​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
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Personalia/Preise

Dez 9 2015
15:23

Französische Ökonomin von der Harvard University wird im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften lehren.

Pascaline Dupas zur zehnten Raymond-Barre-Stiftungsgastprofessorin ernannt

FRANKFURT. Pascaline Dupas von der Stanford University ist vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität zur zehnten Raymond-Barre-Stiftungsgastprofessorin ernannt worden. Dank der Förderung durch die Aventis Foundation kann der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften gemeinsam mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft seit 2006 jährlich einen renommierten französischsprachigen Wirtschaftswissenschaftler zu Vorlesungen und Seminaren auf den Frankfurter Campus einladen. Studierende und Lehrende erhalten dabei die Möglichkeit, Einblicke in aktuelle, richtungsweisende Forschungsarbeiten zu erhalten und gleichzeitig ihre Kenntnisse in der französischen Fachsprache anzuwenden.

Pascaline Dupas hat an der Ecole Normale Supérieure – Ulm und an der Paris-Jourdan Science Économiques – DELTA studiert, wo sie im Jahre 2006 ihren PhD-Abschluss in Volkswirtschaftslehre erzielte. Nach Stationen am Dartmouth College und der University of California in Los Angeles ist sie seit 2011 Professorin der Stanford University. Unter anderem ist Pascaline Dupas Mitglied des National Bureau of Economic Research (NBER) und des Centre for Economic Policy Research (CEPR).

Die wissenschaftlichen Arbeiten von Pascaline Dupas umfassen vielfältige Themenstellungen im Bereich der Entwicklungsökonomie, wobei sie unter anderem die Rolle von Gesundheitssystemen, Governmentstrukturen, Bildungspolitik und individuellem Sparverhalten für die ökonomische Entwicklung analysiert. Die Arbeiten von Pascaline Dupas wurden in einer Reihe namhafter internationaler Zeitschriften wie American Economic Review, Journal of Public Economics, American Economic Journal, Econometrica, Journal of Development Economics, Journal of Econometrics publiziert. 2015 wurde sie von der Tageszeitung Le Monde zur besten jungen Ökonomin Frankreichs gewählt.

Pascaline Dupas wird vom 15. bis zum 17. Dezember 2015 in Frankfurt sein, um an einem Workshop zur Entwicklungsökonomie teilzunehmen und um mit Professorinnen und Professoren und Studierenden in Master und Doktorprogrammen der Goethe Universität in den Austausch zu treten. Unter anderem trägt sie hier auch zu ihren aktuellen Forschungsarbeiten mit einem Artikel über die Wirkung dezentral verteilter Subventionen auf die Armut in Mali vor.  

Weiterhin wird Pascaline Dupas zu einer zweiten Seminarrunde im Februar 2016 an der Goethe-Universität sein. Im Rahmen dieses Aufenthaltes wird sie ein Blockseminar mit dem Titel „Development Economics“ in englischer Sprache für die Studierenden des Fachbereichs anbieten, und einen Vortrag für die Bürgergesellschaft in Kooperation zwischen der deutsch-Französischen Gesellschaft und der Goethe-Universität halten.

Mit der Förderung des Projekts der Raymond-Barre-Stiftungsgastprofessur kann die Goethe-Universität in ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Sanofi und der Aventis Foundation bereits auf eine langjährige Tradition verweisen. Die Aventis Foundation dient als gemeinnützige Stiftung der Förderung von Kultur, gesellschaftlichen Projekten mit dem Schwerpunkt Gesundheitswesen sowie Wissenschaft, Forschung und Lehre. Sie wurde 1996 als Hoechst Foundation gegründet und ist mit einem Stiftungskapital von 50 Mio. Euro ausgestattet. Im Jahr 2000 wurde die Stiftung in Aventis Foundation umbenannt. Ihr Sitz ist Frankfurt am Main.

Seit der erfolgreichen Einrichtung der Raymond-Barre-Stiftungsprofessur im Jahre 2006 haben folgende namhafte französischsprachige Gastprofessoren den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften besucht: Patrick Messerlin (Sciences Po), Etienne Wasmer (Sciences Po), Bruno Bias (Toulouse School of Economics), Olivier de La Grandville (Université de Genève), Roland Benabou (Princeton University), Thierry Verdier (EHESS, Paris), Patrick Rey (Toulouse School of Economics), Jean-Charles Rochet (Universität Zürich) und Emmanuelle Auriol (Ecole d´Economie de Toulouse).

 

Weitere Informationen:  Prof. Guido Friebel, PhD, gfriebel@wiwi.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Dez 9 2015
12:53

Am 14. Dezember diskutiert die Frankfurter Bürger-Universität, Ob Frankfurt seinem Integrationsanspruch gerecht wird.

Miteinander oder nebeneinander?

FRANKFURT.Frankfurt gilt als eine der internationalsten und auch multikulturellsten Städte Deutschlands: 717 000 Menschen aus 180 Nationen mit über 200 Sprach- und Kulturtraditionen leben hier. Der Ausländeranteil lag 2013 bei 27% (185.000 Personen), knapp 50% davon stammen aus dem EU-Ausland. 1989 entstand in der Mainmetropole das deutschlandweit erste „Amt für multikulturelle Angelegenheiten“, seit 2010 gibt es ein Integrations- und Diversitätskonzept. Ist damit die Integration in den letzten 26 Jahren besser gelungen als anderswo? Wird Frankfurt seinem hochgesteckten Integrationsanspruch wirklich gerecht? Oder leben die Menschen aus aller Welt auch in Frankfurt eher nebeneinander als miteinander?

Und die derzeitige Flüchtlingssituation wirft neue Fragen auf: Wie wird die Stadt jetzt und in den kommenden Jahren den ankommenden Flüchtlingen gerecht? Gibt es die nötigen personellen Ressourcen, welche Planungen gibt es, um diese Herausforderung zu bewältigen?

Am 14. Dezember stellt Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, Dezernentin für Integration, in einem Impulsvortrag das Integrationskonzept der Stadt Frankfurt vor. Anschließend diskutiert sie zusammen mit Prof. Sabine Andresen (Professur für Sozialpädagogik und Familienforschung, Goethe-Universität) und Prof. Lena Inowlocki (Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Migrationsstudien und interkulturelle Kommunikation). Die Moderation übernimmt Christoph Scheffer von hr-iNFO.

Veranstaltungsort:
Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main
Beginn jeweils 19:30 Uhr
Eintritt frei
Die Diskussionsreihe findet in Kooperation mit hr-iNFO statt.

Weitere Abende der Diskussionsreihe sind:
24. Januar 2016: Zu etabliert um cool zu sein? Frankfurt und seine Subkultur.
1. Februar 2016: Wofür engagiert sich Frankfurt? Private versus öffentliche Verantwortung.

Das Programmheft der Bürger-Universität Programm im Netz: http://www.buerger.uni-frankfurt.de
Bestellung von Programmheften bitte an Frau Marthe Lisson, E-Mail: m.lisson@vdv.uni-frankfurt.de

Sonstige

Dez 8 2015
10:45

Die Arbeit der pakistanischen Künstlerin Shahzia Sikander verbindet die Technik der indo-persischen Miniaturmalerei mit Verfahren der digitalen Filmanimation.

Videoarbeit „Last Post“ in der Studiengalerie 1.357

FRANKFURT. Die Studiengalerie 1.357 der Goethe-Universität zeigt vom 10. Dezember bis 12. Februar die Videoarbeit „The Last Post“ der pakistanischen Künstlerin Shahzia Sikander. Die Eröffnung findet am 9.12. (Mittwoch) um 20 Uhr im I.G. Farben-Haus, Raum 1.357, statt. „The Last Post“ verbindet die Technik der indo-persischen Miniaturmalerei mit Verfahren der digitalen Filmanimation. Die symmetrischen Bildkompositionen vom Anfang des Films, die an Schichtenräume von Bühnenarchitekturen erinnern, lösen sich im Verlauf des Films zunehmend auf. Motive, wie das eines französischen Horns oder eines chinesischen Buddhas, gleiten schließlich durch den Bildraum. Doch geht es nicht um Verschmelzung und Harmonie. Das wird spätestens deutlich, wenn die Figur eines Kaufmanns in einer Uniform der britischen East India Company in Stücke zerspringt oder sich im Hintergrund geballte Fäuste erheben.

Innerhalb des Hybrids von orientalischer Ästhetik und digitaler Bildtechnologie führt „The Last Post“ die Auflösung und Rekonstitution hegemonialer Macht und die daraus resultierende Gewalt in Prozessen der Dekolonisierung und in postkolonialen Gesellschaften vor. Die Musik der chinesisch-amerikanischen Komponistin Du Yun erweitert und vervielfältigt die Spannungen der kulturellen, ästhetischen und technischen Kombinatorik noch einmal.

