​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jan 15 2015
17:03

Am 19. Januar diskutiert die Frankfurter Bürger-Universität über die medizinische Versorgung in Deutschland

Wie krank ist unser Gesundheitssystem?

FRANKFURT. Nach „Heillose Medizin“ und „Die Krankheitserfinder“ ist „Die Psychofalle: Wie die Seelenindustrie uns zu Patienten macht“ sein neuestes Buch. Jörg Blech enthüllt darin, wie Ärzte, Psychologen und Pharmakonzerne aus gesunden Menschen psychisch gestörte Patienten machen. Der Bestsellerautor und Medizinjournalist beim Spiegel stellt fest: „Die Abschaffung des Normalen ist Trend. Mit seelischen Störungen wird viel Geld verdient.“ Als Beispiel für eine aus kommerziellen Gründen erdachte Krankheit nennt Blech das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS). Mit den Medikamenten gegen ADHS verdient nicht nur die Pharmaindustrie viel Geld.

Kritisch sehen nicht wenige Gesundheitsexperten auch die Rolle privater Krankenversicherungen. Laut MLP-Gesundheitsreport befürchten 80 Prozent der Bürger eine Zwei-Klassen-Medizin. Viele fragen sich: Was passiert, wenn ich richtig krank werde? Wie gut werde ich dann versorgt und wer bezahlt die teuren Medikamente für meine Behandlung? Und gibt es in Zukunft überhaupt noch genügend Ärzte, die alle Patienten versorgen können?

Über diese und weitere Fragen können Frankfurts Bürger am Montag, den 19. Januar, 19.30 Uhr, im Rahmen der vierten Veranstaltung der Bürger-Universität mit dem Titel „Wie krank ist unser Gesundheitssystem? Die Medizin hat den Menschen vergessen“ mit Blech und weiteren Experten der Gesundheitsbranche diskutieren:

Prof. Matthias Schrappe, Internist und Versorgungsforscher

Prof. Klaus Stegmüller, Politikwissenschaftler und Hochschullehrer am Fachbereich Pflege und Gesundheit, Fachhochschule Fulda.

Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität nimmt sich im Wintersemester 2014/15 unter dem Titel „Alles nur Schwarzmalerei?“ der kaum noch überschaubaren Krisenanhäufungen an. An insgesamt sechs Abenden werden exemplarisch sechs Krisen und Konflikte analysiert, die uns in den kommenden Jahren sicherlich weiter beschäftigen werden.

Wie immer wird die Frankfurter Bürger-Universität von einer umfangreichen Broschüre begleitet. Diese beinhaltet neben den eigens konzipierten Diskussionsabenden auch zahlreiche Veranstaltungen aus den Fachbereichen der Goethe-Universität. Alle stehen für die Bürgerinnen und Bürger Frankfurts und des Rhein-Main-Gebiets offen.

Die Broschüre können Sie über die Homepage www.buerger.uni-frankfurt.de anfordern.

Frankfurter Bürgeruniversität: „Wie krank ist unser Gesundheitssystem? Die Medizin hat den Menschen vergessen“, Dominikanerkloster, Kurt-Schumacher-Str. 23, 60311 Frankfurt am Main, Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt frei

Forschung

Jan 14 2015
11:13

Kommunikation von Bakterien als Angriffspunkt für Medikamente

Neue Bakterien-Sprache entdeckt

FRANKFURT. Bakterien kommunizieren mittels chemischer Signale und können durch diese „Absprache“ gemeinsame Eigenschaften ausbilden und so auch ihre potenziell krankmachende Wirkung entfalten. Wissenschaftler um Dr. Helge B. Bode, Merck Stiftungsprofessor für Molekulare Biotechnologie an der Goethe-Universität Frankfurt, und Dr. Ralf Heermann, Privatdozent am Lehrstuhl für Mikrobiologie der Ludwig-Maximilian-Universität München haben nun einen bislang unbekannten Kommunikationsweg beschrieben, der weit verbreitet zu sein scheint. Darüber berichten sie aktuell in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Science.

Die Erforschung der bakteriellen Kommunikation ist auch von medizinischem Interesse. Denn die Kommunikationswege von Bakterien sind ein möglicher Angriffspunkt für neue Medikamente. Wird die entsprechende Kommunikationsmöglichkeit unterbunden, so können die Bakterien krankmachende Eigenschaften gar nicht erst ausbilden. „Wenn Krankheitserreger nicht mehr wie bisher durch Antibiotika abgetötet, sondern im Vorfeld an der Bildung krankmachender Eigenschaften gehindert werden könnten, würde das die Gefahr von Resistenzbildungen erheblich mindern“, sagt Bode.

Verschiedene Bakterien haben auch verschiedene Arten zu kommunizieren. Das Team um Heermann und Bode hat bereits 2013 erstmals einen bis dahin unbekannten Kommunikationsweg bei Bakterien entdeckt. Nun ist es ihnen gelungen, eine neue und weit verbreitete chemische Art der bakteriellen Kommunikation zu entschlüsseln.

Bislang am besten ist die Kommunikation zwischen Bakterien über die N-Acylhomoserinlaktone (AHL) erforscht: Das Enzym LuxI produziert Signale, die von dem LuxR-Rezeptor erkannt werden, woraufhin die Bakterien bestimmte Eigenschaften ausbilden und ihr Verhalten aufeinander abstimmen. Da dafür eine bestimmte Anzahl an Bakterien vorhanden sein muss, heißt dieser Vorgang „Quorum sensing“.

Die Arbeitsgruppen von Heermann und Bode untersuchen jedoch Bakterien, die zwar einen LuxR-Rezeptor haben, aber nicht das Enzym LuxI. In der aktuellen Studie haben die Mikrobiologen das Bakterium Photorhabdus asymbiotica untersucht, einen für Insekten tödlichen Krankheitserreger, der auch Menschen befallen und Hautinfektionen verursachen kann. Diese Bakterien kommunizieren über das Signalmolekül Dialkylresorcinol, welches der zugehörige LuxR-Rezeptor erkennt. „Bei diesem „Quorum sensing“-System ist der Einfluss auf die krankmachenden Eigenschaften der Bakterien äußerst stark. P. asymbiotica benötigt Dialkylresorcinol und koordiniert damit die Kommunikation mit den Artgenossen für die erfolgreiche Infektion der Larve“, sagt Helge Bode, dessen Gruppe 2013 auch die Bildung dieser neuen Signalmoleküle beschrieb.

Die Forscher haben nicht nur P. asymbiotica, sondern eine Reihe weiterer Bakteriengenome untersucht. Der neu entdeckte Signalweg scheint weit verbreitet zu sein. „Wir konnten viele weitere humanpathogene Bakterien identifizieren, die ebenfalls kein LuxI aufweisen und auch die Fähigkeit zur Bildung dieses Signals besitzen“, sagt Heermann.

Publikation:

Sophie Brameyer, Darko Kresovic, Helge B. Bode and Ralf Heermann:

Dialkylresorcinols as bacterial signaling molecules

In: PNAS 112 (2), 572-577.

DOI: 10.1073/pnas.1417685112

www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1417685112

Informationen: Prof. Helge Bode, Merck Stiftungsprofessor für Molekulare Biotechnologie, Fachbereich Biowissenschaften & Buchmann Institute for Molecular Life Sciences, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29557, H.Bode@bio.uni-frankfurt.de.

Bild zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/53683200

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Bildunterschrift:
Die Insektenlarven wurden mit P. asymbiotica infiziert. Da die Bakterien biolumineszent sind, leuchten die Larven im Dunkeln. Die Pathogenität von humanpathogenen Keimen wird häufig im Insektenmodell untersucht. (Abbildung: Ralf Heermann, LMU).

Forschung

Jan 14 2015
11:11

Biologin und Mathematikerin nehmen Klebstoff für Zellen unter die Lupe

Wie halten Zellen im Gewebe zusammen?

FRANKFURT. Zellen werden in vielen Geweben durch Proteine der Cadherin-Familie zusammen gehalten. Ein weit verbreiteter Vertreter ist N-cadherin, das im Gehirn Nervenzellen verknüpft und damit eine wesentliche Rolle beim Lernen spielt. Allerdings tritt das Protein auch bei Tumorerkrankungen auf. Hier ist es dafür verantwortlich, dass das Gewebe nicht mehr zusammen hält, so dass es zur Metastasenbildung kommt. Eine Biologin und eine Mathematikerin haben den Prozess der Zell-Verknüpfung erstmals in einer dreidimensionalen Zellkultur nachgebildet und ihre Ergebnisse mithilfe eines mathematischen Modells bestätigt.

„Wenn man bedenkt, wie grundlegend Zell-Zell Kontakte sind und wie vielfältig das Auftreten von N-cadherin im Körper ist, wird deutlich, wie wichtig unsere Ergebnisse für die Grundlagenforschung in Zell- und Entwicklungsbiologie sind“, sagt Postdoktorandin Dr. Sabine Fischer vom Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften an der Goethe-Universität. Darüber hinaus hofft die Forscherin, ihren Kollegen in der Krebsforschung einen wichtigen Input für die Therapieentwicklung zu liefern.

Das Protein N-cadherin wirkt wie ein Klebstoff zwischen benachbarten Zellen. Es sammelt sich in den Membranen an und bildet einerseits Kontakte zu Proteinen in derselben Zelle (cis-Verbindungen) und andererseits mit Proteinen der Nachbarzelle (trans-Verbindungen). Dieses klar strukturierte Netzwerk von Cadherin-Verbindungen wurde bisher nur anhand von Kristallstrukturen der Proteine untersucht. „Es ist nicht klar, wie diese Verbindungen sich auf das Verhalten von lebenden Zellen auswirken“, erklärt die Biologin Dr. Sakshi Garg vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung.

Die Nachwuchsforscherinnen untersuchten die Wirkung des zellulären Klebstoffs, indem sie Zellkulturen aus den Darmzellen von Mäusen als drei-dimensionale, kugelförmige Zellaggregate kultivierten und den zeitlichen Verlauf des Wachstums mit dem Mikroskop beobachteten. Dieser Ansatz spiegelt die Strukturen im Körper deutlich besser wieder, als standardmäßige zwei-dimensionale Zellkulturen. Die im Labor gewachsenen Sphäroide treten in ähnlicher Form im lebenden Organismus bei der Metastasenbildung und auch bei der Knochenentwicklung auf. Im Experiment verglichen die Forscherinnen Darmzellen, die von Natur aus keine N-Cadherine exprimieren, mit Zellkulturen mit Wildtyp N-cadherin sowie mit Zellkulturen von Mutanten, die entweder nur cis- oder trans-Verbindungen herstellten.

Wie die Forscherinnen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Interface berichten, haben die verschiedenen Arten von N-cadherin Verbindungen klar trennbare Einflüsse auf Zell-Zell Kontakte und damit auf die Haltbarkeit eines Gewebes. Die Effekte von Mutationen verschiedener N-cadherin Bindungsstellen reichen von einer bloßen Verlangsamung der Kontaktformation bis zu deutlicher Beeinträchtigung der Gewebestabilität. Trans-Verbindungen bildeten sich zur Überraschung der Forscherinnen auch, wenn die N-cadherin cis-Verbindungen fehlen. Allerdings sind die innerzellulären cis-Verbindungen essentiell für die Stabilität von Zell-Zell Kontakten.

