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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Mai 22 2018
13:41

Ab dem 25. Mai fragt die Frankfurter Bürger-Uni an insgesamt vier Abenden, was aus dem Aufbruch der bewegten Zeit geworden ist

50 Jahre in Bewegung: Reihe zu „1968 und die Folgen“

FRANKFURT. 1968 gilt bis heute als ein symbolisch aufgeladener Wendepunkt in der jüngeren gesellschaftlichen und politischen Geschichte. Üblicherweise steht das Jahr für den Aufbruch eines neuen demokratischen Denkens, die sexuelle Befreiung sowie die Emanzipation der Frau, die Abrechnung der Jüngeren mit der Schuld der älteren (Kriegs-)generation, die juristische Aufarbeitung des Holocaust und die Liebe zur Theorie. Die Bürger-Universität widmet sich 50 Jahre nach „1968“ an insgesamt vier Abenden verschiedenen Facetten dieser Entwicklungen und versucht dabei auch, die Ambivalenz dieses Erbes zu beleuchten.

Den Auftakt bildet die Podiumsdiskussion zum Thema: 

„Demokratie für alle: Ist der 68er-Aufbruch in Gefahr?“ am 25. Mai 2018 um 19.30 Uhr auf dem Campus Westend der Goethe-Universität, PA-Gebäude, Foyer, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main

Willy Brandt prägte 1969 in seiner Regierungserklärung die Formel: „Mehr Demokratie wagen“. Der Auftaktabend beleuchtet zunächst die Hintergründe dieses Demokratiedefizits (gefühlt und real) und diskutiert, inwieweit es durch 68 und die darauffolgenden gesellschaftlich-politischen Reformen gelungen ist, solch ein Defizit wirklich abzubauen. Immerhin sprach Jürgen Habermas in den 80er Jahren von einer „Fundamentalliberalisierung“. Doch mittlerweile konstatieren Beobachter einen „Backlash“. Das Erstarken rechtspopulistischer Parteien und autoritärer Regime, die ihrer Verfassung nach pluralistische Demokratien sind, werden als Zeichen einer Gegenbewegung gesehen. Neigt sich die Zeit eines emanzipatorischen Optimismus ihrem Ende zu?

Über diese und weitere Fragen diskutieren: Jürgen Kaube, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; Prof. Rainer Forst, Politischer Philosoph, Sprecher des Exzellenzclusters Normative Ordnungen; Jutta Ditfurth, Autorin, Soziologin, Frankfurter Stadtverordnete; Albrecht von Lucke, Rechts- und Politikwissenschaftler, Publizist, Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik. Die Moderation übernimmt Prof. Nicole Deitelhoff, Politikwissenschaftlerin, Mitglied des Exzellenzclusters und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK).

Die vierteilige Reihe ist eine Kooperation der Goethe-Universität und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Die weiteren Termine und Themen im Überblick:

8. Juni 2018
Entfesseltes Ich: 1968 und das Experiment mit neuen Lebensformen
Podium: Matthias Horx (Trend- und Zukunftsforscher), Prof. Till van Rahden (Historiker, Canada Research Chair in German and European Studies, Université de Montréal), Prof. i.R. Sibylla Flügge (Juristin und Frauenrechtlerin, Frankfurt University of Applied Sciences), Gisela Getty (Fotografin, Regisseurin, Schriftstellerin, ehemaliges Mitglied der Kommune 1)
Moderation: Thomas Thiel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

22. November 2018
Erinnern, Bekennen, Schuld, Aufarbeitung: 1968 und der Holocaust
Podium: Prof. Marianne Leuzinger-Bohleber (Psychoanalytikerin, ehemalige Leiterin des Sigmund-Freud-Instituts), Prof. em. Michael Stolleis (Rechtshistoriker, Goethe-Universität), Dr. Tobias Freimüller (Historiker, Stellv. Direktor des Fritz Bauer Instituts)
Moderation: Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

6. Dezember 2018
Hauptsache eine Theorie? 1968 und die Exklusivität des Diskurses
Podium u.a.: Jürgen Kaube (Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Prof. Klaus Günther (Jurist und Rechtsphilosoph, Sprecher des Exzellenzclusters Normative Ordnungen), Prof. Philipp Felsch (Kulturwissenschaftler, HU Berlin, Autor von „Der lange Sommer der Theorie“), Dr. Rolf Wiggershaus (Philosoph und Publizist, Autor von „Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung“)
Moderation: Dr. Olaf Kaltenborn, Goethe-Universität 

Beginn jeweils um 19.30 Uhr, Eintritt frei.

Ort der Veranstaltungen am 25. Mai und am 8. Juni ist die Goethe-Universität (Campus Westend, PA-Gebäude). Die Podiumsdiskussionen am 22. November und 6. Dezember finden in der Zentralbibliothek der Stadtbücherei statt (Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main).

Weitere Informationen: www.buerger.uni-frankfurt.de | www.uni-frankfurt.de/kalender

 

Mai 17 2018
18:42

Einwanderung hat Tradition und wird durch den globalen Wandel und den Waren-/Reiseverkehr beschleunigt

Tigermücken sind noch auf dem Vormarsch

FRANKFURT. Durch globalen Waren- und Reiseverkehr haben sich Stechmücken, die gefährliche Infektionskrankheiten übertragen können, nahezu weltweit verbreitet. Der Klimawandel begünstigt zusätzlich die Verbreitung Wärme liebender Arten. Wissenschaftler der Goethe-Universität und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung haben nun die ökologischen Nischen der Tiger- und der Gelbfiebermücke auf verschiedenen Kontinenten verglichen. Das Ergebnis: „Aufgrund ihrer längeren Einwanderungsgeschichte von 300 bis 400 Jahren füllt die Gelbfiebermücke ihre Nische in nicht-heimischen Gebieten fast vollständig aus, während die Tigermücke mit einer noch kurzen Einwanderungsgeschichte von 30 bis 40 Jahren noch nicht überall dort angekommen ist, wo sie geeignete Umweltbedingungen hätte“ sagt Prof. Dr. Sven Klimpel.

„In den nächsten ein bis fünf Dekaden werden durch Vektoren übertragene Infektionskrankheiten zunehmen“, davon geht das Team um Prof. Dr. Sven Klimpel an der Goethe-Universität und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung aus. Vektoren übertragen Infektionskrankheiten auslösende Erreger von einem Wirt auf einen anderen Organismus ohne dabei selbst zu erkranken. Viele bekannte Vektorarten sind in tropischen und subtropischen Gebieten heimisch. Wenn sie im neuen Verbreitungsgebiet Erreger vorfinden, weitet sich das Risikogebiet für die Krankheiten, die sie übertragen, aus.

Zwei prominente Beispiele für Vektoren sind die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) und die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). Die Gelbfiebermücke gilt als Hauptvektor von Gelbfieber-Virus, Dengue-Virus, Zika-Virus und einige andere Viruserkrankungen. Die Tigermücke kann ebenfalls das Zika-Virus und das Dengue-Virus übertragen, aber auch weitere Krankheitserreger wie das West-Nil-Virus oder das Chikungunya-Virus. Diese beiden medizinisch relevanten Vektoren stehen im Fokus der aktuellen Studie in „Scientific Reports“.

Die ursprünglich in Afrika heimische Gelbfiebermücke begann sich schon vor etwa 300 bis 400 Jahren weltweit auszubreiten – vermutlich durch die Ausweitung von Zuckerrohrplantagen und den Sklavenhandel. Die Tigermücke, die heute zu den 100 schlimmsten invasiven Arten gezählt wird, kommt ursprünglich aus Süd- und Südostasien. In den letzten Jahrzehnten ist sie vor allem durch Warentransporte und Reisetätigkeiten verschleppt worden. Dabei spielten der Handel mit Autoreifen und der sogenannte Glücksbambus (Dracaena spp.) eine wichtige Rolle. Auf dem Seeweg wurden dabei u.a. Eier, Larven und Puppen der Tigermücke in teilweise mit Wasser gefüllten gebrauchten Autoreifen oder den Wasserbehältern des Glücksbambus über weite Strecken transportiert.

In ihrer Studie haben die Wissenschaftler die ökologischen Nischen beider Arten untersucht, also die Gesamtheit der Umweltbedingungen, unter denen eine Art vorkommen kann. Denn in den neuen Verbreitungsgebieten können Stechmücken anderen Umweltbedingungen ausgesetzt sein als im ursprünglichen Verbreitungsgebiet. Invasiven Stechmückenarten wird oft nachgesagt, dass sie sich besonders gut und schnell an neue Klimabedingungen anpassen können. Dafür fanden die Wissenschaftler jedoch keine Hinweise. Beide Arten besitzen eine breite Nische. Sie können im ursprünglichen Verbreitungsgebiet unter einer Vielzahl verschiedener Umweltbedingungen vorkommen. Da in den neuen Verbreitungsgebieten ähnliche klimatische Verhältnisse herrschen, lässt sich die weltweite Ausbreitung deshalb nicht durch Anpassung erklären, wobei lokale Anpassungen und genetische Merkmalsveränderungen nicht ausgeschlossen sind.

Einen Unterschied zwischen beiden Arten haben die Wissenschaftler dennoch feststellen können, nämlich, dass Zeit eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung oder Invasion von Arten spielt. Mit ihrer längeren Einwanderungsgeschichte füllt die Gelbfiebermücke ihre Nische in den neuen, nicht-heimischen Verbreitungsgebieten bereits annähernd aus, das heißt, sie kommt unter vielen Umweltbedingungen vor, die auch in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet vorliegen.

Bei der Asiatischen Tigermücke sieht das hingegen anders aus. Sie kommt in den neuen Verbreitungsgebieten (noch) nicht überall dort vor, wo für sie geeignete Bedingungen herrschen. Daraus leiten die Forscher für die Zukunft ein weiteres Ausbreitungspotential für diese Art ab. “Mittlerweile ist die Asiatische Tigermücke in Südeuropa fast flächendeckend verbreitet und wird sich aufgrund der breiten Nische auch in Nordeuropa unaufhaltsam ausbreiten und etablieren. Und weitere exotische Mückenarten wie Aedes japoniucs (Asiatische Buschmücke), Aedes koreicus oder Aedes atropalpus werden folgen, respektive sind bereits in zentral Europa angekommen“, resümiert Klimpel.

