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Erkenntnisse wichtig für die Entwicklung verbesserter Krebstherapien.
FRANKFURT. Eine gemeinsame Studie des Instituts für Medizinische Virologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und der School of Biosciences an der University of Kent (Canterbury, Großbritannien) hat zu neuen Erkenntnissen bezüglich der Resistenzmechanismen in Leukämiezellen gegenüber einer vielverwendeten Arzneistoffklasse, den sogenannten Nukleosidanaloga, geführt. Diese Erkenntnisse sind wichtig für die Entwicklung verbesserter Krebstherapien.
Nukleoside sind die Träger der Erbinformation in der DNA. Chemisch veränderte Nukleoside, die sogenannten Nukleosidanaloga, hemmen die DNA-Bildung und induzieren Zelltod in Krebszellen. Das Enzym SAMHD1 vermittelt Resistenz gegenüber einer Reihe unterschiedlicher Nukleosidanaloga. Die von der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder unterstützte Studie untersuchte das Nukleosidanalogon 2′-C-cyano-2′-deoxy-1-β-D-arabino-pentofuranosyl-cytosine (CNDAC), in der Hoffnung, dass es als SAMHD1-Hemmer Leukämiezellen, die bisher nicht auf eine Therapie ansprechen, zur Behandlung sensibilisieren könnte.
Überraschenderweise stellten die Wissenschaftler jedoch fest, dass CNDAC kein SAMHD1-Hemmstoff ist. Allerdings zeigten die Ergebnisse, dass sich die Resistenzmechanismen gegenüber Nukleosidanaloga zwischen Krebszellen, die von vornherein gegen diese Wirkstoffe unempfindlich sind, und solchen, die ursprünglich empfindlich waren, jedoch im Zuge der Behandlung resistent geworden sind, unterscheiden.
In Leukämiezellen, die von Anfang an unempfindlich waren, waren hohe Spiegel von SAMHD1 hierfür verantwortlich. In Leukämiezellen, die ihre Resistenz gegenüber Nukleosidanaloga erst erworben hatten, verursachte ein anderes Enzym (DCK) verantwortlich, das für die Aktivierung von Nukleosidanaloga in Krebszellen wichtig ist, die Resistenz. Erfreulicherweise waren Leukämiezellen mit erworbener Resistenz gegenüber Nukleosidanaloga nur unempfindlich gegen andere Nukleosidanaloga, die auf dieselbe Weise aktiviert werden, nicht jedoch gegenüber anderen Wirkstoffen. Daher besteht die Hoffnung auf weitere Therapiemöglichkeiten für Patienten, in denen Nukleosidanaloga als Therapie nicht mehr wirksam sind. Diese Erkenntnisse tragen zur Entwicklung zielgerichteter Therapien für Leukämiepatienten bei.
Professor Jindrich Cinatl von der Goethe-Universität sagte: „Es ist sehr ermutigend, dass Resistenzen gegenüber Nukleosidanaloga nicht automatisch auch zu einer verringerten Empfindlichkeit gegenüber anderen Therapien führen. Dies eröffnet potentielle weitere Behandlungsmöglichkeiten für Patienten, bei denen die Standardtherapie nicht mehr wirksam ist.“ Professor Martin Michaelis, University of Kent, sagte: „Das Wissen über die Unterschiede zwischen vorbestehenden und erworbenen Resistenzen ist ein wichtiger Fortschritt für unser Verständnis, warum Krebstherapien manchmal nicht wirksam sind. Diese Erkenntnisse werden zur Entwicklung verbesserter Krebsbehandlungen beitragen.“
The study „Differences between intrinsic and acquired nucleoside analogue resistance in acute myeloid leukaemia cells“ is published by the Journal of Experimental & Clinical Cancer Research (University of Kent's School of Biosciences - Katie-May McLaughlin, Dr Mark N. Wass, Professor Martin Michaelis; Goethe University Frankfurt - Tamara Rothenburger, Dominique Thomas, Yannick Schreiber, Florian Rothweiler, Berna Bilen, Samira Farmand, Denisa Bojkova, Rui Costa, Dr Nerea Ferreirós, Gerd Geisslinger, Thomas Oellerich, Jindrich Cinatl; LMU Munich - Paul R. Wratil, Tamara Pflantz, Oliver T. Keppler; Dana-Farber Cancer Institute - Kirsten Knecht, Katie Digianantonio, Joshua Temple, Yong Xiong – Yale University; Constanze Schneider).
URL: https://jeccr.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13046-021-02093-4
DOI: 10.1186/s13046-021-02093-4
Im neuen UniReport streiten zwei Sprachwissenschaftlerinnen darüber, ob die gendergerechte Sprache noch stärker ins öffentliche Bewusstsein getragen werden sollten.
FRANKFURT. Bei der Frage, ob
und wie Gendersprache die öffentliche Sprachverwendung prägen sollte, sind es
nicht unbedingt Linguistinnen oder Linguisten, die in der Debatte den Ton
angeben. Der UniReport hat nun aber mal in Form eines „Pro und Contra“ zwei
ausgewiesene Expertinnen dazu befragt. Prof. Dr. Marlis Hellinger ist
Anglistin, Sprachwissenschaftlerin und Autorin; von 1997 bis zu ihrer
Emeritierung 2007 war sie Professorin für Anglistik/Linguistik am Institut für
England- und Amerikastudien der Goethe-Universität. Sie sagt: „Vorrangiges Ziel
der vielen Empfehlungen und Richtlinien, die im deutschsprachigen Raum seit den
1980er-Jahren von Universitäten, Gleichstellungsbüros, Verlagen usw. publiziert
wurden, ist die sprachliche Sichtbarkeit von Frauen und die Vermeidung von
Ausdrücken, die Frauen und Männer in stereotypen Geschlechterrollen zeigen -
der ‚Chef und seine Sekretärin', ‚Piloten und Stewardessen'.“
Dr. Ewa Trutkowski hält dagegen: „Die generische Interpretation des Maskulinums
ist eine Option – sie greift nicht in jedem Kontext und ist sowohl von sozialen
Einflussfaktoren abhängig (unter Schlossern gibt es kaum Frauen, im
Kosmetikbereich kaum
Männer), als auch von sprachlichen: Füge ich dem Stellengesuch nach einem Lehrer
eine adressatenorientierte Ansprache à la ‚Sie sind ein erfahrener Pädagoge'
an, evoziere ich eher eine spezifisch männliche Interpretation. Beziehe ich
mich aber gar nicht auf eine konkrete oder imaginierte Person, wie in ‚Als
Lehrer bekommt man eine feste Stelle', liegt die generische Lesart näher.“
Trutkowski ist Sprachwissenschaftlerin mit einem Forschungsschwerpunkt zu Genus
und Sexus im Deutschen. Sie ist mit dem Institut für Linguistik der
Goethe-Universität assoziiert und arbeitet derzeit als Forscherin an der Freien
Universität Bozen.
Weitere Themen im aktuellen UniReport:
-
Zurück
zur Präsenz: Prof. Christiane Thompson, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und
wissenschaftliche Weiterbildung an der Goethe-Universität, über einen sehr
besonderen Semesterstart.
-
Die
Frankfurter Japanologie feiert 40. Geburtstag: Über eine Rekordnachfrage und
Zukunftsideen des Fachs
-
Spaziergang
statt Dienstweg: Die Ombudsmänner Bernd Trocholepczy und Andreas Junge setzen
sich für eine »Kultur der Zuwendung und Beratung« ein.
-
Klima
Politik Wandel. Wie gestalten wir die Zukunft? Rückblick(e) auf die Bad Homburg
Conference 2021
-
Adaptive
Lernszenarien: KI und digitale Technologien im interdisziplinären Projekt ALI.
-
Erhöhtes
Thromboserisiko nach Corona-Impfung: Rolf Marschalek löste das Rätsel mit zwei
deutschen Kollegen.
-
Stillstand
ist nichts für sie: Porträt der Kunstwissenschaftlerin Verena Kuni.
-
Komplexität
verstehen lernen“: Flurina Schneider, Professorin für Soziale Ökologie an der
Goethe-Universität, fragt nach der Rolle des Wissens in sozial-ökologischen
Transformationsprozessen.
-
Sonja
Magnavitas Begeisterung für Afrika: Die Archäologin hat im ersten Corona-Jahr
als Professorin an der Goethe-Universität angefangen
-
Internationale
Fachkonferenz im Hybrid-Format: Nachbericht zur Frankfurt Cancer Conference
2021.
-
In
den Startlöchern: Das Museum Giersch der Goethe-Universität bereitet sich auf
die Wiedereröffnung vor.
-
Eine
merkwürdige Verwandlung: Johannes Pantel, Altersmediziner an der
Goethe-Universität, über seinen ersten Roman „Pigment“ und über Einflüsse und
Vorbilder beim Schreiben.
-
Hände
eröffnen Menschen den eigenen Zugang zur Welt: Tilman Allert über seine neue
Essaysammlung „Zum Greifen nah“.
-
„Denken
braucht Zeit“: Denis Thouard, Inhaber der Alfred Grosser-Gastprofessur im
Wintersemester 2021/22, spricht im Interview über die heutige Rolle der
Geistes- und Sozialwissenschaften, über seine Beschäftigung mit Kant und
Schleiermacher und über die Aktualität von Georg Simmel.
