-Kongress wird immer internationaler und zieht auch in diesem Jahr wieder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Vor zwei Jahren erfolgreich gestartet, werden auch in Frankfurt wieder hochkarätig besetzte Hot Topic Sessions den Kongress bereichern. Zu einer Reihe von brandaktuellen Themen finden die englischsprachigen Sessions mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Keynotes statt. Das Hot Topic „The Social Cure“ widmet sich zum Beispiel aus verschiedenen Blickwinkeln der Frage, wie Gruppen, in denen Menschen Sinn für eine gemeinsame Identität haben, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Einzelnen fördern. Catherine Haslam von Australian National University und Alex Haslam von der Macquarie University präsentieren in ihrer Keynote aktuelle Erkenntnisse aus der Social Cure Forschung. Im Hot Topic „Fake News and Dealing with Evidence“ beschäftigen sich die eingeladenen Expertinnen und Experten beispielsweise mit konkreten Maßnahmen, wie Gesellschaften einen besseren Umgang mit Fake News finden können. In seiner Keynote stellt der Kommunikationsforscher Andrew Flanagin von der University of California, Santa Barbara, seine Forschung zur Glaubwürdigkeit von Online-Informationen vor.

Blitzlichtvorträge – Forschung kompakt
Neben den traditionellen Kongressveranstaltungen sorgen auch in diesem Jahr wieder neue Formate wie der Psycho Slam, die Blitzlichtvorträge und interaktive Foren für alternative Denk- und Diskussionsanstöße. In den Blitzlichtvorträgen werden aktuelle Forschungsergebnisse unterhaltsam und kompakt dargestellt. Hier räumen Persönlichkeitsforscher beispielsweise mit dem Vorurteil auf, dass Einzelkinder narzisstischer sind als Kinder, die mit Geschwistern aufwachsen.

Preise und Ehrungen der DGPs
Die DGPs verleiht als traditionsreiche, wissenschaftliche Fachgesellschaft mehrere hoch beachtete Ehrungen und Preise. Die Preisverleihungen finden erstmalig im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen statt.

Der DGPs-Kongress in Frankfurt am Main
Mit der Goethe-Universität Frankfurt und dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) laden erstmalig zwei Institutionen zum DGPs-Kongress ein. Sie werden durch die Kongresspräsidenten Professor Holger Horz und Professor Johannes Hartig vertreten. „Mit dem Kongressmotto ‚Psychologie gestaltet‘ wollen wir an die Tradition des Frankfurter Gestaltpsychologen Max Wertheimer erinnern und verdeutlichen, dass die wissenschaftliche Psychologie nicht nur theoretische Erklärungsmodelle liefert, sondern auch aktiv an gesellschaftlichen Veränderungen beteiligt ist“, erklärt Holger Horz, Geschäftsführender Direktor der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) an der Goethe-Universität Frankfurt. „Der DGPs-Kongress bietet den idealen Rahmen für einen regen fachlichen Austausch und kritische Diskussionen innerhalb unserer Forschungsdisziplin“, ergänzt Johannes Hartig vom DIPF.

Presseakkreditierung
Wir laden Sie herzlich ein, am Kongress teilzunehmen und in Wort und Bild zu berichten! Konditionen für die Presseakkreditierung und weitere Informationen finden Sie unter: https://www.dgpskongress.de/frontend/index.php?page_id=1089. Für Presseauskünfte stehen Ihnen der Präsident der DGPs, Prof. Dr. Conny Herbert Antoni, und die Kongresspräsidenten, Prof. Dr. Holger Horz und Prof. Dr. Johannes Hartig, zur Verfügung. Weitere Informationen zum Kongress, zu den Hot Topic Sessions und den Rahmenveranstaltungen finden Sie auf der Kongress-Homepage: www.dgpskongress.de. Wenn Sie an konkreten Themen interessiert sind, vermitteln wir Ihnen gerne auch schon vorab Interviewtermine mit unseren internationalen Expertinnen und Experten. Zwecks Terminabsprachen für Interviews wenden Sie sich bitte an die

Pressestelle der DGPs: Dr. Anne Klostermann, Pressereferentin DGPs, E-Mail: pressestelle@dgps.de, Tel.: 030 280 47718

 

Sep 4 2018
13:37

Goethe-Universität punktet im FAZ-Ökonomen-Ranking

Sechs unter den besten 100

FRANKFURT. Wer sind die 100 einflussreichsten Ökonomen im deutschsprachigen Raum?  Wer hat Gewicht in Medien, Forschung und Politik? Antworten auf diese Fragen sucht einmal im Jahr das viel beachtete Ökonomen-Ranking der Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Die Goethe-Universität Frankfurt ist in diesem Jahr gleich mit sechs Namen vertreten und zählt damit innerhalb der Bestenliste zu den am häufigsten genannten wissenschaftlichen Institutionen.

Besonders erfreulich: Drei der genannten Forschungspersönlichkeiten sind erstmals auf der Liste mit dabei: Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff, Betriebswirtin, der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Bertram Schefold sowie der Geschäftsführer des Center for Financial Studies (CFS), Prof. Dr. Volker Brühl. Weiterhin listet das FAZ-Ranking auch drei bereits länger in der Liste vertretene Wirtschaftswissenschaftler der Goethe-Universität: Prof. Dr. Volker Wieland, Prof. Dr. Otmar Issing sowie Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen.

„Ein globaler Finanzplatz wie Frankfurt mit Institutionen wie der Europäischen Zentralbank, der Deutschen Bundesbank, der Europäischen Aufsichtsbehörde für Pensionen und Versicherungen, aber auch den wichtigsten deutschen Geschäftsbanken und Kapitalanlagegesellschaften braucht eine kompetente wissenschaftliche Begleitung, politische Beratung und mediale Präsenz. Erfreulich, dass uns das auf so hohem Niveau gelingt und die Goethe-Universität in dieser Rangliste so gut sichtbar ist“, sagte der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität, Prof. Dr. Raimond Maurer

Laut FAZ wurde in die Gesamtwertung aufgenommen, wer in Öffentlichkeit und Forschung Spuren hinterlassen hat. Die Basis dafür bilden mindestens fünf Forschungszitate, fünf Medienzitate sowie mindestens fünf Punkte in der Politik-Umfrage. Gewertet wurden insgesamt 140 Ökonomen, die an Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten.

Die Ergebnisse wurden auf folgendem Punktesystem berechnet: In jeder Säule (Forschung, Medienresonanz, politische Bedeutung) bekam der stärkste Ökonom 250 Punkte, alle anderen bekamen ihre Punkte proportional dazu. In der Addition zählten Medien und Politik einfach, die Forschung doppelt. Das bedeutet: Ein Ökonom konnte höchstens 1000 Punkte erreichen, was bedeuten würde, dass er der einflussreichste Ökonom in allen drei Säulen war.

 

Sep 4 2018
10:55

Öffentliche Konferenz mit Experten aus den Wissenschaften und Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik am Forschungskolleg Humanwissenschaften

„Neue Perspektiven für Europa“

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften und die Stadt Bad Homburg v. d. Höhe laden die interessierte Öffentlichkeit zur Bad Homburg Conference 2018 ein. Es geht um die Zukunft Europas und die Frage, wie Europa gestaltet werden kann und soll, um die aktuellen Anfechtungen zu überwinden.

Die eineinhalbtägige Konferenz findet statt

am Freitag, 21. September, 10.00 bis 20.00 Uhr,
und Samstag, 22. September, 10.00 bis 13.30 Uhr,
im Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe.

In fünf Diskussionsrunden werden grundlegende Europa-Themen in den Blick genommen: die Europa-Universitäten und Macrons Vision einer europäischen Integration durch Wissenschaft; das Recht auf Freizügigkeit europäischer Bürger; die Europäische Union und ihre demokratische Legitimation und Akzeptanz; der Euro als Garant für Stabilität und Gerechtigkeit; die kulturelle Identität im Spannungsfeld der verflochtenen Vielheit europäischer Kulturen. „Impulsgeber für die diesjährige Themenwahl war der französische Präsident Emmanuel Macron, der seine großen Reden zur Zukunft Europas an Universitäten gehalten hat, die zweite am 10. Oktober 2017 an der Frankfurter Goethe-Universität. Für uns ist es wichtig, diese Impulse auch im weiteren Rahmen mit der Öffentlichkeit zu reflektieren und zu diskutieren“, erläutert der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, Matthias Lutz-Bachmann, das Konzept der Konferenz.