Bilder zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/72048458

Bildtexte:
Abb. 1: Weltweite Verbreitung der beiden invasiven Stechmückenarten a) Tigermücke (Aedes albopictus) und b) Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) und betrachtete Gebiete.
Abb. 2: Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) gefangen in Rovinj (Kroatien).
Abb. 3: Habitus eines Weibchens der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus).

Copyright: Fotos von Dorian D. Dörge (Goethe-Universität)

Publikation: Sarah Cunze, Judith Kochmann, Lisa K. Koch, Sven Klimpel: Niche conservatism of Aedes albopictus and Aedes aegypti - two mosquito species with different invasion histories, in Scientific Reports, doi:10.1038/s41598-018-26092-2

Informationen: Prof. Dr. Sven Klimpel, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität, Fachbereich Biowissenschaften, Campus Riedberg Frankfurt am Main, Tel. (069) 798-42237, Klimpel@bio.uni-frankfurt.de

 

Mai 17 2018
10:23

Internationale Tagung über die brasilianische Gegenkultur nach 1968 vom 23. bis 25. Mai im Museum Angewandte Kunst Frankfurt

Das andere 68 in Brasilien

FRANKFURT. Wenn im Mai 2018 der 50. Jahrestag des Studentenaufstandes begangen wird, richtet sich die Aufmerksamkeit auf die europäische Metropole Paris. Die Tagung „Das andere 68: Anthropophage Revolutionen in der brasilianischen Gegenkultur nach 1968“ stellt dieser Sicht eine andere Perspektive entgegen und eine Revolution an der vermeintlichen Peripherie ins Zentrum: die Zäsur 1968 in Brasilien. Sie bildet den Ausgangspunkt einer Richtungsänderung der globalen Kulturproduktion und einer neuen Art des Umgangs mit der kulturellen Globalisierung.

Vom 23. bis 25. Mai 2018 diskutieren im Frankfurter Museum Angewandte Kunst namhafte internationale Spezialistinnen und Spezialisten über den Zusammenhang der ästhetischen und politischen Umbrüche in Brasilien nach 1968. Die Tagung ist Teil des wissenschaftlich-künstlerischen Projekts „Tropical Underground“, das im vergangenen Semester begonnen hat. Sie wird veranstaltet vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft gemeinsam mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt.

1968 ist in Brasilien das Jahr, in dem die 1964 an die Macht gekommene Militärregierung ihr Unterdrückungsregime entscheidend verschärft, die Folter institutionalisiert und damit eine Studentenrevolte auslöst, deren Folgen und Verzweigungen die Politik des Landes bis heute mit bestimmen. 1968 ist in Brasilien zugleich das Jahr der „Tropicália“-Bewegung, einer künstlerischen Erneuerungsbewegung, die Musik, Theater und Dichtung erfasst.

Inspiriert von der gleichnamigen Installation des neo-konkretistischen Künstlers Hélio Oiticica, der mittlerweile zu den kanonischen Figuren der Gegenwartskunst gehört, verbindet die „Tropicália“-Bewegung Elemente der Populärkultur mit Avantgarde-Techniken. Ihre Protagonisten, wie die Musiker Caetano Veloso, Gilberto Gil, Tom Zé, Gal Gosta und Maria Betânia nutzen das Fernsehen, um ein Massenpublikum zu erreichen und werden zunächst in Brasilien und danach auch in Europa und den USA zu Stars.

Im Bereich des Kinos formiert sich 1968 das Cinema Marginal um Regisseure wie Rogerio Sganzerla, Carlos Reichenbach und Neville D‘Almeida als eine Gegenbewegung zum bereits etablierten Cinema Novo, der modernistischen neuen Welle Brasiliens. Das Cinema Marginal verbindet, ganz ähnlich wie die Tropicália-Bewegung und zum Teil in Auseinandersetzung mit dieser, Elemente der Populärkultur mit der Formensprache der Avantgarde.

In den Humanwissenschaften schließlich wird 1968 zum Ferment einer neuen Richtung in der Anthropologie und Ethnologie, als deren Protagonist der Ethnologe Eduardo Viveiros de Castro gelten kann, der mit seiner Theorie des Perspektivismus von Claude Lévi-Strauss zu seinem „legitimen Nachfolger“ ausgerufen wird. Von Viveiros de Castro führt über dessen langjährige Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Ivan Cardoso, dem Künstler Hélio Oiticica und dem Dichter Waly Salomão wiederum eine Linie zurück zu den künstlerischen Erneuerungsbewegungen der 1970er Jahre.

In ihren parallelen und teilweise miteinander verknüpften und verschlungenen Verläufen stoßen diese Bewegungen eine Dynamik an, die Suely Rolnik und Felix Guattari nach der Rückkehr Brasiliens zur Demokratie als „molecular revolution“ bezeichnen, als kleinteiligen, aber nicht minder folgenreichen Prozess der Infragestellung tradierter gesellschaftlicher Hierarchien. Ein verbindendes Element der kulturellen Bewegungen in Reaktion auf die Umbrüche von 1968 ist dabei ein Rückgriff auf die brasilianische Avantgarde der 1920er Jahre und vor allem auf den Dichter Oswald de Andrade und sein Konzept der Anthropophagie, das er in seinem „Anthropophagen Manifest“ von 1928 entwickelt.

Mit Beiträgen von Victoria Langland (Ann Arbor), Peter W. Schulze (Köln), Oliver Precht (Berlin), Moacir dos Anjos (Recife), Lena Bader (Paris), Max Jorge Hinderer Cruz (Rio de Janeiro), Christopher Dunn (New Orleans), Detlef Diederichsen (Berlin), Daniel Fairfax (Frankfurt), Robert Stam (New York).

Programmwww.tropical-underground.de/tagung-das-andere-68-anthropophage-revolutionen-in-der-brasilianischen-gegenkultur-nach-1968

Informationen: Prof. Vinzenz Hediger, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Tel. 069/798-32079, hediger@tfm.uni-frankfurt.de

 

Mai 16 2018
13:21

Vortrag von Julia Maria Krings von der Universität Bonn im Museum Giersch der Goethe-Universität

Positionen deutscher Künstlerinnen der 1960er-Jahre

FRANKFURT. Die aktuelle Ausstellung „Freiraum der Kunst – Die Studiogalerie der Goethe-Universität Frankfurt 1964–1968“ (noch bis 8. Juli 2018) im Museum Giersch der Goethe-Universität bietet auch Gelegenheit, über Positionen deutscher Künstlerinnen der 1960er-Jahre zu reflektieren. Ausgehend von Werken der Ausstellung und abseits eines rein feministischen Ansatzes stellt Julia Maria Krings, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn, in ihrem Vortrag

am Dienstag, 22. Mai 2018, um 19 Uhr, im Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt,

Fragen nach politischen, sozialen und historischen Voraussetzungen für das Entstehen dieser Kunst. Welche Rolle spielten gesellschaftliche Umbrüche? Wie wirkten sich rezeptionsbedingte Bedeutungsverlagerungen im internationalen Kontext aus? Krings entwickelt entlang dieser und weiterer Fragen einen Überblick und stellt verschiedene Werke von Künstlerinnen vor.

Julia Maria Krings M. A., seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin (Kustodin) und Dozentin für moderne und zeitgenössische Kunst am Kunsthistorischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Studium der Kunstgeschichte, Romanischen Philologie (Spanisch), Christlichen Archäologie und Anglistik an den Universitäten in Mainz, Wien und Bonn – Studienschwerpunkte: Provenienzforschung bzw. Kunsthistoriographie (Schwerpunkt Nationalsozialismus) / Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Dissertationsprojekt zum Thema »Outside[r] Art? Zur Diskursfähigkeit von Kunst«. Selbstständige kuratorische Arbeit, Vorträge und Publikationen mit der 2006 gegründeten Agentur „Kunstagenten“ gemeinsam mit Petra Oepen, 2016 Gründung einer Werkstatt für studentische Kultur-Projekte (K186-Kulturgewerke Bonn) gemeinsam mit Michael Stockhausen.

Ohne Anmeldung. Eintritt 4,- € an der Abendkasse

Weitere Informationen zu Öffnungszeiten, Führungen, Vorträgen, Kinderprogramm und Sonderveranstaltungen unter http://www.museum-giersch.de/#/Presse. Förderer der Ausstellung: Stiftung Giersch, Familien-Schultz-Frentzel-Stiftung.

Informationen: Dipl. Kffr. Christine Karmann, Presse und Marketing Museum Giersch der Goethe-Universität, Tel: 069/138210121, E-Mail: presse@museum-giersch.de

Adresse: Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt am Main

 

Mai 16 2018
13:17

Philosophen des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ organisieren interdisziplinäre Konferenz zu Chancen und Risiken neuer Technologien

Mehr Klimaschutz durch „negative Emissionen“?

FRANKFURT. Mittlerweile wächst die Skepsis, ob sich die globale Erderwärmung noch auf bis zu maximal zwei Grad begrenzen lässt. Auf dieses Ziel hatten sich die Staaten 2015 beim Klimagipfel in Paris geeinigt. Das Zwei-Grad-Ziel galt als Obergrenze, um zumindest den drastischsten Folgen des Klimawandels vorzubeugen. Da die dafür notwendige Reduzierung von CO2-Emissionen kaum mehr realistisch erscheint, werden jetzt zunehmend andere Wege diskutiert. Beim Konzept der „negativen Emissionen“ wird der Atmosphäre CO2 entzogen. Wie dieser Ansatz zu beurteilen ist, diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen auf der internationalen Konferenz

„The Morality and Policy of Negative Emissions for Climate Change Mitigation“ am Donnerstag, 17. Mai, und Freitag, 18. Mai 2018, im Hörsaal im Arthur-von-Weinberg-Haus (Robert-Mayer-Straße 2) der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Frankfurt am Main.