Um die fundamentalen Prozesse der Sphäroidformierung und damit der Zell-Zell Kontakte und der N-Cadherin Interaktionen zu verstehen, ergänzte die Mathematikerin Sabine Fischer die experimentellen Ergebnisse durch eine mathematische Modellierung. „Mit unserem mathematischen Modell konnten wir alle unsere 20 experimentellen Konditionen fitten. Dies zeigt die enorme Stärke des Modells“, berichtet Fischer. Die Forscherinnen verglichen ihr mathematisches Modell nicht nur, wie allgemein üblich, mit den experimentellen Daten, sondern konnten damit auch Vorhersagen treffen, die zu weiteren Experimenten führten. „Wir haben den Zyklus von Experimenten und mathematischer Modellierung also mehrfach durchlaufen, um neue Erkenntnisse über N-cadherin Interaktionen in einem drei-dimensionalen Gewebe-ähnlichen Kontext zu erlangen“, so die Mathematikerin.

Publikation: S. Garg, S. C. Fischer, E. M. Schuman, E. H. K. Stelzer: Lateral assembly of N-cadherin drives tissue integrity by stabilising adherens junctions, in: J. R. Soc. Interface 20141055 (http://dx.doi.org/10.1098/rsif.2014.1055)

Ein Bild zum Download finden Sie hier: www.uni-frankfurt.de/53683043

Bildtext: Mit dem Lichtscheibenmikroskop aufgenommene kugelförmige Zellkulturen ohne N-Cadherine, mit Wildtyp N-Cadherin, cis-Mutante und zwei verschiedenen trans-Mutanten.

Informationen: Dr. Sabine Fischer, Physikalische Biologie, Fachbereich Biowissenschaften (IZN), Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften, Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42554, sabine.fischer@physikalischebiologie.de, www.physikalischebiologie.de.

Veranstaltungen

Jan 13 2015
17:38

Konzert im Museum Giersch mit historischen Klavierrollen des Instituts für Musikwissenschaften

Mozart von der Klavierrolle

FRANKFURT. Im Begleitprogramm zu Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge – 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ wird vom 16. bis 18. Januar 2015 ein ganz einzigartiges Musikerlebnis zu hören sein: Drei Konzerte mit Klavierrollen für mechanisches Klavier Duca, produziert von der Frankfurter Firma Philipps zwischen 1908 – 1912. Das Institut für Musikwissenschaften der Goethe-Universität besitzt eine einmalige Sammlung von 954 Klavierrollen, die durch weltberühmte Pianisten wie Camille Saint-Saëns eingespielt worden sind. Auf diese Weise konnten bekannte Virtuosen im eigenen Wohnzimmer gehört werden. Neben den klassischen Komponisten wurde jedoch auch ein breites Spektrum von Unterhaltungsmusik auf Klavierrollen aufgenommen.

Die  1886 gegründete Frankfurter Firma Piano-Instrumenten-Fabrik J. D. Philipps spezialisierte sich schon früh auf mechanische Klaviere. Diese waren in der Lage, Steuerimpulse gelochter Papierrollen mittels eines pneumatischen Wiedergabesystems in Musik zu übersetzen. 1910 entwickelte Philipps ein Reproduktionsklavier, das das individuelle Spiel eines Pianisten mit allen dynamischen Feinheiten wiedergeben konnte. Für das Konzert im Museum Giersch der Goethe-Universität wird der renommierte englische Pianist Rex Lawson aus London, der als einer der wenigen Spezialisten weltweit für mechanische Klaviere gilt, die Rollen interpretieren. Zum Spiel gebracht werden unter anderem Stücke von Beethoven, Liszt, Mozart, Brahms, Rehberg, Chopin und Schubert. Sie entführen die Zuhörer in eine vergangene Zeitepoche und spiegeln zugleich ein Stück Musikgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts wider.

Drei Konzerte mit Klavierrollen für mechanisches Klavier Duca.
Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83.

Fr, 16.1., und Sa, 17.1.2015, jeweils 18 Uhr.
So, 18.1.2015, 16 Uhr.
Pianist: Rex Lawson, London.

Veranstaltungen

Jan 13 2015
17:36

Bürgervorlesung zum 50. Geburtstag des Alzheimer-Medikaments Tebonin

Mit Ginkgo-Extrakt gegen das Vergessen

FRANKFURT. Tebonin, ein Extrakt aus dem Ginkgo-Baum, ist das älteste und meist verkaufte Medikament gegen Alzheimer-Demenz in Deutschland. Aus Anlass seines 50jährigen Geburtstags lädt die Goethe-Universität gemeinsam mit der Hirnliga, einer Vereinigung der deutschen Alzheimerforscher, und dem Hersteller Dr. Willmar Schwabe, Karlsruhe, zu einer Bürgervorlesung ein

am 29. Januar 2015
um 18:30 Uhr
im Foyer des PA-Gebäudes, Campus Westend.
Thema: „Moderne Konzepte zur Entstehung von Hirnleistungsstörungen im Alter. Ist ein Versuch mit Ginkgoextrakt zeitgemäß?“

In seinem Vortrag wird Prof. Walter E. Müller, Vorstandsmitglied der Hirnliga und ehemaliger Direktor des Pharmakologischen Instituts für Naturwissenschaftler der Goethe-Universität, über den aktuellen Stand der Forschung zur Wirkung des Ginkgo-Extrakts berichten. Er hat dazu selbst viele Jahre geforscht. In seinem Vortrag wird er auch auf die Ergebnisse eines wissenschaftlichen Symposiums eingehen, das am gleichen Tag stattfindet.

„Viele Forschungsergebnisse deuten inzwischen darauf hin, dass eine mangelnde Energieversorgung der Nervenzellen einen großen, wenn nicht sogar den entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung und den Verlauf der Krankheit hat“, so Müller. Dabei rücken die Kraftwerke der Zelle, die Mitochondrien, zunehmend ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Neuronen von Alzheimer-Patienten können dem oxidativen Stress, der die Funktion ihrer Mitochondrien beeinträchtig, nicht mehr entgegenwirken. In der Folge nimmt die Bildung der typischen Beta-Amyloid-Plaques im Gehirn zu. Der Ginkgo-Extrakt ist offenbar in der Lage, Mitochondrien vor oxidativem Stress zu schützen.

Im Rahmen der Bürgervorlesung verleiht die Hirnliga ihren Steinberg-Krupp-Alzheimer-Forschungspreis. Der von Dr. Trude-Lotte Steinberg-Krupp gestiftete Preis zeichnet junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die durch eine Veröffentlichung in den letzten zwei Jahren einen besonders wichtigen wissenschaftlichen Beitrag auf dem Gebiet der Alzheimer-Forschung geleistet haben.

Informationen: Prof. Walter E. Müller, Pharmakologisches Institut für Naturwissenschaftler, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29376, w.e.mueller@em.uni-frankfurt.de.

Sonstige

Jan 12 2015
15:51

Statements der Frankfurter Islamwissenschaftler und des Sprechers des Exzellenzclusters „Herausbildung normativer Ordnungen“ zu den Ereignissen in Paris

„Menschen müssen ihre Toleranz dort unter Beweis stellen, wo sie sich provoziert fühlen“

Etwa 30.000 Menschen gedenken in Berlin der Opfer der Terrorattacken in Paris und bekunden ihre Solidarität. Sie trafen sich am Sonntag auf dem Pariser Platz vor der Französischen Botschaft zu einer Mahnwache, um an den islamistischen Anschlag auf die Redaktion des religionskritischen Satiremagazins 'Charlie Hebdo' zu erinnern. Berlin, 11.01.2015

FRANKFURT. „Gerade als muslimische Theologen, Historiker und Sozialforscher sind wir im Moment mehr als andere aufgefordert, menschenverachtende Argumentationen in den ideologisierten Deutungen und Lesarten der islamischen Religion als existent wahrzunehmen, die Ursachen und Formen ihrer Entstehung zu begreifen, die Bezüge auf die islamischen Lehren darin aufzudecken und vor allem islamische Antworten darauf zu geben.“ Mit einer mehrseitigen Stellungnahme reagieren die Wissenschaftler des Zentrums für Islamische Studien an der Goethe-Universität (www.uni-frankfurt.de/53652821), Prof. Dr. Bekim Agai, Prof. Dr. Harun Behr, Dr. Armina Omerika, Prof. Dr. Ömer Özsoy und Prof. Dr. Yaşar Sarıkaya, auf den terroristischen Anschlag auf Charlie Hebdo und die Geiselnahmen in Frankreich.

Auch der Sprecher des Exzellenzclusters „Herausbildung normativer Ordnungen“, Prof. Dr. Rainer Forst, meldete sich zu Wort; er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Themen Toleranz und Gerechtigkeit: „ In einer freiheitlichen Gesellschaft haben alle Religionen, Weltanschauungen und Atheismen ihren Platz, die Menschenrechte und Demokratie akzeptieren, und sie müssen ihre Toleranz dort unter Beweis stellen, wo sie sich provoziert fühlen – ob durch religiöse Praktiken und Symbole oder durch Schmähkarikaturen.“ Dies – so Forst – sei ein Lernprozess, der Mehrheiten und Minderheiten betreffe. Der Philosophie-Professor weiter: „Intoleranz finden wir auf beiden Seiten, wobei sich Fanatismus, der zur Gewalt bereit ist, kaum allein aus religiösen Motiven speist.“ Wichtig sei es, in der Reaktion auf diese Mordtaten die Reproduktion von Pauschalverurteilungen des Islam, wie etwa „Pegida“ sie betreibe, zu vermeiden.