Die 1969 in Lahore geborene und in New York lebende Shahzia Sikander, arbeitet in den Medien der Malerei, Installation und Animationsfilm. Wie in „The Last Post“ vermischt sie auch in anderen Arbeiten immer wieder traditionelle Formen mit gegenwärtigen Technologien. Sie gehört zu einer Generation pakistanischer Künstler, die die Miniaturmalerei wiederbelebt und radikal erneuert hat. Zugleich interessiert sie sich für elektronische Bildverfahren und musikalische Sound-Scapes.

In der Studiengruppe „Erinnerungskultur, Gedächtnispolitik und Bildgebrauch“ arbeiten Studierende und Lehrende verschiedener Disziplinen in enger Kooperation mit dem MMK Museum für moderne Kunst projektorientiert an der Erforschung des bildlichen Umgangs moderner Gesellschaften mit Geschichte. Die Studiengruppe stellt vier Mal im Jahr zeitgenössische Kunst in den Räumen des IG-Farben-Gebäudes aus.

Die Ausstellung im Raum 1.357, im ersten Stock des I.G. Farben-Hauses, ist vom 10. Dezember 2015 bis 12. Februar 2016 montags bis donnerstags zwischen 12 und 17 Uhr geöffnet (geschlossen vom 19.12. bis 10.01).

Informationen: Prof. Dr. Bernhard Jussen, Historisches Seminar, Campus Westend, Tel.: (069) 798 -32424, jussen@em.uni-frankfurt.de; PD Dr. Henning Engelke, Kunstgeschichtliches Institut, engelke@kunst.uni-frankfurt.de; Madeleine Hesse, studentische Mitarbeiterin der Studiengalerie 1.357, madeleine.hesse@stud.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Dez 8 2015
10:43

Weihnachtsvorlesung der Professoren Theo Dingermann und Dieter Steinhilber behandelt ein häufiges Leiden

Keith Richards und Osteoarthrose - wenn die Gelenke schmerzen

FRANKFURT. Die Pharmazeuten Prof. Theo Dingermann und Prof. Dieter Steinhilber laden auch in diesem Jahr alle Interessierten zu ihrer Weihnachtsvorlesung auf den Campus Riedberg ein. In ihrem Vortrag geht es um Keith Richards, den Lead-Gitarristen der Rolling Stones. Nach einer Serie von Vorträgen über Suchterkrankungen vom Pop-Ikonen widmen sich die beiden Pharmazeuten dieses Mal nicht der Heroin- und Kokainsucht des Rockmusikers, sondern einem weniger bekannten gesundheitlichen Problem: seinen schmerzenden Gelenken.

Einen biografischen Hinweis für den Gelenkverschleiß (Osteoarthrose) gab es im Jahr 2006, als Richards während einer Tournee-Pause auf den Fidschi-Inseln angeblich von einer Palme stürzte, später aber gestand, er sei auf einem Baumstumpf ausgerutscht.

Dingermann und Steinhilber werden die physiologischen Veränderungen für die Osteoarthrose erklären. Sie geben eine Übersicht über die Häufigkeit der Erkrankung in Deutschland, ihre Ursachen und Therapiemöglichkeiten. Die fachliche Information wechselt ab mit der abschnittsweisen Erzählung von Keith Richards Biografie und vielen Musikbeispielen, die der Weihnachstsvorlesung ihren besonderen Charakter verleihen.

Weihnachtsvorlesung von Prof. Theo Dingermann und Prof. Dieter Steinhilber:

„Keith Richards und Osteoarthrose - wenn die Gelenke schmerzen“.

Dienstag, 15. Dezember, 11 Uhr (c.t.), Biozentrum, Hörsaal B1, Campus Riedberg.

Informationen: Dr. Ilse Zündorf, Institut für Pharmazeutische Biologie Goethe-Universität Frankfurt a.M., Max-von-Laue-Str. 9, 60438 Frankfurt, Tel. (069) 79829648, zuendorf@em.uni-frankfurt.de.

Personalia/Preise

Dez 8 2015
10:41

Mäzenin zeichnet am Vorabend ihres 101. Geburtstages Theatergruppe der Goethe-Universität für anglophone dramatische Kunst aus.

Dagmar-Westberg-Preis 2015 geht an Chaincourt Theatre Company

FRANKFURT. Der mit 1.000 Euro dotierte Dagmar-Westberg-Preis geht in diesem Jahr an die Chaincourt Theatre Company, die am Institut für England- und Amerikastudien an der Goethe-Uni angesiedelt ist. Die Theatergruppe begeistert bereits seit 40 Jahren ein sowohl universitäres als auch außeruniversitäres Publikum mit englischsprachigen Aufführungen und hat sich einen festen Platz im Frankfurter Kulturleben erspielt. Mit dem Dagmar-Westberg-Preis wird seit 2010 herausragende geisteswissenschaftliche Großbritannien-Forschung an der Goethe-Universität ausgezeichnet. Über die Vergabe des Preises entscheidet ein wissenschaftlicher Beirat unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Julika Griem (Institut für England- und Amerikastudien, Goethe-Universität), dem auch Prof. Dr. Susanne Scholz (gleichfalls Institut für England- und Amerikastudien), Prof. Dr. Andreas Fahrmeir (Historisches Seminar, Goethe-Universität) und Prof. Dr. Christoph Heyl (Institut für Anglophone Studien, Universität Duisburg-Essen) angehören.

Den Preis überreichte die Stifterin Dagmar Westberg persönlich Vertretern der Chaincourt Theatre Company im Rahmen einer Feierstunde im Hessischen Hof. Die Theatergruppe, an der Studierende, Absolventen und Angestellte der Goethe-Universität mitwirken, verfolgt das Ziel, englischsprachige Kunst und Kultur dem Frankfurter Publikum nahezubringen und Studierenden die Möglichkeit zu bieten, ihre Englischkenntnisse zu verbessern. Leiter der Company ist der Lektor James Fisk. Im Januar hat die neueste Produktion Premiere: Gezeigt wird dann die Neuinterpretation des Stückes „The Millionairess“, das der berühmte irische Dramatiker George Bernard Shaw in den 30er Jahren veröffentlichte.

Dagmar Westberg ist eine bedeutende Stifterin, die schon seit vielen Jahren Wissenschaft an der Goethe-Universität fördert. Dazu zählt unter anderem die jährlich stattfindende Dagmar-Westberg-Vorlesung; seit 2012 werden international ausgewiesene Vertreter der Geistes- und Kulturwissenschaften zu Gastvorlesungen auf dem Campus Westend eingeladen. Mit dem Dagmar-Westberg-Preis möchte die Mäzenin ihre enge persönliche Beziehung zu Großbritannien zum Ausdruck bringen. Die Feierstunde im Hessischen Hof war Teil der Feierlichkeiten rund um den Geburtstag Dagmar Westbergs, die am 8. Dezember 101 Jahre alt wird.

Forschung

Dez 7 2015
13:09

Studie unter Leitung der Goethe-Universität zum Wirkstoff Flubendazol

Neue Hoffnung für Krebsbehandlung bei Kindern

FRANKFURT.Es gibt neue Hoffnung für Kinder mit Tumorerkrankungen neuralen Ursprungs: Ein internationales Team unter Führung von Forschern der Goethe-Universität Frankfurt und der Universität Kent (Großbritannien) haben möglicherweise eine neue Behandlungsmethode gefunden. Ihre Forschungsergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht (http://www.nature.com/articles/srep08202).

Das Team um Professor Jindrich Cinatl (Frankfurter Institut für Medizinische Virologie) und Professor Martin Michaelis (School of Biosciences in Kent) hat herausgefunden, dass Flubendazol, ein Medikament gegen parasitäre Würmer, auch großes Potential zeigt für die Behandlung von Neuroblastoma, einer Krebserkrankung des peripheren Nervensystems, die bei Kindern vorkommt.

Untersuchungen von 461 Krebszelllinien ergaben, dass Neuroblastoma, der häufigste solide Tumor bei Kindern außerhalb des Gehirns und eine der Haupttodesursachen in der Kindheit, hochempfindlich auf Flubendazol reagierten.

Flubendazol  reduzierte ebenfalls die Viabilität von fünf primären Neuroblastoma-Proben (Patientenisolate) in Konzentrationen, die im Menschen erreichbar sind. Es hemmte die Gefäßbildung und das Wachstum von Neuroblastomen in einem Tumormodell in befruchteten Hühnereiern.