Organisiert wird die zweitägige Veranstaltung von der Professur für Internationale Politische Theorie am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität unter Leitung des Philosophieprofessors Darrel Moellendorf. Kooperationspartner sind das Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum sowie das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, jeweils Frankfurt am Main. Die Konferenz findet in englischer Sprache statt. Auch die interessierte Öffentlichkeit ist nach vorheriger Anmeldung herzlich willkommen.

Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass sich die Pariser Klimaziele nur noch mit Techniken zur aktiven Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre erreichen lassen. Diese Ansätze gelten allerdings als noch nicht ausgereift, darüber hinaus sind die Kostenfrage und die Auswirkungen auf die Ökosysteme ungeklärt. Doch was wären die Alternativen? Eine sehr starke Senkung des CO2-Ausstoßes könnte zu einer globalen Rezession führen und Projekte der Armutsbekämpfung gefährden. Andere Technologien, etwa die Solarenergie, scheinen noch nicht leistungsfähig genug zu sein. Also bliebe nur noch der Versuch, mit einer Erwärmung über zwei Grad hinaus zurechtzukommen, beispielsweise durch gezielte Anpassungsstrategien.

Auf der Konferenz soll der Frage nachgegangen werden, ob die Klimapolitik ihr Hauptaugenmerk künftig auf Technologien für negative Emissionen legen soll, oder ob eine der Alternativen ein besserer Weg wäre: Nach welchen Kriterien könnten diese Abwägungen beurteilt werden, und welche moralischen Erwägungen spielen bei der Entscheidungsfindung eine Rolle?

Die Konferenz beginnt am Donnerstag, 17. Mai, um 11 Uhr mit einer Begrüßung durch den Paläontologen Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und Professor an der Goethe-Universität, und Darrel Moellendorf, Mitglied des Exzellenzclusters und Professor für Internationale Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität. Zu den Mitwirkenden von Seiten des Clusters gehört auch Daniel Callies, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur von Darrel Moellendorf. Fragen globaler Gerechtigkeit angesichts des fortschreitenden Klimawandels zählen zu den Schwerpunkten der Professur. Die Forschungen gehen von der Prämisse aus, dass die Eindämmung sowie die Anpassung an Auswirkungen des Klimawandels auf der einen und die Armutsbekämpfung auf der anderen Seite nicht als separate politische Ziele betrachtet werden können.

Programmwww.normativeorders.net/de/the-morality-and-policy-of-negative-emissions-for-climate-change-mitigation

Anmeldung: ellen.niess@normativeorders.net

Informationen: 
Ellen Nieß, Sekretariat Prof. Moellendorf, Tel.: 069/798-31521, ellen.niess@normativeorders.net
Bernd Frye, Pressereferent des Exzellenzclusters, Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de

 

Mai 15 2018
12:35

Chemiker Stefan Knapp ist neues Mitglied der europäischen Wissenschaftsorganisation für Molekularbiologie EMBO

Eine Brücke zwischen Epigenetik und Krebstherapie

FRANKFURT. Nicht jeder Mensch, der ein „Krebsgen“ hat, erkrankt im Laufe seines Lebens zwangsläufig an Krebs. Inzwischen weiß man dank des neuen Forschungsgebiets der Epigenetik, dass diese Gene nur unter bestimmten Umständen abgelesen werden. Prof. Stefan Knapp von der Goethe-Universität erforscht nicht nur die zugrundeliegenden Mechanismen, sondern hat auch kleine Moleküle entwickelt, die hemmend in die Entgleisung der Zellvermehrung eingreifen. Jetzt ist der Forscher als eines von 62 neuen Mitgliedern in die europäische Wissenschaftsorganisation für Molekularbiologie, EMBO, gewählt worden. Er gehört damit zum Kreis der besten 1800 Forscher in Europa und weltweit.

„Ich freue mich darauf, mit dieser Gruppe herausragender Wissenschaftler in der EMBO-Gesellschaft zusammenzuarbeiten, um die Forschung voranzutreiben, neue Ideen auszutauschen und die Wissenschaft in der Gesellschaft zu fördern“, so Stefan Knapp, der am Institut für Pharmazeutische Chemie und dem Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften der Goethe-Universität forscht.

Stefan Knapp hat entscheidend dazu beigetragen, die Struktur und Regulation von Proteinen aufzuklären, die eine Schlüsselrolle bei der Signalübertragung in der Zelle spielen. Er hat die Struktur vieler therapierelevanter menschlicher Proteine aufgeklärt, damit spezifische Regulationsmechanismen identifiziert und Erkennungsmechanismen für die Entwicklung von hochspezifischen Inhibitoren entschlüsselt. Aufgrund dieser Erkenntnisse entwickelte er eine große Anzahl organischer Inhibitor-Moleküle, insbesondere solche, die hochspezifisch in epigenetische Prozesse eingreifen und dann genutzt werden können, um diese komplizierten zellulären Prozesse zu verstehen.

Der erste von ihm und seinen Kooperationspartnern entwickelte Inhibitor-Wirkstoff bestätigte, dass diese epigenetischen Modulatoren sich als neue Zielstrukturen für die Krebstherapie eignen. Auf dieser Basis sind jetzt eine ganze Reihe neuer und äußerst selektiver Inhibitoren entstanden, die neue Einsichten in die Chromatin-Biologie erlaubten und Aufschluss darüber geben, unter welchen Umständen krebserzeugende Gene gelesen werden. Damit wurde der Weg für mehr als 25 Studien in diesem neuen Feld der Wirkstoffentwicklung geebnet.

Stefan Knapp hat an der Universität Marburg und an der University of Illinois (USA) Chemie studiert. 1996 promovierte er am Karolinska Institute in Stockholm. Anschließend wechselte er in die Industrie zur Pharmacia Corporation in Italien, wo er fünf Jahre tätig war. 2004 baute er im Structural Genomics Consortium an der Oxford University eine eigene Forschergruppe auf. Von 2008 bis 2015 war er Professor für Strukturbiologie am Nuffield Department of Clinical Medicine an der Oxford University (UK) und von 2012 bis 2015 Direktor für Chemische Biologie am Target Discovery Institute (TDI). 2015 nahm er an der Goethe-Universität einen Ruf als Professor für Pharmazeutische Chemie an und wurde Forschungsgruppenleiter am Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften.

EMBO ist eine Organisation von mehr als 1800 führenden Wissenschaftlern, die sich für Exzellenz in den Lebenswissenschaften einsetzt. Sie unterstützt talentierte Wissenschaftler in allen Stadien ihrer Karriere, fördert den Austausch wissenschaftlicher Information und trägt dazu bei, in Europa ein Forschungsumfeld zu schaffen, in dem Wissenschaftler optimale Leistungen erbringen können.

Ein Bild zum Download finden Sie unter: http://www.uni-frankfurt.de/71998032

Information: Prof. Stefan Knapp, Institut für Pharmazeutische Chemie und Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften, Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie, Tel.: (069) 798-29871, Knapp@pharmchem.uni-frankfurt.de .

 

Mai 14 2018
11:59

Öffentliche Vortragsveranstaltung von Alternsforschern und GRADE Center Aging

Junge Forscher über das Alter(n)

FRANKFURT. Deutschland ist eine alternde Gesellschaft. Aber nicht nur die Zahl älterer Menschen und ihre Lebenserwartung wachsen, sondern erfreulicherweise auch die Zahl derer, die rund um dieses Phänomen forschen. Dies gilt auch für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Goethe-Universität, die am Beginn ihrer Karriere stehen. Über ihre Projekte und Ideen gibt eine öffentliche Vortragsveranstaltung unter dem Titel „Nachwuchs in der Alternsforschung“ Aufschluss, die

am Montag, 4. Juni um 18:30 Uhr in der Evangelischen Akademie Frankfurt Römerberg 9

stattfindet. Dazu laden das Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA) und das neu gegründete GRADE Center Aging gemeinsam ein.

Wer zum Thema hohes Lebensalter forscht, muss sich mit den ständigen gesellschaftlichen Veränderungen befassen, denn nachrückende Generationen altern anders als ihre Eltern und sind vor neue Herausforderungen gestellt. Neue Fragen ergeben sich zum Beispiel im Bereich von Technik, Wohnen und Leben mit Demenz. An der Goethe-Universität wurde die Erforschung der Lebensphase Alter(n) längst als eine interdisziplinäre Aufgabe erkannt. Frauen und Männer am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere, sogenannte („Early Career Researcher“)  aus dem Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA) und dem GRADE Center Aging der Goethe-Universität bringen ihr Wissen über das Altern nicht nur in die Wissenschaftsgemeinde, sondern auch in die Gesellschaft ein. Sie erforschen vielfältige Alterungsprozesse, auch jenseits von Krankheit, und stellen neue Fragen.

Am 4. Juni präsentieren die Nachwuchswissenschaftler Arbeiten, die sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung, mit neuen Formen von Teilhabe bei Demenz und mit der Vielfalt des Lebens in institutionellen Wohnformen befassen. Sie fragen zum Beispiel danach, welche Bildungspotenziale durch neue Technologien angeregt werden. Auch der Austausch mit sozialen und emotionalen Robotern ist Gegenstand von Forschung – ebenso werden veränderte Geschlechtsrollenverständnisse, kulturelle Teilhabe bei kognitiven Erkrankungen und die Erhaltung von Einwilligungsfähigkeit in medizinische Maßnahmen bei Menschen mit Demenz unter die wissenschaftliche Lupe genommen.

Wie wird Altern in der Zukunft aussehen? So lautet die Leitfrage der Veranstaltung. In den Beiträgen „der Jungen“ über „die Alten“ sollen keine „trockenen Ergebnisse“ berichtet werden; vielmehr geht es um offene Fragen und Forschungsthesen – und eine lebhafte Diskussion. Prominenter Teilnehmer ist der frühere SPD-Chef, Minister und Vizekanzler Franz Müntefering, der derzeit Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) ist.