-
Streiten
ja, aber bitte ohne Beschimpfungen: Erster Abend der neuen Veranstaltungsreihe
„StreitClub“ im English Theatre Frankfurt.
-
„Recht
erzählen“ ist erst nach seinem Tode erschienen: David von Mayenburg hat das
letzte Buch von Michael Stolleis für den UniReport gelesen.
-
Unvoreingenommener
Blick auf die arabische Welt: Studierende haben eine Ausstellung über den
Kartographen und Mathematiker Carsten Niebuhr konzipiert.
Goethe-Uni veröffentlicht aktuelles Programm der Frankfurter Bürger-Universität
Das Ziel der Frankfurter Bürger-Universität ist, den Dialog zwischen Wissenschaftler:innen mit Bürger:innen zu fördern. Dazu versammelt das Programm der Goethe-Universität zum Wintersemester 2021/22 wieder ein breites Spektrum von Themen und Veranstaltungen: Es reicht von neuesten Ergebnissen der Covid-19-Forschung über archäologische Forschungen und Gesundheitsforen zu Krebserkrankungen bis hin zur Frankfurter Poetikvorlesung der preisgekrönten Schriftstellerin Judith Hermann.
FRANKFURT. Welche
Schlüsse können wir aus dem Afghanistan-Desaster ziehen? Was erfahren wir Neues
über den Klimawandel, wenn physikalische, medizinische, philosophisch-ethische
Sichtweisen zusammenkommen? In welchem Verhältnis stehen Algorithmen und
demokratische Systeme? Und welche Rolle spielen Frauen in der deutschen
Literaturgeschichte? Diese und andere Themen greifen die Veranstaltungen im
Programm der Bürger-Universität für das Wintersemester 2021/22 auf.
Die Online-Diskussionsreihe der Bürger-Universität, die im Rahmen
der Friedrich Merz-Stiftungsgastprofessor stattfindet, widmet sich den
medizinischen Erfolgen der Covid-19-Forschung und den gesundheitlichen Folgen
der Viruserkrankung. In zwei Talkrunden geben die Virologin Professor Sandra
Ciesek und der Pharmazeut und emeritierte Professor Theodor Dingermann sowie
der Psychiater Professor Andreas Reif und die Infektiologin Professorin Maria
Vehreschild Auskunft zu Chat-Fragen aus dem Publikum.
In weiteren Veranstaltungen der Bürger-Universität geht es unter
anderem um die verdrängte Tradition des rechten Terrors, die Politik des
Lachens und literarische Kanonprozesse im Umbruch. Führungen auf dem Campus
Westend und dem naturwissenschaftlichen Campus Riedberg laden Interessierte
ein, die Universität vor Ort kennenzulernen.
In einer Ausstellung des „Museum Giersch der Goethe-Universität“
können Interessierte einen Eindruck vom herausragenden Können der Fotografinnen
Nini und Carry Hess bekommen, deren Frankfurter Atelier in der Weimarer Zeit zu
den angesehensten in Deutschland gehörte. Der Termin der Ausstellungseröffnung
wird noch bekannt gegeben.
Das Programm der Bürger-Universität wird an einschlägigen Stellen
in der Stadt ausgelegt und ist auf der Webseite der Goethe-Universität
einsehbar unter: http://www.buerger.uni-frankfurt.de/
Die erste Bürger-Universität startete im Jahr 2008. In diesem Jahr
kehrte die Goethe-Universität zu ihren Wurzeln als Stiftungsuniversität zurück,
als die sie 1914 von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern gegründet worden war.
Seitdem fördert die Bürger-Universität, die unter der Schirmherrschaft des
Frankfurter Oberbürgermeisters steht, den lebendigen Dialog mit den Bürgerinnen
und Bürgern aus Stadt und Region.
Weitere
Informationen
Abteilung PR &
Kommunikation
Goethe-Universität
069/798-12481
buergeruni@uni-frankfurt.de
Goethe-Universität kehrt im Wintersemester 2021/22 in die Präsenz zurück.
FRANKFURT. Für
die Studierenden der Goethe-Universität beginnt am 18. Oktober der
Vorlesungsbetrieb des Wintersemesters 2021/22. Ein besonderer Semesteranfang
für alle Beteiligten, denn die Goethe-Universität kehrt nach drei Semestern mit
Distanzlehre weitgehend zum Präsenzbetrieb zurück. Durchschnittlich 75 bis 85
Prozent der Seminare und Vorlesungen werden wieder in Präsenz stattfinden. Es
gelten dann im Lehrbetrieb die 3G-Regeln: Studierende müssen einen
Negativnachweis (genesen, geimpft oder getestet) erbringen, um Zugang zu
Lehrveranstaltungen in Präsenz zu erhalten.
Universitätspräsident
Enrico Schleiff freut sich auf den Semesterstart: „Wir werden unseren
Studierenden wieder die Möglichkeit geben, auf den Campi der Universität zu
studieren. Dazu gehören zum einen ‚reale‘ Veranstaltungen in den Hörsälen und
Seminarräumen, der Zugang zu den Bibliotheken, zum anderen aber natürlich auch
Treffen mit Kommilitonen auf dem Campus, gemeinsames Essen in der Mensa oder
einfach nur in einer Pause den schönen Campus und seine Freiflächen zu
genießen.“
Mit erheblichem logistischem Aufwand wird die Goethe-Universität einen sicheren
Lehrbetrieb zum Semesterstart ermöglichen: Es erfolgen Zugangskontrollen zu den
Gebäuden sowie Stichproben des Negativnachweises. Für Studierende, die nicht
geimpft werden können und/oder für die keine allgemeine Impfempfehlung
vorliegt, wird es gemäß Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom 10.
August 2021 auch weiterhin die Möglichkeit zum kostenlosen Antigen-Schnelltest
geben. Die Goethe-Universität bietet weiterhin in Zusammenarbeit mit der Stadt
Termine mit dem Impfmobil auf den Campi an. Diese Angebote können von allen
Studierenden genutzt werden. Insbesondere angesprochen sind damit auch
internationale Studierende, die sich noch nicht impfen lassen konnten oder
deren Impfstoff in der EU nicht anerkannt wird.
Um allen Studierenden
einen sicheren Studienstart zu gewähren, musste noch einmal auf die große
Unistart-Messe in Präsenz verzichtet werden, zu der normalerweise 5-10.000
Studierende anreisen. Die Unistart-Messe am 14. Oktober findet
daher nochmal rein digital statt. Universitätspräsident Enrico Schleiff
verspricht: „Spätestens im kommenden Sommersemester, wenn die Pandemie dann
hoffentlich weitgehend Vergangenheit sein wird, werden wir mit allen
Universitätsangehörigen eine große Campus-Party feiern.“
Zum Wintersemester
verzeichnet man an der Goethe-Universität wieder über 7.000 Erstsemester. Stark
nachgefragt waren unter anderem wieder die Fächer Rechtswissenschaften,
Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Pharmazie. Die
Gesamtstudierendenzahl dürfte bei über 44.000 liegen. Damit sind die
Studierendenzahlen weiterhin auf dem von der Hochschulrektorenkonferenz
prognostizierten Hochplateau. Die Inlandsnachfrage ist auch in Coronazeiten
ungefähr gleichgeblieben, nur die Zahl der Bildungsausländer (ausländische
Studierende an deutschen Hochschulen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung
nicht an einer Schule in Deutschland oder einer deutschen Schule im Ausland
erworben haben), ist zurückgegangen, was mit der eingeschränkten Mobilität
erklärbar ist.
Aktuelle Informationen für Studierende zum Präsenzsemester unter https://www.uni-frankfurt.de/106245504/H%C3%A4ufig_gestellte_Fragen
Soziologe lehrte und forschte über 30 Jahre in Frankfurt. Habermas-Assistent und Begründer der „objektiven Hermeneutik“
FRANKFURT. Die
Goethe-Universität trauert um den Soziologen und Sozialpsychologen Prof. Dr.
Ulrich Oevermann, der am vergangenen Montag in Bern im Alter von 81 Jahren
verstorben ist. Nach dem Soziologiestudium in Freiburg und München war er
wissenschaftlicher Assistent am Frankfurter Lehrstuhl für Philosophie und
Soziologie von Prof. Dr. Jürgen Habermas, wo er auch mit seiner Dissertation
„Sprache und soziale Herkunft.Ein Beitrag zur Analyse schichtenspezifischer
Sozialisationsprozesse und ihrer Bedeutung für den Schulerfolg“ promoviert
wurde. 1977 erhielt Oevermann den Ruf auf die Professur für Soziologie mit dem
Schwerpunkt Sozialpsychologie an der Goethe-Universität; über 30 Jahre hatte er
die Professur inne, 2008 wurde er emeritiert. Gastprofessuren führten ihn parallel
nach Paris, Bern, Wien und Innsbruck. Oevermann begründete eine eigene
Methodologie der objektiven Hermeneutik, die sich mit den Sinnstrukturen der
Welt beschäftigt. Bestehend aus Sequenzanalyse und hypothesengeleiteter
Strukturgeneralisierung ermöglicht sie es, naturwüchsige Protokolle
kontrolliert auszuwerten und zu interpretieren. Die Schwerpunkte von Oevermanns
Forschung lagen in der Religions- und Familiensoziologie sowie in der Theorie
der Professionalisierung.