Erworbene Resistenzen gegenüber verschiedenen Krebsmedikamenten ist ein Hauptproblem bei der Therapie von fortgeschrittenen Neuroblastomen. In einer Sammlung von 140 Neuroblastomzelllinien mit erworbenen Resistenzen gegenüber verschiedenen Krebsmedikamenten fanden die Wissenschaftler 119 Zelllinien, die empfindlich auf Flubendazol in niedrigen Konzentrationen reagierten.

Professor Cinatl und sein Team schlossen daraus, dass Flubendazol eine realistische potenzielle Behandlungsoption für Neuroblastome darstellt. Darüber soll nun weiter geforscht werden.

Die Arbeit mit dem Titel “Identification of flubendazole as potential anti-neuroblastoma compound in a large cell line screen” wurde durchgeführt von Martin Michaelis, Professor für Molekulare Medizin, Mark Wass, Dozent für Bioinformatik (beide Universität Kent), Professor Jindrich Cinatl und neun Kollegen der Goethe-Universität sowie acht Kollegen von anderen Forschungseinrichtungen in Deutschland.

Informationen: Prof. Dr. Jindrich Cinatl, Institut für Medizinische Virologie, Goethe-Universität Frankfurt; cinatl@em.uni-frankfurt.de; +49 69 6301 6409; Dr. Florian Rothweiler; f.rothweiler@kinderkrebsstiftung-frankfurt.de; +49 69 6786 6572.

Veranstaltungen

Dez 7 2015
12:59

Vortrag des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Dr. Wolfgang Schüssel am Forschungskolleg Humanwissenschaften

„Wie viele Probleme kann Europa gleichzeitig meistern?“

FRANKFURT.Flüchtlinge, Terrorismus, GREXIT, BREXIT und Rentenreformen ‒Europa steht vor Problemen, die zu meistern die Europäische Union, ihre Bürger, Politiker und Wirtschaftsexperten zu überfordern scheinen.  Der langjährige ehemalige Bundeskanzler und Außenminister Österreichs Dr. Wolfgang Schüssel wird im Rahmen eines öffentlichen Vortrags am Forschungskolleg Humanwissenschaften dazu Stellung beziehen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen: Wie können die Flüchtlingsströme sinnvoll reguliert werden, ohne das Recht auf Asyl für politisch Verfolgte zu beeinträchtigen?  Reichen polizeiliche Maßnahmen aus, um den Terrorismus zu bekämpfen oder bedarf es weiterer, gesellschaftspolitischer Ansätze? Wie können wir angesichts der demographischen Dynamik verhindern, der nächsten Generation mehr Schulden zu hinterlassen?

„Wie viele Probleme kann Europa gleichzeitig meistern?“
Vortrag im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Donnerstag, 10.12.2015, 18.30 Uhr, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg.

Die anschließende Diskussion wird vom Vizepräsidenten der Goethe-Universität,  Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, moderiert.  Der österreichische Handelsdelegierte Michael Love lädt danach zu einem Umtrunk im Kolleggebäude ein.

Dr. Wolfgang Schüssel, geboren 1945, war von 2000 bis 2007 österreichischer Bundeskanzler und in dieser Funktion im ersten Halbjahr 2006 EU-Ratsvorsitzender. In den Jahren 1989 bis 2000 war er als Wirtschafts- und Außenminister maßgeblich am Beitritt Österreichs zur Europäischen Union beteiligt. In seine Zeit als Bundeskanzler fallen unter anderem die Einführung des Euro, die Pensionssicherungsreform, die Rückführung der Staatsschulden, die Privatisierung verstaatlichter Industrie sowie die Restitutionszahlungen an die Opfer des Nationalsozialismus. Von 1979 bis 2011 war Wolfgang Schüssel Abgeordneter im Nationalrat. Heute widmet er sich als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN) den österreichischen Außenbeziehungen, insbesondere der Europäischen Finanz- und Wirtschaftspolitik. Er ist Mitglied des Kuratoriums der Bertelsmann-Stiftung sowie des Aufsichtsrats des deutschen Energiekonzerns RWE AG. Er ist Präsident von United Europe e.V. und Vorsitzender des Kuratoriums der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Der Vortrag gehört zu der Reihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe, die vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsch-Französischen Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften – Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales gemeinsam veranstaltet und von Professor Matthias Lutz-Bachmann und Professor Pierre Monnet wissenschaftlich geleitet wird.  Ziel der Vortragsreihe ist es, Experten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft zu Europa-Themen zu Wort kommen zu lassen und die jeweiligen Positionen öffentlich zu diskutieren.

Um Anmeldung wird gebeten per Fax (06172-13977-39) oder per E-Mail an info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Weitere Informationen unter www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Veranstaltungen

Dez 7 2015
10:29

Konferenz zu Film in der Arbeitswelt

Ästhetik und Industrie

FRANKFURT.Was geschieht, wenn sich die Filmkunst in den Dienst der Industrie stellt? Wie wird die Ästhetik der bewegten Bilder von Industrieunternehmen genutzt? Darum geht es bei einer internationalen Konferenz mit dem Titel „Films that work“ von 15. bis 18. Dezember, die das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität im Deutschen Filmmuseum und im Museum Angewandte Kunst ausrichtet.

Können Maschinen schön sein? Klar, können sie das: Vom Futurismus bis zum russischen Konstruktivismus hat die Avantgarde des 20. Jahrhunderts die Schönheit von Industrie und Technologie immer wieder als eines ihrer Schlüsselmotive inszeniert. Aber die Kunst kann auch selbst ein nützlicher Teil der Industrie-Maschine sein: Vor allem der Film spielt in der Industrie, aber auch in der Industriepolitik eine wesentliche Rolle. Am Beispiel herausgehobener Arbeiten aus Europa, den USA und Asien wird die Konferenz sich mit diesem Phänomen beschäftigen – davon ausgehend, dass wirtschaftliche Entwicklung Industrieorganisationen voraussetzt und dass Industrieorganisationen Kommunikation brauchen und Kommunikation Medien braucht. Wegen seiner emotionalen Wirkung nimmt der Film eine Sonderstellung im Instrumentarium der Firmenkommunikation ein. Die Tagung bringt Spezialisten aus Europa, den USA und Asien zusammen und verbindet Ansätze aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, um einen Beitrag zu einem vertieften Verständnis der Verwendungen von Kunst in industriellen Organisationen und der Medienkultur industrialisierter und postindustrieller Gesellschaften zu leisten.

Die Konferenz ist offen für alle, gezeigt werden auch seltene Filme aus Archiven aus der ganzen Welt.

Ein Bild zum Download finden Sie unter: http://www.muk.uni-frankfurt.de/59218920?

Bildunterschrift: Szene aus dem Film „La via del petrolio“ (Italien 1967, Bernardo Bertolucci), der am Mittwochabend während der Tagung im Filmmuseum zu sehen ist. (c) ENI, 1967

Informationen: Prof. Dr. Vinzenz Hediger, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-32079, E-Mail: hediger@tfm.uni-frankfurt.de

Programm und Anmeldung: http://www.films-that-work.de/

Veranstaltungen

Dez 3 2015
11:58

Seit 2011 8 Mio. Euro zusätzliche Förderung für Studierende der Goethe-Universität

Deutschlandstipendium ist ein Erfolgsmodell

FRANKFURT. Die Goethe-Universität kann im laufenden Wintersemester 520 neue Deutschlandstipendien vergeben und knüpft damit an das hohe Förder-Niveau der Vorjahre an. 340 Förderer spendeten in diesem Jahr insgesamt 937.000 Euro. Dank der besonderen Konstruktion des Deutschlandstipendiums verdoppelt sich dieser Betrag aus Bundesmitteln, so dass für Studierende der Goethe-Universität insgesamt 1,874 Mio. Euro zusätzlich im akademischen Jahr 2015/16 zur Verfügung stehen. Seit Einführung des Deutschlandstipendiums Ende 2011 wurden die Studierenden der Goethe-Universität auf diese Weise mit Stipendien im Gesamtvolumen von rund 8 Mio. Euro unterstützt, 4 Mio. davon aus privaten Quellen.

Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff: „Schön, dass wieder so viele Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen aus Stadt und Region unseren Aufruf Chancen schenken unterstützen. Frankfurt zeigt: Das Deutschlandstipendium ist ein Erfolgsmodell – wenn es genug Unterstützung findet. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Bei der Vergabefeier am Mittwochabend auf dem Campus Westend erhielten die 520 frischgebackenen, beziehungsweise verlängerten Deutschlandstipendiaten ihre Förderurkunden von Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff , weiteren Mitgliedern des Präsidiums, Staatssekretär Ingmar Jung sowie hochrangigen Förderpersönlichkeiten. Noch auf den „letzten Metern“ der Förderkampagne, die zunächst 511 Stipendien umfasste, hat der langjährige Mäzen der Goethe-Universität, Claus Wisser, die Zahl auf 520 Stipendien aufgerundet.