Anmeldung und Information: Friedrich Wolf (M. A.), Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA), Campus Westend, PEG-Gebäude, Raum 4. G166, Telefon +49 (0)69  798 36393,  E-Mail: Fr.Wolf@em.uni-frankfurt.de

 

Mai 14 2018
11:57

Der Schriftsteller spricht in drei Vorlesungen über sein literarisches Schaffen

Christian Kracht übernimmt die Frankfurter Poetikdozentur

FRANKFURT. Es ist die erste Poetikdozentur, die der Schweizer Schriftsteller übernimmt: Mit großer Spannung werden daher Christian Krachts Vorlesungen an der Goethe-Universität erwartet. Er wird vom 15.-22. Mai in drei Vorträgen, die mit dem Titel „Emigration“ überschrieben sind, über die Entstehungsgrundlagen, die Einflüsse und die Fluchtpunkte seiner literarischen Arbeit sprechen. Die Veranstaltungen der Frankfurter Poetikvorlesungen sind sowohl für ein akademisches Publikum als auch für eine literarisch interessierte Öffentlichkeit frei zugänglich.

1995 erschien „Faserland“, Christian Krachts intensiv rezipierter Debütroman, der in Deutschland eine große Debatte über die sogenannte Popliteratur auslöste. Ihm folgte sechs Jahre später der Roman „1979“, der große internationale Aufmerksamkeit fand. Das Triptychon – wie Kracht in einem Interview seine ersten drei Romane selbst bezeichnet hat – fand mit „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“ (2008) seinen Abschluss. Mit „Imperium“ (2012) konnte Kracht an seine bisherigen Erfolge anknüpfen und wurde dafür mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet. Sein letzter Roman „Die Toten“ erschien 2016, und Kracht erhielt im selben Jahr den Schweizer Buchpreis. Ebenfalls 2016 wurde ihm für sein bisheriges Werk der Hermann-Hesse-Literaturpreis verliehen.

Neben den genannten Romanen und weiteren Veröffentlichungen (u.a. „Tristesse Royale. Ein popkulturelles Quintett“, 1999) sind von Christian Kracht auch Hörbücher (u.a. „Liverecordings“, 1999) und Reiseberichte (u.a. „Der gelbe Bleistift“, 2000) erschienen. Des Weiteren hat Christian Kracht auch das Drehbuch zu „Finsterworld geschrieben, das unter der Regie von Frauke Finsterwalder verfilmt wurde. Der Film hat u.a. den Preis der deutschen Filmkritik für das „Beste Drehbuch 2013“ erhalten.

Frankfurter Poetikvorlesungen – Christian Kracht: „Emigration“ Sommersemester 2018
Dienstag, 15.05.; Samstag, 19.05., und Dienstag, 22.05.2018, Beginn jeweils 18 Uhr c.t. Hörsaalzentrum HZ1 & HZ2, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt. Öffentliche Veranstaltung, Eintritt frei

Abschlusslesung: 23. 05. 2018, Literaturhaus Frankfurt, Eintritt 12€/8€

Mehr Informationen zur Stiftungsgastdozentur Poetik unter http://www.poetikvorlesung.uni-frankfurt.de

Medienvertreter werden gebeten, sich zu den drei Poetikvorlesungen bei der Abteilung Presse & Kommunikation der Goethe-Universität bis Montag, 14. Mai 2018, anzumelden: presse@uni-frankfurt.de

 

Mai 9 2018
14:02

50 Jahre 68: Goethe-Universität und Frankfurter Rundschau laden zu gemeinsamen Diskussionsabend ein

Drei Generationen diskutieren über das Erbe von 1968

FRANKFURT. Frankfurter Rundschau und Goethe-Universität organisieren unter den Titel „Was bleibt von 68?“ einen gemeinsamen Diskussionsabend, bei dem Angehörige von drei verschiedene Generationen miteinander ins Gespräch kommen. Die Kooperationsveranstaltung findet im Rahmen des Programms 50 Jahre 1968 der Goethe-Universität statt und nimmt auch Bezug auf die besondere Geschichte der Frankfurter Rundschau. Die Zeitung war 1968 für die meisten der Studierenden tägliche Pflichtlektüre. Aufgrund der eigenen 68er-Tradition der FR steht das Jubiläum auch im Fokus der aktuellen Berichterstattung: „Wir haben bereits im Herbst vorigen Jahres mit unserem Schwerpunkt ,50 Jahre 1968‘ begonnen und große Resonanz darauf erfahren“, sagt FR-Chefredakteurin Bascha Mika.

Wie hat sich der Blick auf das Jahr der Revolte im Abstand von 50 Jahren verändert? Wie steht es heute um das Erbe dieser Zeit? Wie verändern die Wandlungen der persönlichen Biografien, der Marsch durch die Institutionen, den Blick auf die damaligen Ereignisse und deren Bedeutung? Und welche Wahrnehmungen zu den Vorgängen und den davon ausgelösten heutigen Entwicklungen haben Vertreter verschiedener Altersgruppen? Nach der Begrüßung von Universitäts-Vizepräsident Prof. Dr. Roger Erb werden FR-Chefredakteurin Bascha Mika und Claus-Jürgen Göpfert die Moderation des Abends übernehmen.

Mit Ihnen auf dem Podium diskutieren

am Dienstag, den 15. Mai ab 19:30 Uhr im Hörsaal 5 im Hörsaalzentrum auf dem Campus Westend der Goethe-Universität

ehemalige und noch aktive Studierende der Goethe-Universität, die sich noch heute dem Erbe von 1968 auf unterschiedliche Weise verpflichtet fühlen:

  • Cornelia-Kathrin von Plottnitz, 68er-Studentin (Germanistik und Anglistik) und langjährige ehrenamtliche Stadträtin
  • Mike Josef, Asta-Vorstand im Protestjahr 2006 (gegen die Einführung von Studiengebühren), mittlerweile Frankfurter Planungsdezernent
  • Valentin Fuchs, amtierender Asta-Sprecher.

Bürgerinnen und Bürger sowie Medienvertreter sind zu der Veranstaltung herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

 

Mai 9 2018
14:01

Neue Bewertung zeigt Stärken bei der Unterstützung am Studienanfang und Abschlüsse in angemessener Zeit

Goethe-Universität mit zehn Fächern beim CHE-Ranking

FRANKFURT. Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat sein aktuelles Hochschulranking veröffentlicht. Die Goethe-Universität hat sich in diesem Jahr in den Fächern Biologie, Chemie/Biochemie, Geografie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Pharmazie, Physik, Politikwissenschaften, Sport/Sportwissenschaften aktiv bei der Datenerhebung beteiligt, Medizin und Zahnmedizin wurden ebenfalls erhoben.

Erfreulich aus Sicht der Goethe-Universität: Fast alle Fächer konnten auf den wichtigen Feldern „Unterstützung am Studienanfang“ und „Abschlüsse in angemessener Zeit“ in der Spitzengruppe oder im Mittelfeld landen. Besonders erfolgreich im CHE-Ranking war das Fach Chemie/Biochemie, das gleich auf sechs von neun Feldern in der Spitzengruppe landete: Studierende schätzen im Fach bspw. die allgemeine Studiensituation, die Studienorganisation, die Vermittlung der Fachkompetenz und die Abschlüsse in angemessener Zeit. Die Fächer Pharmazie und Politikwissenschaft konnten jeweils auf zwei wichtigen Feldern in der Spitzengruppe landen: Für Pharmazie trifft dies bei „Abschlüsse in angemessener Zeit“ und „Labore“ zu, für Politikwissenschaft bei „Internationale Ausrichtung“ und „Lehrangebot“.

Weitere Bewertungen in den Fächern, die in diesem Jahr erhoben wurden, können ebenfalls positiv betont werden. In der Biologie wurden im Vergleich zu anderen Universitäten von Studierenden insbesondere die Laborpraktika positiv bewertet, in der Geografie der Kontakt zur Berufspraxis und im Lehramt Sport die Schulpraxis. In der Physik schätzen Studierende insbesondere die gute Studienorganisation.

Seit über 20 Jahren bietet das CHE Studieninteressierten Informationen über 30 Fächer. Neben Fakten zu Studium, Lehre und Forschung umfasst das CHE-Ranking Urteile von Studierenden über die Studienbedingungen an ihrer Hochschule. Über 300 Universitäten und Fachhochschulen werden untersucht und über 150.000 Studierende befragt.

Weitere Informationen zum CHE Hochschulranking: http://www.zeit.de/che-ranking

 

Mai 9 2018
11:45

Empirische Studie zur historischen Entwicklung ermöglicht Prognosen

Wie lange noch führen die USA bei den Nobelpreisen?

FRANKFURT. Seit der ersten Vergabe im Jahr 1901 sind die meisten Nobelpreise in den Naturwissenschaften an die USA, an das Vereinigte Königreich, Deutschland und an Frankreich gegangen. Eine empirische Studie von Prof. Claudius Gros vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität hat nun gezeigt, dass die Nobelpreisproduktivität dieser Länder im Wesentlichen durch zwei Faktoren bestimmt wird: einer langfristigen Erfolgsrate sowie Perioden, in denen das jeweilige Land besonders viele Nobelpreise gewinnen konnte.

Für die Studie wurden die Nobelpreise für Physik, Chemie und Medizin anteilmäßig zugeordnet, da sich bis zu drei Wissenschaftler den jeweiligen Preis teilen können. Ermittelt wurde die Erfolgsrate bezogen auf die Zahl der Einwohner. Für Frankreich und Deutschland lagen diese Perioden erhöhter wissenschaftlicher Kreativität um 1900, für die USA dagegen in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.

„Die Ära der USA neigt sich allerdings ihrem Ende zu. Seit ihrem Maximum in den 1970er Jahren ist die US-Produktivität bei den Nobelpreisen bereits um einen Faktor 2.4 zurückgegangen“, erklärt Claudius Gros. Nach seinen Berechnungen ist ein weiterer Rückgang absehbar: „Unser Modell sagt voraus, dass die Produktivität der USA ab 2025 niedriger sein wird als diejenige Deutschlands und ab 2028 niedriger als diejenige Frankreichs.“

Großbritannien nimmt mit einer fast kontinuierlich sehr hohen Erfolgsrate pro Einwohner eine Ausnahmestellung bei den Nobelpreisen ein. Allerdings bleibt unklar, ob Großbritannien diesen Erfolg, insbesondere in Hinblick auf die zunehmende Industrialisierung der Forschung, auch weiterhin wird aufrecht erhalten können.