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff sagt: „Die Goethe-Universität
trauert um ihr langjähriges Mitglied Professor Dr. Ulrich Oevermann. Der
Soziologe war der Goethe-Uni zutiefst verbunden: So wirkte er hier als
Assistent von Jürgen Habermas, so folgte er – vom MPI für Bildungsforschung in
Berlin kommend – 1977 einem Ruf auf eine Professur an der Goethe-Universität.
Ulrich Oevermann bereicherte bis zu seiner Emeritierung 2008 (und weit darüber
hinaus) die Wissenschaft: Ein herausragender Intellektueller und
Hochschullehrer, der sein individuelles Denken objektivierte, zu einer
allgemein anwendbaren Methode zu machte. Ein Universitätsprofessor, der Feuer
und Flamme für die Lehre in seinen Lehrveranstaltungen war. Ein Mensch, der in
anderen das Licht zur Erkenntnis sowie das Feuer der Begeisterung entzündete.
Seine Interpretationen waren atemberaubend: Die Weite seiner Quellen, die Tiefe
und Evidenz seiner Erkenntnisse – aus den unscheinbarsten Passagen konnte er
wirklich Erstaunliches freilegen, reichste Kenntnisse gewinnen. Von der
Kritischen Schule kommend, hat er seine eigene Schule gegründet: Die objektive
Hermeneutik. Mit dieser hat er – den Geist der heutigen Zeit vorwegnehmend –
nicht nur in academia gewirkt, sondern auch aus dieser heraus. Mit Ulrich
Oevermann verliert die Goethe-Universität einen Gelehrten, einen höchst
individuellen Denker, der stets dafür kämpfte, andere an seinem Intellekt
teilhaben zu lassen.“
Prof.
Dr. Birgit Blättel-Mink, Dekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften,
betont: „Der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften trauert
um den langjährigen Kollegen Professor Dr. Ulrich Oevermann. Ulrich Oevermann
hat hier Generationen von Studierenden und Doktorand*innen seine Art,
Soziologie zu betreiben, in stunden-, ja nächtelangen Seminaren nahegebracht.
Die von ihm entwickelte ‚objektive Hermeneutik‘ als Sozialtheorie und
sozialwissenschaftliche Methode hat zahllose Vertreter*innen dieser
spezifischen wissenschaftlichen Praxis hervorgebracht, von denen einige auch
heute noch in Frankfurt aktiv sind. Mir persönlich ist Ulrich Oevermann in
lebendiger Erinnerung geblieben. Ich denke dabei an seine vehemente Kritik an
der Standardisierung der Ausbildung von Doktorand*innen oder an seine
Begeisterung für schulpraktische Studien in ihrer (selbst)reflexiven Form. Bei
seiner Abschiedsvorlesung im AfE-Turm – an einem Nachmittag im Sommer, die
Klimaanlage war mal wieder ausgefallen – orientierte er sich an dem Dreischritt
von Entdeckungs-. Begründungs- und Verwendungszusammenhang. Nach ca. einer
Stunde war er gerade mal am Ende des Entdeckungszusammenhangs angekommen - die
große Menge an aufmerksamen Zuhörer*innen hielt aber durch. Wir trauern mit
seiner Familie und seinen Freund*innen.“
Prof. Dr. Alexander Schmidt-Catran,
Geschäftsführender Direktor des Instituts für Soziologie, betont: „Prof. Dr.
Ulrich Oevermann hat das, was heute weltweit als die Frankfurter Schule bekannt
ist, entschieden mitgeprägt. Als Begründer der objektiven Hermeneutik prägt er
die Soziologie bis heute. Er war ein leidenschaftlicher und engagierter
Vertreter seines Faches und wurde auch von Studierenden geschätzt. Wir trauern
mit seiner Familie und seinen Freunden um einen langjährigen und geschätzten
Kollegen.“
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Antrittsvorlesung von Flurina Schneider an der Goethe-Universität Frankfurt
FRANKFURT. Zum
Wintersemester 2021/22 tritt die wissenschaftliche Geschäftsführerin und
Sprecherin der Institutsleitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische
Forschung, Flurina Schneider, ihre Professur für Soziale Ökologie und
Transdisziplinarität an der Goethe-Universität Frankfurt an. Die
Kooperationsprofessur des außeruniversitären Forschungsinstituts ISOE und der
Universität ist die erste mit dieser Ausrichtung in Deutschland. Die
Antrittsvorlesung „Forschung für nachhaltige Entwicklung – von Wissensprozessen
und Gestaltungsoptionen“ findet am 20. Oktober 2021 auf dem Campus Riedberg
statt.
Die Soziale Ökologie ist ein noch
vergleichsweise junges Wissenschaftsgebiet, das sich in den letzten Jahrzehnten
als zentral für die Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung erwiesen hat und jetzt
erstmals mit einer Professur Eingang in die universitäre Lehre findet. Die
Soziale Ökologie untersucht die Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur und
fragt, wie diese Beziehungen nachhaltiger gestaltet werden können. Der Rolle
von Wissensprozessen wird dabei besondere Bedeutung zugemessen. „Auf der Suche
nach wissenschaftlich fundierten Lösungen für Herausforderungen wie den
Klimawandel oder den Verlust der Artenvielfalt ermöglicht die Soziale Ökologie
mit ihrem transdisziplinären Ansatz gemeinsame Lernprozesse zwischen
Wissenschaft und Gesellschaft. Deshalb nimmt sie eine Schlüsselrolle in der
Nachhaltigkeitsforschung ein“, sagt Flurina Schneider, die am 20. Oktober 2021
ihre Antrittsvorlesung an der Goethe-Universität Frankfurt halten wird.
Kooperation
von ISOE und Goethe-Universität in Forschung, Lehre und Transfer
In Deutschland wurde die Soziale Ökologie
wesentlich vom ISOE entwickelt, das dieses transdisziplinäre
Wissenschaftsgebiet forschungsprogrammatisch konzipiert hat. „Ich freue mich
sehr, die erste Professur auf diesem wichtigen Wissenschafts- und
Forschungsgebiet in Deutschland an der Goethe-Universität Frankfurt besetzen
können“, sagt die wissenschaftliche Geschäftsführerin des ISOE, Flurina
Schneider. Mit der Kooperationsprofessur Soziale Ökologie und
Transdisziplinarität, die auf Initiative des außeruniversitären Frankfurter
Forschungsinstituts entstanden und am Fachbereich Biowissenschaften angesiedelt
ist, intensiviert das ISOE seine langjährige Kooperation mit der
Goethe-Universität in Forschung, Lehre und Transfer. Schon seit 2008 lehren
Wissenschaftler*innen des ISOE im Rahmen des Umweltmasters an der
Goethe-Universität zu theoretischen Konzepten, Methoden und empirischen
Anwendungsfeldern der sozial-ökologischen Forschung.
Bildungsauftrag
für nachhaltige Entwicklung in der Lehre verankern
Mit der Professur reagieren ISOE und
Goethe-Universität auch auf die wachsende Nachfrage auf dem Gebiet der
Nachhaltigkeitsforschung und damit verbundener Forschungsmethoden. „Wir nehmen
als Universität den Auftrag, Bildung für nachhaltige Entwicklung in unseren
Studiengängen zu verankern, sehr ernst“, sagt Enrico Schleiff, Präsident der
Goethe-Universität Frankfurt. „Wir freuen uns deshalb außerordentlich, mit
Flurina Schneider eine international vernetzte Expertin der Transdisziplinären
Nachhaltigkeitsforschung als Professorin für diesen deutschlandweit
einzigartigen Lehrstuhl zu gewinnen. Ihre Expertise in wissenschaftlichen
Grundlagen und Methoden für sozial-ökologische Transformationsprozesse und
nachhaltige Entwicklung ist nicht nur eine große Bereicherung für unser
Lehrangebot, sondern zugleich für die ganze Universität: Nachhaltigkeit im
Sinne der Bewahrung natürlicher Lebensgrundlagen und des Klimaschutzes ist eine
Herzensangelegenheit für uns in Forschung, Lehre und Verwaltung.“
Professorin
mit weitreichender Expertise in Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung
Die
Schweizer Nachhaltigkeitsforscherin Flurina Schneider ist seit 1. April 2021
wissenschaftliche Geschäftsführerin und Sprecherin der Institutsleitung des
ISOE. Sie hat die Nachfolge von Thomas Jahn angetreten, der das ISOE 1989
mitbegründet hat. Schneider hat sich 2016 zum Thema transdisziplinäre und
transformative Forschung für Nachhaltige Governance von natürlichen Ressourcen
mit Blick auf Generationengerechtigkeit an der Universität Bern habilitiert, wo
sie seit 2010 als Wissenschaftlerin und Leiterin des Forschungsclusters
Landressourcen beschäftigt war. Ihr wissenschaftliches Tätigkeitsgebiet erstreckt
sich über weite Bereiche der Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung: von
bodenschonenden Anbausystemen und Qualitätssicherung von Öko-Produkten über
Gerechtigkeit im Bereich Land- und Wasser-Governance bis hin zu
Forschungsprojekten, die sich explizit mit der Rolle von transdisziplinärer
Wissensproduktion in Nachhaltigkeitstransformationen beschäftigen.