Hier einige Hintergründe und Fakten zum neuen Förderjahrgang:

  • Förderung: 300 Euro monatlich (maximaler Förderzeitraum 2 Jahre)
  • Studentinnen: 62%
  • Studierende mit Migrationshintergrund: 29%
  • Aus Familien mit nicht-akademischen Hintergrund: 45%
  • BAföG‐Empfänger: 19%
  • Verteilung: 70 Studiengänge aller Fachbereiche; Studieneingangsphase 40%, davon 155 Erstsemester; Hauptstudium 28%, Master 31%; 141 Studierende im 2. Förderjahr

Das Deutschlandstipendium funktioniert wie ein Scharnier zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Bürgern. Unter den fördernden Privatpersonen sind viele Ehemalige, die sogenannten Alumni, die mit Beträgen zwischen 50 Euro und mehreren tausend Euro ihre Verbundenheit mit ihrer Alma Mater und der jungen Generation sichtbar machen. Auch viele Hörer der Universität des 3. Lebensalters, der sogenannten U3L, beteiligen sich an der Förderung ihrer jungen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Rotary-Clubs, Zonta-Clubs, Stiftungen und Alumni-Vereine ebenso wie etliche Stiftungen sind verlässliche und begeisterte Förderer der Studierenden. Für viele Unternehmen ist das Stipendienprogramm ein hervorragendes Instrument, um mit qualifizierten Nachwuchskräften in Kontakt zu kommen. Gerade Mittelständler wissen längst, dass sie bei der Nachwuchsrekrutierung selbst aktiv werden müssen. Über das Deutschlandstipendium können sie besonders begabte und engagierte Studierende schon früh an sich binden. Große Unternehmen spenden häufig ohne konkrete Fächerbindung, im besten Sinne als corporate citizens.

Über die finanzielle Förderung hinaus können Stipendiatinnen und Stipendiaten an einem ideellen Förderprogramm teilnehmen, für dessen Konzept die Goethe-Universität 2013 in einem bundesweiten Wettbewerb ausgezeichnet wurde. Zuletzt engagierten sich 192 Studierende in 11 Stipendiatengruppen, die sich u.a. mit Projekten zur Unterstützung von Flüchtlingen, der Durchführung einer Jobmesse für Geistes‐ und Sozialwissenschaften sowie eines Diktatwettbewerbs an der Goethe‐Universität beschäftigten.

Mit dieser einzigartigen Mischung von Zuwendungen aus allen gesellschaftlichen Bereichen ist es der Goethe-Universität möglich, Studierende aller Fachbereiche zu fördern. Die vom Bund vorgegebene maximale Quote der Fächerbindung von zwei Drittel der Stipendien ist in Frankfurt kein Problem: Mehr als 50 % der Stipendien sind nicht fachgebunden.

Download Foto: hier.

Informationen im Internet: www.deutschland-stipendium.uni-frankfurt.de

Sonstige

Dez 3 2015
11:33

Neue Ausgabe des UniReport unter anderem über das zerstörte Grabungshaus der Vorderasiatischen Archäologie

Krieg in Syrien: auch Frankfurter Archäologie betroffen

FRANKFURT. 15 Jahre lang wurde das Grabungshaus in Tell-Chuera von Forschern und Studierenden der Goethe-Uni im Rahmen eines Projektes zur frühen Urbanisation in Mesopotamien genutzt. 2015 wurde das Gebäude im Nordosten Syriens, nur wenige Kilometer von der Grenze zur Türkei gelegen, zum großen Teil zerstört. Prof. Jan-Waalke Meyer und sein Kollege Prof. Dirk Wicke von der Abteilung Vorderasiatische Archäologie äußern sich besorgt über die Zerstörungen und Plünderungen in Syrien und im Irak, die vor allem vom Islamischen Staat (IS) ausgehen. Beide sehen die Arbeit von Generationen von Archäologen ausgelöscht, wenn der IS mit Bulldozern über altorientalische Städte wie Nimrud hinwegrollt.

Der vom IS ausgehende Terrorismus, der erst kürzlich die Stadt Paris mit einer Welle von Anschlägen überzog und Brüssel für mehrere Tage in den Ausnahmezustand versetzte, steht auch im Fokus eines Gesprächs mit Prof. Susanne Schröter, Islamismus-Expertin und Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam. Schröter spricht über das Entstehen einer islamistischen Jugendbewegung, die sich schnell verbreitet und eine hohe Gewaltbereitschaft zeigt. Die Forscherin warnt zugleich aber auch vor der Zunahme einer fremden- und islamfeindlichen Stimmung in Deutschland und verweist auf fast 500 Anschläge auf Asylbewerberunterkünfte allein in diesem Jahr.

Die weiteren Themen in der Dezember-Ausgabe des UniReport:

  • Flüchtlinge an der Goethe-Uni: Das Academic Welcome Program (AWP) hat Ende Oktober seine Türen geöffnet – der UniReport sprach mit einigen Teilnehmern.
  • Science City auf dem Riedberg: der naturwissenschaftliche Campus der Goethe-Universität im Porträt.
  • Konflikte der Zeit durchdenken: Die DFG-geförderte Kolleg-Forschergruppe Justitia Amplificata beschäftigt sich konkret und global mit Gerechtigkeitstheorien.
  • Weißdorn schützt bei Herzschwäche vor Ödemen: Am Institut für Pharmazeutische Biologie konnte man die heilende Wirkung der Pflanze nachweisen.
  • Klubmacher im Gespräch: Hans Romanov über Subkultur in der Mainmetropole. Im Januar diskutiert das Urgestein der Frankfurter Szene im Rahmen der Bürgeruni mit Kulturamtschefin Carolina Romahn und DJ Klaus Walter.
  • Experimente mit Sprache: Marcel Beyer übernimmt im Januar die Frankfurter Stiftungsgastdozentur für Poetik.

Der UniReport 6/2015 steht zum kostenlosen Download bereit unter: www.unireport.info/59165090/Unireport_6-15.pdf

Sonstige

Dez 2 2015
13:01

Tagung „Die Bedeutung der Fachlichkeit im Unterricht und in der Lehrerausbildung in den MINT-Fächern“

Nicht nur Schlüsselkompetenzen

FRANKFURT. Seit dem „PISA-Schock“ im Jahr 2000 und den Bologna-Reformen hat sich an deutschen Schulen und Hochschulen vieles geändert. Die Neuerungen hatten zum Ziel, die Qualität des deutschen Bildungssystems zu sichern und seine Internationalisierung voranzutreiben. Eine Tagung der Fachdidaktik an der Goethe-Universität richtet am 19. Dezember einen kritischen Blick auf die Reformen und sucht nach Alternativen zu etwaigen Fehlentwicklungen.

Bildungsstandards, Kompetenz- und Outputorientierung – das sind die bevorzugten Schlagworte der Bildungsreformen der vergangenen 15 Jahre. Die Verantwortlichen behaupten, die durchaus erreichte Bildungsexpansion sei auch mit einer Steigerung der Qualität einhergegangen. Doch die kritischen Stimmen werden immer lauter, die eine Nivellierung der Ansprüche auf breiter Front beklagen. Die Kritik richtet sich gegen die offenkundige Entsachlichung und Entfachlichung der Unterrichtsfächer und der Lehrerausbildung und gegen die zunehmende Umstellung des Fachunterrichts auf fachunabhängige Schlüsselkompetenzen. Ein wachsender Anteil der Abiturienten bringe vor allem insbesondere für ein Studium der so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ungenügende fachliche Voraussetzungen mit, mahnen die Hochschulen. Die Folgen lägen auf der Hand: Die Abbrecher- und Durchfallquoten steigen.

Die hochkarätig besetzte Tagung aus Hochschullehrern der Fachwissenschaften und der Fachdidaktiken soll die Gründe dieser Entwicklung und mögliche Alternativen aufzeigen. Die Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen. Eine vorherige Anmeldung ist zur besseren Planung erwünscht. Kurzentschlossene sind jedoch ebenfalls willkommen.