Experten aus den Wissenschaften und Verantwortliche aus Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit werden in die Themenblöcke einführen – u.a. die Politikwissenschaftler John Erik Fossum (Oslo), Adrienne Héritier (Florenz) und Jürgen Neyer (Frankfurt/Oder), der Historiker Étienne François (Berlin / Paris), die Publizistin und Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig, der Ökonom Emanuel Mönch (Deutsche Bundesbank), der Rektor der Freiburger Universität Hans-Jochen Schiewer und die Juristen Christoph Möllers (Berlin) und Jo Shaw (Edinburgh). Am Abend des ersten Konferenztages wird der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas im Gespräch mit dem Frankfurter Rechtsphilosophen Klaus Günther seine Perspektiven für Europa darlegen.

Die Konferenz ist die zweite in der Reihe der jährlich stattfindenden Bad Homburg Conferences, die vom Bad Homburger Forschungskolleg Humanwissenschaften – einer gemeinsamen Initiative der Goethe-Universität Frankfurt und der Werner Reimers Stiftung – geplant und der Stadt Bad Homburg finanziert werden. Ihr Ziel ist es, so der Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg, Alexander Hetjes, „brennende gesellschaftliche Fragen auf hohem Niveau mit der Öffentlichkeit zu diskutieren und Anregungen für die Gestaltung unserer Zukunft zu geben. Eben deshalb ist es der Stadt Bad Homburg als Wissenschaftsstandort daran gelegen, die Forschung ebenso zu fördern wie den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern über deren Resultate.“

Wissenschaftlich geleitet wird die Konferenz vom Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie an der Frankfurter Goethe-Universität, sowie seinen Frankfurter Kolleginnen und Kollegen Sandra Eckert, Professorin für Politik im Europäischen Mehrebenensystem, Klaus Günther, Professor für Rechtstheorie, Rainer Klump, Professor für  Volkswirtschaftslehre, Pierre Monnet, Professor für Geschichte und Sandra Seubert, Professorin für Politikwissenschaft.

Das detaillierte Programm der Bad Homburg Conference 2018 kann auf der Webpage des Forschungskollegs Humanwissenschaften eingesehen werden.

Anmeldung: Die Teilnahme an der Bad Homburg Conference 2018 ist kostenlos, aber nur nach vorheriger Anmeldung bis Montag, den 17.9.2018 und unter Vorlage der Anmeldebestätigung zu den einzelnen Konferenzteilen möglich: Freitag, 21.9.18, 10.00–17.00 Uhr (erster Konferenztag mit Mittagsimbiss); Freitag, 21.9.18, 18.00 Uhr (Klaus Günther im Gespräch mit Jürgen Habermas); Samstag, 22.9.18, 10.00–13.30 Uhr (zweiter Konferenztag). anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de  

Weitere Informationen:
Iris Helene Koban, Geschäftsführerin des Forschungskollegs Humanwissenschaften, Tel.: 06172 13977 0; i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de;
Beate Sutterlüty, Wissenschaftskommunikation, b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Aug 31 2018
10:37

Ausstellung von Rainer Raczinski im Forschungskolleg Humanwissenschaften

Polaroids von internationalen Architekturikonen im Bauhausstil – Frankfurt, Tel Aviv, Palm Springs

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Der Frankfurter Fotokünstler Rainer Raczinski arbeitet ausschließlich mit Polaroids. Seit Jahren widmet er sich der Fotografie von Architektur und Städten. Gegenstand seines jüngsten Projektes ist die Architektur des „International Style“, der Bauhaus Architektur in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Eine Auswahl seiner Fotos wird im September im Forschungskolleg Humanwissenschaften gezeigt. Die Ausstellung stellt Fotos von Gebäuden aus drei Städten einander gegenüber: Gebäude aus dem Frankfurt der 1920er Jahre; aus der „Weißen Stadt“ in Tel Aviv, die in den 1930er Jahren entstand; und Villen aus dem kalifornischen Palm Springs, die in den 1940er bis 1960er Jahren errichtet wurden. Die Polaroids laden den Betrachter dazu ein, mit konzentriertem Blick auf die kleinen Formate die Gebäude neu zu sehen und zu vergleichen.

Ein Klick und ein kurzer Moment – und man hält das Polaroid in den Händen. Das Sofortbild ist meist klein, manchmal quadratisch mit einem weißen Rand und die Farben besitzen auf den ersten Blick eine seltene Eigenheit. Die Momentaufnahme ist ein Original, ein Unikat; sie kann nicht korrigiert, bearbeitet und reproduziert werden Das Polaroid hat daher eine besondere Authentizität, die man in der digitalen Fotografie zunehmend vermisst, und wahrscheinlich ist sie eben deshalb in den letzten Jahren zum Kult geworden.

Die Ausstellung, die ein erstes Licht auf das einhundertjährige Bauhaus-Jubiläum im kommenden Jahr wirft, ist vom 3. bis zum 27. September zu sehen; anschließend wird sie im Bauhaus Center Tel Aviv gezeigt. Am 11. September laden die Veranstalter der Ausstellung – das Forschungskolleg Humanwissenschaften und der Hochtaunuskreis – die interessierte Öffentlichkeit zu einem Empfang mit einer Einführung in die Ausstellung ein. Der Landrat Ulrich Krebs und der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Professor Matthias Lutz-Bachmann werden die Gäste begrüßen. Sodann wird der Leiter des Bauhaus Center Tel Aviv Dr. Micha Gross einen Vortrag über die historische Entwicklung der „Weißen Stadt“ Tel Aviv halten.

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Montag, 3. September bis Donnerstag, 27. September 2018
montags bis freitags, 10 Uhr bis 16 Uhr
Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg
Der Eintritt ist frei.

Empfang mit Einführung in die Ausstellung:
Dienstag, 11. September, 18:00 Uhr
Um vorherige Anmeldung wird gebeten: info@forschungskolleg-humanwisssenschaften.de

Kontakt: 
Iris Helene Koban (Geschäftsführung), Tel.: 06172-13977-10; i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de 
Beate Sutterlüty (Wissenschaftskommunikation), Tel.: 06172 13977-15, b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Aug 29 2018
16:51

Prof. Petra Schulz wird Mitglied in DFG-Senatskommission

Frankfurter Linguistin entscheidet mit über Sonderforschungsbereiche

FRANKFURT. Die Frankfurter Sprachwissenschaftlerin Prof. Petra Schulz ist vom Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den Senatsausschuss für die Sonderforschungsbereiche (SFB) gewählt worden. Damit ist sie künftig mitverantwortlich für die Bewertung und Auswahl von Sonderforschungsbereichen, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.

„Ich habe mich sehr über die Wahl gefreut – für die Linguistik allgemein, aber vor allem auch für die Frankfurter Linguistik“, sagt Prof. Petra Schulz. Obwohl die Linguistik ein kleines Fach sei, sei sie nun weiterhin im Senatsausschuss für die Sonderforschungsbereiche vertreten. Der Grund dafür: Die Linguistik hat überproportional viele Sonderforschungsbereiche in ihren Reihen.

Sonderforschungsbereiche sind langfristige Projekte zur Grundlagenforschung. Darin kooperieren Wissenschaftler einer Universität oder mehrerer Universitäten, häufig aus unterschiedlichen Disziplinen, um neue Erkenntnisse zu einem eingegrenzten Thema zu erlangen. Die Projekte werden aus Mitteln des Bundes und der Länder gefördert. Nach jeweils vier Jahren erfolgt eine Begutachtung durch externe Wissenschaftler (Begehung) sowie gegebenenfalls eine Fortsetzungsbeantragung. Diese Form der Forschungsförderung feiert in diesem Jahr Jubiläum: 1968 wurde das Programm ins Leben gerufen. Derzeit fördert die DFG insgesamt 274 Sonderforschungsbereiche (Stand Juli 2018), zehn davon an der Goethe-Universität.