„Nationale Forschungsförderung kann eindeutig auch unabhängig von der Nobelpreisproduktivität erfolgreich sein“, räumt Claudius Gros ein, „insbesondere, weil neue Forschungsbereiche wie die Computerwissenschaften – eine typische Domäne der USA – nicht berücksichtigt werden.“ Insofern bleibe offen, ob die rückläufige Nobelpreisproduktivität Anlass zur Sorge ist oder nur Ausdruck einer Neuorientierung auf heutzutage erfolgversprechendere Forschungsgebiete.

Eine Grafik zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/71881831

Grafik: Claudius Gros, Goethe-Universität

Publikationen:
Claudius Gros: An empirical study of the per capita yield of science Nobel prizes: Is the US era coming to an end?, in: Royal Society Open Science (2018) http://rsos.royalsocietypublishing.org/content/5/5/180167

Claudius Gros: Pushing the complexity barrier: diminishing returns in the sciences, in: Complex Systems 21, 183 (2012). https://arxiv.org/abs/1209.2725

Informationen: Prof. Claudius Gros, Institut für Theoretische Physik, Fachbereich Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47818, gros07@itp.uni-frankfurt.de.

 

Mai 9 2018
11:01

Am 14. Mai steht die RAF-Terroristin Gudrun Ensslin im Fokus der Frankfurter Bürger-Universität

Die Dämonen des deutschen Familienromans

FRANKFURT. Das sogenannte „Rote Jahrzehnt“ zwischen 1967 und 1977 umschreibt im Kern einen Generationenkonflikt, der sich grell und folgenreich in der Karriere von Gudrun Ensslin spiegelt. Der bedingungslose, leere Existenzialismus ihres Eintretens für die Ziele der RAF bedarf einer Erklärung, die im Klischee der hypermoralischen Pfarrerstochter nicht aufgeht. Der Vortrag „Gudrun Ensslin – Die Dämonen des deutschen Familienromans“ von Dr. Gerd Koenen

am Montag, 14. Mai 2018, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Frankfurt, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main

in der Reihe „Wir wir wurden, wer wir sind“ versucht ihre Geschichte, die ein Rätsel bleibt, zumal außer wenigen Dokumenten aus ihrem Privatleben sowie einigen Haftkassibern wenig über sie bekannt ist, zu skizzieren. Koenen ist Publizist und freiberuflicher Historiker.

„Wie wir wurden, wer wir sind“ wird seit 2008 von Prof. Tilman Allert, Soziologe an der Goethe-Universität, kuratiert. Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität im Sommersemester, die in diesem Jahr zehn Jahre alt wird, stellt an insgesamt sechs Abenden Lebensläufe berühmter Protagonisten der Kulturbewegung der 68er vor, die anlässlich des 50jährigen Jubiläums in diesem Jahr im Fokus steht.

Folgende Biografien erwarten Sie außerdem im Sommersemester:

28. Mai 2018
Prof. Ingrid Gilcher-Holtey
Rudi Dutschke
„Ohne Provokation werden wir gar nicht wahrgenommen“

11. Juni 2018
Dr. Ina Hartwig
Ingeborg Bachmann
Ich existiere nur, wenn ich schreibe

Beginn jeweils um 19.30 Uhr, Eintritt frei.

Alle Veranstaltungen finden im Foyer der Zentralbibliothek der Stadtbücherei (Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main) statt.

Die Frankfurter Bürger-Universität ist ein Veranstaltungsformat, in dem Bürgerinnen und Bürger im Sommersemester „deutschen Biografien“ begegnen können und das im Wintersemester wechselnde Themen mit städtischem, gesellschaftsrelevantem Bezug aufgreift. Oft verlässt die Goethe-Uni mit ihren Hauptreihen den Campus und zieht an wechselnde Orte in der Stadt, um dort mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Die Bürger-Universität wird jedes Semester von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm begleitet. Dieses beinhaltet neben der eigens konzipierten Vortragsreihe eine vielfältige Auswahl an öffentlichen Veranstaltungen der Goethe-Universität, ihrer Fachbereiche, (An)-Institute und Initiativen. Die Broschüre mit über 100 Veranstaltungen steht unter www.buerger.uni-frankfurt.de zur Verfügung.

Weitere Veranstaltungen der Goethe-Universität im Rahmen des Jubiläums „50 Jahre 68“ finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/68er-reihe

 

Mai 9 2018
10:59

Mit 196,7 Millionen Euro erreicht Hessens größte Universität 2017 neuen Höchststand

Goethe-Universität steigert Drittmittelaufkommen weiter

FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat auch 2017 ihre Drittmittelbilanz erheblich verbessert und das Gesamtergebnis auf einen neuen Höchstwert steigern können. Inklusive der Mittel aus der Hessischen Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE), vereinnahmte die Goethe-Universität aus Drittmitteln 196,7 Millionen Euro (Vorjahreswert: 184,1 Euro), eine Steigerung von 12,6 Millionen Euro gegenüber 2016.

Insgesamt konnte die Summe öffentlicher Drittmittel von 113 auf 126,1 Millionen Euro erhöht werden. Mit 76 Millionen Euro stammen 60 % dieser Mittel aus Verfahren der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 1,5 Mio. Euro. Bemerkenswert ist auch die deutliche Steigerung von Mitteln der Europäischen Union auf knapp 16 Millionen Euro (Vorjahr: 8,6 Millionen Euro). Auch die Summe privater Drittmittel (u. a. Mittel der VW-Stiftung, des Johanna Quandt-Jubiläumsfonds, der Alexander von Humboldt-Stiftung, Stiftungsprofessuren) entwickelte sich positiv. Sie steigerte sich auf 52,6 Million Euro (Vorjahr: 50,3 Millionen Euro). Aus dem LOEWE-Programm des Landes Hessen erhielt die Goethe-Universität 18 Millionen Euro.

Im 10-Jahresvergleich sind die Drittmittel der Goethe-Universität damit um knapp 85 Millionen Euro gestiegen. Der Gesamthaushalt blieb mit 629 Millionen Euro gegenüber den Vorjahren vergleichsweise stabil, der Landesmittelanteil daran betrug 388,7 Millionen Euro. Hinzukommen sonstige Zuwendungen des Landes aus dem Innovationsbudget sowie investive Zuschüsse in Höhe von 43,6 Mio. EUR.

Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff interpretiert das Ergebnis als neuerlichen Beleg für die hohe Leistungsfähigkeit der Goethe-Universität im nationalen und internationalen Wettbewerb um Forschungsmittel: „Der Anteil drittmittelfinanzierter Forschungsaktivitäten und Lehrprojekte ist in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität sind so erfolgreich wie noch nie darin, externe Fördermittel für ihre innovativen Forschungsvorhaben einzuwerben. Dabei unterstützen wir sie von zentraler Seite nach Kräften. Auch wenn wir uns natürlich über diese neuerliche Steigerung freuen, sollen befristet gewährte Drittmittel aber auf Dauer keine Kompensation für sinkende Grundfinanzierungsanteile sein“, so Wolff.

 

Mai 8 2018
15:34

Internationale Konferenz „Gegenwart und Zukunft des christlich-jüdischen Dialogs: Historische und theologische Perspektiven“

Im Gespräch weiterkommen

FRANKFURT. Welche Bedeutung hat der Dialog zwischen Christentum und Judentum für die Gesellschaft? Wie soll es damit weitergehen? Mit diesen wieder sehr aktuellen Fragen befasst sich am kommenden Wochenende eine internationale Konferenz an der Goethe-Universität. Veranstalter ist die Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie am Fachbereich Evangelische Theologie.

Vieles ist in der jüngeren Vergangenheit weltweit in Theologie, Kirche und Gesellschaft in Bewegung geraten durch den Dialog zwischen Judentum und Christentum. Dabei wurde kritisch über die Geschichte des christlichen Antisemitismus nachgedacht, vor allem aber darüber, wie sich Christen in der Begegnung mit dem Judentum erleben oder wie Juden das Christentum in Geschichte und Gegenwart wahrnehmen. Die Fragen religiöser Pluralität und Differenz werden derzeit immer dringlicher; da scheint es besonders wichtig, Bilanz zu ziehen: Was wurde bislang im Gespräch zwischen Christentum und Judentum erreicht? Was steht noch aus? Was verbindet, was trennt die beiden Religionen? Und was sind die wichtigsten Themen der Zukunft? 

Die Konferenz bringt namhafte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland und dem Ausland zusammen. Gemeinsam werden sie die unterschiedlichen Facetten des gegenwärtigen christlich-jüdischen Dialogs in Europa, den USA und Israel diskutieren und das Augenmerk auf Schwierigkeiten und Grenzen richten und auf vielversprechende Neuansätze beim gemeinsamen gesellschaftlichen Handeln. In Plenumsvorträgen und Diskussionsrunden werden die derzeit für die interreligiöse Begegnung zwischen Judentum und Christentum bedeutenden historischen, theologischen und politischen Fragen diskutiert.

Einen Rückblick auf die Entwicklung des Dialogs seit der Shoah halten Prof. Philip A. Cunningham (Philadelphia) und Rabbiner Dr. Eugene Korn (Jerusalem) in zwei Abendvorträgen. In Gegenwart von bedeutenden Repräsentanten aus Wissenschaft, Politik und Religionsgemeinschaften geht es um zentrale Themen des christlich-jüdischen Dialogs: Welche Folgen haben die jüngsten Ansätze jüdischer wie christlicher Forschung über Jesus und Paulus? Was bedeutete die enge Nachbarschaft von Judentum und Christentum in der Antike für den theologischen Dialog? Und wie verhalten sich jüdische und christliche Bibelwissenschaft zueinander – wo liegen Gemeinsamkeiten, wo Differenzen?