Bedeutung von Wissen in Nachhaltigkeitsprozessen
Als
einen ihrer Schwerpunkte in Forschung und Lehre setzt Flurina Schneider die
Frage nach der Rolle von Wissen in Nachhaltigkeitstransformationen, die sie
auch in ihrer Antrittsvorlesung thematisieren wird. „Es ist entscheidend zu
verstehen, durch welche Mechanismen sich wissenschaftliches Wissen in
gesellschaftliches Handeln übersetzt und welche Arten von Wissen benötigt
werden, damit sozial-ökologische Transformationen auch wirklich gelingen
können“, sagt Schneider. Einen weiteren Schwerpunkt wird sie Fragen der
Umweltgerechtigkeit zwischen den Generationen, aber auch zwischen den Ländern
des globalen Nordens und Südens widmen. „Ich freue mich sehr darauf, den
Studierenden den Zugang zu all den komplexen Fragen und Herausforderungen der
Nachhaltigkeitsforschung zu ermöglichen.“
Antrittsvorlesung
von Prof. Dr. Flurina Schneider
„Forschung für
nachhaltige Entwicklung – von Wissensprozessen und Gestaltungsoptionen“
20.
Oktober 2021, ab 13.00 Uhr. Hörsaal 2 des Otto-Stern-Zentrums auf dem Campus
Riedberg der Goethe-Universität Frankfurt.
Anmeldung: Aufgrund der
Corona-Regeln ist die Anmeldung für externe Besucher*innen ohne Goethe-Card
zwingend bis 15. Oktober 2021, 12 Uhr erforderlich. Bitte wenden Sie sich per
Email an Office(at)bio.uni-frankfurt.de
Wissenschaftliche
Ansprechpartnerin:
Prof.
Dr. Flurina Schneider
Tel.
+49 69 7076919-0
flurina.schneider@isoe.de
Pressekontakt:
Melanie
Neugart
Tel.
+49 69 7076919-51
neugart@isoe.de
Prof. Severin Irl und Kollegen warnen vor massivem Artensterben
Inseln machen nur 7 Prozent der weltweiten Landfläche aus – doch sie beherbergen 20 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten. Diese Vielfalt ist extrem bedroht. In einem Beitrag in der Zeitschrift „Global Ecology and Conservation“ beschreibt Biogeograph Prof. Severin Irl von der Goethe-Universität zusammen mit Kollegen den Ist-Zustand der Artenvielfalt.
FRANKFURT. Inseln
tragen erheblich zur globalen Biodiversität bei. Hier leben nicht nur
überproportional viele unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten; sogar 50
Prozent aller vom Aussterben bedrohter Arten leben hier, und drei Viertel aller
dokumentierten, ausgestorbenen Arten waren hier beheimatet. In der jüngsten
Ausgabe von „Global Ecology and Conservation“ beschreiben die Mitglieder des
Leitungsgremiums der 2020 gegründeten Society of Island Biology (SIB), zu denen
auch der Frankfurter Biogeograph Prof. Severin Irl gehört, den Zustand der
Artenvielfalt auf Inseln weltweit. Die Ökosysteme auf Inseln stehen durch
menschliche Aktivitäten stark unter Druck.
Durch die Isolation vom Festland haben sich auf Inseln einzigartige
Pflanzen- und Tierspezies entwickelt, sogenannte endemische Arten, die weltweit
nur auf den jeweiligen Inseln oder Archipelen vorkommen. Diese Arten sind oft
besonders durch menschliche Einflüsse wie Übernutzung von Ökosystemen,
Habitatzerstörung (z.B. durch die Umwandlung in landwirtschaftliche
Nutzflächen), die Einführung von nicht-heimischen, invasiven Arten und den
Klimawandel bedroht. Die auf Inseln lebenden Arten können sich aber auch u.a.
wegen fehlender Anpassungsstrategien an Fressfeinde häufig schlechter an
Veränderungen der natürlichen Ökosysteme anpassen als Arten auf dem Festland.
Diese erhöhte Vulnerabilität hat dazu geführt, dass mindestens 800 Arten auf
Inseln in den vergangenen 500 Jahren unwiderruflich verloren gegangen sind. Die
Wahrscheinlichkeit, dass eine Art auf einer Insel in der Zukunft aussterben
wird, ist zwölfmal höher als bei einer Art auf dem Festland. „Wenn es so
weitergeht, ist klar, dass Inseln den Großteil der in Zukunft ausgestorbenen
Arten tragen werden“, sagt Prof. Severin Irl.
Die neugegründete SIB sieht sich als internationales Sprachrohr
für die Belange von Arten auf Inseln. Im Artikel schlagen die Autoren um den
Präsidenten der SIB Prof. José María Fernández-Palacios von der Universidad de
La Laguna auf Teneriffa konkrete Maßnahmen vor, wie weiteres Aussterben
verhindert werden kann und wie Naturschutzbelange mit den Belangen der dort
lebenden Menschen in Einklang gebracht werden können. Als Grundlage wird ein
vollständiges Inventar der Arten auf Inseln benötigt. Dass ein solches oft
fehlt, erschwert die Entwicklung geeigneter Naturschutzkonzepte. Zugleich sind
konkrete Naturschutzmaßnahmen für akut vom Aussterben bedrohte Arten und deren
natürliches Habitat unabdingbar. Alle Maßnahmen müssen in einem sozio-ökologischen
Kontext unter Einbeziehung der Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung geschehen,
die als Bewahrer der Biodiversität fungieren und mit der Wissenschaft
entsprechende Kapazitäten aufbauen sollten.
Publikation: Fernández-Palacios, J.M., Kreft, H., Irl, S.D.H., Norder, S., Ah-Peng, C., Borges, P.A.V., Burns, K.C., de Nascimento. L., Meyer, J.-Y., Montes, E. & Drake, D.R. (2021) Scientists' warning – The outstanding biodiversity of islands is in peril. Global Ecology and Conservation, 31: e01847 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2351989421003978?via%3Dihub
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/106799499
Bildtext:
Karte mit
Arten (Abb. aus: Fernández-Palacios et al. 2021)
Die Society
of Island Biology (SIB) widmet sich der gefährdeten Artenvielfalt auf Inseln.
(Copyright Logo: SIB)
Prof.
Severin Irl forscht an der Goethe-Universität zu endemischen Arten. (Copyright:
Andrea Achatz)
Weitere Informationen
Prof.
Severin Irl (Biogeographie und Biodiversität, Institut für Physische
Geographie, FB11)
https://www.uni-frankfurt.de/71993212/ir
GovRadar und Goethe-Universität schließen Kooperation zur Berechnung und Beschaffung von Luftfiltern
Damit der Präsenzbetrieb an Schulen und in Kitas fortgesetzt werden kann, unterstützt die Bundesregierung die Anschaffung mobiler Luftreiniger. Die Fördermittel stehen zur Verfügung – doch sie werden nur schleppend abgerufen. Die wohl größten Hürden sind die Beschaffung und das Vergaberecht. Eine Kooperation zwischen Goethe-Universität und dem Münchner Unternehmen GovRadar soll Schul- und Kita-Träger entlasten.
FRANKFURT. Welchen
Luftfiltertyp brauchen wir für unsere Schule? Wie viele Geräte werden insgesamt
benötigt? Und wie müssen wir vorgehen, um die Vorschriften des Vergaberechts
einzuhalten? Fragen wie diese stellen eine große Hürde dar auf dem Weg von
Schulen und Kitas zur Reduzierung des Infektionsrisikos durch Luftfilter. Dabei
unterstützt die Bundesregierung die Anschaffung mobiler Luftreiniger, um den
Präsenzbetrieb in Schulen und Kitas möglichst sicherzustellen. Insgesamt stellt
der Bund den Ländern 200 Millionen Euro dafür zur Verfügung. Doch die
Fördermittel werden nur schleppend abgerufen.
Um Schul- und Kita-Träger bei dem aufwändigen Verfahren zu
entlasten, sind das Münchner Unternehmen GovRadar und die Goethe-Universität
Frankfurt eine Kooperation eingegangen. Der am Fachbereich
Wirtschaftswissenschaften von Professorin Anna Rohlfing-Bastian entwickelte
Luftfilter-Rechner erleichtert den öffentlichen Beschaffern im ersten Schritt
die Berechnung der Luftfilterbedarfe. Über klare Parameter wie Klassenraumgröße
und Personenanzahl kann ausgerechnet werden, wie die jeweilige Schule optimal
mit Luftfiltern ausgestattet werden müsste, um ein wählbares Infektionsrisiko
nicht zu überschreiten, und welche Installations- und Folgekosten dabei
entstehen.
Auf Basis dieser Angaben erstellt die Firma GovRadar mit ihrer
Software vergaberechtskonforme, produkt- und anbieterneutrale
Leistungsbeschreibungen für die Ausschreibungsunterlagen, die direkt für das
Verfahren verwendet werden können. Sie können an den zuständigen Sachaufwandsträger
weitergeleitet oder direkt ausgeschrieben werden. „Der Beschaffungsprozess von
mobilen Luftfiltern wird auf diese Weise und durch die Einbindung beider
Softwareentwicklungen deutlich beschleunigt und vereinfacht“, sagt
Rohlfing-Bastian. Viele Schulen hätten ohnehin bereits eine Lizenz für die
GovRadar-Datenbank, die auch bei der Beschaffung von digitalen Geräten und
Dienstleistungen unterstützend wirkt. Mit Hilfe der Innovectis GmbH, der
Wissenstransfergesellschaft der Goethe-Universität, wurde für den
Luftfilter-Rechner ein zugehöriger Software-Lizenzvertrag mit GovRadar
abgeschlossen.