Petra Schulz hat an der Goethe-Universität seit 2006 die Professur für Deutsch als Zweitsprache sowie Theorie und Didaktik des Zweitspracherwerbs inne. Die heute 54-Jährige befasst sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit schwerpunktmäßig mit dem kindlichen Erst- und Zweitspracherwerb, vor allem an der Schnittstelle von Syntax und Semantik. Für ihre Forschung hat sie zahlreiche Fördermittel eingeworben, u.a. bei der DFG, beim BMBF, dem Landesexzellenzprogramm LOEWE und der EU. Seit August leitet sie an der Goethe-Universität ein vom Hessischen Wissenschaftsministerium gefördertes Forschungsprojekt, das den Zweitspracherwerb ab sechs Jahren untersucht.

Seit 2017 ist sie gemeinsam mit Prof. Esther Rinke Sprecherin des GRADE Centers „Language“, der Graduiertenakademie der Goethe-Universität.  

Als Mitglied des Senatsausschusses für die Sonderforschungsbereiche ist Schulz zugleich Mitglied des Bewilligungsausschusses für die Sonderforschungsbereiche. Ihre Aufgabe wird es sein, an Begehungen von Sonderforschungsbereichen teilzunehmen und ein Urteil zu den Anträgen abzugeben. Sie ist derzeit die einzige Wissenschaftlerin der Goethe-Universität in diesem Gremium. Ihre Amtszeit beginnt im Januar 2019 und dauert bis Ende 2021, also drei Jahre.

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Informationen: Prof. Dr. Petra Schulz, Deutsch als Zweitsprache, Geschäftsführende Direktorin, Institut für Psycholinguistik und Didaktik der deutschen Sprache, Telefon +49 (0)69 798-32561

 

Aug 29 2018
15:02

Analog zur Goethe-Uni bildet die University of Jos nun Master in Filmarchivierung und Filmkultur aus

Film-Studiengang wird nach Nigeria exportiert

FRANKFURT. Ein Frankfurter Masterstudiengang wird zum internationalen Prototyp: Mit Unterstützung des DAAD gibt es den praxisorientierten Masterstudiengang „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“, den das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität seit 2013 gemeinsam mit dem Deutschen Filminstitut anbietet, von 2019 an auch in Nigeria.

Was wird aus den Absolventinnen und Absolventen kleiner geisteswissenschaftlicher Fächer wie der Filmwissenschaft? Auf diese Frage gibt der Studiengang „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“, der von Goethe-Uni und Deutschem Filminstitut gemeinsam angeboten wird, seit 2013 eine handfeste Antwort. Der Studiengang bildet pro Jahrgang bis zu 20 wissenschaftliche Fachkräfte für Film- und Medienarchive und filmkulturelle Institutionen aus. So gut wie alle, die diesen praxisorientierten Studiengang bisher absolviert haben, konnten direkt ins Berufsleben einsteigen. Das Konzept dieses Studiengangs, der auf Seiten der Goethe-Uni von Junior-Professorin Sonia Campanini und Professor Vinzenz Hediger geleitet wird, dient nun auch Universitäten und Filminstitutionen im Ausland als Inspiration.

Ein Konsortium, in dem das National Film Institute und das National Film, Video and Sound Archive vertreten sind, die zur Nigerian Film Corporation gehören, aber ebenso die University of Jos, wird von Herbst 2019 an den afrikaweit ersten Masterstudiengang für Filmarchivierung und Filmkultur anbieten, der das Frankfurter Erfolgsmodell übernimmt. Nigeria ist laut UNESCO-Statistiken nach Indien das produktivste Filmland der Welt. Rund 1000 Spielfilme pro Jahr erscheinen in Englisch und den drei Hauptsprachen Igbo, Haussa und Yoruba. Verbreitung finden diese Filme auf dem ganzen Kontinent sowie weltweit in der afrikanischen Diaspora.

Die Ausbildung von Fachpersonal für Filmarchivierung und Filmkultur habe in Nigeria eine doppelte Funktion, erklärt Prof. Sonia Campanini: „Es geht um die Etablierung einer Politik und Praxis der Erhaltung des nationalen Filmerbes, zugleich aber auch darum, dieses Erbe in und jenseits von Nigeria zugänglicher und bekannter zu machen.“ Derzeit ist die nigerianische Filmindustrie zwar auf Neuheit fixiert und produziert mehrere neue Filme pro Woche, wird in absehbarer Zeit aber – ähnlich wie die US-Filmindustrie – auch von der längerfristigen Auswertung von beliebten älteren Filmen leben.

Der Studiengang stellt das Know-how und die personellen Ressourcen bereit, die für diesen Übergang erforderlich sind. Für Ellen Harrington, Direktorin des Deutschen Filminstituts, fügt sich die Partnerschaft mit Jos ideal ein in das internationale Profil ihrer Institution: „Der professionelle Austausch mit Partnern in der ganzen Welt gehört fest zum Programm unseres Hauses. Afrika ist ein ungeheuer vielfältiger und produktiver Film-Kontinent, das sehen wir jedes Jahr bei unserem Filmfestival „Africa Alive“ in Frankfurt. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Nigeria und auf die wertvollen Impulse und neuen Einsichten, die sich daraus ergeben werden.“

Die Goethe-Universität wird gemeinsam mit dem Deutschen Filminstitut beim Aufbau des Studiengangs eng mit dem National Film Institute und der University of Jos kooperieren. Die Aufbauarbeit ist auf vier Jahre angelegt und umfasst Fellowships für Lehrende aus Jos, die an der Goethe-Universität und am Deutschen Filminstitut sowie bei „Arsenal – Institut für Film und Videokunst“ (Berlin) die Arbeitsweisen im bestehenden Studiengang studieren können, sowie einen intensiven Austausch: Lehrende der Goethe-Universität und Fachleute des Deutschen Filminstituts werden im Co-Teaching mit Lehrenden in Jos die verschiedenen Module des Studiengangs entwickeln und umsetzen. Finanziert wird die Aufbauarbeit vom DAAD im Rahmen des Programms Transnationale Bildung.

Für die Goethe-Universität bestätigt diese Förderung ihr internationales Profil im Bereich Afrikaforschung, von dem auch das in Frankfurt angesiedelte Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung zeugt. Mit der Kooperation mit der University of Jos und der Nigerian Film Corporation baut die Goethe-Universität ihren Schwerpunkt im Bereich Westafrika/Subsahara-Afrika weiter aus, dem in der Außenpolitik der aktuellen Bundesregierung ein besonderes Augenmerk gilt.

Für Dr. Chidia Maduekwe, den Managing Director der Nigerian Film Corporation, ist die Förderentscheidung des DAAD eine eindrucksvolle Bestätigung der bereits bestehenden bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Nigeria. „Mit dem TNB Archival Studies Master-Programm wollen wir ein nachhaltiges und robustes Ausbildungsprogramm auf dem Postgraduate-Level aufbauen“, so Dr. Maduekwe. „Das Ziel ist es, mit hervorragend ausgebildeten Fachkräften die aktuellen und künftigen Herausforderungen anzugehen, die sich im Bereich Archivmanagement und Forschung zum Filmerbe in Nigeria und Afrika stellen.“

Das „Arsenal – Institut für Film und Videokunst“ hat mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes zuvor am Filmarchiv in Jos die technischen Voraussetzungen geschaffen sowie den nigerianischen Spielfilm SHAIHU UMAR (Adamu Halilu, 1976) restauriert und zur Wiederaufführung gebracht. „Wir freuen uns, dass unsere enge Zusammenarbeit mit der Nigerian Film Corporation und dem Masterstudiengang Filmkultur nun in dieser Form langfristig Früchte tragen kann“, so die Co-Direktorin des Arsenal, Stefanie Schulte Strathaus. „Die Kooperation mit den nigerianischen Partnern, die 2015 durch Didi Cheeka, den Begründer der Lagos Film Society, initiiert worden war, hat ‚Arsenal‘ nachhaltig geprägt, und wir wünschen der Frankfurter Filmwissenschaft eine ebenso inspirierende Zusammenarbeit.“

Entstanden ist die Kooperation zwischen der Goethe-Universität und den nigerianischen Partnern im Rahmen des Projekts „Archive außer sich“, das vom „Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.“ gemeinsam mit dem Haus der Kulturen der Welt durchgeführt wird und als langfristige kollaborative Serie von Forschungs-, Veranstaltungs- und Ausstellungsprojekten zum filmkulturellen Erbe und seinen Archiven angelegt ist. Die Frankfurter Filmwissenschaft ist einer der Partner dieses Projekts und war unter anderem an der Veranstaltung einer Tagung zu Fragen des Filmerbes in Jos im Oktober 2017 beteiligt.