Eine Herausforderung ist die Frage nach dem theologischen Umgang mit religiöser Pluralität und Differenz in christlichem, jüdischem (und islamischem) Denken. Auf der Konferenz wird es darum gehen, welches Potenzial die monotheistischen Religionen für theologische, kulturelle und gesellschaftspolitische Debatten über religiöse Vielfalt und die Pluralismusfähigkeit religiöser Traditionen bieten. Zwischen exklusiven Geltungsansprüchen und einem Relativismus, der die Differenz ausblendet, könnte es noch andere Wege geben.

In kleineren Workshops am Montagnachmittag im Haus am Dom geht es um Themen wie die gemeinsame oder getrennte liturgischen Praxis, die Theodizeefrage (Warum lässt Gott das Leiden zu?), Fragen im Bereich der Sozial- und Bioethik sowie um aktuelle Debatten zu Antisemitismus und Nahostkonflikt. Leitfaden ist stets die Frage nach dem Verhältnis von theologischer Reflexion im Kontext des christlich-jüdischen Dialogs und dem politischen Diskurs der Gegenwart.

Die u.a. von der EKD, der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie vom Zentralrat der Juden in Deutschland geförderte Konferenz steht im Kontext des von Prof. Christian Wiese geleiteten LOEWE-Forschungsschwerpunkts „Religiöse Positionierung: Modalitäten und Konstellationen in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten“, der nach der Pluralismusfähigkeit der drei monotheistischen Religionen fragt. Mitorganisatoren sind das interdisziplinäre Frankfurter Graduiertenkolleg „Theologie als Wissenschaft“, die Katholische Akademie Rabanus Maurus (Haus am Dom), der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Evangelische Akademie zu Berlin, das Netzwerkprojekt der Evangelischen Akademien in Deutschland: „Antisemitismus und Protestantismus“, der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, das Institut für Kirche und Judentum an der Humboldt-Universität zu Berlin, das Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau, der Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie das Zentrum Ökumene der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).

Die Konferenz „Gegenwart und Zukunft des christlich-jüdischen Dialogs: Historische und theologische Perspektiven“ findet vom 13. bis 15. Mai am Campus Westend, Casino-Gebäude 823, Theodor W. Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main statt.

Ausgewählte Termine:
Sonntag, 13. Mai, 19:00 Uhr
“Learning How to Talk to One Another: The First Decades of a New Relationship between Jews and Christians”
Keynote-Vortrag von Prof. Philip A. Cunningham (Saint Joseph’s University, Philadelphia)

Anschließend Kommentare von Prof. Dr. Frederek Musall (Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg), Gabriele Scherle (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau), Dagmar Mensink (Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim ZdK)

Montag, 14. Mai, 19:15 Uhr
"The Unfinished Business of Nostra Aetate: The Next Fifty Years of Christian-Jewish Dialogue”
Rabbiner Dr. Eugene Korn (Center for Jewish-Christian Understanding and Cooperation, Jerusalem)

Anschließend Podiumsdiskussion mit Ralf Meister (Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover), Prof. Philip A. Cunningham, (Saint Joseph’s University, Philadelphia), Prof. Dr. Ruth Langer, (Center for Jewish-Christian Learning, Boston College)

Diese Veranstaltung findet im Haus am Dom statt.  

Weitere Informationen und das Konferenzprogramm finden Sie unter https://www.uni-frankfurt.de/42839537/aktuell_conf; Prof. Dr. Christian Wiese, Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, Fachbereich Evangelische Theologie, Campus Westend, Tel. (069) 798- 33313; E-Mail: C.Wiese@em.uni-frankfurt.de

Anmeldung: Um Anmeldung wird gebeten bei Maria Stromereder (Haus am Dom): m.stromereder@bistumlimburg.de Die Teilnahme an den Workshops ist nur nach Anmeldung während der Veranstaltung möglich.

 

Mai 8 2018
15:33

Arzneimittelforschung soll schneller praktische Anwendung finden

Auf dem Weg zu Frankfurts erstem Fraunhofer-Institut

FRANKFURT. In Frankfurt könnte in absehbarer Zeit das erste Fraunhofer-Institut entstehen. Entsprechende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Realisierung werden derzeit geschaffen. Nach dem Start der zweiten Förderperiode des im Rahmen der LOEWE-Offensive geförderten Zentrums Translationale Medizin und Pharmakologie (TMP) soll die dort beheimatete Fraunhofer-Projektgruppe 2021 in die Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft überführt werden und voraussichtlich 2023 einen Neubau auf dem Campus des Universitätsklinikums beziehen.

Das LOEWE-Zentrum konzentriert sich auf die vier Indikationen Schmerz, multiple Sklerose, Sepsis und rheumatologische/dermatologische Autoimmunerkrankungen. Es ist dem effektiven Transfer von universitären Ideen aus der Grundlagenforschung in die Anwendung verpflichtet, wobei sowohl neue Arzneimittel als auch neue Technologien der Arzneimittelentwicklung im Fokus stehen.

„Herausragende wissenschaftliche Verbundvorhaben zu fördern, um die Innovationskraft Hessens nachhaltig zu stärken, ist das Hauptziel unseres LOEWE-Programms“, betonte der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein. „Mit der Perspektive schon bald Frankfurts erstes Fraunhofer-Institut zu werden, löst das LOEWE-Zentrum Translationale Medizin und Pharmakologie diesen Anspruch optimal ein.“ Die Bewilligungsbescheide für die zweite Förderperiode übergab der Minister heute auf dem Campus Westend an die beteiligten Projektpartner, zu denen neben der Goethe-Universität und der Fraunhofer-Gesellschaft auch das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim gehört.

Die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff, sagte: „Das LOEWE-Programm der hessischen Landesregierung ist gerade angesichts sinkender Grundfinanzierungsanteile in der Hochschullandschaft ein wichtiges Instrument, um größere Forschungsprogramme an hessischen Hochschulen neu entwickeln zu können. Wie gut das mitunter funktioniert, lässt sich gerade am LOEWE-Zentrum für Translationale Medizin und Pharmakologie beispielhaft zeigen: Anerkannte Forschung von Top-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, ein nachhaltiges, zukunftsorientiertes Konzept, frühe und konstitutive Einbindung starker und komplementär aufgestellter Partner – in diesem Fall Fraunhofer.  Für solche Projekte braucht man eine überzeugende Vision, aber auch die Mittel, sie mit einer hinreichenden Entwicklungsphase zu realisieren. Gerade die Arzneimittelforschung ist ein sehr langfristiges Thema. Bei TMP sind wir auf dem besten Weg. Glückwunsch an Gerd Geißlinger und sein Team!“

Das LOEWE-Zentrum TMP basiert auf der historisch gewachsenen Expertise der Goethe-Universität im Bereich der Entzündungsforschung. „Wir haben die Arzneimittelforschung seit 2002 systematisch zu einem Schwerpunkt der Goethe-Universität ausgebaut“, sagte Prof. Gerd Geißlinger, der Sprecher des Zentrums. „Wir sind der Hessischen Landesregierung für das LOEWE-Programm sehr dankbar. Durch die LOEWE-Förderung konnten wir 2012 eine Fraunhofer-Projektgruppe einrichten, die genau auf diesem Schwerpunkt gründet.“

Besondere Bedeutung kommt beim LOEWE-Zentrum TMP der Entwicklung prädiktiver Modelle zu, die so früh wie möglich Aussagen über das therapeutische Potenzial neuer Wirkstoffe erlauben. Großes Gewicht wird auch auf die Nachwuchsförderung translational arbeitender Doktorandinnen und Doktoranden im Graduiertenkolleg TRIP gelegt. Einschließlich der Stipendiaten dieses Kollegs hat das LOEWE-Zentrum derzeit 152 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Erfolgsbilanz mit Blick auf veröffentlichte Publikationen und eingereichte Patente bemerkswert ist.

 

Mai 8 2018
15:26

Am 13. Mai findet auf dem Campus Riedberg im Wissenschaftsgarten das Frühlingsfest mit einem bunten Programm rund um die Naturwissenschaften statt

Goethe-Universität feiert am Muttertag den Frühling

FRANKFURT. Am Sonntag, 13. Mai, zugleich Muttertag, feiert die Goethe-Universität den Frühling. Auf dem Campus Riedberg findet von 11 bis 17 Uhr das Frühlingsfest 2018 im Wissenschaftsgarten statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Es wird wieder ein buntes Programm rund um die (Natur-)Wissenschaften für Jung und Alt geboten: Neben Führungen und Infoständen von den auf dem Campus Riedberg ansässigen Instituten werden außerdem musikalische Jazzeinlagen dargeboten. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Das Programm des Frühlingsfestes machen folgende Unterstützer möglich: Immo Herbst, BBBank und Engelhard Arzneimittel.