Das Kalkulationstool, das von GovRadar nun genutzt wird, wurde von
Prof. Rohlfing-Bastian gemeinsam mit Dr. Gunther Glenk von der Universität
Mannheim entwickelt, um so die Suche nach der passenden und kostengünstigsten
Ausstattung von Klassenräumen mit Luftfiltern zu erleichtern.
Der Kooperationspartner GovRadar ist ein junges Münchner
Unternehmen, das 2020 von Sascha Soyk gegründet wurde und vergaberechtskonforme,
produkt- und anbieterneutrale Leistungsbeschreibungen automatisiert erstellt
und so komplette Ausschreibungsunterlagen auf Knopfdruck ermöglicht. Das
Unternehmen wird unter anderem vom Xpreneurs Programm der Technischen
Universität München und von der Regierung von Oberbayern gefördert.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Anna Rohlfing-Bastian
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Professur
für Rechnungswesen, insb. Management Accounting
Goethe-Universität Frankfurt
E-Mail: rohlfing-bastian@econ.uni-frankfurt.de
Homepage: https://www.accounting.uni-frankfurt.de/professoren/professur-rohlfing-bastian/startseite.html
GovRadar GmbH
Baaderstraße
76
80469
München
Deutschland
Tel: +49
176 64948166
lena.ziesemer@govradar.net
www.govradar.net
Land Hessen und Pitzer-Stiftung finanzieren nachhaltige Entwicklung einer neuen Professur über die nächsten zehn Jahre
Die Virologin Prof. Sandra Ciesek wird vom Land Hessen mit 1,4 Millionen Euro im Rahmen einer LOEWE-Spitzenprofessur ausgezeichnet. Durch diese Auszeichnung und die großzügige Förderung der Willy Robert Pitzer Stiftung ist es der Goethe-Universität möglich, die führende Virologin und Medizinerin an der Goethe-Universität und somit in Hessen zu halten. Aus diesen Mitteln wird unter anderem eine weitere Professur am Institut für Medizinische Virologie, das Ciesek leitet, für fünf Jahre finanziert. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit dieser neuen Professur wird die Willy Robert Pitzer Stiftung sie als „Willy Robert Pitzer Stiftungsprofessur für Virologie“ für weitere fünf Jahre mit 1,75 Mio. Euro fördern.
FRANKFURT. Der
Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, freut sich über die
langfristige und umfangreiche Förderung der Virologie an der Goethe-Universität
und dem Universitätsklinikum Frankfurt: „Professorin Ciesek ist eine
ausgesprochen vielseitige Wissenschaftlerin und forscht seit dem Beginn der
Corona-Pandemie intensiv an SARS-CoV-2. Ihrer Entdeckung, dass auch
symptomfreie Patienten das Virus übertragen können, hat die wissenschaftliche
Grundlage für ein effektives Pandemiemanagement gelegt.“ Professorin Ciesek ist
sowohl in der Aufklärung molekularer und zellulärer Infektions- und
Resistenzmechanismen von SARS-CoV-2, in der Entwicklung innovativer Verfahren
zur Diagnostik des Virus sowie in der klinischen Forschung zu
COVID-19-Medikamenten aktiv. Zur Einschätzung des Pandemiegeschehens hat unter
anderem eine Studie beigetragen, die sie mit 800 Kita-Kindern durchgeführt hat.
„Jetzt ermöglicht der Schulterschluss von LOEWE-Spitzenprofessur
mit der Willy Robert Pitzer Stiftung eine nachhaltige Forschungsförderung der
Virologie an der Goethe-Universität“, so Prof. Schleiff weiter. „Dass wir mit
den Fördermitteln eine weitere Professur am Institut für Virologie einrichten
können, das Professorin Ciesek leitet, wird der herausragenden Rolle ihrer
virologischen Forschung gerecht.“
Prof. Stefan Zeuzem, Dekan des Fachbereichs Medizin der
Goethe-Universität, erklärt: „Frau Professorin Ciesek hat mit Ihrem Team der
Virologie hervorragende Arbeit in Forschung und Lehre geleistet. Mit der
LOEWE-Spitzen-Professur wird dieser Erfolg bestätigt und die Leistungsfähigkeit
der Virologie weiter gesteigert – das ist für den gesamten Fachbereich Medizin
sehr erfreulich.“
Dr. Helmut Häuser, Vorsitzender des Vorstands der Willy Robert
Pitzer Stiftung, ist überzeugt: „Die Willy Robert Pitzer Stiftung verfolgt das
Ziel, Forschung und Lehre in der Medizin zu fördern. Wir sind daher froh, dass
wir die Goethe-Universität und das Universitätsklinikum Frankfurt mit der
Stiftungsprofessur unterstützen können und damit auch dazu beizutragen, die
Bindung von Professorin Ciesek an Frankfurt zu stärken.“
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/106803868
Bildtext: Professorin Dr. Sandra Ciesek. Foto: Universitätsklinikum
Frankfurt
Neuer Sammelband aus der Goethe-Universität richtet sich an die interessierte Stadtöffentlichkeit
Aktuelle Fragen der Stadtentwicklung stehen im Mittelpunkt einer
Neuerscheinung aus der Goethe-Universität. In dem Sammelband setzen sich
verschiedene Autorinnen und Autoren mit den Anforderungen an die Stadt der
Zukunft auseinander.
FRANKFURT.
„Frankfurt am Main – eine Stadt für alle? Konfliktfelder, Orte und soziale
Kämpfe" – so lautet der Titel des Buches, das im transcript-Verlag
erschienen ist. Die insgesamt 40 Beiträge diskutieren in anschaulichen
Formaten, welche strukturellen Bedingungen, gesellschaftlichen
Kräfteverhältnisse und Akteure die Mainmetropole prägen. Sie analysieren, wie
neoliberale und autoritäre Tendenzen soziale Ausschlüsse produzieren. Dabei
legen die Autoren und Autorinnen auch einen Fokus auf die vielfältigen sozialen
Kämpfe und zeigen Wege hin zu einer solidarischen und demokratischen Stadt für
alle auf.
Wirtschaftsgeograph Prof. Peter Lindner von der Goethe-Universität
schreibt zusammen mit Prof. Stefan Ouma von der Universität Bayreuth über
„Frankfurt als Ort post-industrieller Arbeitsverhältnisse?“. „Der Stachel des
Widerspruchs: Wohnungspolitik und soziale Kämpfe in Frankfurt am Main“ lautet
der Titel eines Beitrags von Prof. Sebastian Schipper und Prof. Susanne Heeg,
beide Goethe-Universität. Und mit den Bodenpreisen und der damit verbundenen
Politik befasst sich der Frankfurter Humangeograph Prof. Bernd Belina. Das
„Wilde Frankfurt“ steht im Fokus des Beitrages von Prof. Robert Pütz und Elisa
Kornherr, hier geht es um Nilgänse und die mit ihnen verbundenen Konflikte. Weitere
Beiträge befassen sich mit Entmietung, dem Erstarken der AfD, Drogen und der
„neuen Altstadt“.
Außer Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, Aktivistinnen und
Aktivisten, kommen auch Betroffene und Akteure der Zivilgesellschaft zu Wort.
Der Band richtet sich gezielt an die Stadtgesellschaft und an eine breite
Öffentlichkeit.
Mehr Infos und eine Übersicht der Beiträge und Themen finden Sie
unter: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5477-6/frankfurt-am-main-eine-stadt-fuer-alle/
Publikation: Johanna Betz, Svenja Keitzel, Jürgen Schardt, Sebastian Schipper,
Sara Schmitt Pacífico, Felix Wiegand (Hgg.): Frankfurt am Main – eine Stadt für
alle? Konfliktfelder, Orte und soziale Kämpfe
September
2021, 450 S., kart., durchgängig vierfarbig. 25 Euro (DE), ISBN
978-3-8376-5477-6, E-Book:
PDF:
21,99 € (DE), ISBN 978-3-8394-5477
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Sebastian Schipper
Geographische Stadtforschung
Institut für Humangeographie
Goethe-Universität
Telefon: +49 (0)69 798 35165
E-Mail: s.schipper@geo.uni-frankfurt.de
Homepage: http://www.humangeographie.de/schipper
Das Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität zum Thema „Pandemie: Was bleibt?“ liegt jetzt in englischer Übersetzung vor
„Pandemie – Was bleibt?“ – so lautet der Titel der jüngsten Ausgabe von „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität. Nun liegt das Heft auch gedruckt in englischer Übersetzung vor.
FRANKFURT. Schon
seit 2019 sind ausgewählte Beiträge des beliebten Wissenschaftsmagazins der
Goethe-Universität ins Englische übersetzt worden; nun liegt erstmals ein
gesamtes Heft in englischer Sprache gedruckt vor. Das Schwerpunktthema lautet
in der Übersetzung: „The Pandemic: What's Here to Stay?“. Sämtliche Beiträge
sind nun auch für Leser ohne deutsche Sprachkenntnisse zugänglich.
Hier ein kleiner Einblick in den Inhalt:
RISKS FROM THE LABORATORY?