Ein Bild zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/73510532

Informationen: Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Fachbereich 9, Campus Westend, Junior-Prof. Dr. Sonia Campanini, Telefon 069 798-33278,  Campanini@tfm.uni-frankfurt.de, Prof. Dr. Vinzenz Hediger, Telefon 069 798-32079, 0151 644 188 35 hediger@tfm.uni-frankfurt.de, Dr. Ines Bayer, Delegierte für Universitätsprojekte, Deutsches Filminstitut, bayer@deutsches-filminstitut.de; Stefanie Schulte Strathaus, Ko-Direktorin, Arsenal Institut für Film und Videokunst Berlin, stss@arsenal-berlin.de; Dr. Chidia Maduekwe, Managing Director, Nigerian Film Corporation, mdnigerianfilms@gmail.com; Didi Cheeka, Direktor, Lagos Film Society, didicheeka@yahoo.com

 

Aug 29 2018
14:54

Vom 4. bis 7. September öffnet die Goethe-Uni ihren größten Hörsaal wieder für wissbegierige Kinder

16. Frankfurter Kinder-Uni: Von Dinosauriern und Gladiatorenkämpfen

FRANKFURT. In der Woche vom 4. bis 7. September lädt die Goethe-Universität Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren wieder zur Kinder-Uni auf dem Campus Westend ein. Jeden Tag erklärt ein anderer Wissenschaftler sein Forschungsgebiet auf anschauliche und unterhaltsame Weise. Ziel ist es, auf Wissenschaft neugierig zu machen und Kindern einen Eindruck vom Uni-Leben zu vermitteln.

Das Programm
Zum Auftakt der Kinder-Uni am Dienstag (4. September) um 9 Uhr erklärt der Sportsoziologe Prof. Robert Gugutzer in seiner Vorlesung „Auf den Thron gekickt“ wie der Fußball in Deutschland zu so einem beliebten Sport wurde und warum „König Fußball“ bis heute so unangefochten auf seinem Thron sitzt.

Ein Tipp für Dino-Expertinnen und Experten ist die Vorlesung von Dr. Bernd Herkner vom Senckenberg-Museum am Mittwoch (5. September). Es geht darum, wie die Riesen der Urzeit so groß werden konnten und was das für Schwierigkeiten mit sich brachte – zum Beispiel, wenn ein schwerer Kopf auf einem langen Hals sitzt. Die Museumspädagogik des Senckenberg-Museums wird am Nachmittag vor und nach der Vorlesung mit einem Experimentiertisch vertreten sein.

Am Donnerstag (6. September) nimmt die Pilzforscherin Prof. Maike Piepenbring die Kinder mit auf eine Fantasiereise nach Hogwarts. Als echter Harry Potter-Fan schlüpft sie in die Rolle der Lehrerin für „magische Pilzkunde“. Was sie über Pilze wie den Hexenring verrät, ist aber keineswegs erfunden.

Um die große Zeit der Römer geht es am Freitag (7. September) in der Vorlesung der Archäologin Prof. Anja Klöckner. Sie entführt ihre jungen Zuhörerinnen und Zuhörer in eine antike Arena. Wie die Kämpfe im heißen Sand abgelaufen sind, stellt die Archäologin mit ihrem studentischen Team originalgetreu nach.

Erstmals in diesem Jahr werden Vertreter des Mathematikums aus Gießen im Foyer des Hörsaalgebäudes mathematische Experimente für Kinder anbieten.

Organisation 
Die Organisatorinnen rechnen in diesem Jahr mit mehr als 10.500 Kindern. Die beiden Vormittagsvorlesungen (jeweils 9 Uhr und 11:30 Uhr) sind für Schulklassen reserviert und komplett ausgebucht: Mehr als 380 Klassen aus dem gesamten südhessischen Raum werden an den acht Vormittagsvorlesungen teilnehmen, weitere 250 Klassen konnten leider nicht berücksichtigt werden.

Nachmittags um 16 Uhr sind alle Kinder von 8 bis 12 Jahren in Begleitung Erwachsener ohne Anmeldung eingeladen. Für Kinder, die keine Möglichkeit haben, die Kinder-Uni zu besuchen, gibt es einen Live-Stream (http://live.uni-frankfurt.de). Die Aufzeichnungen können auch im Nachhinein im Internet angeschaut werden, dort finden sich auch Mitschnitte aller Kinder-Uni-Vorlesungen seit 2011 (http://www.rz.uni-frankfurt.de/68128012/Kinderuni).

Nach beiden Vorlesungen können die Schülerinnen und Schüler sich in der Mensa, den Cafeterien des Studentenwerks oder im Café-Bistro „Sturm und Drang“ im Erdgeschoss des Hörsaalgebäudes stärken. In den Betrieben des Studentenwerks bekommen sie gegen Vorlage ihres „Studentenausweises“ für 3 Euro ein Kinder-Menü oder einen Snack und ein Getränk.

Auch in diesem Jahr gibt es zu jeder Vorlesung ein Quiz. Unter den Teilnehmern, die das Richtige angekreuzt haben, werden Buchpreise und andere tolle Gewinne verlost. Auf der Homepage der Kinder-Uni (www.kinderuni.uni-frankfurt.de) sind die Quizfragen und später die richtigen Antworten einsehbar. Besonders eifrige Besucher der Kinder-Uni, die an mindestens drei Vorlesungen teilgenommen haben, können bei einer weiteren Verlosung mitmachen. Zu gewinnen sind Sach- und Hörbücher, verschiedene Freikarten sowie Kinder-Uni-T-Shirts.

Die Frankfurter Dr. Marschner Stiftung unterstützt die Frankfurter Kinder-Uni seit 2015. „Ich bin davon begeistert, dass es bei der Kinder-Uni gelingt, Frankfurter Schülerinnen und Schülern aller Bildungsschichten einen ersten Kontakt mit der Universität zu ermöglichen“, so Peter Gatzemeier, Vorstand der Dr. Marschner Stiftung.

Medienpartner der Frankfurter Kinder-Uni sind auch in diesem Jahr die Frankfurter Rundschau, die täglich über die Veranstaltungen berichten wird, und das Magazin GEOlino, das redaktionell auf die Kinder-Uni aufmerksam macht.

Das Kinder-Uni-Logo finden Sie zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/68282161.

Informationen: Dr. Anke Sauter und Dr. Anne Hardy, Referentinnen für Wissenschaftskommunikation, Campus Westend, Tel: (069) 798-13066 und 798- 12498; kinderuni@vdv.uni-frankfurt.de 
www.kinderuni.uni-frankfurt.de

 

Aug 27 2018
14:32

Studienpreis der Körber Stiftung für Vergleich der Armutsentwicklung in der Bundesrepublik und im Vereinigten Königreich

Beispielhaftes Großbritannien?

FRANKFURT. In Deutschland ist das Armutsrisiko seit den 1990er-Jahren gestiegen, in Großbritannien gesunken. Den möglichen Gründen dafür ist der Frankfurter Soziologe Jan Brülle in seiner Dissertation nachgegangen – mit einem aufschlussreichen Ergebnis.