PROGRAMM

11:00 Uhr: Beginn mit Musik
Jazz Sisters Quartet 

11:30 Uhr: Begrüßung
Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität

11:40 Uhr: Grußwort
Vertreter der Stadt Frankfurt

11:45 Uhr: Neues aus dem Wissenschaftsgarten
Prof. Dr. Georg Zizka, Wissenschaftlicher Leiter des Wissenschaftsgartens

12:00 Uhr: Musikalisches Intermezzo
Jazz Sisters Quartet

13:00 Uhr: Arzneipflanzengarten
(2 Führungen)* 

13:00 Uhr: Was tun, wenn die Eichen weichen?
(Führung)* 

13:00 Uhr: Allgemeine Gartenführung
(Führung)*

13:30 Uhr: Jazzmusik
Markierung und Winkel

14:30 Uhr: Arzneipflanzengarten
(2 Führungen)*

14:30 Uhr: Gewächshaus- und Kübelpflanzen im Wissenschaftsgarten
(2 Führungen)* 

15:00 Uhr: Hormone, Mutanten und Wurzeldruck – Pflanzen des Wissenschaftsgartens als Lehrbeispiele
(Führung)*

15:00 Uhr: Was tun, wenn die Eichen weichen?
(Führung)*

15:15 Uhr: Jazzmusik
Markierung und Winkel 

17:00 Uhr: Ende

*Alle Führungen starten am „Bücherturm“ (La Storia della Terra, 2013 von Anna Kubach-Wilmsen)

INFOSTÄNDE

11:00-17:00
Infostand der Goethe-Universität
Standort: Eingang Wissenschaftsgarten

Infostand der Firma Immo Herbst
Grüner Muttertagsgruß
Standort: Glaskasten/Infotafel

Campus-Shop der Goethe-Universität
Standort: Beim Gewächshaus

Basteltisch des Museum Giersch der Goethe-Universität
Standort: Beim Gewächshaus 

11:00-15:00
Close to Science
Standort: Bereich Schule im Wissenschaftsgarten

Pilze im Wissenschaftsgarten
Standort: Südlich des Gewächshauses

Boden, Gesteine, Edelsteine
Standort: Westlicher Eingangsbereich Wissenschaftsgarten

Einblicke ins Bienenvolk: Imkerei, Bestäubung, Forschung
Standort: Eingang Arzneipflanzengarten

12:00-15:00
Spezialisten des Wissenschaftsgartens beantworten gärtnerische Fragen
Standort: Betriebshof Wissenschaftsgarten 

13:00-15:00
Wald der Zukunft
Standort: Am südwestlichen Rand des Wissenschaftsgartens

ESSEN UND TRINKEN

Grill (Sturm & Drang), Kaffee (Kaffeeröstmobil), Waffeln (Star Waffles), Eis (Green Fruits)

 

Mai 7 2018
15:35

Klimaforscherin aus den USA kommt im Programm „Make our planet great again“ an die Goethe-Universität

Wolken wie ein halbdurchlässiger Sonnenschirm

FRANKFURT. Nach dem Pariser Klimaabkommen haben Deutschland und Frankreich das Programm „Make our planet great again“ vereinbart, um die Forschung zum Klimawandel zu stärken. Eine der 13 von einer Expertenjury des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ausgewählten Forscherinnen und Forschern kommt in einigen Monaten aus den USA an die Goethe Universität.

Die Klimaforscherin Dr. Anna Possner wechselt von der renommierten Carnegie Institution for Science in Stanford an das Institut für Atmosphäre und Umwelt an der Goethe-Universität. Dank der Förderung von einer Million Euro wird sie in Frankfurt eine eigene Forschergruppe aufbauen. Diese wird mit dem Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) kooperieren und dort auch räumlich angesiedelt sein.

Das Forschungsgebiet von Anna Possner sind Schichtwolken im untersten Kilometer der Atmosphäre, die wie halb-durchlässige Sonnenschirme wirken. Sie reflektieren einen beachtlichen Anteil der Sonneneinstrahlung, beeinflussen aber die Wärmeabstrahlung der Erde nur geringfügig. Insofern haben sie einen kühlenden Effekt auf die Erdoberfläche. Schichtwolken können sich über hunderte Kilometer erstrecken und bedecken ein Fünftel der gesamten Meeresoberfläche. Änderungen in ihrer räumlichen Ausbreitung oder ihrer Lichtdurchlässigkeit können zu signifikanten Änderungen der Temperatur an der Erdoberfläche führen.

In manchen Regionen der Erde, den mittleren Breiten und der Arktis, bestehen diese Wolken nicht nur aus Wassertropfen, sondern einer Mischung aus Wassertropfen und Eiskristallen. Das Verhältnis von Wassertropfen zu Eiskristallen beeinflusst die Strahlungseigenschaften der Wolken. „Zwar haben wir Hypothesen darüber wie dieses Verhältnis in einzelnen Wolken entsteht, aber wir wissen wenig darüber, wie die räumliche Ausdehnung und Lichtdurchlässigkeit eines gesamten Wolkenfeldes durch Eiskristalle beeinflusst wird“, erläutert Anna Possner. Dieser Fragestellung wird sie mit Hilfe von Satellitenbeobachtungen und hochaufgelösten numerischen Modellen nachgehen. 

Seit ihrer Doktorarbeit an der ETH Zurich untersucht Possner, geboren in Jena, die Einwirkung von Partikeln auf die Strahlungseigenschaften von Wolken. Insbesondere fokussierte sie sich in dieser Zeit auf tiefe Wolken über dem Meer. Hier quantifizierte und evaluierte sie, welchen Einfluss Schiffsabgase auf Wolken haben können. Während ihrer Postdoc Jahre an der ETH Zurich und der Carnegie Institution for Science in Stanford, dehnte sie ihre Analysen auf Mischphasenwolken aus.

Das deutsch-französische Programm „Make Our Planet Great Again“ soll dazu beitragen, solide Fakten für politische Entscheidungen in den Bereichen „Klimawandel“, „Erd-System-Forschung“ und „Energiewende“ zu schaffen.  Von den 13 für Deutschland ausgewählten Wissenschaftlern kommen sieben aus den USA, zwei waren zuletzt in Großbritannien tätig und jeweils einer in der Schweiz, Kanada, Südkorea und Australien. Sie wurden in einem zweistufigen Verfahren aus rund 300 Bewerbungen ausgewählt.

Ein Bild zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/71841263

Informationen: Prof. Joachim Curtius, Institut für Atmosphäre und Umwelt, Fachbereich Geowissenschaften, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-42058, curtius@iau.uni-frankfurt.de.

 

Mai 7 2018
12:10

Programm der 6. Dagmar-Westberg-Vorlesung – Öffentliche Vorträge, Diskussion und Kolloquium

US-Historikerin Lynn Hunt über die Wurzeln der Moderne

FRANKFURT. Die 6. Dagmar-Westberg-Vorlesung, die von 14. bis 17. Mai stattfindet, übernimmt die amerikanische Historikerin Lynn Hunt. Die bekannte Forscherin, die sich viel mit der Französischen Revolution und der Geschichte der Menschenrechte befasst hat, hält drei öffentliche Vorträge und ein Kolloquium zum Thema „The Global, the Social, and the Martial: Discovering New Capacities in the Eighteenth Century“.

„Die Westberg-Vorlesungen widmen sich einem Thema von breiter kulturhistorischer Relevanz über Fächergrenzen hinweg. Professor Hunt, eine international renommierte Historikerin der Frühen Neuzeit, repräsentiert diese Breite: Sie verbindet europäische Kulturgeschichte mit Fragen historischer Methodik und Epistemologie“, erklärt Professorin Rebekka Voß von der Goethe-Universität. Die Judaistin war an der Auswahl für die diesjährige Reihe der Westberg-Vorlesung beteiligt. Insbesondere Hunts soeben erschienenes Buch „History: Why It Matters“ sei, so Voß, ein Beleg dafür, dass kulturgeschichtliche Forschung überaus aktuell sei.

In ihrer Frankfurter Vorlesung, die sie in englischer Sprache halten wird, wird Lynn Hunt zeigen, dass neue Konzepte von modernen Gesellschaften keineswegs nur auf die Philosophie der Aufklärung, den „Aufstieg des Westens“ oder das Erstarken bürokratischer Staatsgebilde zurückführen sind. Vielmehr will sie den Blick auf „Geschichte von unten“ lenken, denn neue Vorstellungen von Individuum und Gesellschaft kamen im achtzehnten Jahrhundert oft von unerwarteter Seite.

Die erste Vorlesung mit dem Titel „Tea, Women and the Concept of Civilization“ befasst sich mit der Frage, welche neue Rolle Frauen zukam durch den Konsum von Tea und anderen chinesischen Produkten und wie dies die europäische Vorstellung von „Zivilisation“ mitgeprägt hat. Das Konzept von „Gesellschaft“ wurde im achtzehnten Jahrhundert neu zugeschnitten, besonders während der Französischen Revolution, woraus sich in den späten 1790er Jahren und frühen 1800er Jahren die Sozialwissenschaften entwickelt haben.

Die zweite Vorlesung wendet sich der Bildsprache zu und zeigt, wie diese den Blick auf soziale Beziehungen verändert hat. Die neuen Möglichkeiten von Individuum und Gesellschaft nahmen eine bedenkliche Entwicklung in den Revolutionskriegen der 1790er Jahre, als individuelle Initiative und Nationalgefühl auf neue Weise ineinanderflossen.

Die dritte Lesung schließlich taucht ein in die sich verändernden Strukturen der französischen Revolutionsarmeen, um zu verstehen, warum diese so erfolgreich waren, aber auch, warum die Gefechte von so viel Gewalt geprägt waren. Alle drei Vorlesungen behandeln die unabsichtliche Entdeckung neuer Möglichkeiten des Einzelnen im Zusammenhang mit dem Bewusstsein sozialer Kräfte.  Am Kolloquium mit dem Titel „Globalization, Visualization and Religion in the Origins oft he Enlightenment“ beteiligt sich als weitere führende Forscherin der Geschichte der Frühen Neuzeit Prof. Margaret C. Jacob, ebenfalls Distinguished Professor of History an der University of California, Los Angeles.

Zur Person der Referentin

Nach ihrem Studium am Carleton College und ihrer Promotion an der Stanford University lehrte Professor Hunt an der University of California, Berkeley (1974 bis 1987) und ging dann an die University of Pennsylvania, Philadelphia (1987-1998). Von 1998 bis zu ihrer Emeritierung 2013 hatte sie die Eugen Weber-Professur an der University of California, Los Angeles, inne. Heute ist sie dort als Distinguished Research Professor tätig. 2002 war sie Präsidentin der American Historical Association, 2010 erhielt sie von dieser den Nancy Lyman Roelker Award for Graduate Mentorship. Darüber hinaus wurde Hunt in Berkeley und Los Angeles mit namhaften Lehrpreisen ausgezeichnet.

Hunts Werk umfasst Bücher über den Ursprung der Menschenrechte, die Französische Revolution, historische Methodik und Erkenntnistheorie, die Quellen der religiösen Toleranz, aber auch über die Geschichte der Pornographie. Die Bücher von Lynn Hunt wurden in vierzehn Sprachen übersetzt. Ihre jüngsten Veröffentlichungen sind das Lehrbuch „The French Revolution and Napoleon: Crucible of the Modern World“ (2017), das sie gemeinsam mit Jack Censer geschrieben hat, und „History: Why It Matters“, erschienen im März 2018.