„Die Bedeutung der Fachlichkeit im Unterricht und der Lehrerausbildung in den MINT-Fächern“, Tagung an der Goethe-Universität Frankfurt, Samstag, 19. Dezember, 9.30 bis 17.15 Uhr, Festsaal im Casino-Gebäude am Campus Westend, Theodor W.-Adorno-Platz 4, 60323 Frankfurt am Main

Programm und Anmeldung unter: http://www.didaktik-biowissenschaften.de/ 

Informationen: Prof. Hans Peter Klein, Didaktik der Biowissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42270, h.p.klein@bio.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Dez 2 2015
12:56

Am 7. Dezember diskutiert die Frankfurter Bürger-Universität die (zu) hohen Miet- und Immobilienpreise in der Mainmetropole

Wer kann sich Frankfurt (noch) leisten?

FRANKFURT.Frankfurt boomt. Unangenehmer Nebeneffekt dieser Entwicklung: Auch die Preise fürs Wohnen – ob Miete oder Kauf –  in der City steigen in schwindelerregende Höhen. Ein wesentlicher Grund: Der frühere Trend von der Stadt ins Grüne hat sich komplett umgedreht. Inzwischen strömen Menschen wieder in Scharen aus dem Umland in die Stadt. Die Folge: 2014 und 2015 wächst Frankfurt um jeweils etwa 15 000 Menschen – viele von Ihnen Gut- und Besserverdienende. Damit steigt der Druck auf den Immobilienmarkt weiter, und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.

Dabei ist seit Jahren bekannt, dass es an bezahlbarem Wohnraum mangelt. Die Anzahl der Sozialwohnungen ist in den vergangenen 20 Jahren sogar geschrumpft, von 50 000 auf 30 000. Tendenz weiter sinkend. Damit stellt sich die Frage: Welche Stadt wollen wir eigentlich? Eine Stadt nur noch für die Reichen? Muss dann derjenige, der sich Frankfurt nicht (mehr) leisten kann, ins Umland ziehen? Das Preisgefüge für Frankfurter Immobilien schränkt inzwischen sogar das das Recht auf freie Bestimmung des Wohnortes ein. Damit stellt sich die Frage: Welche Verantwortung hat die Stadt gegenüber ihren Bürgern? Muss sie sich um bezahlbaren Wohnraum kümmern?

Am 7. Dezember stehen diese Fragen im Rahmen der Frankfurter Bürger-Universität im Mittelpunkt.

An der Diskussion beteiligen sich: Prof. Maren Harnack (Professur für Städtebau und Entwerfen, Frankfurt University of Applied Sciences), Prof. Susanne Heeg (Arbeitsgruppe Geographische Stadtforschung, Goethe-Universität), Rolf Janßen (Geschäftsführer, DMB Mieterschutzverein Frankfurt a. Main), Bodo Pfaff-Greiffenhagen (Ortsvorsteher Bornheim/Ostend, CDU). Die Moderation übernimmt Petra Boberg von hr-iNFO.

Veranstaltungsort:
Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main
Beginn jeweils 19:30 Uhr
Eintritt frei

Die Diskussionsreihe findet in Kooperation mit hr-iNFO statt.

Weitere Abende der Diskussionsreihe sind:

14. Dezember 2015: Wird Frankfurt seinem Integrationsanspruch gerecht? Miteinander oder nebeneinander.

24. Januar 2016: Zu etabliert um cool zu sein? Frankfurt und seine Subkultur.

1. Februar 2016: Wofür engagiert sich Frankfurt? Private versus öffentliche Verantwortung. 

Das Programmheft der Bürger-Universität Programm im Netz: http://www.buerger.uni-frankfurt.de

Bestellung von Programmheften bitte an Frau Marthe Lisson, E-Mail: m.lisson@vdv.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Dez 2 2015
12:55

Theaterstück handelt von einer Millionärin auf der Suche nach einem Mann mit geschäftlichem Talent. Premiere ist am 29. Januar 2016 auf dem Campus Westend.

Chaincourt Theatre Company zeigt “The Millionairess” von G. B. Shaw

FRANKFURT. Die Chaincourt Theatre Company vom Institut für England- und Amerikastudien an der Goethe-Universität widmet sich in ihrer neuesten Produktion der Neuinterpretation eines Theaterstückes aus den 30er Jahren: „The Millionairess“ vom berühmten irischen Dramatiker George Bernard Shaw erhielt die ihm gebührende Aufmerksamkeit erst sechzehn Jahre nach seinem Erscheinen bei einer Aufführung im Londoner Westend, als Katharine Hepburn in der Rolle der Epifania triumphierte. 1960 wurde „The Millionairess“ mit Sophia Loren und Peter Sellers verfilmt. Nun wagt sich die Chaincourt Company an eine moderne Interpretation des explosiven Stoffs.

Epifania Ognisanti di Parerga, die Millionärin, ist die Inkarnation einer Frage Shaws an die Welt: Wie schafft es eine Frau wie Epifania, die Welt um sich drehen zu lassen? Von ihrem Vater mit einem beträchtlichen Vermögen ausgestattet, versucht sie seinem letzten Willen zu entsprechen und einen Mann zu heiraten, der sich auf Geldmehrung versteht. Ihre erste Wahl erweist sich jedoch als impulsive Fehlentscheidung, als sich der Mann von dem „Hurricane Epifania“, der Königin der Narzisstinnen, in die Arme einer gutmütigen, aber glanzlosen Frau flüchtet. Doch nicht nur ihr erster Ehemann wird begreifen, dass Frauen wie Epifania nicht zu verlassen sind; der Klang ihrer Schritte ist lauter, ihr Wille stärker und ihre Präsenz einnehmender, als dass die Welt sie je ignorieren könnte. So sucht sie weiter nach ihrem Glück und es scheint nur eine Kraft zu geben, die auch sie dem Schicksal unterwirft: die Wahrheit.

George Bernard Shaw wurde am 26. Juli 1856 als Sohn eines Beamten in Dublin geboren, zog später nach London. Seine Dramen sind für ihre Verbindung von Humor, Satire und Gesellschaftskritik bekannt. 1925 erhielt er den Literaturnobelpreis.

Vorstellungen:  Premiere am 29. Januar 2016; weitere Aufführungen am 30. Januar, sowie am 4., 5. und 6. Februar 2016; Vorstellungsbeginn ist um 19.30 Uhr Ort: Goethe-Universität, Westend Campus, IG-Farben-Nebengebäude, Raum 1.741.

Karten: 10 €/5 € (ermäßigt) erhältlich an der Abendkasse eine Stunde vor Vorstellungsbeginn oder in „Zimmer 17“ (Raum 3.257, IG-Farben-Haus, Tel. 793 32550); Montag & Dienstag 12-16; Mittwoch 14-16; Donnerstag 10-14

Kontakt: James Fisk, Künstlerische Leitung (fisk@em.uni-frankfurt.de);  www.chaincourt.org

Veranstaltungen

Dez 1 2015
15:13

Goethe-Universität vergibt erneut große Zahl an Stipendien

Medieneinladung: Vergabefeier für Deutschlandstipendiaten

FRANKFURT. Die Goethe-Universität ist eine der erfolgreichsten deutschen Hochschulen bei der Vergabe von Deutschlandstipendien an ihre Studierenden. Seit Beginn der Förderaktivitäten 2011 sind bereits mehr als 2200 Studierende in den Genuss des 300 € monatlich umfassenden Stipendiums gekommen.

Anlässlich der neuen Vergaberunde findet am

Mittwoch, 2. Dezember 2015, 19 Uhr
im Casino der Goethe-Universität, Campus Westend,
Nina-Rubinstein-Weg, 60323 Frankfurt

eine Feier statt, bei der die Förderurkunden an die neuen Stipendiaten übergeben werden.

Als Medienvertreter laden wir Sie herzlich ein, an der Feier teilzunehmen. Es besteht dabei die Möglichkeit, mit Stiftern und Stipendiaten ins Gespräch zu kommen.

Programm:

Begrüßung
Prof. Dr. Birgitta Wolff
Präsidentin der Goethe-Universität 

Grußworte
Dr. Stefan Luther
Leiter der Unterabteilung Bildungs- und forschungspolitische
Grundsatzfragen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Ingmar Jung
Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Hans Nolte
Förderer
President & CEO Hahn Air Lines GmbH

„Freiräume, Motivation, Chancen – Was bewirkt das Deutschlandstipendium?“
Stipendiatinnen und Stipendiaten im Gespräch mit Vizepräsident
Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz 

Übergabe der Stipendienurkunden

Persönliches Kennenlernen von Förderern und Stipendiaten
Empfang in der großen Mensa, Casino

Forschung

Dez 1 2015
13:28

SAFE wird weiter gefördert, Integrative Pilzforschung erhält Auslauffinanzierung.