Controlling security-relevant biological
research
INOCULATION 400 YEARS AGO
How its smallpox policy kept the Qing
Dynasty in power
LONG COVID
The heart after COVID-19
AFFLICTED DEMOCRACY
The coronavirus pandemic has further
weakened our political system
FINANCIAL CRISIS AS BLUEPRINT?
Politics has done some things better in
the coronavirus pandemic
LESSONS LEARNT
What ails the healthcare system
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2021) in
englischer Sprache kann von Journalisten kostenlos bestellt werden bei: ott@pvw.uni-frankfurt.de
Alle
Beiträge sind online erhältlich unter: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de.
Chemiker legte 1997 an der Goethe-Universität seine Promotion ab.
FRANKFURT. Die
Goethe-Universität Frankfurt gratuliert ihrem Alumnus, dem Chemiker Benjamin
List, herzlich zum Nobelpreis für Chemie. Wie die Königlich-Schwedische
Akademie der Wissenschaften heute bekannt gegeben hat, wird List, Direktor am
Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim/R., die Auszeichnung
gemeinsam mit dem Briten David McMillan für die Entwicklung der asymmetrischen
Organokatalyse erhalten. Dies habe große Auswirkungen auf die pharmazeutische
Forschung gehabt, hieß es in der Begründung der Akademie, und die Chemie
umweltfreundlicher gemacht.
„Wir gratulieren Benjamin List ganz herzlich zu der wohl größten Auszeichnung,
die man als Wissenschaftler erlangen kann. Die Verleihung des Nobelpreises in
Chemie ist ein wirklich großer Tag für das Fach in Deutschland und auch an der
Goethe-Universität. Denn wir freuen uns natürlich besonders darüber, dass
Benjamin List einen Teil seines wissenschaftlichen Werdegangs an der
Goethe-Universität verbracht hat. Hier hat er im Jahre 1997 seine Promotion, die
ja bekanntermaßen der erste Schritt einer wissenschaftlichen Karriere ist und
in welcher die Grundlagen für den weiteren Werdegang gelegt werden, zum Thema
‚Synthese eines Vitamin-B12-Semicorrins‘ bei Prof. Johann Mulzer abgelegt“,
betont Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität.
„Der
Fachbereich Biochemie, Chemie, Pharmazie gratuliert Herrn Benjamin List zum
Nobelpreis für Chemie! Wir freuen uns, dass mit dieser Auszeichnung seine
Arbeiten zur asymmetrische Organokatalyse gewürdigt werden. Dieser sehr
elegante Ansatz hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und verfügt
über ein enormes Anwendungspotential“, sagt Prof. Clemens Glaubitz, Dekan des
Fachbereichs Biochemie, Chemie und Pharmazie.
Geboren in Frankfurt am Main, studierte Benjamin
List Chemie zunächst an der Freien Universität Berlin. Im Lauf der Promotion
kehrte er mit seinem Doktorvater, Prof. Johann Mulzer, in seine Heimatstadt
zurück, wo er im Jahr 1997 das Promotionsverfahren an der Frankfurter
Universität abschloss. Die entscheidenden Anregungen für die nun mit dem
Nobelpreis geehrten Arbeiten erhielt er bei einem anschließenden
Forschungsaufenthalt in den USA. Schon seine ersten eigenen Veröffentlichungen
fanden in Fachkreisen große Beachtung, auch in Frankfurt, wo man versuchte, ihn
für eine neu geschaffene Professur zu interessieren. Das Max-Planck-Institut
für Kohleforschung in Mülheim, eine der weltweit führenden Institutionen für
Katalyseforschung, war jedoch schneller. In Mülheim entwickelte sich Benjamin
List innerhalb kurzer Zeit zu einem der international angesehensten Chemiker
auf dem Gebiet der “Organokatalyse”. „Damit sind Verfahren gemeint, die
chemische Reaktionen mit Hilfe metallfreier kleiner Moleküle wie Aminosäuren
beschleunigen und selektiv in bestimmte Richtungen lenken können. Solche
Methoden spielen heute eine wichtige Rolle, um beispielsweise die Herstellung
von Pharmaka umweltverträglicher zu machen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse
geben aber auch Hinweise, wie bestimmte für die Entstehung des Lebens wichtige
Moleküle ursprünglich einmal entstanden sein könnten“, erläutert Prof. Michael
Göbel, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Organische Chemie und
Chemische Biologie.
Internationale Konferenz im Jüdischen Museum befasst sich mit Geistes- und Kulturgeschichte von Emanzipation bis NS-Zeit
FRANKFURT. „Das jüdische Frankfurt. Geistes- und Kulturgeschichte von der Emanzipation bis zum Beginn des Nationalsozialismus“ lautet der Titel einer internationalen Konferenz, die
am
Sonntag, 10. bis Dienstag, 12. Oktober
im
Jüdischen Museum Frankfurt
Bertha-Pappenheim-Platz
1
60311
Frankfurt am Main
stattfindet.
Die Stadt Frankfurt nimmt in der
deutsch-jüdischen Geschichte einen einzigartigen Platz ein. Lange Zeit bestand
hier die größte jüdische Gemeinde Deutschlands, und bis 1933 war die Stadt
eines der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens in Deutschland und Europa. Die
Geschichte Frankfurts wurde geprägt durch ihre jüdischen Bürgerinnen und
Bürger, sie hatten einen wesentlichen Anteil daran, dass Frankfurt zu einer der
bedeutendsten kulturellen und wirtschaftlichen Metropolen Deutschlands wurde.
Andererseits zwang Frankfurt auch als erste
Stadt die Juden dazu, in einem Ghetto zu leben, und hob diesen Zwang als eine
der letzten auf. Von den rund 30.000 Juden, die 1933 in Frankfurt lebten, haben
kaum mehr als 100 den Nationalsozialismus in der Stadt überlebt. Tausende
wurden ermordet, viele mussten fliehen. Trotzdem hat sich die Frankfurter
jüdische Gemeinde heute wieder zu einer der größten und lebendigsten in
Deutschland entwickelt.
Die Konferenz widmet sich der Geschichte
der Juden in Frankfurt als herausragendes Beispiel für die deutsche und die
hessische jüdische Geschichte, für die Beziehungen zwischen Juden und
Nichtjuden. Wie hat sich Frankfurt zu einem so bedeutenden jüdischen Zentrum
entwickelt? Und wie konnte es zu einem Ort der Ausgrenzung und Verfolgung
werden? Wie gestaltete sich das Verhältnis der Frankfurter jüdischen Gemeinden
zur Stadt Frankfurt und zu deren jüdischen und nichtjüdischen Bewohnern? Welche
Bedeutung hatten die Stadt und ihre jüdischen Gemeinden für die Juden in der
Region und darüber hinaus?
Die Konferenz bringt dafür international
renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen und präsentiert
die neuesten Erkenntnisse der Forschung zur jüdischen Geistes- und Kulturgeschichte
Frankfurts. Den Auftakt bildet am Sonntag, 10. Oktober, ein Keynote-Vortrag des
Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Professor Salomon Korn, zum
Thema „Die Frankfurter Jüdische Gemeinde im 19. und frühen 20. Jahrhundert“. Am
Montag, 11. Oktober, spricht Professor Micha Brumlik einen zweiten
Keynote-Vortrag zum Thema „Frankfurt und seine Juden – ein Fall von
Zugehörigkeit“.
Die Konferenz ist Teil des von der
Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der
Goethe-Universität Frankfurt, der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden in
Deutschland und dem Institut für Christlich-Jüdische Studien an der
Augustana-Hochschule Neuendettelsau durchgeführten Projekts
„Synagogen-Gedenkbuch Hessen“, das sich eine umfassende Erforschung und
Dokumentation der Geschichte der hessischen jüdischen Gemeinden und ihrer
Synagogen zum Ziel gesetzt hat. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen
Museum Frankfurt und dem LOEWE-Projekt „Religiöse Positionierung“ organisiert.
Zum
Programm der Tagung siehe https://www.uni-frankfurt.de/105475546/buber_Programm_Das_J%C3%BCdische_Frankfurt_final.pdf
Aufgrund
der durch die Corona-Pandemie notwendigen Beschränkungen ist eine Teilnahme nur
online möglich. Die Konferenz wird live übertragen über die Youtube-Kanäle der
Martin-Buber-Professur (https://www.youtube.com/channel/UC3nXa7GsCUKLklTuMI5S-oA
) und des Jüdischen Museums Frankfurt (https://www.youtube.com/channel/UCLs02UuJNRdwi1Yb2lKXqww).
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Den
Flyer zur Veranstaltung finden Sie zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/106330161
Informationen:
Dr. Stefan
Vogt
Wissenschaftlicher
Koordinator des Projekts „Synagogen-Gedenkbuch Hessen“
Martin-Buber-Professur
für Jüdische Religionsphilosophie
Fachbereich
Evangelische Theologie
Campus
Westend
Telefon
0179-5281106
E-Mail s.vogt@em.uni-frankfurt.de
Internet https://www.uni-frankfurt.de/40998908/Profil
Mitmachen erwünscht: Goethe-Universität präsentiert zwei virtuelle Vorlesungen morgens live für Schulklassen, nachmittags für alle
FRANKFURT. Kurz vor den Herbstferien ist es wieder soweit: Am 6. und 7. Oktober lädt die Goethe-Universität Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren zur 18. Frankfurter Kinder-Uni – wegen Corona ausnahmsweise im virtuellen Format. Diesmal geht es um die Geschichte der Mathematik und um Klimaforschung. Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler erklären ihren Forschungsbereich auf anschauliche und für Kinder unterhaltsame Weise. Ziel ist es, auf Wissenschaft neugierig zu machen und einen Eindruck vom Uni-Leben zu vermitteln.