Zur Dagmar-Westberg-Vorlesung

Die Gastprofessur ist nach dem Vorbild amerikanischer Lectures konzipiert. Sie wird aus einem Stiftungsfonds finanziert, den die 2017 verstorbene Mäzenin Dagmar Westberg zur Verfügung gestellt hat. Nach dem Willen der Stifterin soll das Geld ausschließlich für die Geisteswissenschaften verwendet werden. So kann die Goethe-Universität jährlich eine/n weltweit renommierte/n Forscher/in nach Frankfurt einladen. In den vergangenen vier Jahren fiel die Wahl auf den Germanisten Peter Strohschneider, der nun DFG-Präsident ist, die amerikanische Philosophin Martha Nussbaum, den deutsch-amerikanischen Archäologen Lothar von Falkenhausen, den Berliner Theologen Christoph Markschies und der Princeton-Historiker Anthony T. Grafton.

Die Termine:
„Tea, Women and the Concept of Civilization“
Montag, 14. Mai, 18 Uhr
Campus Westend, Festsaal Casino (Cas. 823):

„French Revolutionary Armies and Total War“
Dienstag, 15. Mai, 18 Uhr
Campus Westend, Renate von Metzler Saal (Cas. 1.801)

 „Revolutionary Armies and Total War“
Mittwoch, 16. Mai, 18 Uhr
Campus Westend, Renate von Metzler Saal (Cas. 1.801) 

„Globalization, Visualization and Religion in the Origins of the Enlightenment“
Kolloquium zu den Vorlesungen: Donnerstag, 17. Mai, 10-13 Uhr,
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v.d. Höhe
(Anmeldung unter m.eise@em.uni-frankfurt.de)

Informationen: Prof. Dr. Rebekka Voß, Professur für Geschichte des deutschen und europäischen Judentums, Seminar für Judaistik, Fachbereich 09, Campus Bockenheim, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt am Main, Telefon +49 (69) 798 22796, E-Mail voss@em.uni-frankfurt.de

 

Mai 4 2018
13:12

Studie des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums untersucht die Voraussetzungen der Digitalisierung

„Wirtschaft digital“: Wichtige Stellschraube Weiterbildung

FRANKFURT. Der Weiterbildung kommt eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung der hessischen Wirtschaft zu. Doch die Anbieter von Weiterbildung müssen ihre Leistungen stärker an die Bedürfnisse der Betriebe und der Beschäftigten anpassen. Dies zeigt die Studie „Wirtschaft digital“ des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität, die im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums erstellt wurde.

Digitalisierung in Betrieben ist mehr als der Einsatz neuer Technologien, Apps oder Roboter. Auch die Beschäftigten stehen dabei im Fokus: Sie benötigen neue, digitale Kompetenzen, um die Neuerungen umsetzen zu können. Aber wer ist gefragt, damit Beschäftigte digitale Kompetenzen erwerben und dass somit Betriebe in Sachen Digitalisierung vorankommen? Die gerade veröffentlichten Studie „Wirtschaft digital“ gibt die Antwort: Weiterbildungsanbieter. Die Studie wurde vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung erstellt.

„Die Digitalisierung kann uns helfen, wirtschaftliche Entwicklung und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, Wohlstand zu mehren, ohne Raubbau zu treiben, für unser rohstoffarmes Land eine nachhaltige ökonomische Dynamik zu sichern. Die Landesregierung hat großes Interesse daran, dass die hessischen Unternehmen diese Chancen nutzen“, sagt Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Gerade Betriebe, die unsicher sind, welche Veränderungen die Digitalisierung für sie mit sich bringt oder deren Belegschaften wenig aufgeschlossen für den digitalen Wandel sind, können gut durch Weiterbildungsunternehmen begleitet werden. „Hier eignen sich vor allem solche Anbieter, die selbst schon weit im Digitalisierungsprozess vorangekommen sind“, sagt Oliver Lauxen, einer der Autoren der Studie. „Entscheidend ist deren eigene Erfahrung mit Digitalisierung, denn nur erfahrene Dienstleister können Unternehmen authentisch beraten und unterstützen.“

Die Erfahrung ist das eine, die passenden Konzepte das andere: Das Lernen der Beschäftigten wird künftig zunehmend in den Arbeitsprozess integriert, „on demand“ oder individualisiert stattfinden. Externe Seminarangebote werden weniger gefragt sein. Vielmehr gehe es darum, Anreize für selbständiges Lernen zu setzen, und Freiräume dafür im betrieblichen Alltag zu schaffen. Oliver Lauxen meint: „Es ist eine Revolution in der Weiterbildung, wenn sich Weiterbildner immer stärker an der konkreten Nachfrage von Unternehmen orientieren müssen. Und dies, obwohl die Unternehmen manchmal selbst nicht genau benennen können, welche Kompetenzen die Beschäftigten benötigen.“

Eine solche Neuorientierung dürfte vielen Weiterbildnern wiederum kaum ohne Unterstützung gelingen. Die Studie „Wirtschaft digital“ empfiehlt, den Erfahrungsaustausch zwischen Weiterbildungsanbietern zu verstärken. Dr. Christa Larsen, Geschäftsführerin des IWAK, stellt fest: „Weiterbildner, die der Digitalisierung und modernen Lernformen sehr skeptisch gegenüberstehen, sollten von Weiterbildnern lernen, die bereits selbst hochdigitalisiert sind.“ Regionale Workshops oder gezielte Beratung sind beispielhafte Formate für einen solchen Erfahrungsaustausch.

Die Studie „Wirtschaft digital“ rückt die Bedeutung der Kompetenzen der Beschäftigten und die Rolle der Weiterbildungsanbieter im Zeitalter der Digitalisierung in den Fokus. Im Zeitraum von Dezember 2016 bis Februar 2018 wurden Personalverantwortliche aus insgesamt 76 hessischen Betrieben unterschiedlicher Größe und Branchenzugehörigkeit, darunter auch Weiterbildungsunternehmen, interviewt. Die Ergebnisse der Studie bilden die Basis für das Anschlussprojekt „Auswirkungen der Digitalisierung auf die berufliche Weiterbildung“, das von Weiterbildung Hessen e.V. durchgeführt wird. „Die Studie arbeitet heraus, welchen Beitrag die Weiterbildung zur erfolgreichen Digitalisierung der Wirtschaft in Hessen leisten kann“, sagt Minister Al-Wazir.

Informationen und Interviewauskünfte: Oliver Lauxen und Dr. Christa Larsen, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität, Campus Bockenheim Tel. (069) 798- 25457, E-Mail: lauxen@em.uni-frankfurt.de; http://www.iwak-frankfurt.de/projekt/wirtschaft-digital-weiterbildungsbedarfe-in-hessen/

 

Mai 4 2018
11:20

Baker McKenzie-Preis geht an Dr. Dominik Schöneberger für seine Arbeit zum Bankeninsolvenzrecht

Auszeichnung für Frankfurter Wirtschaftsrechtler

FRANKFURT. Die internationale Kanzlei Baker McKenzie verleiht am heutigen Freitagnachmittag den Preis für die beste wirtschaftsrechtliche Dissertation. Preisträger ist Dr. Dominik Schöneberger, der die Auszeichnung für seine Dissertation „Bankenrestrukturierung und Bankenabwicklung in Deutschland und den USA“ erhält. Jährlich vergibt die Kanzlei den Baker McKenzie-Preis für herausragende Dissertationen oder Habilitationen, die im Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität entstanden sind.

„Dominik Schönebergers Arbeit verknüpft in vorbildlicher Weise juristische Dogmatik, Rechtsvergleichung und ökonomische Analyse. Sie durchleuchtet nicht nur kritisch das geltende Recht, sondern entwickelt darüber hinaus eine Vielzahl konstruktiver rechtspolitischer Vorschläge“, kommentiert der betreuende Professor Andreas Cahn vom Institut für Zivil- und Wirtschaftsrecht der Goethe-Universität, die Auswahl des Preisträgers.

Dr. Matthias Scholz, Managing Partner von Baker McKenzie Deutschland und Österreich, wird den Preis heute während der Promotionsfeier des Fachbereichs Rechtswissenschaft auf dem Campus Westend überreichen. Er weist auf die Bedeutung des Preises und seine Tradition hin: „Der Baker McKenzie-Preis feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Seit 1988 zeichnen wir Dissertationen und Habilitationen aus, die ein wirtschaftsrechtliches Thema beleuchten und mit ,Summa cum laude‘ bewertet wurden. Der Preis ist ein Zeichen unserer engen Verbundenheit mit der Goethe-Universität und gleichzeitig ein wichtiger Bestandteil unserer juristischen Nachwuchsförderung.“

Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert und kann auch auf zwei Preisträger aufgeteilt werden. Die bisherigen Preisträger sind heute Universitätsprofessoren, ebenso sind Investmentbanker, Richter und Rechtsanwälte unter ihnen.

Baker McKenzie berät Mandanten, die erfolgreich mit den Herausforderungen der Globalisierung umgehen wollen. Die Kanzlei hat sich auf komplexe rechtliche Probleme spezialisiert, die über Landesgrenzen und Rechtsgebiete hinweg bestehen. Sie existiert seit mehr als 65 Jahren und beschäftigt 13.000 Mitarbeiter. In Deutschland vertreten rund 200 Anwälte mit ausgewiesener fachlicher Expertise und internationaler Erfahrung die Interessen ihrer Mandanten an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main und München. Als eine der führenden deutschen Anwaltskanzleien berät Baker McKenzie nationale und internationale Unternehmen und Institutionen auf allen Gebieten des Wirtschaftsrechts.

Informationen: Iris Meinking, Senior Manager, HR Communications, Kanzlei Baker McKenzie, Tel. (069) 299 08 322, iris.meinking@bakermckenzie.com