Forst setzt sich auch mit der Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Tag des Anschlags auseinander: „Wir haben mit der übergroßen Mehrheit der Muslime ein sehr gutes Verhältnis.“ Dazu Forst: „Nahezu unbemerkt schleicht sich in diese wohlmeinende Aussage ein Gegensatz zwischen ‚wir‘ und ‚die‘ ein, den es zu überwinden gilt. Die alltägliche Arbeit an der Toleranz und der Integration geht weiter.“ (www.uni-frankfurt.de/53665804)

Die Islamwissenschaftler der Goethe-Universität sehen in dem Anschlag von Paris auch einen – möglicherweise ganz bewussten – Anschlag auf diejenigen Muslime Europas, die in demokratischen Gesellschaften leben wollen und sich hier ihren Lebensmittelpunkt aufbauen. Nachdem es gestern eine breite gesellschaftliche Front gegen eine drohende Polarisierung gab, an der sich auch viele Muslime beteiligten, hofft der Direktor des Zentrums für Islamische Studien, Bekim Agai, „dass sich dies nicht nur in symbolischen Bekundungen erschöpft, sondern wirklich nach den Ursachen gesellschaftlicher Fragmentierung gefragt wird“. Die Frankfurter Islamwissenschaftler fordern auch, dass sich die Muslime in Europa aus einer „binnenislamischen Sicht stärker in die Debatten um Freiheit und die Rechte Anderer einbringen sollten, und da spielt die universitäre Ausbildung, wie sie an der Goethe-Universität angeboten wird, eine entscheidende Rolle. Weiter heißt es: „Rassistische und islamfeindliche Haltungen gilt es dabei mit Argumenten in offen ausgetragenen Debatten, mit rechtsstaatlichen Mitteln und mit gesellschaftlich produktivem Engagement zu bekämpfen – Gewalt darf dabei keine Option sein. Der Islam hat auch in dieser Hinsicht eine reiche historische Tradition zu bieten, der sich die Muslime bewusst werden sollten und die sie im Jetzt und Hier weiterentwickeln müssen.“

In offenen Debatten wird auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt im Koran nicht ausgeblendet werden. Dazu Agai: „Eines ist klar, es gibt keine gewaltfreien Religionstexte, weil die Gewalt ein Bestandteil der ‚conditio humana‘ ist. Extremisten aller Religionen legitimieren ihre Gewalt über diese Schriften, auch Muslime.“ Doch hier sieht Agai, die Aufgabe der Theologie: „Sie muss diese Deutungen auch ernst nehmen und sich detailliert mit ihnen und ihren Prämissen beschäftigen. Eine kritische Lektüre bedeutet, dass man dem ganzen Text in seiner Zeit gerecht wird und nicht nur die Stellen aufgreift, die einem passen und andere unter den Tisch fallen lässt.“

Harry Harun Behr, Professor für Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Islam an der Goethe-Universität, weist in seinen Anmerkungen „Tinte wiegt schwerer als Blut“ (Link:http://www.uni-frankfurt.de/53652821/02-Stellungnahme)auf „Fehlformen der Schriftauslegung“ hin: „Der heutige Salafismus als Ruf zur Rückkehr zu den Wurzeln über die wortwörtliche Lesart der Tradition mag romantische Motive von Menschen bedienen, die sich abgehängt und desorientiert fühlen.“ Der Ausbildung islamischer Religionslehrer komme eine besondere Bedeutung zu und stelle gleichzeitig auch eine große Herausforderung dar, denn – so Behr – „es sind die Lehrkräfte, die sich mit den Milchbärten herumschlagen müssen, die aus der letzten Bank das Gegenkalifat ausrufen“. Nach seiner Auffassung hat die islamische Theologie auch die Aufgabe, „den Islam vor der feindlichen Übernahme durch die Meuterer unter seiner eigenen Anhängerschaft zu verhindern“. Für ihn geht es „eine Reformulierung des islamischen Menschenbildes, die sich bildungswirksam erschließen lässt, etwa über die Beschreibung von Bildungszielen des Islamischen Religionsunterrichts.“

Das Bild mit den Stiften bei den Protesten in Paris und anderswo in Europa erinnert Behr übrigens an einen wenig bekannten Weisheitsspruch des Propheten Muhammads, dass am Ende die Tinte der Gelehrten schwerer wiege als das Blut des Märtyrers. Und auch im Koran stehe (Vers 3 der 96. Sure): „Trag vor – es ist dein Herr, der Hochgeehrte, der dich durch die Feder lehrte.“

Forschung

Jan 8 2015
14:45

Frankfurter Forscher und NASA visualisieren Entstehung eines schwarzen Lochs

Astronomische Simulation ist Renner auf Youtube

FRANKFURT. Nicht selten entfalten Bilder gewaltiger Naturereignisse eine besondere Schönheit. Das gilt auch für Computersimulationen, wie sich unlängst zeigte, als die NASA den Clip des Frankfurter Astronomen Luciano Rezzolla auf Youtube stellte. Er zeigt in Zeitlupe, wie zwei Neutronensterne zu einem schwarzen Loch verschmelzen. Innerhalb weniger Tage wurde der schrecklich schöne Zusammenstoß gigantischer Massen mehr als 270 tausend Mal angeschaut. Mittlerweile sind es mehr als 459 tausend Klicks. Die „New York Times“ nahm die Simulation zum Anlass für einen ausführlichen Bericht über die Entstehung schwarzer Löcher.

Nur 20 Millisekunden – ein Fünftel der Dauer eines Wimpernschlags – dauert es, bis aus zwei Neutronensternen ein schwarzes Loch geworden ist. Gesehen hat das noch kein menschliches Auge, aber die Computersimulation, die auf Rezzollas Berechnungen beruhen, geben eine gute Vorstellung davon: Zu Beginn des Clips haben sich die beiden Sterne ungleicher Masse auf 18 Kilometer genähert; einen Abstand, der in etwa ihrem Durchmesser entspricht. Während sie in einer spiralförmigen Bewegung aufeinander zustürzen, löst sich bereits Materie von der Kruste des leichteren Sterns und wird in einem Strudel von dem schwereren Stern aufgesaugt.

Nur 13 Millisekunden später hat der schwerere Partner so viel Materie angesammelt, dass er unter dem Druck der Gravitationskraft zu einem schwarzen Loch kollabiert. Aber nicht alle Materie wird verschluckt. Ein Teil davon umkreist das dunkle Zentrum in einem Ring mit einer Ausdehnung von 20 Kilometern. Bei dem Zusammenstoß werden enorme Energiemengen in Form kurzwelliger Gammastrahlen freigesetzt. In nur zwei Sekunden entsteht dabei so viel Energie, wie alle Sterne in unserer Galaxie zusammen in einem ganzen Jahr produzieren. Auf dieses kurze Nachglühen richtet sich Rezzollas Forschungsinteresse. In der von der NASA koordinierten Swift Mission hofft er, die energiereichen Gammastrahlen mit großen, auf der Erde stationierten Teleskopen aufzuspüren.

Informationen: Prof. Luciano Rezzolla, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-47871, rezzolla@th.physik.uni-frankfurt.de.

Link zur Simulation: https://www.youtube.com/watch?v=vw2sLcyV7Vc

Bericht in der „New York Times“: www.nytimes.com/2014/10/08/science/space/how-to-make-a-black-hole.html?_r=1

Forschung

Jan 7 2015
15:30

Schicksale und Machenschaften Frankfurter Mediziner im Nationalsozialismus

Otmar von Verschuer blieb ungeschoren, Richard Koch unbekannt

FRANKFURT. Kurz nach Hitlers Machtübernahme standen auch in Frankfurt stramme Parteigänger bereit, um ihre jüdischen Kollegen aus den Ämtern zu drängen. Allerdings hat die Frankfurter Universität aus Historikerperspektive eine Ausnahmestellung, denn auf ihrer Personalliste standen Namen wie von Verschuer, Mengele und Hirt. Trotz ihrer Bekanntheit ist bis heute vieles um diese Täter rätselhaft geblieben. In der aktuellen Ausgabe des Forschungsmagazins „Forschung Frankfurt“ geht die Medizinjournalistin Martina Lenzen-Schulte den Schicksalen und Machenschaften Frankfurter Mediziner im Nationalsozialismus nach.

Schon früh wurden in Frankfurt jüdische Mitglieder der Fakultät aus dem Amt gedrängt – entweder aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933, oder aber informell, wie im Fall des Hygienikers Max Neisser, der selbst um seine Emeritierung bat. Von den 19 Ordinarien der Medizin, die in Frankfurt für das Wintersemester 1932/1933 dokumentiert sind, mussten bis 1938 sechs aktive Mediziner und vier emeritierte ihr Amt verlassen. Hinzu kamen zahlreiche weitere Dozenten und Professoren der Fakultät, insgesamt listet der Frankfurter Medizinhistoriker Udo Benzenhöfer in seinem Buch zur Geschichte der Frankfurter Universitätsmedizin 53 Namen auf.

Richard Koch war eines der ersten jüdischen Fakultätsmitglieder, die nach der Machtübernahme entrechtet wurden. Er war in Frankfurt seit 1926 Vorsteher des Seminars für Geschichte der Medizin und verdiente sich seinen Lebensunterhalt im Wesentlichen als niedergelassener Arzt in Frankfurt. Er publizierte regelmäßig in der „Frankfurter Zeitung“ über medizinische und naturwissenschaftliche Themen, hatte jedoch nach der Beurlaubung kaum noch Einnahmen. Ab 1936 musste er sich regelmäßig bei der Polizei melden, wurde schließlich gewarnt und floh über verschiedene Stationen in den Kaukasus, wo er in Essentuki 1949 mittellos starb. Er gilt als einer der bedeutendsten Medizintheoretiker und -historiker des 20. Jahrhunderts.

Der international anerkannte Physiologe Gustav Emden wurde zunächst nicht entlassen. Wahrscheinlich wäre er als Jude später verfolgt worden, aber er starb bereits im Juli 1933. Anders erging es dem Ordinarius der Dermatologie, Oscar Gans, der nach Versetzung in den „Ruhestand“, wie es offiziell hieß, 1934 emigrierte und 1949 wieder zurück nach Frankfurt kam. Klassisch ist auch der Fall des Pharmakologen Werner Lipschitz, der als „Volljude“ von zwei Mitarbeitern, die sich bei ihm habilitiert hatten, denunziert worden war. Dass einer von ihnen sich später dazu bekannte, unter dem Druck der neuen Ideologie und seines Kollegen gehandelt zu haben und sich bei der Familie entschuldigte, ist ebenfalls eine Konstellation, die man von anderen Universitäten kennt.

Anstiftung zu verbrecherischer Zwillingsforschung?

Otmar Freiherr von Verschuer zählte zu denjenigen, die sich und ihr Fach den neuen Verhältnissen anzupassen wussten. Er kam nach Frankfurt, nachdem der nationalsozialistische Dekan der Medizin, Hans Holfelder, sich für die Einrichtung eines Instituts für Erbbiologie und Rassenhygiene an der Universität eingesetzt hatte. Josef Mengele wurde 1937 sein Praktikant, später Assistent und Doktorand.

Als von Verschuer 1942 die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Anthropologie in Berlin übernahm und Mengele 1943 Lagerarzt in Ausschwitz wurde, versorgte er das Berliner Institut regelmäßig mit „Material“, Blutproben und Augen von Zwillingspaaren. Von Verschuer bedankte sich ebenso regelmäßig dafür, habe aber – so seine Aussagen nach dem Krieg – nicht gewusst, wie genau dies alles gewonnen wurde. Dass Mengeles Untaten in Ausschwitz in der für von Verschuer so bedeutenden Zwillingsforschung ihren Ursprung hatten, ist mehr als plausibel.

In Mengeles Biografie nach der Frankfurter Zeit gibt es bis heute Unklarheiten: Obwohl von Verschuer versuchte, ihn in Frankfurt zu halten, wurde er 1940 einberufen und kam über verschiedene Stationen Ende Mai 1943 als Lagerarzt nach Auschwitz. Bis zum Kriegsende wurde er weiterhin als Angestellter der Universität Frankfurt geführt. Zdenek Zofka erwähnt in seiner Publikation über Mengele, dass dessen Versetzung nach Auschwitz Methode gehabt haben könnte und ganz im Interesse von Verschuers war. Es sei „nicht einmal auszuschließen, dass es überhaupt von Verschuers Idee war, die in Auschwitz gegebenen besonderen Verhältnisse für die wissenschaftliche Forschung auszunützen“.