Was ist Armut überhaupt? In der Armutsforschung spricht man von „relativer Einkommensarmut“: Wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens in einem Land zur Verfügung hat, ist von Armut bedroht. Er kann sich seltener eine warme Mahlzeit leisten, die Kinder können nicht zu jedem Kindergeburtstag, weil das Geld für ein Geschenk fehlt: Für den Einzelnen ist Armut eine schwere Belastung seiner Lebenssituation. Wie sich Armut aber in einer Gesellschaft entwickelt, das sagt viel aus über deren Verfasstheit und den Wandel, der in dieser Gesellschaft gerade stattfindet. Ein Staat, der allen Mitgliedern ein Mindestmaß an ökonomischer, sozialer und kultureller Teilhabe zugestehen will, muss diese Entwicklung im Auge behalten.

Warum ist das Armutsrisiko in Deutschland seit 1992 kontinuierlich angestiegen, und wie ist die Armut strukturiert? Dieser Ausgangsfrage ist Jan Brülle in seiner Dissertation nachgegangen. Eine für viele naheliegende Hypothese: Es liegt am Rückbau des Wohlfahrtsstaates insbesondere durch die Hartz-Reformen. „Meine Untersuchung hat aber gezeigt: Vor allem der Arbeitsmarkt und die veränderten Familienstrukturen spielen eine Rolle. Danach erst kommen die Veränderungen beim Wohlfahrtsstaat“, erklärt Brülle.

Für seine Studie hat der heute 33-Jährige Datensätze analysiert, die der wissenschaftlichen Forschung vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin zur Verfügung gestellt wurden, das Sozioökonomische Panel (SOEP). So konnte er die Daten von rund 12.000 deutschen Haushalten in seine Untersuchung einbeziehen. Auf britischer Seite nahm er das British Household Panel (BHPS) als Grundlage. Beide Datensätze erlauben, die Situation der Haushalte über mehrere Jahre zu verfolgen.

Sind dieselben Personen von Jahr zu Jahr immer noch arm, oder können sie sich aus der Armut befreien? Wie sieht die Entwicklung hinsichtlich verschiedener Bildungsabschlüsse und Berufsklassen aus? Diese Fragen richtete Brülle sowohl an die Daten aus Deutschland als auch an die aus dem britischen Vergleichspanel. Dabei hat sich gezeigt: In Deutschland wird Armut über den untersuchten Zeitraum immer häufiger, länger und ungleicher verteilt. Je niedriger der Bildungsabschluss, desto stärker ist das Armutsrisiko angestiegen. Auch Arbeiter sind stärker von Armut gefährdet als Angestellte in höheren Positionen. Die Ursachen für diese Entwicklungen zu kennen, das ist nach Brülle die Voraussetzung, um die richtigen politischen Maßnahmen zu ergreifen, die gegen Armut helfen.

In Großbritannien, wo mehr Menschen von Armut betroffen waren als in Deutschland, lässt sich eine umgekehrte Entwicklung beobachten: Gezielte soziale Transfers konnten hier auch hohe Ungleichheiten beim Einkommen entschärfen. Menschen mit geringfügigem Arbeitseinkommen bekommen auch in Deutschland vom Staat etwas hinzu, also so genannte „Aufstocker“. In Großbritannien sei man jedoch großzügiger bei den „Working Tax Credits“, was die Situation der Menschen tatsächlich verbessere, sagt Jan Brülle. Insbesondere wenn Kinder im Haushalt leben, gebe es zusätzliche Zahlungen. In Deutschland sei jedoch klar zu beobachten, dass sich die Situation für ohnehin prekär lebende Personen verfestige, während die Sozialversicherung höhere Einkommen auch bei Arbeitslosigkeit besser absichere als in Großbritannien.

Ursache für das steigende Armutsrisiko ist nach den Erkenntnissen von Jan Brülle vor allem die Polarisierung des Arbeitsmarktes: Immer mehr Menschen können von ihrem Arbeitseinkommen nicht mehr leben. Hinzu kommt, dass es immer mehr Singlehaushalte gibt, das heißt: Immer weniger Personen mit geringen Einkünften können auf die Ressourcen anderer Haushaltsmitglieder zurückgreifen. Und die Reformen beim Wohlfahrtsstaat (Stichwort Hartz IV) haben diese Situation noch verschärft. Das Beispiel Großbritannien zeigt jedoch: Es gibt staatlicherseits durchaus Möglichkeiten, die Entwicklung zum Besseren zu wenden.

Eine ausführliche Zusammenfassung seiner Arbeit hat Jan Brülle für den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung verfasst. Der Beitrag wurde mit dem mit 5000 Euro dotierten zweiten Preis ausgezeichnet und ist vom 27. August an online auf den Seiten der Stiftung verfügbar. Der Preis wird alljährlich für die neun relevantesten Dissertationen vergeben.

Publikation: unter https://www.koerber-stiftung.de/deutscher-studienpreis/preistraeger/2018

Ein Bild zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/73491583

Informationen: Dr. Jan Brülle, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, Campus Westend, Telefon 069 798-36629, E-Mail bruelle@soz.uni-frankfurt.de

 

Aug 22 2018
12:31

Neue „Science“-Veröffentlichung zur neurovaskulare Kommunikation im Gehirn

Bisher unbekannte Funktion von Blutgefäßen im Gehirn entdeckt

FRANKFURT. Die Funktion und Homöostase (Selbstregulierung) des Gehirns hängt von der Kommunikation innerhalb des komplexen Zellnetzwerks ab, das dieses Organ ausmacht. Dementsprechend muss die Entwicklung der verschiedenen Zellengruppen im Gehirn räumlich und zeitlich koordiniert werden. Die Gruppe um Prof. Dr. Amparo Acker-Palmer vom Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften und dem Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaften der Goethe-Universität berichtet in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift „Science“ über eine bisher unbekannte Funktion von Blutgefäßen bei der Orchestrierung der korrekten Entwicklung von neuronalen Zellnetzwerken im Gehirn.

Dass das Blutgefäßsystem im Gehirn notwendig ist, um Neuronen und Gliazellen (Zellen im Nervengewebe, die sich strukturell und funktionell von den Nervenzellen unterscheiden) mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen, um den Stoffwechsel der neuronalen Netzwerke zu unterstützen, ist bekannt. „Wir wissen seit einigen Jahren, dass das Gefäß- und Nervensystem einen sehr ähnlichen Bausatz verwenden, um sich zu entwickeln und zu funktionieren. Daher sind wir davon ausgegangen, dass solch ein gemeinsamer Bausatz auch dafür verwendet werden könnte, dass sich beide Systeme synchron entwickeln und miteinander kommunizieren, um so eine korrekte Hirnfunktion zu gewährleisteten“, erklärt Acker-Palmer.

Um die Kommunikation zwischen Blutgefäßen und neuronalen Zellen zu untersuchen, hat die Gruppe um Acker-Palmer verschiedene Aspekte der neurovaskulären Entwicklung in den Blick genommen. Die Gefäßentwicklung in der Mäusenetzhaut nutzten die Wissenschaftler dafür als bewährtes Modell, um für das Gefäßwachstum wichtige Moleküle zu untersuchen. Dabei haben sie entdeckt, dass ein Molekül, Reelin, das die neuronale Migration beeinflusst, unabhängig davon auch in der Lage ist, mit einem sehr ähnlichen Signalmechanismus das Wachstum von Gefäßen zu beeinflussen, indem es den ApoER2-Rezeptor und das Dab1-Protein in Endothelzellen aktiviert.

Eine sehr wichtige Struktur im Gehirn ist die Großhirnrinde, die eine Schlüsselrolle bei sämtlichen Grundfunktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Sprache und Bewusstsein spielt. Neuronale Zellen in der Großhirnrinde sind in Schichten organisiert, die sich während der embryonalen Entwicklung bilden. „Wir haben uns dafür entschieden, ausschließlich die Signalkaskade von Reelin aus den Endothelzellen zu eliminieren und dann zu schauen, wie das die Organisation von Neuronen und Gliazellen in der Großhirnrinde beeinflusst“, erklärt Acker-Palmer. Auf diese Weise kamen die Wissenschaftler auf die erstaunliche Erkenntnis, dass Endothelzellen die Neuronen zu ihrer korrekten Position in der Großhirnrinde anleiten. Als Wirkmechanismus konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Endothelzellen Laminin sekretieren, das in der extrazellulären Matrix um die Gefäße angesammelt wird, um die Fasern der Gliazellen richtig zu verankern, die für die korrekte neuronale Migration und korrekte Entwicklung der Großhirnrinde notwendig sind.