Land gibt über 15 Millionen für LOEWE-Forschungs-projekte an der Goethe-Uni

FRANKFURT. Gute Nachricht für zwei LOEWE-Projekte an der Goethe-Universität: Das Land hat erklärt, ab 2016 weitere Mittel für laufende LOEWE-Projekte zu mobilisieren. Das Forschungszentrum SAFE – Sustainable Architecture for Finance in Europe – erhält für das kommende Jahr eine Weiterfinanzierung von fünf Mio. Euro und eine weitere Finanzierungsoption bis Ende 2018. Der LOEWE-Schwerpunkt IPF - Integrative Pilzforschung erhält im Rahmen der Auslauffinanzierung für das Jahr 2016 weitere 700.000 Euro.

SAFE, angesiedelt im House of Finance der Goethe-Universität, beschäftigt sich mit der Analyse der europäischen Finanzmärkte und ihrer Regulierung und wird seit 2013 von der hessischen Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischen Exzellenz (LOEWE) gefördert. Für 2016 erhält SAFE rund 5 Mio. Euro, für die Jahre 2017 und 2018 sollen weitere 10 Mio. Euro fließen.

„SAFE dient dem Ziel, Finanzmärkte nachhaltiger zu gestalten, das heißt ihr `Eigenleben´ im Sinne der Gesellschaft zu regulieren: Eine zentrale Aufgabe der Politik, die hier von der Wissenschaft Impulse erfährt. Schön, dass diese wichtige Forschung eine Fortsetzung erfährt“, freut sich Unipräsidentin Prof. Birgitta Wolff.

Die IPF – Integrative Pilzforschung erhält eine Auslauffinanzierung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 in Höhe von 700.000 Euro. Beim LOEWE-Schwerpunkt arbeiten Biodiversitäts-Forscher mit Biochemikern, Biotechnologen und Molekulargenetikern zusammen, um die Vielfalt der Pilze zu verstehen und nutzbringend anzuwenden.IPF ist unter Federführung der Goethe-Universität ein gemeinsames Projekt mit derPhilipps-Universität Marburg, der Universität Kassel, der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung (SGN), Frankfurt am Main.

Weitere Informationen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst: https://wissenschaft.hessen.de/presse/pressemitteilung/loewe-forschungsprojekte-erhalten-weitere-14-millionen-euro

Veranstaltungen

Nov 27 2015
12:29

Bürgerveranstaltung und Symposium der Goethe-Universität in Bad Homburg befasst sich mit Erfordernissen einer Schule für alle

Inklusion als gesellschaftliche Aufgabe

FRANKFURT. Wie kann eine Schule der Zukunft gelingen, damit jeder nach seinen Begabungen positive Bildungserfahrungen machen kann? Was kann die Wissenschaft dazu beitragen? Mit Fragen wie diesen hat sich am Donnerstag, 26.11., eine Bürger-Veranstaltung der Goethe-Universität in Bad Homburg befasst; ihr Titel: „Inklusion als Herausforderung für die Schule“. Am heutigen Freitag wird die Diskussion auf fachlicher Ebene fortgesetzt mit einem wissenschaftlichen Symposium zum Thema Inklusion. Die Veranstaltung zielt auch auf die Einrichtung einer einschlägigen Stiftungsprofessur an der Goethe-Universität.

Spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2009 steht das deutsche Schulsystem vor der großen Aufgabe, auch Kindern und Jugendlichen mit Behinderung den Zugang zu allgemeinen Schulen zu ermöglichen. Welche Konsequenzen das große Projekt „Inklusion“ für das bestehende Schulsystem bedeutet, damit beschäftigt sich die Goethe-Universität in diesen Tagen. Insbesondere das Fachsymposium am heutigen Freitag soll als Plattform dienen, um mit Hilfe der entsprechenden Expertise mögliche Konzepte zu diskutieren. Dazu gehört eine  neu zu schaffende Professur. „Wir wollen etwaige Stifter auf diese Weise künftig früher ins Boot holen, so dass sie auch stärker inhaltlich beteiligt sind“, erklärt Universitäts-Vizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz.

„Es ist wichtig, dass eine eigene Professur geschaffen wird, die alle Lehrämter und alle Fachdidaktiken einbezieht“, sagt Prof. Diemut Kucharz, Dekanin des Fachbereichs Erziehungswissenschaften und Professorin am Institut für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe. Die Umwandlung von allgemeinen in inklusive Schulen dürfe weder zu einem Qualitätsverlust im Bereich spezifischer und sonderpädagogischer Förderung noch im Bereich allgemeiner fachlicher und sozialer Förderung und Forderung aller Kinder führen. Kucharz sieht einen „enormen Entwicklungsbedarf in der schulischen Praxis, in der Schul- und Unterrichtsforschung sowie in der Lehrerbildung“. Ein personeller Ausbau dieses Bereichs an der Goethe-Universität fände bereits funktionierende Strukturen vor: Schon jetzt gibt es am Fachbereich Erziehungswissenschaften die Arbeitsstelle für Diversität und Unterrichtsentwicklung - Didaktische Werkstatt, die u.a. Lehrerfortbildungen im Bereich inklusiver Unterricht anbietet, eine Taskforce Inklusion, die sich mit relevanten Forschungsfragen auseinandersetzt, sowie eine langjährige Expertise im Gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung. Eine Inklusionsprofessur, wie sie an Universitäten in anderen Bundesländern bereits vorhanden ist, gibt es Frankfurt jedoch noch nicht.

Dass es gerade in der Lehrerbildung viel zu tun gibt, betonte auch Unternehmer Stefan Quandt in seinem Grußwort. Quandt, der nach eigenen Worten regen Anteil an der Inklusionsdebatte nimmt, erinnerte das Publikum an den Fall des elfjährigen Schülers Henri. Der Junge, der mit dem Down-Syndrom zur Welt kam, sollte an ein Gymnasium wechseln, was eine rege gesellschaftliche Diskussion auslöste: Es gab Befürworter, die den Wunsch der Eltern nur allzu verständlich fanden, aber auch etliche Kritiker, die befürchteten, Henri könne am leistungsorientierten Gymnasium nicht ausreichend gefördert werden. Was in dieser Debatte um Henris Recht auf inklusive Bildung aufgebrochen sei, so Quandt, habe das Trennende in den pädagogischen Grundeinstellungen eher noch verschärft. „Übereinstimmung besteht letztlich nur in einem Punkt: Die Schulen als Lernorte, an denen Inklusion gelebt und verwirklicht werden soll, sind auf diese Riesenaufgabe nicht vorbereitet“, stellte Quandt fest. Absolut zentral auf dem Weg zur inklusiven Schule sei die Qualifizierung von Lehrkräften für die inklusive Schulpraxis. Die Goethe-Universität will sich diesem Thema künftig intensiver widmen. Der Unternehmer Quandt erwägt die Förderung einer entsprechenden Professur.

„Inklusion ist nicht nur ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, der uns alle etwas angeht, sondern auch eine Entwicklungsaufgabe, die in die ständige Qualitätsentwicklung jeder Schule eingebettet ist“, erklärte der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. „Voraussetzung zum erfolgreichen Gelingen der Inklusion ist, dass wir allen Lehrkräften die grundlegenden Kompetenzen für die Unterrichts- und Erziehungsarbeit im inklusiven Bildungssystem vermitteln. Daher begrüße ich als Hessischer Kultusminister die geplante Einrichtung einer dezidierten Stiftungsprofessur ‚Inklusion‘ an der Goethe-Universität. Ich verbinde damit die große Hoffnung, dass wir so wichtige Erkenntnisse bzw. wertvolle Impulse für das hessische Schulsystem erhalten werden. Dies ist für das Land Hessen von großer Bedeutung.“

„Inklusion als Herausforderung für die Schule“ lautet das Thema des Vortrags von Prof. Eckhard Klieme, Direktor des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF). Er machte deutlich, dass Inklusion an Schulen nicht von heute auf morgen realisiert werden könne. Vielmehr müsse sie das Ergebnis eines über längere Zeit von einem Lehrerkollegium erarbeiteten erweiterten pädagogischen Repertoires sein. Unabdingbar sei zum Beispiel Multiprofessionalität. Die Einbindung von Förderschullehrern könne, so Klieme, nur dann gelingen, wenn die Schule in Teamstrukturen arbeite. Ohne empirische Forschung bleibe das Inklusionsprojekt aber Rhetorik, würden Praktiker im Schulalltag alleingelassen und fühlten sich überfordert, weil sie immer wieder selbst Lösungen finden und erproben müssten. Deshalb sei es sehr zu begrüßen, wenn die Inklusionsforschung in Frankfurt gestärkt würde.