Für Unverständnis und Aufregung sorgt unter Historikern, dass es von Verschuer gelang, 1951 einen Lehrstuhl für Humangenetik in Münster zu erlangen. Obwohl er alle Aufzeichnungen über seine Forschung aus dem Krieg retten konnte, fehlten just diejenigen, die sich auf die Zusammenarbeit mit Mengele beziehen. Nach dem Krieg bettelte er unbelastete deutsche Kollegen – darunter Otto Hahn vergeblich – um Persilscheine an, und stellte sich geschickt seinen internationalen Kollegen gegenüber als Opfer unseliger Entwicklungen und einer Verbrecherkaste dar, von der er sich stets distanziert hätte. Der Historiker Benno Müller-Hill vermutet, dass ihm dabei auch belastendes Wissen über andere zugutekam. Eine Biografie von Verschuers fehlt noch immer, auch die Forschung über das vermutete Netzwerk ehemaliger NS-Eugeniker und Nationalsozialisten an der Universität Münster hat nie wirklich Fahrt aufnehmen können.

Forschung Frankfurt kostenlos bestellen: Helga Ott, Abteilung Marketing und Kommunikation, Campus Westend, Tel: (069) 798-12472; ott@pvw.uni-frankfurt.de. www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de

Mitmachen bei der Leserumfrage: Wie gefällt Ihnen das neue Konzept von „Forschung Frankfurt“? Beteiligen Sie sich bis zum 20. Januar 2015 an unserer Online-Umfrage. Als Dankeschön verlosen wir einen Gutschein für das Restaurant Sturm&Drang auf dem Campus Westend über 30 Euro. https://ww3.unipark.de/uc/forschungfrankfurt/

Veranstaltungen

Jan 6 2015
16:43

Solist Jörg Wachsmuth an der größten spielbaren Tuba der Welt

13. Goethe-Campus-Konzert mit SKYLINE SYMPHONY

FRANKFURT. Das SKYLINE SYMPHONY – Frankfurter Kammerorchester unter der Leitung von Michael Sanderling spielt wieder auf dem Campus Westend: Solist des Abends wird der Tubist Jörg Wachsmuth sein. Er studierte im Fach Tuba an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler” Berlin und zählt heute zu den weltweit führenden Virtuosen auf seinem Instrument. 1990 bis 2000 war er Solotubist der Neubrandenburger Philharmonie und seit 2000 ist er als Solotubist der Dresdner Philharmonie tätig. Gleichzeitig wirkt er kammermusikalisch im renommierten Melton Tuba Quartett. Er ist Preisträger verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe. Prof. Jörg Wachsmuth ist ein international gefragter Solist und Orchestertubist. Konzertreisen führten ihn u.a. in die USA, nach Frankreich, Österreich, Russland, Argentinien, Brasilien Japan und Korea. Wachsmuths  besondere Liebe gilt der größten spielbaren Riesentuba der Welt aus der Musikstadt Markneukirchen.

13. Goethe-Campus-Konzert mit Skyline Symphony
Sonntag, 11. Januar, 17 Uhr, Casino Festsaal, Campus Westend.

Das Programm:

Benjamin Britten, Simple Symphony for String Orchestra op. 4; Nikolai Rimski-Korsakov, Hummelflug; Julius Fucík, "Der alte Brummbär"; Dmitri Schostakowitsch, Kammersinfonie für Streichorchester nach dem Streichquartett Nr. 8 c-moll op. 110.

Mehr Informationen auch zum Kartenvorverkauf unter http://www.skyline-symphony.com/

Veranstaltungen

Jan 6 2015
16:41

Nicolai Sinai von der Universität Oxford hält Vortrag im Rahmen der Vorlesungsreihe „Der Koran – Ein Text im Dialog zwischen Osten und Westen“

Wie viel Kritik verträgt der Koran?

FRANKFURT. Mit dem gegenwärtigen Stand  der historisch-kritischen Koranforschung beschäftigt sich Nicolai Sinai, Associate Professor of Islamic Studies an der Universität Oxford, am 12. Januar in seinem Vortrag „Wie viel Kritik verträgt der Koran?“. Die Vorlesung, die um 18 Uhr im Casino (Renate von Metzler-Saal) auf dem Campus Westend beginnt, gehört zu der Vorlesungsreihe „Der Koran – Ein Text im Dialog zwischen Osten und Westen“. Sie wird im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG im Wintersemester vom Zentrum für Islamische Studien der Goethe-Universität veranstaltet und wendet sich insbesondere an die Bürger im Rhein-Main-Gebiet.

Den Koran kritisch zu lesen, bedeutet nicht, ihn wertend zu lesen, sondern Vormeinungen über seinen Entstehungskontext und Inhalt systematisch einzuklammern und auf methodisch konsistente Weise am Text zu überprüfen. Sinai betrachtet die kritische Koranlektüre sowohl als ernstzunehmende Herausforderung als auch als genuine Bereicherung zeitgenössischer islamischer Theologie. Wie viel Korankritik die islamische Theologie verträgt, lässt sich deshalb auf allgemeine Weise kaum bestimmen, meint der Referent. Wohl aber zeichne sich ab, dass dem Koran selbst die derzeitige Konjunktur historisch-kritischer Koranwissenschaft an europäischen und amerikanischen Universitäten überaus gut bekomme: „Immer mehr erscheint er als ein Werk der religiösen Weltliteratur, welches unter genauem Lesen und reflektierter Anwendung eines breiten Methoden-Repertoires betrachtet werden muss“, so Sinai, der 2007 an der FU Berlin in Arabistik promoviert wurde. Die Vorlesung wird dies anhand eines Überblicks über die gegenwärtig im Mittelpunkt historisch-kritischer Koranforschung stehenden Fragen und Themen detaillierter zu zeigen versuchen.

Nicolai Sinai, geb. 1976 in Hildesheim, ist derzeit Associate Professor of Islamic Studies an der Universität Oxford und Fellow am Pembroke College. Seine Forschungsgebiete umfassen den Koran und die islamische Koranexegese sowie die Geschichte des philosophischen Denkens in der islamischen Welt. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. „Fortschreibung und Auslegung. Studien zur frühen Koraninterpretation“ (Wiesbaden 2009) und „Die heilige Schrift des Islams. Die wichtigsten Fakten zum Koran“ (Freiburg 2012).

Weitere Vorträge in der Reihe „Der Koran – Ein Text im Dialog zwischen Osten und Westen“ auf einen Blick:

26. Januar 2015
Stefan Wild, Universität Bonn

Viele Wege zum Text? Gespräche zwischen muslimischen Gelehrten und Orientalisten

9. Februar 2015
Podiumsdiskussion
Den Text verstehen. Zeitgenössische Koranhermeneutik in der islamischen Welt
Moderation: Bekim Agai, Goethe-Universität
Sunnitische Zugänge: Rotraud Wielandt, Universität Bamberg
Schiitische Zugänge: Katajun Amirpur, Universität Hamburg

Die Veranstaltungen finden jeweils montags um 18 Uhr im Renate von Metzler-Saal, Casino, Campus Westend statt.

Informationen: Prof. Dr. Bekim Agai, Zentrum für Islamische Studien, Campus Bockenheim, Tel. (069) 798 32751, agai@em.uni-frankfurt.de, www.islamischestudien.uni-frankfurt.de

Forschung

Dez 22 2014
12:23

Moderne Methoden bereichern das Instrumentarium der Archäologie – Neue Ausgabe von Forschung Frankfurt zu Wandel in den Wissenschaften soeben erschienen

Mit Hightech in die Vorgeschichte

FRANKFURT. Heinrich Schliemann nannte sie die „Wissenschaft vom Spaten“, doch inzwischen hat die Archäologie bei der Suche nach Erkenntnis ein weit breiteres Instrumentarium zur Verfügung. Die Zusammenarbeit insbesondere mit den Naturwissenschaften ist für heutige Archäologen unabdingbar. Allerdings gibt es auch mahnende Stimmen, die vor einer unreflektierten Anwendung warnen und davor, die eigenen Methoden zu vernachlässigen. Die aktuelle Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ (Heft 2/2014) gibt einen Überblick über neue Methoden und Möglichkeiten der fächerübergreifenden Zusammenarbeit, aber auch ihre Grenzen. Dies ist eines der Themen im zweiten Jubiläumsheft zum 100. Geburtstag der Goethe-Universität, das den Wandel in den Wissenschaften in den Mittelpunkt stellt.

Das Erkenntnisinteresse der Archäologie ist im Großen und Ganzen dasselbe geblieben: Im Fokus steht die Kulturgeschichte des Menschen, je nach archäologischer Disziplin geht es um unterschiedliche Regionen und Zeiträume. Und schon immer haben sich Archäologen, die sich z.B. wie in Frankfurt mit der Vor- und Frühgeschichte, mit der griechischen Klassik, der Vorderasiatischen Hochkultur oder den römischen Provinzen befassen, dabei Rat von außen geholt. So kann man zum Beispiel über geologische Methoden das Alter von Bodenschichten bestimmen und somit auch dort gefundene Gegenstände datieren. Der Raum, den naturwissenschaftliche Methoden innerhalb der Archäologie einnehmen, ist rasant gewachsen.

In vielen Stadien archäologischen Arbeitens kommen moderne Verfahren zu Einsatz: Im Vorfeld von Ausgrabungen erbringt die Geophysik wichtige Erkenntnisse für die Grabungsstrategie. Das Alter organischer Funde wird schon seit Jahrzehnten mit der Radiokohlenstoff-Datierung bestimmt. Materialanalytische Analysemethoden helfen dabei, die Herkunft von Keramik, Glas, Metall oder Marmor zu bestimmen und geben damit auch Auskunft über wirtschaftshistorische Zusammenhänge. DNA-Analyse, Massenspektrometrie, Röntgentechnik  und andere Verfahren sollten Archäologen also kein Buch mit sieben Siegeln sein. Um künftige Generationen von Wissenschaftlern zum interdisziplinären Arbeiten zu befähigen, gibt es an der Goethe-Universität einen Nebenfach-Studiengang Archäometrie.

Das sei dringend notwendig, finden auch Prof. Manfred Eggert (Tübingen) und Dr. Stefanie Samida (Potsdam), zwei Archäologen, die in einer Streitschrift über das Verhältnis von Archäologie und Naturwissenschaften reflektiert haben. „Diejenigen, die diesen Studiengang belegen, sind sicherlich viel besser dran als die meisten anderen, die von den Naturwissenschaften keine Ahnung haben“, sagte Samida gegenüber Forschung Frankfurt. Und erst die Kenntnis der fremden Disziplin und der Austausch mit den Naturwissenschaftlern ermöglichten eine fruchtbare Zusammenarbeit. „Heute kann man Fragen stellen, die früher gar nicht aufkamen – oder die man früher nicht beantworten konnte“, fasst Wulf Raeck, Prof. für Klassische Archäologie in Frankfurt, zusammen. Aber auch er warnt davor, die eigenen Kompetenzen aus dem Blick zu verlieren – sonst riskiere die Archäologie unter Umständen auch den Verlust von Erkenntnis.