Im reifen Gehirn umwickeln Gliazellen auch die Kapillargefäße und verhindern, dass schädliche Substanzen aus dem Blutstrom in das Gehirn eindringen können. Diese sogenannte „Blut-Hirn-Schranke“ ist eine wesentliche Struktur, die im Gehirn entwickelt wird, um die Homöostase (Selbstregulierung) aufrechtzuhalten. Bedeutsam ist, dass Acker-Palmer und ihr Team darüber hinaus gezeigt haben, dass die gleichen Signalkaskaden, die Endothelzellen in der Großhirnrinde benutzen, um neuronale Migration zu orchestrieren, auch dafür benutzt werden, die Kommunikation an der Blut-Hirn-Schranke herzustellen. „Einige neuropsychiatrische und neurodegenerative Störungen sind mit einer abnormalen neurovaskulären Kommunikation in Verbindung gebracht worden. Von daher ist es wesentlich, die Signalwege und Mechanismen in dieser Kommunikation zu verstehen, um neue Ansätze für die Behandlung von Demenz und psychische Erkrankungen zu finden“, so die Frankfurter Professorin.

Publikation: Endothelial Dab1 signaling orchestrates neuro-glia-vessel communication in the central nervous system DOI: 10.1126/science.aao2861 Segarra et al., Science 361, eaao2861 (2018).

Bild zum Herunterladen: www.uni-frankfurt.de/73456362

Bildunterschrift: Blood vessels in red in close communication with proliferating neuronal cells in the mouse cortex at embryonic day 10 (Photo: Cecilia Llao-Cid).

Information:  Prof. Amparo Acker-Palmer, Institute of Cellular Biology and Neuroscience, Buchmann Institute of Molecular Life Sciences, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42563, Acker-Palmer@bio.uni-frankfurt.de.

 

Aug 17 2018
11:27

Seltenes Werk über die Lebensweise der Ureinwohner Nordamerikas aus dem Jahre 1855 wurde für die Sammlung Deutscher Drucke erworben

„Indianer in Nordamerika“: Frankfurter Universitätsbibliothek erwirbt bedeutenden Titel

FRANKFURT. Der wertvolle Titel „Indianer in Nordamerika“ von Franz Pierz konnte dank der großzügigen Unterstützung der „Freunde der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main e.V“ für das Langfristvorhaben Sammlung Deutscher Drucke (SDD) erworben werden und ist nun auch als Digitalisat zugänglich. Franz Pierzꞌ Buch über die „Indianer in Nordamerika. Ihre Lebensweise, Sitten, Gebräuche“, erschien 1855 bei Franz Saler & Company in St. Louis (Missouri). Das sehr seltene Werk, eines der frühesten in deutscher Sprache geschriebenen Werke über die Ureinwohner Nordamerikas, ist ansonsten innerhalb Deutschlands, Österreichs und der Schweiz nur in der Erzbischöflichen Bibliothek Paderborn vorhanden.

Die national bedeutsame Sammlung Deutscher Drucke (SDD) wurde 1989 von fünf großen deutschen Bibliotheken, darunter die Universitätsbibliothek Frankfurt, mit der Absicht gegründet, eine umfassende Sammlung der gedruckten Werke des deutschen Sprach- und Kulturraums aufzubauen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Im Fokus stehen insbesondere jene Titel, die bislang kaum oder gar nicht in deutschen Bibliotheken verfügbar sind.

Zum Verfasser: Franc Pirc, (deutsch: Franz Pierz, 1785-1880), ein aus Slowenien stammender katholischer Geistlicher, verfasste es nach über zwanzigjähriger Missionstätigkeit in den heutigen USA-Staaten Minnesota und Michigan sowie im kanadischen Ontario. Er wirkte insbesondere im Gebiet um die „Großen Seen“ an der Grenze zu Kanada sehr rege. Von den dort beheimateten Ojibwa-Indianern akzeptiert und wertgeschätzt, breitet er darin nicht nur seine kenntnisreichen Beobachtungen indianischer Lebensgewohnheiten aus; er resümiert zudem seine amerikanischen Lebenserfahrungen, vergleicht die Missionsarbeit beider christlichen Konfessionen und versucht in einem Anhang, Werbung für die Besiedlung von Minnesota zu machen. Daher passt dieses schmale Bändchen sehr gut zur Ratgeberliteratur für USA-Auswanderer, die gerade im 19. Jahrhundert populär war und bereits mit mehreren Titeln im Frankfurter Bibliotheksbestand vertreten ist. Nicht minder schillernd wie der Autor ist im Übrigen sein Verleger, der Bauunternehmer und Selfmademan Franz Saler (1808-1893), ein abenteuerlustiger Amerikaauswanderer aus dem Montafon, der nicht nur die Stadt St. Louis wesentlich mit seinen Bauten prägte, sondern in dieser Stadt erfolgreich eine Buchhandlung und Druckerei betrieb.

Das Werk „Indianer in Nordamerika. Ihre Lebensweise, Sitten, Gebräuche“ ist im Rahmen der Digitalen Sammlungen der UB auch online verfügbar unter: http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/urn/urn:nbn:de:hebis:30:4-132654

Weitere Informationen: Dr. Volker Michel, Fachreferent für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Sammlung Deutscher Drucke 1801-1870, Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg, Tel. (069) 798 39786, v.michel@ub.uni-frankfurt.de

Kontakt für Pressefragen allgemein: Bernhard Wirth, Stabsstelle Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek, Tel. +49 (69) 798 39223; Mail: pr-team@ub.uni-frankfurt.de

 

Aug 13 2018
12:52

Sozialpsychologische Studie belegt: Das Aufwachsen in einer sozialen Klasse ist prägend für das spätere Auftreten, noch mehr aber die Kommunikationssituation

Das Gegenüber entscheidet, wie ich mich verhalte

FRANKFURT. Sind Menschen mit mehr Geld und Bildung dominanter und weniger warmherzig? Eine sozialpsychologische Studie an der Goethe-Universität hinterfragt Stereotypen.

Wie wird unser Verhalten durch unsere soziale Klasse beeinflusst? Diese Frage beschäftigt die Soziologie schon seit jeher. Je nachdem, ob Menschen in einem Arbeitermilieu aufwachsen oder in einem Akademikerhaushalt, übernehmen sie für diese Schicht charakteristische Verhaltensweisen, so die Hypothese. Die Frankfurter Sozialpsychologin Dr. Anna Lisa Aydin hat neue Belege für diese Hypothese gefunden. Ihre gemeinsam mit Forschenden aus Zürich, Hagen, Idaho und Tel Aviv erarbeitete Studie, die im Fachmagazin Social Psychological and Personality Science erschienen ist, zeigt jedoch auch, dass Menschen nicht nur stur ihr klassenspezifisches Verhalten zeigen, sondern flexibel auf ihr Gegenüber aus anderen sozialen Klassen reagieren.

Ein Großteil der Forschung zum Einfluss sozialer Klasse beruht auf den Ideen des Soziologen Pierre Bourdieus. Er beschreibt, wie sich das Umfeld, in dem wir aufwachsen, tief in unsere Identität einschreibt. Sozialpsychologische Autoren argumentieren, dass Menschen aus einer niedrigeren sozialen Klasse über weniger Ressourcen verfügen und ihre Umwelt in geringerem Maße beeinflussen können. Sie seien somit stärker auf gegenseitige Hilfe angewiesen, was dazu führe, dass Zusammenhalt ein wichtiger Wert sei. Die Menschen identifizierten sich mit diesem Wert und verhielten sich dementsprechend kooperativ. Menschen aus einer höheren sozialen Klasse hingegen verfügten über mehr Ressourcen, sie könnten zwischen mehreren Alternativen entscheiden und seien weniger auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Dies resultiere in individualistischeren Selbstkonzepten, bei denen es zentral sei, seine Umwelt nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die unterschiedlichen Verhaltensweisen stellen somit eine Anpassungsleistung an das jeweiliges Lebensumfeld dar.