Veranstaltungen

Nov 27 2015
10:00

Renommierte Wissenschaftlerin spricht auf Einladung des Cornelia Goethe Centrums über „Anatomie von Gewalt“ und „Neoliberalismus“ aus postkolonial-feministischer Sicht

Chandra Talpade Mohanty übernimmt Angela-Davis-Gastprofessur

FRANKFURT. Chandra Talpade Mohanty, eine der bedeutendsten postkolonialen Wissenschaftlerinnen und Aktivistinnen unserer Zeit, übernimmt im Dezember die Angela Davis-Gastprofessur für internationale Gender und Diversity Studies. Die Feministin, die seit 2004 eine Professur an der Syracuse University in New York inne hat, setzt sich seit den 1980er Jahren kritisch mit der westlichen, stark kolonial geprägten Perspektive auf „Frauen in der ‚Dritten Welt‘“ auseinander. Inzwischen misst sie globalisierungskritischen Analysen und transnationaler feministischer Solidarität eine noch größere Bedeutung bei. Dies wird bei ihren beiden öffentlichen Vorlesungen an der Goethe-Universität am 12. und 16. Dezember ebenso Thema sein wie die Auseinandersetzung mit dem Neoliberalismus.

Bei ihrer öffentlichen Antrittsvorlesung „Wars, Walls, Borders: Anatomies of Violence and Postcolonial Feminist Critique“ wird sich Mohanty aus postkolonial, feministischer Sicht mit der ‚Anatomie von Gewalt‘ bezogen auf Kriege, Mauern und Grenzen beschäftigen. Dieser Vortrag findet am Samstag (12.12.) ab 18 Uhr im Casino (Raum 1.801), Campus Westend, statt. Am Mittwoch (16.12.) um 18 Uhr hält die Gastprofessorin einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Neoliberalismus, emanzipatorisches Wissen und ‚Pädagogiken des Widerstands‘“ mit dem Titel: „Neoliberal Projects, Insurgent Knowledges, and Pedagogies of Dissent". Auch dieser Vortrag findet im Casino (Raum 1.801), Campus Westend statt. Bei universitätsinternen Workshops wird Chandra Talpade Mohanty während ihres einwöchigen Aufenthalts zudem den Dialog mit den Frankfurter Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern suchen.

Nach der Namensgeberin Angela Davis selbst wurde in diesem Jahr Chandra Talpade Mohanty auf diese Gastprofessur berufen. Der Auftakt mit der amerikanischen Bürgerrechtlerin und kritischen Sozialwissenschaftlerin Angela Davis im Dezember 2013 hat national und international großes Aufsehen erregt. Das Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse hatte die Professur zu Beginn des Wintersemesters 2013/2014 eingerichtet. Sie dient der Förderung internationaler und interdisziplinärer Zusammenarbeit im Bereich Gender und Diversity und wird alle zwei Jahre mit einer international renommierten Frauen- und Geschlechterforscherin besetzt.

Chandra Talpade Mohanty versteht sich als antirassistische Feministin und sieht sich in der Tradition sozialistischer Feministinnen und feministischer Theorien des „Globalen Südens“ verwurzelt. Mohantys Forschungsinteresse gilt transnationaler feministischer Theorie, postkolonialen Studien, Analysen des Imperialismus und des Rassismus, antirassistischer Pädagogik und antikapitalistischer Kritik. In ihren Texten analysiert sie die verschränkten Machtrelationen von Kolonialismus, „Rasse“, Klasse und Geschlecht. Dekolonisierung, das heißt die kritische Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe auf allen Ebenen, ist für sie eine vorrangige, wissenschaftliche und zugleich politische Frage.

1955 in Bombay, dem heutigen Mumbai, geboren, wuchs Mohanty in Indien auf. Nach einem Aufenthalt in Nigeria, wo sie an einer weiterführenden Schule Englisch unterrichtete, siedelte sie in die USA über. Ihren Bachelor in Englisch legte Mohanty 1974 an der Universität Delhi ab. Ein Master in Anglistik (1976) an der Universität Delhi und Englisch/Pädagogik an der University of Illinois (1980) folgten. 1987 promovierte sie an der University of Illinois in Urbana-Champaign. Chandra Mohanty war ab 1992 Professorin für Women’s Studies am Hamilton College in Clinton, New York. Sie ist seit 2004 Professorin für Frauen- und Geschlechterstudien, Soziologie und kulturelle Grundlagen der Pädagogik und seit 2015 Dekanin des Fachbereichs für Frauen- und Geschlechterstudien an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Syracuse University, New York. Von den zahlreichen Ehrungen seien nur die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Lund und das College of Wooster (Ohio) genannt.

Informationen: Prof. Dr. Kira Kosnick, Schwerpunkt Kultur und Migration, Institut für Soziologie, Campus Westend, Tel. 069/798- 36582, kosnick@em.uni-frankfurt.de; Dr. Marianne Schmidbaur, Wissenschaftliche Koordinatorin des Cornelia Goethe Centrums, Campus Westend, Tel. 069/798-35103, schmidbaur@soz.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Nov 26 2015
14:44

Debatte zum Thema „Europa und die Lösung der Flüchtlingskrise“ auf dem Campus Westend

Alfred Grosser diskutiert mit Rupert Neudeck

FRANKFURT. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise diskutieren der Politikwissenschaftler Prof. Alfred Grosser und der Aktivist Dr. Rupert Neudeck am 1. Dezember über die Verantwortung Europas und die Lösung der Krise (19 Uhr, Hörsaalzentrum, Raum 3, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt am Main).

Der in Frankfurt geborene Alfred Grosser ist ein renommierter französischer Politikwissenschaftler und Soziologe. Für seinen Ersatz für die Völkerverständigung wurde er mit unzähligen Preisen gewürdigt. Das internationale Programm „Alfred-Grosser-Gastprofessor für Bürgergesellschaftsforschung“ wurde 2009 am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität angesiedelt. Gestiftet wurde die Professur auf Anregung der Frankfurter Deutsch-Französischen Gesellschaft von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main.

Rupert Neudeck ist Mitgründer von Cap Anamur, Deutsche Notärzte e. V. und Grünhelme e. V. Weltbekannt wurde er 1979 mit der Rettung von über 10.000 vietnamesischen Flüchtlingen. Schon 2005 veröffentlichte er das Buch „Die Flüchtlinge kommen. Warum sich unsere Asylpolitik ändern muss“.

Die Debatte „Europa und die Lösung der Flüchtlingskrise“ wird veranstaltet von der Deutsch-Französischen Gesellschaft Frankfurt am Main e. V. in Kooperation mit dem Institut Franco-Allemand de Sciences historique et sociales (IFRA).

Anmeldungen bitte per Mail an laubach@dfg-frankfurt.de oder per Fax an (0) 6174-209260.

Weitere Informationen unter www.dfg-frankfurt.de

Veranstaltungen

Nov 26 2015
10:09

Diskussionsrunde mit Experten aus den unterschiedlichen Bereichen in der Vorlesungsruhe „Du, Deine Gene, Deine Therapie“

Personalisierte Medizin im Spannungsfeld von Arzt und Patient, Pharmaindustrie und Kostenträger

FRANKFURT. In der öffentlichen Vorlesungsreihe „Du, Deine Gene, Deine Therapie“ diskutieren am Donnerstag (3. Dezember) Prof. Dr. Elke Jäger vom Frankfurter Krankenhaus Nordwest, Dr. Ursula Marschall, Barmer GEK (Wuppertal) und Dr. Thomas Schinecker, Roche Diagnostics (Mannheim) über „Personalisierte Medizin im Spannungsfeld von Arzt und Patient, Pharmaindustrie und Kostenträger“. Die Moderation dieser Experten-Runde übernimmt der Leiter der FAZ-Wissenschaftsredaktion, Dr. Joachim Müller-Jung.

Eingeladen zu dieser Vortragsreihe der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Goethe-Universität, die im Rahmen der von der Deutsche Bank AG initiierten und geförderten Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ im Wintersemester stattfindet, sind interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Rhein-Main-Region. Die Podiumsdiskussion beginnt um 18 Uhr auf dem Campus Niederrad, Universitätsklinikum, Haus 23, Hörsaal 4, Theodor-Stern-Kai 7.

Mit der personalisierten Medizin werden neue ethische und ökonomische Fragen aufgeworfen. Die Analyse des gesamten Genoms eines Patienten ist nicht unumstritten. Denn damit lassen sich nicht nur bestehende Krankheiten feststellen, sondern auch Veranlagungen für Erkrankungen, die eventuell später ausbrechen können – ein Beispiel sind die sogenannten Brustkrebs-Gene BRCA1 und BRCA2. Ist es vertretbar, Menschen damit zu konfrontieren, dass sie eine hohe Wahrscheinlichkeit haben, ernsthaft zu erkranken? Welche Auswirkungen haben die Bioanalysen auf das Verständnis der Krankheit und wie beeinflussen sie das Verhältnis zwischen Arzt und Patient? Wie stehen Krankenkassen und Pharmaindustrie zu den Chancen und Risiken der personalisierten Medizin – eine ökonomische Herausforderung oder ein Gewinn versprechendes neues Geschäftsfeld? Diese und ähnliche Fragen werden bei der Podiumsdiskussion zur Sprache kommen.