Forschung Frankfurt kostenlos bestellen: Helga Ott, Abteilung Marketing und Kommunikation, Campus Westend, Tel: (069) 798-12472; ott@pvw.uni-frankfurt.de.

www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de

Forschung

Dez 22 2014
12:17

Rolf Wiggershaus im Gespräch mit Frankfurter Professoren – Beitrag in der soeben erschienenen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“

Wozu noch Intellektuelle?

FRANKFURT. Polit-Consultants, Kommissionspezialisten, Lebensberater – wo aber sind die freien Intellektuellen, die als moralische Instanz in einer immer komplexer werdenden Welt Orientierung geben? Haben die Welterklärer mit ihrem „avantgardistischen Spürsinn für Relevanzen“ ausgedient? Um auf solche Fragen konkrete Antworten geben zu können, hat der Philosoph und Schriftsteller Rolf Wiggershaus unter anderem mit dem Frankfurter Rechtswissenschaftler Prof. Klaus Günther sowie mit den Philosophie-Professoren Axel Honneth und Rainer Forst gesprochen. Sein Beitrag ist in der soeben erschienenen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ 2/2014 veröffentlicht.

Die befragten Frankfurter Professoren waren sich darin einig, dass Wissenschaftler-Intellektuelle dann intervenieren sollten, wenn das Tagesgeschehen entgleist und andere noch beim „business as usual“ sind. Die Professoren-Intellektuellen von heute haben es aber nicht so leicht: Sie müssen zuerst einmal auf ihren Ruf als exzeptionelle Wissenschaftler bedacht sein und ihre herausragende Professionalität zur Basis ihres Handelns machen. Ansonsten werden sie schnell zu Medien-Intellektuellen, die – abgekoppelt von professionellen Leistungen – nur von ihrer Medienprominenz und ihrem Unterhaltungswert zehren.

Der Frankfurter Sozialphilosoph Jürgen Habermas hatte 2006 bei der Entgegennahme des Bruno Kreisky-Preises dargelegt, wofür Intellektuelle nach wie vor unerlässlich sind. Seine Wendung vom „avantgardistischen Spürsinn für Relevanzen“ zielte auf die Kombination des Gespürs für einen gefährlichen Mentalitätswandel mit einem Sinn für das, was fehlt. Doch es reicht nicht, einerseits ausgewiesener Wissenschaftler mit ausgezeichnetem Ruf zu sein, andererseits sich öffentlich engagierender Bürger. Wissenschaftliches Tun und intellektuelle Intervention müssen eng miteinander verbunden sein – ein Balanceakt zwischen fortschreitender wissenschaftlicher Spezialisierung und einem Überfluss an öffentlich präsentierten Problemdiagnosen und Verbesserungsvorschlägen. Klaus Günther plädiert dafür, sich auf intellektuelle Interventionen in solchen Bereichen einzulassen, in denen man sich als Wissenschaftler zuhause fühle. Was natürlich auch bedeute, in dieser Richtung weiter zu forschen, so dass die Rolle des Wissenschaftlers und des öffentlichen Intellektuellen sich ergänzten.

Für eine aussichtsreiche Intervention müssen bestimmte Bedingungen gegeben sein. Dabei kommt es auch auf den richtigen Umgang mit den Medien an. In einer Situation unregulierter Konkurrenz brillieren Medien-Intellektuelle oft mit einem Feuerwerk von Behauptungen, Begründungen und Forderungen ohne erkennbare Logik und Richtung; dagegen können Intellektuelle, die nachdenkliche Feststellungen, interessante Argumente und unkonventionelle Alternativen ins Feld führen, gelegentlich schwerfällig und weltfremd wirken. „Die größte Autonomie und Selbstbestimmung über das eigene Wort und den eigenen Auftritt hat man in der Presse“, so Axel Honneth. Im Fernsehen dagegen „verfügt man nicht mehr über sich und setzt eine Art Verfremdungseffekt ein“. So ist es denn kein Wunder, dass Wiggershaus zu dem Schluss kommt:  „Intellektuelle, die Relevantes zu sagen haben, achten darauf, wo sie unter welchen Bedingungen intervenieren können. Talkshows halten sie nicht für die ultimative Arena öffentlichkeitswirksamer Auftritte und setzen auf viele Wege zur Einflussnahme auf die Gestaltung unserer Lebensform.“

In seinem Beitrag stellt Wiggershaus auch zwei Künstler-Intellektuelle mit exemplarischen „Interventionen“ vor: Theodor W. Adorno und Fatih Akin. Adorno wäre wohl am liebsten Komponist und Pianist geworden. Talent und Zeitläufe bewirkten, dass er Professor für Philosophie und Soziologie wurde. Doch das war er nie nur. Stets blieb er ein leidenschaftlicher Verfechter avantgardistische Kunst und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung als „geschichtsphilosophische Sonnenuhr“. Er schätzte die Auseinandersetzung mit Kritikern moderner Kunst, denn so konnte er der kulturindustriellen Neutralisierung von Kunst entgegenwirken. Eine Probe seiner Fähigkeit zu „Eingriffen“ gab er, kaum aus dem US-amerikanischen Exil nach Deutschland zurückgekehrt, 1950 beim ersten „Darmstädter Gespräch“.

Gesellschaftliche Bedeutung und Verantwortung hat ein Künstler auch für den Hamburger Filmemacher Fatih Akin, Sohn türkischer Einwanderer. 2007 wurde Hrant Dink, Mitbegründer und Chefredakteur der türkisch-armenischen Wochenzeitung „Agos“, in Istanbul auf offener Straße erschossen. Akin wollte einen Film über das Leben des von ihm verehrten Intellektuellen machen, doch kein türkischer Schauspieler war bereit, die Rolle des Ermordeten zu übernehmen. So entstand stattdessen „The Cut“ - ein Spielfilm, der mit den Mitteln des Hollywood-Kinos dem Verdrängten den Weg ins Bewusstsein gerade auch eines türkischen und türkischstämmigen Publikums zu bahnen sucht. „Es ist nur ein Film“, meinte Akin in einem Interview mit „Agos“, und für den sei die türkische Gesellschaft, als deren Teil er sich fühle, nun reif.

Informationen: Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ kann kostenlos bestellt werden: ott@pvw.uni-frankfurt.de. Im Internet steht sie unter: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de.

Forschung

Dez 17 2014
15:16

Sozialpsychologen der Goethe-Universität warnen vor Bewegungen wie „Pegida“ in Frankfurt.

Fremdenfeindlichkeit ein Problem in der Mitte der Gesellschaft

FRANKFURT. Die Abteilung für Sozialpsychologie in Frankfurt sieht aktuelle Bewegungen wie „Pegida“ mit großer Besorgnis. „Jetzt bestätigt sich, was wir – gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen in der Wissenschaft – bereits seit über 20 Jahren sagen: Fremdenfeindlichkeit ist kein Problem von einigen wenigen Rechtsextremen, sondern Fremdenfeindlichkeit ist ein Problem in der Mitte unserer Gesellschaft“, so die Wissenschaftler. Bereits Anfang der 1990er Jahre, als die Anschläge von Rostock, Hoyerswerda, Solingen oder Mölln mit vielen Toten Deutschland erschütterten, hätte die Politik eine stereotype Reaktion gezeigt: Die Ursache sei an den extremen rechten Rändern zu suchen und Deutschland an sich ein ausländerfreundliches Land. Die Psychologen um Prof. Rolf van Dick halten dagegen: „Seitdem hat Deutschland zwar ein verbessertes Zuwanderungsgesetz – aber auch mindestens 60 Tote (nach offiziellen Statistiken, nach inoffiziellen sind es eher 200) zu beklagen.“ Alle Meinungsumfragen zeigten, dass es in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern einen verhältnismäßig großen Anteil fremdenfeindlicher Einstellungen gibt. Und viele Studien belegten, dass Menschen mit anderer Hautfarbe, mit Akzent oder nicht-deutschem Namen systematisch diskriminiert werden. Sie bekämen weniger schnell eine Wohnung, einen Job oder auch nur eine einfache Hilfeleistung wie eine Wegauskunft!

Die aktuellen Bewegungen bestätigten außerdem eine weitere wissenschaftliche Theorie: „Ausländerfeindlichkeit ist dort besonders groß, wo es an persönlichen Erfahrungen mit Ausländern fehlt! Es ist also kein Zufall, dass sich die großen Massen in erster Linie in Städten sammeln, in denen der Ausländeranteil gering ist. Wo man persönliche Erfahrungen mit Ausländern macht, sieht man sie als Personen wie ‚Du und Ich‘ und hat weniger Angst vor der Überfremdung“, so die Wissenschaftler. Frankfurt, eine der vielfältigsten Städte Deutschlands, habe wenig Probleme mit Fremdenfeindlichkeit bzw. fremdenfeindlicher Gewalt. Dies sei erst kürzlich durch den Verfassungsschutzbericht und eine repräsentative Umfrage des hessischen Sozialministeriums bestätigt worden, nach der drei Viertel der Befragten ausländische Mitbürger als eine Bereicherung empfänden.

„Wir warnen daher vor Fragida und wir distanzieren uns von jeder Art der pauschalen Verunglimpfung von Ausländern. Aussagen, wie ‚drei Viertel aller Asylanträge werden abgelehnt‘, wie man sie derzeit stereotyp von einigen Politikern der CSU hört, sind nicht hilfreich, sondern tragen zu einer Verschlechterung des Klimas bei!“ Die in Deutschland lebenden Ausländer zahlten in die Sozialsysteme wesentlich mehr Geld ein, als sie daraus bezögen und ohne systematische Zuwanderung würden die Beschäftigtenquoten in den nächsten Jahrzehnten dramatisch sinken. „Die Ausländer, insbesondere die Flüchtlinge sind auf unsere Solidarität angewiesen. Sie brauchen uns! Und wir brauchen Zuwanderung und die vielbeschworene Willkommenskultur müssen wir erst schaffen und wir dürfen sie uns nicht von selbsternannten Meinungsführern kaputtmachen lassen.“

Für die Abteilung für Sozialpsychologie an der Goethe-Universität: Prof. Dr. Rolf van Dick;  Anna Lisa Aydin; Dr. Alina Hernandez-Bark; Dr. Diana Boer; Stephan Braun; Miriam Krüger; Kai Trumpold.

Weitere Informationen: Abteilung für Sozialpsychologie,  Anna Lisa Aydin, Tel. (069) 798-35292; aydin@psych.uni-frankfurt.de; www.psychologie.uni-frankfurt.de/50765066/sozial

Forschung

Dez 17 2014
15:13

Mediziner Reinier Boon erhält EU-Förderung über 1,5 Millionen Euro

Warum steigt das Risiko für Herzinfarkt mit dem Alter?