Das Programm
Zum Auftakt am Mittwoch, 6. Oktober, erfahren die
Kinder-Uni-Studis von der Wissenschaftshistorikerin Prof. Annette Warner, wie
die Ägypter die Zahlen erfunden haben und wofür sie sie brauchten – zum
Beispiel beim Pyramidenbau oder beim Eintreiben von Steuern. Während nur wenige
Ägypter diese Kunst beherrschten, lernen die Schülerinnen und Schüler bei der
Frankfurter Kinder-Uni, wie man ägyptische Zahlen enträtselt und knobeln
gemeinsam mit der Professorin und ihrem Team an antiken Aufgaben.
Am Donnerstag dann wird sich der Klimaforscher Prof. Joachim
Curtius einer sehr gegenwärtigen Frage widmen: Was geschieht eigentlich beim
Klimawandel, über den alle reden? Wie kommt es, dass es auf der Erde immer
wärmer wird? Es wird um den Unterschied zwischen Wetter und Klima gehen und
darum, was Treibhausgase sind, wo sie herkommen und wie man sie vermeiden kann.
Mit anschaulichen Experimenten bringt Curtius den Kinder-Uni-Studis sein
Forschungsgebiet nahe.
Die Organisation
2020 musste die Frankfurter Kinder-Uni coronabedingt abgesagt
werden. Da die Bedingungen für eine Präsenzveranstaltung mit 1200 Kindern pro
Vorlesung aber noch immer nicht gegeben sind, findet die Kinder-Uni in diesem
Jahr in einem interaktiven Online-Format statt: Für die Zoom-Veranstaltung am
Morgen sind insgesamt mehr als 300 Schulklassen angemeldet, sie können während
der Veranstaltung ihre Voten abgeben und Fragen stellen. Stellvertretend für
alle ist in jeder Vorlesung eine Schulklasse im Hörsaal präsent.
Am Nachmittag ab 14 Uhr steht die Aufzeichnung dann auf der
Kinder-Uni-Homepage www.kinderuni.uni-frankfurt.de zur
Verfügung. Bis 18 Uhr können via E-Mail Fragen zur Vorlesung am Vormittag
gestellt werden. Und bis zum Abend des 8. Oktobers können die Kinder –
ebenfalls auf der Homepage – Quizfragen zu den beiden Vorlesungen online
beantworten. Es winken tolle Preise: Bücher und Spiele zu den Themen der
Vorlesungen, aber auch Kinder-Uni-T-Shirts und andere Merchandising-Artikel. Ab
Montag, 11. Oktober, sind die Quizfragen und die richtigen Antworten einsehbar.
Seit dem Jahr 2015 wird die Frankfurter Kinder-Uni von der Dr.
Marschner Stiftung finanziell ermöglicht. Peter Gatzemeier, Vorstand der Dr.
Marschner Stiftung, zur diesjährigen virtuellen Frankfurter Kinder-Uni: „Ich
bin sehr gespannt auf die virtuelle Frankfurter Kinder-Uni. Natürlich ist es
schade, dass das Gewimmel auf dem Campus diesmal ausbleiben wird, aber ich bin
überzeugt, dass auch die virtuelle Kinder-Uni beeindrucken wird. Und ich freue
mich, dass sich so viele Klassen aus Frankfurt und Umgebung angemeldet haben
und dass die Kinder auf diese Weise wieder unabhängig von Elternhaus und
Schulart in die Universität hineinschnuppern können. Das ist ein sehr wichtiger
Baustein auf dem Weg zur Bildungsgerechtigkeit.“
Prof. Christiane Thompson, Vizepräsidentin der Goethe-Universität
für Lehre, Studium und wissenschaftliche Weiterbildung: „Die Kinder-Uni ist
eine sehr wichtige Veranstaltung, da Kinder auf diesem Wege unabhängig von
ihrer sozialen Herkunft mit der Universität in Kontakt kommen. Die Kinder
lernen Menschen kennen, die sich der Entdeckung neuen Wissens verschrieben
haben und die ihnen eine positive Haltung zum Fragen und Forschen vermitteln.
Ich freue mich, dass es unserem Team gelungen ist, trotz der schwierigen
Umstände ein interaktives Format zu entwickeln.“
Medienpartnerin der Frankfurter Kinder-Uni ist auch in diesem Jahr
die Frankfurter Rundschau, die täglich über die Veranstaltungen berichten und
eine eigene Verlosung veranstalten wird.
Das
Kinder-Uni-Logo finden Sie zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/68282161
Informationen: Dr. Anke Sauter und Dr. Markus Bernards, Wissenschaftskommunikation,
Campus Westend, Tel: (069) 798-13066 und 798- 12498; kinderuni@vdv.uni-frankfurt.de; Homepage: www.kinderuni.uni-frankfurt.de
Cornelia Goethe Colloquien thematisieren im Wintersemester Diversität und Wandelbarkeit literarischer Kanons
FRANKFURT. Wessen Literatur wird gedruckt, verkauft und gelesen, und welche sozioökonomischen und kulturellen Faktoren sind dabei entscheidend? Damit befasst sich die Reihe „Ökonomien der Diversität: Literarische Kanonprozesse im Umbruch“ an sieben Terminen im kommenden Wintersemester. Eröffnet wird die digitale Reihe
am Mittwoch, 27.
Oktober, um 18 Uhr c.t.
auf der
Online-Plattform Zoom (Anmeldung: https://kurzelinks.de/cgc1027)
mit einer Lesung und einem Gespräch mit dem
profilierten Protagonisten der Queer und Trans Studies Paul B. Preciado in
englischer Sprache. Preciados Buch An Apartment on Uranus. Chronicles of the
Crossing handelt von Reisen, Übergängen, Körper, Lust, Politik und
Revolution. Im Mittelpunkt stehen seine langsame und selbstbestimmte hormonelle
Transition und das in between dieses Prozesses als ein Prisma, das eine
Vielzahl von Übergängen wahrnehmbar macht. In den Chroniken des Übergangs
verhandelt Preciado Gesellschaftskritik aus queer* und trans*theoretischer
sowie postkolonialer und kapitalismuskritischer Perspektive, ohne dabei das
Utopische sexueller Dissidenz aus dem Blick zu verlieren. Moderiert wird die
Veranstaltung von der Professorin für Erziehungswissenschaften und Gender
Studies Bettina Kleiner.
Das Cornelia Goethe Centrum für
Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse lädt in
Kooperation mit der von der Literaturwissenschaftlerin PD Dr. Martina Wernli
initiierten Gruppe #breiterkanon (https://breiterkanon.hypotheses.org/),
dem GRADE Center Gender, dem Fachbereich Erziehungswissenschaften und dem
Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität zu dieser öffentlichen Veranstaltung
ein. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich (s.u.).
Weitere Termine:
10.11.2021
Wie geht Kanon-Kritik in Handel und
Verlag?
Linus Giese und Lina Muzur, Moderation:
Miriam Zeh
(Anmeldung: https://kurzelinks.de/cgc1110)
24.11.2021
„Vielfalt allein macht noch keine gute Geschichte.“
Literaturwissenschaftliche Perspektiven auf die Diversity-Debatte in der
Kinder- und Jugendliteratur
Andrea Karimé, Ute Dettmar und Élodie
Malanda, Moderation: Martina Wernli
(Anmeldung: https://kurzelinks.de/cgc1124)
08.12.2021
Sexismus, Rassismus und Klassismus –
Machtdynamiken im literarischen Feld
Alice Hasters, Nicole Seifert und Daniela
Dröscher, Moderation: Martina Wernli
(Anmeldung: https://kurzelinks.de/cgc1208)
12.01.2022
Kanon machen. Preise. Institutionen,
literarische Gattungen.
Sandra Vlasta und Anna Bers, Moderation:
Esther Köhring
(Anmeldung: https://kurzelinks.de/cgc0112)
26.01.2022
Frauenzeitschriften – Frauenverlage
– Frauenbuchläden.
Ulla Wischermann, Ulrike Helmer und Andrea
Gollbach, Moderation: Carola Hilmes
(Anmeldung: https://kurzelinks.de/cgc0126)
09.02.2022
How to do a Feminist Festival?
Sonja Lewandowski und Svenja Reiner,
Moderation: Miriam Zeh
(Anmeldung: https://kurzelinks.de/cgc0209)
Anmeldung:
https://kurzelinks.de/cgc1027
Information:
PD
Dr. Martina Wernli
Institut
für deutsche Literatur und ihre Didaktik / #breiterkanon
E-Mail:
wernli@lingua.uni-frankfurt.de
Dr. Marianne Schmidbaur
Cornelia Goethe Centrum
E-Mail:
schmidbaur@soz.uni-frankfurt.de
Näheres
zum Programm unter https://www.cgc.uni-frankfurt.de/cornelia-goethe-colloquien/. Unter https://breiterkanon.hypotheses.org/files/2021/09/Booklet_WiSe_2021_e06_web.pdf ist das Programmheft
abrufbar.