Diese Theorie ließ sich in den vorliegenden Studien zum Teil stützen. Insgesamt wurden mehr als 2000 Personen in Deutschland befragt. So war den Befragten, die sich einer niedrigeren sozialen Klasse zugehörig fühlten, ein warmherziger und kooperativer Umgang mit anderen Menschen aus ihrer sozialen Klasse wichtiger als jenen, die sich einer höheren sozialen Klasse zugehörig fühlten. Darüber hinaus legten diejenigen, die mehr verdienten und besser gebildet waren, mehr Wert darauf, im Kontakt mit anderen ihre Kompetenz zu zeigen und dominant aufzutreten als die Angehörigen der Gruppe mit geringerem Verdienst und weniger guter Ausbildung.

Die Befürchtung der Autoren: Derartige Verhaltensunterschiede könnten zu einer weiteren Zunahme sozialer Ungleichheit in Deutschland führen. Denn wer dominanter auftritt, hat bessere Chancen auf sozialen Aufstieg. Die beobachteten Verhaltensunterschiede waren jedoch relativ klein. Deutlich grösser war der Einfluss der sozialen Klasse des Gegenübers. Wie verhalten sich Menschen, wenn sie es mit jemandem aus einer niedrigeren oder höheren Klasse zu tun haben? Die Mehrheit der Befragten bezeichnete die sozialen Unterschiede in Deutschland als nicht bzw. weniger gerechtfertigt. Sie fanden es folglich wichtig, sich gegenüber Menschen mit weniger Geld und Bildung warmherzig und kooperativ zu verhalten. Umgekehrt legten sie Wert darauf, gegenüber Menschen mit mehr Geld und Bildung kompetent zu erscheinen und sich zu behaupten.

Diese Befunde sind insbesondere vor dem Hintergrund relevant, dass die soziale Ungleichheit in Deutschland und vielen anderen Teilen der Welt zunimmt, obwohl sie von den meisten Menschen als ungerechtfertigt wahrgenommen wird. Während die auf soziologischen Theorien basierende Forschung erklären kann, wie sich diese Ungleichheit durch die Prägung in den unterschiedlichen sozialen Klassen noch verstärken kann, bietet die aktuelle Studie einen etwas optimistischeren Ausblick: Sobald es nämlich zum Austausch zwischen Personen unterschiedlicher Klassen kommt und die Klassenunterschiede als illegitim empfunden werden, zeigt sich Solidarität gegenüber Armen und ein Selbstbehauptungswille gegenüber Reichen.

Publikation: Aydin, A. L., Ullrich, J., Siem, B., Locke, K. D., & Shnabel, N. (in press). The effect of social class on agency and communion: Reconciling rank-based and identity-based perspectives. Manuscript accepted for publication in Social Psychological and Personality Science. http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/1948550618785162
https://psyarxiv.com/waz8e/

Informationen: Dr. Anna Lisa Aydin, Institut für Psychologie, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, PEG, 5.G030, Telefon ++49(0)69 798 35287, E-Mail Aydin@psych.uni-frankfurt.de

 

Aug 7 2018
13:50

Klimaforscher Joachim Curtius von der Goethe-Universität über die zum Teil menschengemachten Effekte dieses Jahrhundertsommers und die Aussichten für die Zukunft

Extreme Hitzeereignisse werden zunehmen

FRANKFURT. Angesichts der extremen Dürre dieses Sommers in Deutschland und anderen Ländern der Nordhalbkugel fragen sich vielen Menschen, ob diese Phänomene bereits Auswirkung des menschengemachten Klimawandels sind und mit welchen Extremwetter-Ereignissen in Zukunft noch zu rechnen ist. Joachim Curtius, Professor für experimentelle Erforschung der Atmosphäre an der Goethe-Universität, beschäftigt sich u.a. mit dem Thema Wolkenbildung.

„Solche extremen Bedingungen könnten ab der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts sogar jedes 2. oder 3. Jahr auftreten, weil sich einerseits die Häufigkeitsverteilung als Ganzes hin zu wärmeren Temperaturen verschiebt, aber auch weil sich die Breite der Verteilung vergrößert und damit die extremen Hitzeereignisse noch zusätzlich zunehmen“, warnt Curtius.

Für Curtius und die meisten seiner Forschungskollegen steht außerdem fest, dass menschengemachte Auswirkungen einen wesentlichen Effekt auf das gegenwärtige Klima haben. „Die Situation ist bei uns ähnlich wie im Sommer 2003, der für West- und Mitteleuropa bereits als Jahrhundert- oder gar Jahrtausendsommer galt. Und bereits nach 2003 haben die Klimaforscher darauf hingewiesen, dass solche Sommer im vom Menschen beeinflussten Klima deutlich häufiger auftreten würden und dadurch immer neue Höchstwerte zu erwarten seien“, erklärt Curtius.

Inzwischen mache die Forschung auch Fortschritte darin, die natürlichen von den vom Menschen verursachten Effekten zu separieren, so Curtius: „In der Klimaforschung zu den Extremwetterereignissen gibt es die neue Forschungsrichtung der "attribution science", die in den vergangenen Jahren riesige Fortschritte gemacht hat. Sie erlaubt es inzwischen, dass wir in Modellrechnungen vergleichen können, wie wahrscheinlich ein bestimmtes Wetterextrem in einer Region ist, einerseits im aktuellen, vom Menschen veränderten Klima und andererseits in einem Klima ohne zusätzliche Treibhausgase.“

Der renommierte Atmosphärenforscher sorgt sich jedoch nicht nur um die zunehmende Erderwärmung, sondern auch die Folgen auf die heimische Pflanzenwelt: An einzelne Trocken- oder Hitzeperioden seien die meisten Pflanzen bei uns durchaus angepasst und erholten sich längerfristig wieder. „Aber eine deutliche Häufung solcher Extremereignisse führt sicherlich auch zu dauerhaften Schäden bei vielen heimischen Pflanzenarten. Es gibt bereits umfassende Untersuchungen, welche Baumarten angepflanzt werden sollen, damit die Wälder bei uns auch in Zukunft mit längeren Phasen von Trockenstress und abnehmender Bodenfeuchte im Sommer zurechtkommen.“ Jedoch sei die Abschätzung, welche Pflanzen nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig für einen Standort passend seien, sehr schwer, „weil sehr viele weitere Faktoren eine Rolle spielen und die Bäume ja für Jahrzehnte bis Jahrhunderte mit ihrem Standort klarkommen müssen. In dieser Zeit können sich die Bedingungen stark verändern. Die Einzelheiten solcher Entwicklungen können wir nicht vorhersehen.“ 

Das ganze Interview mit Joachim Curtius lesen Sie im Webmagazin der Goethe-Universität unter https://aktuelles.uni-frankfurt.de/gesellschaft/extreme-hitzeereignisse-werden-zunehmen-interview-mit-klimaforscher-joachim-curtius/

Ein Foto von Prof. Curtius zum Download finden Sie unter www.uni-frankfurt.de/73235820; Foto: Goethe-Universität / Uwe Dettmar

 

Aug 2 2018
09:39

Nächster Termin der „Goethe Lectures Offenbach“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und der Stadt Offenbach am 15. August 2018 im Klingspor Museum

Vortrag über die Krise der liberalen Weltordnung

FRANKFURT/OFFENBACH. Lange Zeit wurde die liberale internationale Ordnung von aufstrebenden autoritären Mächten wie China, Indien und Russland in Frage gestellt. Mittlerweile scheint die Weltordnung westlicher Prägung auch zunehmend von innen unter Druck zu geraten, von Staaten, die sich einst für die Ideen des internationalen Liberalismus eingesetzt haben: für internationale Institutionen, Freihandel, Menschenrechte und Demokratie. Diesem fast schon paradoxen, auf jeden Fall komplexen globalen Gefüge widmet sich Christopher Daase in der kommenden „Goethe Lecture Offenbach“. Der Politikprofessor spricht zum Thema

„Die Krise der liberalen Weltordnung“
am Mittwoch, dem 15. August 2018, um 19.00 Uhr
im Klingspor Museum, Herrnstraße 80, 63065 Offenbach am Main.