FRANKFURT. Mit zunehmender Lebenserwartung steigt in Europa auch die Zahl der altersbedingten Herzinfarkte und Schlaganfälle.  Eine Schlüsselfunktion bei allen Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat das endotheliale Gewebe. Es kleidet die Blutgefäße aus und sorgt damit für eine reibungslose Durchblutung. Warum diese Funktion mit dem Alter nachlässt, ist bisher nur ansatzweise erforscht. Der Mediziner Reinier Boon vermutet, dass eine bestimmte, erst kürzlich entdeckte Variante der Ribonukleinsäure (RNA) dafür verantwortlich ist. Mithilfe eines gerade erst gewährten ERC-Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) über 1,5 Millionen Euro, will er diese Hypothese in den kommenden fünf Jahren überprüfen und neue Angriffspunkte für Medikamente finden.

„Es war eine große Überraschung, als man vor einigen Jahren entdeckte, dass nur etwa zwei Prozent der RNA als Blaupause für Proteine dienen“, erklärt Reinier Boon vom Institut für Kardiovaskuläre Regeneration der Goethe-Universität. Inzwischen hat man die nicht-kodierenden RNAs als wichtige Regulatoren zellulärer Funktionen erkannt. Zu den kürzlich entdeckten Mitgliedern dieser Gruppe gehören lange, nicht kodierende RNAs (lncRNAs). „Wir wissen nicht, ob lncRNAs zum Altern kardiovaskulärer Systeme beitragen, aber unsere Voruntersuchungen zeigen, dass sie in von Endothelzellen exprimiert werden und während des Alterns an- oder abgeschaltet werden. Wir wollen herausfinden, welche Rolle sie spielen“, so Boon.

Reinier Boon, geboren 1981 in den Niederlanden, studierte in Amsterdam Medizinische Biologie. 2008 kam er als Postdoktorand an das Institut für Kardiovaskuläre Regeneration der Goethe-Universität, seit 2011 ist er dort Gruppenleiter. Bereits während seiner Doktorarbeit spezialisierte er sich auf die Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Mit dem 2007 erstmals ausgeschriebenen Programm will die Europäische Union europaweit kreative Wissenschaftler und zukunftsweisende Projekte fördern. Alleiniges Auswahlkriterium ist dabei die wissenschaftliche Exzellenz des Forschungsvorhabens.

Ein Bild zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/53480460

Informationen: Dr. Reinier Boon, Institut für Kardiovaskuläre Regeneration, Campus Niederrad, Tel.: (069)-6301-7357, boon@med.uni-frankfurt.de.

Hochschulpolitische Themen

Dez 17 2014
10:25

Nach einstimmiger Wahl tritt der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und frühere DFG-Präsident sein am Amt 1. Januar 2015 an

Matthias Kleiner leitet Hochschulrat der Goethe-Universität

FRANKFURT. Matthias Kleiner ist neuer Vorsitzender des Hochschulrates der Goethe-Universität Frankfurt. Das Gremium wählte den Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft am Dienstag einstimmig. Kleiner folgt auf den ehemaligen Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Dr. Rolf-E. Breuer, der nach zehn Jahren Amtszeit aus Altersgründen nicht mehr kandidierte. Als Gründungsmitglied des Hochschulrats war Breuer mehr als 13 Jahre für die Goethe-Universität tätig.

In einer Stellungnahme nach seiner Wahl sagte Kleiner am Mittwoch, er freue sich sehr über das Vertrauen der Mitglieder des Hochschulrats und wolle versuchen, dieses zu rechtfertigen. Das Forschungsprofil der Goethe-Universität habe in den letzten Jahren - auch dank hoher Einwerbungen an Drittmitteln und engen Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen - stark an Qualität und Relevanz gewonnen. „Mit der Goethe-Universität ihren außeruniversitären Einrichtungen ist die Region Rhein-Main bereits heute eine der führenden Forschungsregionen Deutschlands. Mit diesem Pfund müssen wir künftig noch stärker wuchern.“ Ihm sei es ein Herzensanliegen, im Zusammenspiel mit dem Präsidium, der Stadt und dem Land die führende Rolle der Goethe-Universität in diesem Netzwerk weiter zu stärken.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl sagte: „Ich kenne den Forschungs- und Wissenschaftsmanager Matthias Kleiner seit vielen Jahren und bin enorm froh, dass er diese Position übernimmt. Für den Vorsitz des Hochschulrats ist er eine Idealbesetzung. Er steht für eine moderne Wissenschaft und Forschung! Unter den deutschen Wissenschaftsmanagern genießt er einen herausragenden Ruf; auch politisch ist er bestens verdrahtet. Ich bin mir sicher, dass das neue Präsidium und der Senat von seinem Rat enorm profitieren werden. Er wird der Goethe-Universität auf dem Weg zu einer international anerkannten Forschungs- und Lehrstätte ein wertvoller Begleiter sein “

Biografisches: Matthias Kleiner (Jahrgang 1955) ist seit 1. Juli 2014 Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Von 2007 bis 2012 war er Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Kleiner wuchs in Dortmund auf, wo er von 1976 bis 1982 Maschinenbau studierte. 1987 wurde er mit der Arbeit Mehrprozessor Steuerungen in der Umformtechnik zum Dr.-Ing. promoviert und habilitierte sich 1991 im Fach Umformtechnik mit dem Thema Prozesssimulation in der Umformtechnik. 1994 bis 1998 war er Mitglied im Gründungsrektorat der Technischen Universität Cottbus. Seit 2004 ist er geschäftsführender Institutsleiter des Instituts für Umformtechnik und Leichtbau in Dortmund. Kleiner ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Seit 2006 ist er weiterhin Mitglied der Leopoldina. Seit dem 1. Juli 2014 ist er Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Kleiner wurde mit mehreren Forschungspreisen ausgezeichnet, unter anderem erhielt er 1997 den Leibniz-Preis. 2010 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Im März 2011 berief Bundeskanzlerin Merkel Kleiner in die Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung. Kleiner leitet diese Kommission zusammen mit Klaus Töpfer. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Bild zum Download: hier.
Bildnachweis: David Ausserhofer

Personalia/Preise

Dez 16 2014
17:10

Ehemaliger Vorstandssprecher der Deutschen Bank stand zehn Jahre lang an der Spitze des Hochschulrats der Goethe-Universität

Breuer gibt Amt des Hochschulratsvorsitzenden ab

FRANKFURT. Nach knapp zehn Jahren gibt Dr. Rolf-E. Breuer den Vorsitz des Hochschulrats der Goethe-Universität ab. Das gab er bei der Sitzung des Hochschulrats am 16. Dezember bekannt. Insgesamt gehörte Breuer dem Gremium über 13 Jahre an. Nach seiner einstimmigen Wahl ist der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Matthias Kleiner, designierter Nachfolger Breuers.

Breuer hat in seiner Funktion wesentliche Weichenstellungen der Goethe-Universität mit beeinflusst und -gestaltet. Stets ist er innerhalb und außerhalb der Universität als entschiedener Befürworter von mehr Hochschulfreiheit aufgetreten. Zudem setzte er sich für professionellere Führungsstrukturen sowie eine leistungs- und parametergesteuerte Hochschulentwicklung ein. Nicht zuletzt engagierte er sich auch für ein besseres Verhältnis zwischen Stadt und Universität und war damit auch ein Impulsgeber für die Bürgeruniversität.

Auch an der wohl größten Weichenstellung der letzten Jahrzehnte, der Umwandlung der Goethe-Universität in eine Stiftung des öffentlichen Rechts, war der Hochschulrat maßgeblich beteiligt. Auch Breuers beharrlicher Überzeugungsarbeit im Hochschulrat und darüber hinaus ist es zu verdanken, dass die Umwandlung in den Jahren zwischen 2006 und 2007 innerhalb eines sehr kurzen Zeitfensters gelang und heute in Deutschland als Erfolgsmodell gilt. Ganz wesentlich war die Entwicklung geeigneter Steuerungsinstrumente, wie sie für eine Hochschule dieser Größe unabdingbar sind.

„Das Amt des Hochschulratsvorsitzenden der Goethe-Universität hat mir viel Freude bereitet, aber auch mehr Arbeit als ich erwartet hatte“, sagte Breuer. „Es hat mir überaus interessante Einblicke in die Innenwelt einer großen und bedeutenden deutschen Universität ermöglicht, für die ich dankbar bin. Ich hoffe, dass ich einen Beitrag leisten konnte, die wichtigen Weichenstellungen seit dem Jahr 2001 für die Goethe-Universität in die richtigen Bahnen zu lenken. Dies war sicherlich nicht immer einfach. Ich erinnere mich noch sehr genau an das intensive Ringen mit den Gremien der Universität um das Projekt der Stiftungsuniversität. Dass die Umwandlung am Ende weitgehend reibungslos geklappt hat, ist auch Ausdruck einer großen Prozessdisziplin, Zielorientierung und Leidenschaft für die richtige Sache. Das hat auch das positive Bild der Goethe-Universität in der Öffentlichkeit beflügelt.“

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl, dessen Amtszeit ebenfalls Ende des Jahres ausläuft, würdigte Breuer „als großen Freund und zuverlässigen Partner der Goethe-Universität. Aus der Welt der Finanzwirtschaft kommend hat Herr Dr. Breuer viel Sympathie für die Belange und Eigenwilligkeiten der Goethe- Universität entwickelt. Gleichzeitig ist er beharrlich für eine Modernisierung unserer Universität eingetreten. Als Vizepräsident und später als Präsident habe ich ihn als stets verlässlichen und offenen Gesprächspartner mit scharfem Urteilsvermögen und Realitätssinn kennengelernt; mit ihm konnten wichtige Weichenstellungen vorbereitet und umgesetzt werden. Das Präsidium und die Mitglieder der Universität sind Dr. Breuer für sein außerordentliches Engagement zu großem Dank verpflichtet. Er hat sich um die Belange der Goethe-Universität verdient gemacht.“

Der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein hob die besondere Rolle des Hochschulrats der Goethe-Universität hervor: „Ich danke Dr. Rolf Breuer herzlich für sein mehr als dreizehnjähriges Engagement im Hochschulrat der Goethe-Universität. Fast zehn Jahre davon hat er in seiner Funktion als Vorsitzender, die Goethe-Universität zielgerichtet vorangebracht. Er hat einen entscheidenden Anteil an der beeindruckenden Entwicklung der Goethe-Universität geleistet. Dr. Rolf Breuer war stets ein verlässlicher und hochgeschätzter Ansprechpartner für die Landesregierung. Er hatte immer das Beste für die Universität im Blick.“

Aufgrund des seit 2008 bestehenden Autonomiestatus verfügt der Hochschulrat der Goethe-Universität über eine vergleichsweise starke Stellung. Als autonome Stiftungsuniversität verfügt die Goethe-Universität über viele eigene Gestaltungsmöglichkeiten: Sie ist Eigentümerin ihrer Liegenschaften, nimmt Berufungen in Eigenregie vor, kann Studiengänge nach Bedarf einrichten oder schließen und übernimmt in bestimmten Fällen auch die Bauherreneigenschaft. Dem Hochschulrat wurden wesentliche Aufsichtsaufgaben übertragen, die vor 2008 das Land Hessen innehatte.