Wo noch vor wenigen Jahren kaum eine Behandlungsoption zur Verfügung stand, können Krebspatienten heute im Einzelfall mehrere sinnvolle Therapiesequenzen angeboten werden. Voraussetzung ist, das Gewebe möglichst genau zu diagnostizieren sowie phänotypische und genotypische Merkmalsmuster zu bestimmen. Prof. Jäger, Chefärztin am Frankfurter Nordwest-Krankenhaus, wird u.a. erläutern, warum solche Therapien an etablierte onkologische Zentren gebunden sein sollten, wo Diagnostik, interdisziplinär zu treffende Therapieentscheidungen sowie Management der Behandlung und ihrer Folgen fachkundig erfolgen können. Die Medizinerin fordert seit einiger Zeit strenge Richtlinien für die sachgerechte Diagnostik und Tumortherapie.

Die personalisierte Medizin steht auch auf der Agenda des Pharmaunternehmens Roche. Dr. Thomas Schinecker, Geschäftsführer der Roche Diagnostics Deutschland GmbH in Mannheim, wird bei der Diskussion näher erläutern, welche Anstrengungen Roche in der Forschung unternimmt, um Patienten wirksame Medikamente und die dafür passenden Tests zur Verfügung stellen zu können. Diese Tests helfen, die Merkmale und Zusammensetzung des individuellen Tumors genau zu erkennen, und sind die Basis für die Therapieentscheidung, die Arzt und Patienten gemeinsam treffen. Neue Arzneimittel, Behandlungs- und Diagnostikmethoden führen bei den Krankenkassen zu steigenden Ausgaben. Wie die Barmer GEK mit diesem Problem umgeht, wird Dr. Ursula Marschall ausführen. Im Fokus soll vor allem die Verbesserung der medizinischen Behandlungs- und Versorgungsqualität stehen, ohne ökonomische Aspekte aus dem Blick zu verlieren.

Die Diskussionsteilnehmer: Prof. Dr. Elke Jäger ist seit 2003 Chefärztin der zweiten Medizinischen Klinik am Frankfurter Krankenhaus Nordwest und Direktorin des Clinical Trial Centers des Ludwig Institute for Cancer Research. 2000 erhielt sie den Investigator Award des Cancer Research Institute, New York, und 2001 den Förderpreis der Hubert Burda Stiftung für die Identifizierung neuer Tumorantigene beim Kolonkarzinom.

Dr. Ursula Marschall studierte zunächst Humanmedizin, absolvierte ihre Facharzt-Ausbildung in Anästhesie und Intensivmedizin und komplettierte ihre Ausbildung mit dem Studium der Gesundheitsökonomie. Seit 2007 leitet sie die Abteilung Medizin und Versorgungsforschung bei der Barmer GEK-Hauptverwaltung in Wuppertal.

Dr. Thomas Schinecker ist seit Juli 2013 Geschäftsführer der Roche Diagnostics Deutschland GmbH in Mannheim. Er hatte bereits zuvor verschiedene leitende Funktion innerhalb des Unternehmens in Europa und den USA inne. Von 1999 bis 2003 forschte der Biochemiker bereits an der New York University zum Thema Krebs.

Weitere Vorträge und Diskussionsveranstaltungen auf einen Blick:

Die Vorträge beginnen jeweils donnerstags um 18 Uhr, Campus Niederrad, Universitätsklinikum, Haus 23, Hörsaal 4. Alle Veranstaltungen werden aufgezeichnet, sind spätestens am übernächsten Tag abrufbar über www.buerger.uni-frankfurt.de unter „Weitere Veranstaltungen“

14. Januar 2016
Prof. Dr. Dr. h.c. Carl Friedrich Gethmann, Universität Siegen
Ethische Probleme der individualisierten Medizin
Prof. Dr. Fritz von Weizsäcker, Schlosspark Klinik, Berlin
Selbstverständnis von Patienten und die Arzt-Patient-Beziehung
Einführung Prof. Dr. Peter Janich, Philipps-Universität, Marburg
Moderation Dr. Regina Oehler, Hessischer Rundfunk

28. Januar 2016
Prof. Dr. Drs h.c. Leroy Hood, Washington University, Seattle
Systems Medicine and Proactive P4 Medicine. Transforming Healthcare through Wellness – A Personal View (P4 = predictive, personalized, preventive and participatory)
Moderation Prof. Dr. Josef Pfeilschifter, Goethe-Universität

Informationen: Prof. Dr. Joachim Engels, Campus Riedberg, Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie, Tel. (069)798-29150, Joachim.Engels@chemie.uni-frankfurt.de;Prof. Dr. Simone Fulda, Campus Niederrad, Fachbereich Medizin, Institut für Experimentelle Tumorforschung in der Pädiatrie, Tel. (069) 678 66557,Simone.Fulda@kgu.de

Programmbroschüre sowie der Link zu Aufzeichnungen der Vorträge und Diskussionen auf www.buerger.uni-frankfurt.de unter „Weitere Veranstaltungen“ 

Programm online auch unter: www.wissenschaftliche-gesellschaft.uni-frankfurt.de

Forschung

Nov 25 2015
15:26

Psychologische Studie der Goethe-Universität zu Aggressionserfahrungen von Schiedsrichter im Fußballamateurbereich

„Die Angst pfeift immer mit“

FRANKFURT.„Die Angst pfeift immer mit“, „Gewalt an jedem verdammten Sonntag“, „Der Ball ist rund, der Hass groß“ – so und ähnlich lauten die Schlagzeilen über die Zustände auf den Fußballplätzen im deutschen Amateurfußball. Eine psychologische Studie der Goethe-Universität, die auf der Befragung von über 900 Schiedsrichtern beruht, geht der Aggression und ihren Ursachen auf den Grund.

Im Rahmen seiner Masterarbeit am Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie II führte Adrian Sigel zunächst Interviews mit Schiedsrichtern aus dem Fußballamateurbereich. Auf Basis dieser Erkenntnisse erstellte er einen Fragebogen, der von über 900 Schiedsrichtern beantwortet wurde.

„Die Studie bestätigt: Schiedsrichter sind im Fußballamateurbereich regelmäßig Aggressionen ausgesetzt. Diese lassen sich in Beleidigungen, Gewaltandrohungen und tatsächlich erfolgte tätliche Angriffe differenzieren“, erläutert Adrian Sigel. Auf der Grundlage des Studiendesigns konnte er aufzeigen, wie Schiedsrichter über die Aggressionen durch Spieler, aber auch von Fans, Trainern, Funktionären oder Ordnern denken und welche Ursachen sie ihnen zuschreiben. Sie führen unter anderem eine dem Fußball inhärente spezifische Emotionalität an, aber auch ein gesamtgesellschaftlich wachsendes Aggressionspotential, das im Fußball ein Ventil findet.

Ebenso verdeutlichte die Befragung, welche Strategien Schiedsrichter anwenden, um mit Aggressionen umzugehen und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Diese umfassen ein weites Spektrum und reichen von der kritischen Selbstreflexion über die Gewöhnung an Aggressionen bis hin zum Rücktritt vom Schiedsrichteramt. Auch ließ sich erstmals zeigen, dass eine große Zahl von Schiedsrichtern die belastenden, negativen Erfahrungen auch als persönlichen Wachtums- und Reifeprozess erleben. Es bildet sich eine personale Identität heraus beziehungsweise die Identität wird gestärkt.

„Die Studie zeichnet ein komplexes und gleichzeitig anschauliches Bild der Aggressions­erfahrungen von Schiedsrichtern und stellt diese in ihren Sinnzusammenhängen erstmals derartstrukturiert und charakterisierend dar“, so Prof. Sabine Windmann, Betreuerin der Masterarbeit. Von großer Bedeutung sei dabei, dass die Thematik der Aggressionen gegenüber Schiedsrichtern mitsamt ihren Ursachenzuschreibungen, Kontexten und Konsequenzen nicht durch von außen applizierte Schematabeschrieben wird, sondern sich direkt aus den Interviewäußerungen der Schiedsrichter ergibt.

Informationen: Adrian Sigel, Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie II, Campus Westend, Tel. 0179-9995070, adrian_sigel@web.de