Die Stichworte reichen von Trump, über den Brexit bis zu nationalistischen und populistischen Bewegungen in Europa. Die Krise der liberalen Weltordnung scheint in hohem Maße eine Krise der liberalen Staatengemeinschaft zu sein. Insofern könnte man sie – zumindest auch – als „homemade“ bezeichnen. Doch im manchen Hinsichten erscheint vor allem Trump nicht als Ursache, sondern eher als Symptom einer Entwicklung, die schon seit einigen Jahren im Gange ist und sich insbesondere in einer Abkehr vom Multilateralismus manifestiert. Dabei scheint der amerikanische Präsident vorhandene Trends zu radikalisieren. So gilt seine Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran vom Mai 2018 als „Frontalangriff gegen die multilaterale Friedens- und Sicherheitsordnung“, wie es in dem jetzt erschienenen „Friedensgutachten 2018“ heißt, einer umfangreichen Studie, an der der Politikwissenschaftler Christopher Daase maßgeblich beteiligt ist.

Prof. Christopher Daase ist Professor für Internationale Organisationen an der Goethe-Universität, Mitglied des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und Stellvertretender Leiter des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Die HSFK, eine Partnerinstitution des Frankfurter Exzellenzclusters, gehört zu den Herausgebern des jährlich erscheinenden Friedensgutachtens mit Handlungsempfehlungen an die Politik. Christopher Daase war Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Politik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, bevor er 2009 nach Frankfurt kam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören neben Internationalen Institutionen und Sicherheitspolitik auch normative Aspekte internationaler Politik und Völkerrecht. Im vergangenen Jahr zählte er zu den Organisatoren der viel beachteten Ringvorlesung „Angriff auf die liberale Weltordnung – U.S. Außen- und Sicherheitspolitik unter Trump“ an der Goethe-Universität. Ein Sammelband ist in Vorbereitung.

Veranstalter des Vortragsabends im Klingspor Museum und auch der Gesamtreihe „Goethe Lectures Offenbach“ sind neben dem Exzellenzcluster die Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach, die einen deutlichen Fokus auf die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft legt, und das Klingspor Museum Offenbach, das sich mit seinen Schwerpunkten Schriftkunst und Typografie auch überregional einen Namen gemacht hat. Ziel der Partnerschaft der Institutionen, der bereits mehrere erfolgreiche Kooperationsprojekte in Offenbach vorausgegangen sind, ist der Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Stadtgesellschaft. Im Anschluss an den Vortrag besteht auch dieses Mal die Möglichkeit zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.

Informationen:Bernd Frye, Pressereferent des Exzellenzclusters, Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de
Ria Baumann, Wirtschaftsförderung Stadt Offenbach, Tel.: 069 80652392, kreativwirtschaft@offenbach.de, www.offenbach.de/wirtschaft

 

Jul 31 2018
09:38

Goethe-Universität publiziert Ergebnisse einer universitätsweiten Studierendenbefragung / 87% mit Studium zufrieden

Widerspricht Regelstudienzeit studentischer Lebenssituation?

FRANKFURT. Starre Regelstudienzeiten scheinen immer weniger der Lebenswirklichkeit vieler Studierender an der Goethe-Universität zu entsprechen. Das ist ein Ergebnis einer umfassenden, repräsentativen Befragung, an der sich insgesamt rund 11.000 Studierende (24%) der Goethe-Universität beteiligten:

Zwei Drittel der an der Goethe-Uni Eingeschriebenen sind neben dem Studium erwerbstätig, sieben Prozent leisten familiäre Fürsorgearbeit – mit z.T. gravierenden Folgen für das Studium: So schätzt fast die Hälfte der Studierenden, dass sie gegenüber der Regelstudienzeit in Verzug ist (45 Prozent). Als häufigster Grund hierfür wird Erwerbstätigkeit neben dem Studium (49 Prozent) genannt. Immerhin 32 Prozent finden es belastend, die richtige Balance zwischen Studium und Erwerbsarbeit zu finden. Zur Sicherung ihres Lebensunterhalts müssen sie in einer teuren Stadt wie Frankfurt neben ihrem Studium durchschnittlich 13 Stunden pro Woche arbeiten. „Wir sollten zusammen mit der Politik überlegen, ob die Studienzeit noch ein sinnvoller Parameter für die Hochschulfinanzierung ist, oder ob man nicht besser auf aussagekräftigere Parameter für ein erfolgreiches Studium umsteigen sollte. Ist es wirklich noch sinnvoll, den Hochschulen Anreize zu setzten, die Studierende zu einem schnellen Studium drängen, wenn das weder zu deren überwiegenden Lebenssituation passt noch der Schlüssel zu einem guten Studienerfolg zu sein scheint?“, sagt Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birigtta Wolff.

Der überwiegende Teil der Studierenden der Goethe-Universität ist mit dem Studium zufrieden (87 Prozent). 90% würden die Goethe-Universität einem befreundeten Studieninteressierten weiterempfehlen. Fast 80% der Studierenden beurteilen Aufbau und Struktur ihres Studienfachs als „sehr gut“, „gut“ (54%) oder „befriedigend“ (25%).

Und noch ein interessantes Ergebnis liefert die Befragung: Der Anteil von Studierenden mit Migrationshintergrund ist in der aktuellen Befragung deutlich höher als vor fünf Jahren bei der ersten Studierendenbefragung (32 Prozent vs. 24 Prozent). Auch im bundesweiten Vergleich ist der Anteil von Studierenden mit Migrationshintergrund an der Goethe-Universität damit größer als an anderen Hochschulen.

Diese und viele weitere Ergebnisse helfen der Goethe-Universität, ihre Studienangebote und studienbegleitenden Dienstleistungen noch zielgruppenorientierter zu gestalten: „Die Qualitätskultur der Goethe-Universität setzt auf einen partizipativen, dialogorientierten Prozess, in dem die studentische Perspektive fest verankert ist. Um anhand der Ergebnisse die Weiterentwicklung von Studium und Lehre gezielt anzustoßen, führen wir in regelmäßigen Abständen universitätsweite Studierendenbefragungen durch“, betont Prof. Roger Erb, Vizepräsident für Studium und Lehre.

Neben den allgemeinen Faktoren eines Studiums und seiner Rahmenbedingungen bewerten die Studierenden auch die konkrete Situation ihres eignen Studiengangs. So nannten sie als studienbezogene Belastungsfaktoren vor allem Prüfungsdruck, Termin- und Zeitdruck sowie überfüllte Lehrveranstaltungen. „Insgesamt liefern die fachspezifischen Ergebnisse zur Studiensituation und Studienbedingungen unmittelbare Anhaltspunkte zur Weiterentwicklung der Studiengänge an der Goethe-Universität“, äußert sich Dr. Martin Lommel, Leiter der Abteilung Lehre und Qualitätssicherung.                                                                     

Die Ergebnisse der Studierendenbefragung bieten einen vielfältigen Einblick in die Lebenswirklichkeit und Studiensituation der Studierenden, ihren soziodemographischen und bildungsbiographischen Hintergrund sowie ihre Einschätzung der Studienbedingungen und Lehrqualität. In der nun veröffentlichten Broschüre sind zentrale Ergebnisse dargestellt. Der Gesamtbericht soll im Laufe des Sommers 2018 veröffentlicht werden. Darüber hinaus erhalten die Fachbereiche der Goethe-Universität fachspezifische Auswertungen. Die Broschüre zum Download: http://www.uni-frankfurt.de/73041837/20180718_Broschuere-zum-Download.pdf

Informationen: Lena Katharina Opitz, Abteilung Lehre und Qualitätssicherung, Campus Westend, Tel: (069) 798-12457, befragung@uni-frankfurt.de

www.studierendenbefragung.uni-frankfurt.de