In der Selbstdarstellung des Gremiums heißt es: „Der Hochschulrat betrachtet die Umwandlung zur Stiftungsuniversität als einen Meilenstein auf dem Wege zu einer führenden Position in Forschung und Lehre. Er unterstützt das Präsidium in seinen Initiativen, im Wettbewerb um die besten Wissenschaftler und Studenten den neu gewonnenen Freiraum optimal zu nutzen. Im Dialog mit den übrigen Organen der Universität und den Vertretern des Landes als des nach wie vor bedeutendsten Finanziers bringt er die Außensicht neutraler Dritter ein und wirkt als Impulsgeber. Nicht zuletzt macht er sich die Integration der Stiftungsuniversität in die Bürgerschaft der Stadt und der Region zu eigen und unterstützt die Entwicklung eines eigenen Hochschulprofils.“

Bild zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/53470275

Forschung

Dez 16 2014
14:52

Wie der Computer mit den „Digital Humanities“ Einzug in die Geisteswissenschaften hält – Bundesministerium für Bildung und Forschung bewilligt „e-Humnanties-Zentrum“ an der Goethe-Uni

Der tut nix, der will nur rechnen

FRANKFURT. Immer mehr Texte, Töne und Bilder liegen in Bits und Bytes vor. Die Methoden der „Digital Humanities“, der computergestützten Geisteswissenschaften, ermöglichen bislang kaum bearbeitbare Fragestellungen. Auch an der Goethe-Uni scheint die damit verbundene „empirische Wende“ unaufhaltsam zu sein. Vier Jahre arbeiteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem LOEWE-Verbundprojekt an diesem Thema. Seit Beginn dieses Monats ist nun das „Frankfurter eHumanities-Zentrum“ unter Federführung der Goethe-Universität erste Anlaufstelle für Geistes- und Sozialwissenschaftler, die sich diesem Trend nicht verschließen wollen. Das Zentrum wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über drei Jahren mit 2,1 Mio. Euro gefördert.

Was hat es eigentlich mit diesem Forschungsgebiet auf sich? Darauf gibt der Beitrag „Der tut nix, der will nur rechnen“ in der aktuelle Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ Antworten. Was mit den Methoden der „Digital Humanities“ möglich ist und woran in Frankfurt gearbeitet wird, wird im Wissenschaftsmagazin an einigen Beispielen gezeigt: So lässt sich die Entstehung von Goethes ‚Faust’ nachvollziehen und die zahlreichen Illustrationen zum Drama können mit den jeweiligen Szenen in Verbindung gesetzt werden; auch Stammbäume alter Handschriften können die Wissenschaftler erstellen oder dem Bedeutungswandel politischer Begriffe durch die Jahrhunderte nachspüren.

In dem Verbundprojekt „Digital Humanities – Integrierte Aufbereitung und Auswertung textbasierter Corpora“, das in den vergangenen vier Jahren von der hessischen „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ (LOEWE) finanziert wurde, forschten Wissenschaftler der Goethe-Universität, des Freien Deutschen Hochstifts/Frankfurter Goethe-Museum und der Technische Universität Darmstadt. Das neue „Frankfurter eHumanities-Zentrum“, an dem neben der Goethe-Universität auch wieder die TU Darmstadt und außerdem das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) beteiligt sind, hat nun eine etwas andere Ausrichtung. Dazu Jost Gippert, Professor für Vergleichende Sprachwissenschaft an der Goethe-Universität, der seit dem Start des Schwerpunkts dessen Koordinator ist und nun auch das neue Zentrum leitet: „Hier bieten wir Wissenschaftlern aus den Geistes- und Sozialwissenschaft im gesamten Rhein-Main-Gebiet die Infrastruktur und das Know-how an, um eigene Projekt realisieren zu können.“ Rund 40 Anträge für ein solches eHumanities-Zentrum gingen beim Bundeswissenschaftsministerium ein, der Frankfurter war einer von drei erfolgreichen.

Mit dem LOEWE-Schwerpunkt hatten die Frankfurter gute Vorarbeiten geleistet. „Wir haben eine Spitzenposition in der sich schnell entwickelnden Landschaft der Digital Humanities in Deutschland errungen“, sagt Jost Gippert, der das Forschungsgebiet „in einer stürmischen Entwicklung begriffen“ sieht. Vor rund zwei Jahren wurde der Verband „Digital Humanities im deutschsprachigen Raum“ gegründet. Mittlerweile gibt es an rund einem Dutzend deutscher Universitäten entsprechend ausgerichtete Studiengänge. Auch in Frankfurt wird ein Curriculum vorbereitet.

„Die neuen Möglichkeiten sind die Erfüllung eines Traums. Es eröffnen sich ganz neue Felder“, sagt Anne Bohnenkamp-Renken. Die Germanistin ist Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und Professorin für Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität. Gemeinsam mit Alexander Mehler, Professor für Texttechnologie/Computational Humanities an der Goethe-Universität, engagiert sie sich auch im neuen Zentrum mit dem Pilotprojekt „Academic Trails in Multimedial Spaces“. Dabei geht um die Verarbeitung von komplex verknüpften Bild- und Textdaten. Ziel ist ein Informationssystem, das es Wissenschaftlern erlaubt, hochstrukturierte Teilkorpora aus großen Archiven von Bild-Text-Medien für ihre Forschungsaufgaben halbautomatisch zu extrahieren und rezipierbar zu machen.

Neben seiner Kooperation im nun ausgelaufenen LOEWE-Schwerpunkt arbeitet das Hochstift an einer digitalen Edition des ‚Faust‘. Es handelt sich um ein DFG-Projekt in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar und dem Lehrstuhl für Computerphilologie an der Universität Würzburg. Unter dem LOEWE-Dach arbeitete das Hochstift an dem Projekt „Illustrationen im Umfeld von Goethes ‚Faust’“. Rund 2500 grafische Blätter und Buchseiten wurden auf einer Online-Plattform frei zugänglich gemacht. Eine spezielle Software macht es möglich, Verknüpfungen zwischen den Bildinhalten und den korrespondierenden Textstellen herzustellen.

Zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Digital Humanities zu etablieren scheinen, werden auch kritische Stimmen laut. In der geisteswissenschaftlichen Community gibt es eine lebhafte Diskussion über eine „feindliche Übernahme“ durch die Informatik. Prof. Alexander Mehler plädiert für einen „interdisziplinären Dialog zwischen den Wissenschaftskulturen“, der von „beiden Seiten selbstbewusst“ geführt wird. Manche der neuen Vorgehensweisen und Fragestellungen, so der Informatiker, erhielten ihre Prägung erst an der Nahtstelle zwischen Geisteswissenschaften und Informatik. Das zeige sich etwa bei intertextuellen Strukturen, die allein an Textmengen beobachtbar sind, deren Größe nur computerbasiert zu bewältigen ist.

Es ist einem Menschen nicht möglich, Millionen Wortpaare miteinander zu vergleichen, wie es beispielsweise für die Erstellung von Stammbäumen zum Verwandtschaftsgrad bei Textüberlieferungen nötig ist. Ähnliches gilt für Suchabfragen, die es der Historischen Semantik erlauben, Phänomene des Sprachwandels zu erforschen. „Ein Computer versteht nichts von geisteswissenschaftlichen Deutungstraditionen, er zählt einfach“, sagt Bernhard Jussen, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Goethe-Universität. Auf diese Weise könnten tradierte, aber bislang empirisch noch nicht überprüfte Annahmen korrigiert werden.

Ob Goethes ‚Faust’ nach dem Studium der Digital Humanities gewusst hätte, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, bleibt eine offene Frage.

Informationen: Prof. Jost Gippert, Institut für Empirische Sprachwissenschaft an der Goethe-Universität, Tel. (069) 798-25054, gippert@em.uni-frankfurt.de, http://www.digital-humanities-hessen.de/, http://www.dhhe.de/

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ kann kostenlos bestellt werden: ott@pvw.uni-frankfurt.de. Im Internet steht sie unter: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Dez 16 2014
14:49

Wissenschaftsstadtplan: Goethe-Universität präsentiert im Jubiläumsjahr Gedenk-Plaketten für Forschungspioniere an deren ehemaligen Wohnhäusern

Neue Adressen für Frankfurts Wissenschaft

FRANKFURT. Der Wissenschaftsstadtplan soll Frankfurts Ruf als Wissenschaftsstadt stärker in den Fokus rücken. Zu ihrem Jubiläum hat die Goethe-Universität mit Unterstützung der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und der Stadtspitze daher ein besonderes Projekt auf den Weg gebracht: Mit dem Wissenschaftsstadtplan sollen im Lauf der nächsten ein bis zwei Jahre insgesamt bis zu 50 prominente Forscherinnen und Forscher mit Bezug zur Goethe-Universität im Frankfurter Stadtbild präsenter werden. Allein 19 Nobelpreisträger haben an der Goethe Universität studiert, gelehrt oder geforscht. An ihren früheren Wohnorten und denen weiterer Meisterdenker sollen dafür eigens angefertigte Plaketten angebracht werden, auf denen neben einem Bild kurze biografische Texte in Deutsch und Englisch angeboten werden. Ergänzt werden die Plaketten von einer eigenen Webpräsenz mit einem Stadtplan, auf dem die einzelnen Wohnorte verzeichnet sind. Hier sind auch umfassenderes Textmaterial sowie weitere Hintergründe zu den einzelnen Persönlichkeiten hinterlegt. In Zukunft sind zudem Führungen für Gäste und auch Einheimische geplant. Das Projekt wird von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft mit insgesamt 45.000 € unterstützt. Weitere 45.000 € realisiert die Goethe-Universität aus Mitteln des Jubiläums.

Am Dienstag (16. Dezember) fand im Beisein des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, des Universitätspräsidenten Prof. Werner Müller-Esterl sowie des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Dr. Roland Kaehlbrandt, die Enthüllung der ersten beiden Plaketten zu Ehren des Nobelpreisträgers Max von Laue und Erwin Madelung statt. Anlässlich eines Medientermins vor den ehemaligen Wohnorten der beiden Physiker in der Frankfurter Beethovenstraße und Bockenheimer Landstraße hob Oberbürgermeister Peter Feldmann die besondere Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für die nationale und internationale Strahlkraft Frankfurts hervor:

„Seit 100 Jahren erhält Frankfurt von der Goethe-Universität und ihren führenden Köpfen viele entscheidende Innovationsimpulse. Was wäre zum Beispiel die Frankfurter Pharmazie, die einmal als Apotheke der Welt bezeichnet wurde, ohne den Nobelpreisträger Paul Ehrlich, den Vater der Chemotherapie? Und ist es nicht großartig, sich vorzustellen, dass weltweit angesehene Forscher und Denker wie Max von Laue, Otto Stern, Ruth Moufang oder auch Theodor W. Adorno, Paul Tillich oder Karl Mannheim hier gleichsam in der Nachbarschaft gewohnt haben? Die Tatsache, dass sie alle an der Goethe-Universität gelehrt und geforscht haben, hat nicht nur das intellektuelle Klima dieser Stadt, sondern sogar das der Bundesrepublik Deutschland geprägt. Und diese Frauen und Männer haben auch eine große Zahl weiterer herausragender Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland angezogen. Es ist bemerkenswert, dass die Goethe-Universität diese große Sogwirkung heute wieder ebenso entfaltet wie in ihrer Gründungszeit. Dank ihres weltweiten Rufes konnte sie im Jahr 2013 40 % ihrer neuen Professuren mit ausländischen Bewerberinnen und Bewerbern besetzen. Als Oberbürgermeister freue ich mich sehr, dass der Wissenschaftsstadtplan dieses große Potenzial stärker ins Bewusstsein der Stadt zu rücken versucht. Frankfurt ist auch eine Stadt der Wissenschaft und Ort wegweisender Forschung.“

Universität Präsident Professor Werner Müller-Esterl sagte, im universitären Jubiläumsjahr sei der Wissenschaftsstadtplan ein Geschenk an die Stadt, sich ihrer eigenen Potenziale in Wissenschaft und Forschung noch besser bewusst zu werden. Die Goethe-Universität sei heute wieder in der Mitte der Stadt angekommen und das intellektuelle Zentrum des Rhein-Main-Gebiets. „Diese besondere Rolle hätte sich nicht entwickeln können ohne das Wirken jener historischen Forscherpersönlichkeiten, von denen wir zwei mit den heutigen Plakettenenthüllungen ehren.“ Der Präsident dankte der Stiftung Polytechnische Gesellschaft für die großzügige Unterstützung des Vorhabens und ebenso dem Oberbürgermeister für sein persönliches Engagement. Dank richtete er auch an die Bürgerinnen und Bürger, die ihre Häuser zur Verfügung stellen: „Die Hausbesitzer reagieren sehr offen, teilweise begeistert auf unser Vorhaben. Ich bin mir sicher, dass wir nach dem schönen Auftakt am heutigen Dienstag sehr bald eine größere Zahl von Plaketten an Frankfurter Gebäuden finden werden. Derzeit liegen bereits 14 weitere Zusagen von Frankfurter Hauseigentümern vor, mit 30 weiteren stehen wir in Kontakt.“

Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Dr. Roland Kaehlbrandt, bemerkte: „Als Stiftung Frankfurter Bürger für ihre Stadt ist es uns ein Anliegen, den Ruf der Mainmetropole als Wissenschaftsstandort zu pflegen und zu stärken. Deswegen haben wir zum Beispiel das MainCampus-Stipendiatenwerk zur Förderung der besten Frankfurter Nachwuchswissenschaftler gegründet oder der Goethe-Universität die Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung gestiftet. Weil wir uns zugleich für die Pflege des kulturellen Erbes unserer Stadt einsetzen, möchten wir aber auch dazu beitragen, dass das Andenken an große Wissenschaftler der Frankfurter Geschichte gewahrt bleibt. Deshalb haben wir mit besonderer Freude der Förderung des Wissenschaftsstadtplans zugestimmt, weil er sichtbar, informativ und originell beide Felder miteinander verbindet. Gemeinsam mit der Unterstützung der Tagung ‚The University and the City‘ im Juni ist dies unser Beitrag zum 100. Geburtstag der Universität, mit der die Polytechnische Gesellschaft seit ihrer Gründung eng verbunden ist.“

Personalia/Preise

Dez 15 2014
16:33

Bernd Skiera, Professor für Electronic Commerce, kommt beim aktuellen BWL-Forschungsranking des Handelsblatts auf den ersten Platz

Forschungsstark: Betriebswirtschaftler der Goethe-Universität führt Ranking an

FRANKFURT. Bernd Skiera, Professor für Electronic Commerce an der Goethe-Universität Frankfurt, belegt im aktuellen BWL-Forschungsranking des Handelsblatts den ersten Platz für die aktuelle Forschungsleistung. Grundlage der Bewertung sind die Veröffentlichungen aller Betriebswirte im deutschsprachigen Raum in den angesehensten internationalen Fachzeitschriften im Verlauf der letzten fünf Jahren.

Skiera hat seit 1999 den damals ersten Lehrstuhl für Electronic Commerce in Deutschland an der Goethe-Universität Frankfurt inne. Er ist außerdem Vorstand des eFinance-Lab, Leiter des Real-Time Advertising Competence Center und Mitwirkender am LOEWE-Zentrum SAFE. Seine Forschungsinteressen umfassen insbesondere die Bereiche Electronic Commerce und Online-Marketing, Kundenwert- und Preismanagement. Dabei befasst er sich unter anderem mit Versandkostenoptimierungen, Real-Time Advertising, Suchmaschinenmarketing, Viralem Marketing und Social Media. Skiera forscht vor allem empirisch und arbeitet bei der Entwicklung seiner Modelle eng mit der Unternehmenspraxis zusammen.

Ebenfalls im aktuellen Forschungsranking platziert sind auf Rang 86 Roman Beck (inzwischen IT University of Copenhagen) und Andreas Eckhardt auf Rang 100. In der Rangliste der besten BWL-Forscher unter 40 Jahren konnten sich Roman Beck (39), Jan Landwehr (48) und Christian Schlereth (83, inzwischen WHU) platzieren. In der Rangliste für das gesamte Lebenswerk, in das alle Publikationen einfließen, die ein Forscher je veröffentlicht hat, befindet sich Bernd Skiera inzwischen auf Rang 9. Weitere Platzierungen Frankfurter BWLer: Martin Natter (109), Wolfgang König (122), Michael Kosfeld (138), Holger Kraft (143), Reinhard H. Schmidt (189), Guido Friebel (191), Günther Gebhardt (197), Roman Beck (242).

Das Handelsblatt veröffentlicht alle zwei Jahre ein Forschungsranking unter allen Betriebswirten, die aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz stammen oder dort forschen. Die Wissenschaftler bekommen für jeden Artikel, den sie in einem Fachjournal publiziert haben, Punkte. Die Punkte richten sich zum einen nach dem Renommee des Journals und zum anderen danach, ob der Forscher seine Studie alleine oder mit Koautoren veröffentlicht hat.

Weitere Informationen: Dr. Muriel Büsser, Head of Communication, Research Center SAFE / Center for Financial Studies. Tel. (69) 798 33868; presse@hof.uni-frankfurt.de 

Forschung

Dez 15 2014
12:04

Warum „Citizen Science“ Bürger an der Forschung beteiligt/ Neue Ausgabe von Forschung Frankfurt zu Wandel in den Wissenschaften soeben erschienen

Die Rückkehr der Hobby-Forscher

FRANKFURT. Forschende und sammelnde Bürger legten seinerzeit das Fundament des Senckenberg-Instituts und der Goethe-Universität. Unter dem Label „Citizen Science“ werben Wissenschaftler neuerdings wieder um die Beteiligung von Hobby-Forschern. Das Internet macht es möglich. Die aktuelle Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ (Heft 2/2014) fragt, wie Bürger- und Profi-Wissenschaftler Hand in Hand arbeiten. Dies ist eines der Themen im zweiten Jubiläumsheft, das den Wandel in den Wissenschaften in den Mittelpunkt stellt.

Der pensionierte Mathematik-Lehrer Heinz Kalheber kümmert sich ehrenamtlich um das Herbarium der botanischen Abteilung des Senckenberg-Instituts. Der mittlerweile 80-Jährige wird gerne gerufen, wenn eine Pflanzenart als unbestimmbar gilt. Er ist das, was neuerdings als „Citizen Scientist“ bezeichnet wird. Kein bezahlter Forscher und trotzdem ausgewiesener Experte mit Kontakten zu den Universitäten in Athen, Patras und Berlin.

Für das Senckenberg-Institut sind Kalhebers Fachkenntnisse von unschätzbarem Wert. Sie fließen ein in wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden ebenso wie in Forschungsprojekte. „Wir leben davon, dass interessierte Bürger bei unseren naturkundlichen Sammlungen mitarbeiten und zu der Forschung beitragen“, bestätigt Georg Zizka, Leiter der botanischen Abteilung und Kooperationsprofessor an der Goethe-Universität. Er, Zizka, erkenne neidlos die Leistung fähiger Laien an. Manchmal seien sie auf manchen Gebieten sogar besser als er selbst.

Die mehr als 1,2 Millionen Herbar-Belege des Senckenberg-Instituts kann Zizkas Vier-Mann-Team nicht alleine betreuen. Die Etats sind nicht üppig, Drittmittel für die Pflege des Herbariums gibt es nicht. Dieses aber müsste dringend aktualisiert werden. Außerdem ist auch die Biotopkartierung nicht mehr auf dem neuesten Stand. 400 Pflanzen allein im Raum Frankfurt sind verschwunden, andere sind hinzugekommen. Umweltschutz und Klimawandel werfen neue Fragen auf.

Forschende Bürger liegen bundesweit im Trend. Immer mehr Menschen unterstützen freiwillig die Arbeit von Wissenschaftlern. Da helfen Seeleute, Plankton-Populationen zu kartografieren, wühlen sich Kernkraftgegner durch Leukämiestudien, lassen Apotheker historische Persönlichkeiten ihrer Stadt wieder aufleben, astronomisch Interessierte kartieren den Sternenhimmel. Das Internet ist dabei das effektivste Werkzeug der Citizen Science: Interessierte Bürger können orts- und zeitunabhängig an Forschungsprozessen teilhaben. Profis profitieren von der riesigen Datenmenge, deren schiere Summe allein verlässlichere, belastbare Messungen erlauben. Eine große Chance für die Wissenschaft. Und gleichermaßen ein Gewinn für die vielen Freiwilligen.

Eine völlig neue Dimension in der Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ergibt sich für Prof. Volker Mosbrugger indessen nicht. Der Generaldirektor des Forschungsinstituts und Naturmuseum Senckenberg sieht in der Citizen Science jedoch das Potenzial, die Forschungslandschaft langfristig zu modernisieren. Noch sind keine Qualitätsstandards für Forschungsprojekte definiert, an denen sich Bürger beteiligen. Aber nur von Profiforschern gesteuerte Laien-Aktivitäten, die zentral ausgewertet werden, ergeben wissenschaftlich Sinn, sagt der erfahrene Forscher. Allerdings gibt es derzeit zu wenige Mitarbeiter in den Forschungseinrichtungen, die all die Daten auswerten.

Der Prozess steht noch am Anfang, ist in der Orientierungsphase. Volker Mosbrugger erkennt vor allem bei den Naturwissenschaftlern, vielleicht noch den Sozialwissenschaftlern, Schnittmengen zwischen Bürgerforschern und Profiwissenschaftlern. „Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass ein Kernphysiker einen Laien in seiner Beschleunigerhalle herumschrauben lässt.“ Der größte Teil der Spitzenforschung ist eben doch zu spezialisiert.

Einige weitere Themen aus Forschung Frankfurt 2/2014, das sich im Jubiläumsjahr mit dem Wandel in den Wissenschaften beschäftigt: 

  • Wozu noch Intellektuelle? Für Relevantes auch jenseits der Talkshows
  • „It’s your turn“ – Von den Moden in der Wissenschaft
  • „Der tut nix, der will nur rechnen“ – Über die „empirische Wende“ in den Geisteswissenschaften
  • Mit Hartnäckigkeit zum Erfolg: 100 Jahre Frauen an der Goethe-Universität
  • Der vergessene Retter. Philipp Schwartz und seine Liste
  • Der Freiherr und der Jude: Mediziner im Nationalsozialismus

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