Die Cornelia Goethe Colloquien werden diesmal von der Gruppe
#breiter Kanon, dem GRADE Center Gender, dem Fachbereich
Erziehungswissenschaften und dem Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität
unterstützt.
Zweite Ausgabe der Konferenz am 8. Oktober an der Goethe-Universität.
FRANKFURT. Große Datenmengen bringen große Verantwortung mit sich — unter diesem Motto steht die zweite Ausgabe der TechConference an der Goethe-Universität. Nachdem über 1.200 Personen im letzten Jahr an der Erstausgabe der studentisch organisierten Konferenz teilgenommen hatten, werden dieses Jahr noch mehr Gäste erwartet. Hochkarätige Speaker von Google, Facebook, Microsoft und IBM stellen sich der Diskussion mit Studierenden, Europaabgeordneten, der Wissenschaft und gesellschaftlichen Organisationen.
Mit
zunehmender Digitalisierung des alltäglichen Lebens fallen große Mengen Daten
an. Wie verarbeiten die führenden Tech-Konzerne diese sensiblen Daten? Bezahlen
wir mit unseren privaten Informationen und auswertbaren Nutzungsverhalten einen
zu hohen Preis für meist kostenlose Suchmaschinen und Social Networks? Oder
sollten Nutzer Tech-Konzernen für den offenen und kostenlosen Zugang zu
Informationen und Kommunikation dankbar sein?
Die
internationale und für Gäste kostenlose Online-TechConference am 8. Oktober
stellt diese Fragen Unternehmensvertretern, der Wissenschaft und Politik und
diskutiert, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Big Data möglich ist.
Was
Künstliche Intelligenz heute bereits abseits von Hype und Buzzwords leisten
kann, erklärt Dr. Stefan Ebner, Head of AI von Google Cloud. In einer weiteren
Keynote wird der Chief of Staff von Facebook für Zentraleuropa, Felix Bauch,
darauf eingehen, wie der Konzern hinter dem gleichnamigen sozialen Netzwerk,
Instagram und WhatsApp mit den höchst sensiblen Nutzerdaten umgeht. Direkt aus
dem Silicon Valley wird die Tech-Influencerin Aishwarya Srinivasan von IBM
zugeschaltet sein, ebenso wie das Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft
Deutschland, Andre Kiehne aus München.
Soziale
Netzwerke und digitale Plattformen buhlen stark um die Aufmerksamkeit der
Nutzenden und bedienen sich dabei teils kontroversen Praktiken. Kann es eine
“Attention Economy for Good” geben? Das diskutieren unter anderem der
Mitbegründer der Piratenpartei Deutschland und Mitglied des Europäischen
Parlaments, Dr. Patrick Breyer und die Autorin und Technologieexpertin Nicole
Formica-Schiller.
“Die
inhaltliche Debatte um die Digitalisierung nimmt zu wenig Platz in der
Öffentlichkeit ein — besonders kurz vor der richtungsweisenden Bundestagswahl”,
begründen die studentischen Organisatoren von TechAcademy e.V. die Initiative.
“Wir wollen das mit der TechConference ändern und damit unserer jungen
Generation eine Stimme bei den wegweisenden Digitalisierungs-Entscheidungen
geben.”
Darüber
hinaus werden der Traditionskonzern Siemens, die Digitalbank ING, der
kontroverse chinesische Tech-Konzern Huawei, der Discounter Lidl, das
Chemieunternehmen LANXESS, der Pharmakonzern Merck KGaA, sowie
Risikokapitalgeber vom High-Tech Gründerfonds und DB Ventures, die renommierte
KI-Expertin Prof. Iryna Gurevych von der TU Darmstadt und das Startup Optalio
ihre Perspektiven auf das Konferenzthema in interaktiven Sessions präsentieren.
Schirmherr
der TechConference 2021 ist der Präsident der Goethe-Universität: “Unsere
Universität ist ein Ort für die wichtigen gesellschaftlichen Debatten — ganz
besonders das Zukunftsthema Digitalisierung”, so Prof. Enrico Schleiff. “Ich
freue mich besonders, dass die ehrenamtlich tätigen Studierenden von
TechAcademy wieder ein solch hochkarätiges Programm an unserer Universität
umsetzen und lade Sie ein, die Goethe-Universität am 8. Oktober bei der
TechConference digital zu besuchen.”
Die
TechConference wird ehrenamtlich durch die Mitglieder der studentischen
Initiative TechAcademy e.V. organisiert. Bei TechAcademy können jedes Semester
rund 90 Studierende aller Fächer der Goethe-Universität in einem innovativen
Konzept Programmierkenntnisse in Data Science sowie Web Development lernen. Für
diesen Einsatz wurden die Studierenden von TechAcademy kürzlich vom Deutschen
Hochschulverband und dem Deutschen Studentenwerk bundesweit als “Studierende
des Jahres 2021” ausgezeichnet. Studierende aller Fachbereiche der
Goethe-Universität können sich jetzt bis zum 29. Oktober auf der Website
tech-academy.io für das Wintersemester 2021/22 bewerben.
Neue Veranstaltungsreihe „StreitClub“ des Forschungsinstituts gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) im English Theatre Frankfurt
FRANKFURT. Er gehört zum Leben und ist doch oft negativ besetzt – der Streit. Häufig mit Eskalation, Wut, Enttäuschung oder Aggression assoziiert, wirkt schon der Begriff für viele Menschen abschreckend. Dabei brauchen wir den Streit, um uns als Gesellschaft weiterzuentwickeln und als Demokratie zu erneuern. Streitkultur als die Kunst des produktiven Streitens steht im Mittelpunkt der neuen Veranstaltungsreihe StreitClub, zu dessen Premiere der Frankfurter Standort des Forschungsinstituts gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) an der Goethe-Universität
am Montag, 4.
Oktober um 19:30 Uhr
ins English Theatre
Frankfurt,
Gallusanlage 7
60329 Frankfurt am
Main
einlädt.
Zwei streitfreudige Gäste treffen auf zwei streiterprobte Gastgeber: Nicole
Deitelhoff, Sprecherin des Forschungsinstituts und Politikwissenschaftlerin an
der Goethe-Universität führt gemeinsam mit dem Frankfurter Publizisten und
Moderator Michel Friedman, geschäftsführender Direktor des Center for Applied
European Studies (CAES), durch den Abend. Ihre Gesprächspartner sind beim
Auftakt der Staranwalt Christian Schertz und der Kabarettist Florian Schroeder.
Diskutiert wird eine der großen Streitfragen der Gegenwart: Wie weit geht die
Meinungsfreiheit?
Die
Grenzen des Sagbaren sorgen immer wieder für Debatten – ob anlässlich von Jan
Böhmermanns Gedicht über den türkischen Präsidenten oder bei Provokationen
rechter Gruppierungen im Wahlkampf oder im Fall von Hasskommentaren und
Shitstorms im Internet. „Was darf man sagen?“ – diese Frage stellt sich immer
wieder neu und fordert eine Auseinandersetzung mit den Inhalten, aber auch mit
eigenen und fremden Sichtweisen. Beim StreitClub mit dabei ist jeweils eine
Schulklasse aus dem Rhein-Main-Gebiet. Die Schülerinnen und Schüler analysieren
und visualisieren den Streit, können aber auch intervenieren.
„Streit
ist für stabile zwischenmenschliche Beziehungen unabdingbar, denn im Streit
loten Menschen ihre wechselseitigen Grenzen aus, lernen an- und voneinander.
Das gilt genauso für das gesellschaftliche Zusammenleben: Erst im Ringen
miteinander entdecken wir uns selbst und erleben uns als Teil einer
Gesellschaft. Im Streit entwickeln und testen wir politische Alternativen, die
unser Zusammenleben strukturieren“, erklärte Prof. Deitelhoff heute vorab in
einem Mediengespräch. „Streit ist der Sauerstoff der Demokratie, davon gibt es
nicht zu viel, sondern zu wenig. Allerdings ist Hetze, Gebrüll und Monolog nicht
Streit, sondern unzivilisiertes Verhalten“, betonte Prof. Michel Friedman.
Das
English Theatre Frankfurt (ETF) versteht sich über seine Funktion als Theater
hinaus als Ort des Austausches zwischen „International Community“ und
„natives“. Das ETF veranstaltet Konzerte, Lesungen, Podiumsdiskussionen und
„Talk Backs“ und platziert durch die Spielplangestaltung gesellschaftlich
relevante Themen. Das ETF ist überzeugt, dass gravierende Konflikte und heikle
Themen über ein Theatererlebnis erschlossen werden können, was nach den
Vorstellungen hoffentlich zu angeregten Diskussionen in der Bar führt. Auch in
der aktuellen Spielzeit widmet sich das Theater mit Stücken wie „American Son“,
„The Totalitarians“ oder „Malala – A Girl with a Book“ verstärkt politischen Themen.
Die Kooperation zwischen dem
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), dem Center for
Applied European Studies (CAES) und dem ETF hat zum Ziel, eine Brücke zwischen
Wissenschaft und Kultur zu schlagen. Die zweite Ausgabe des StreitClubs ist für
Montag, 6. Dezember, geplant.
Der StreitClub ist ebenso wie die Formate
„StreitBus“ (in Kooperation mit dem DemokratieWagen von mehralswählen e.V. und
dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung) und
die Online-Debattenreihe „Kontrovers: Aus dem FGZ“ Teil des Projekts „Frankfurt
streitet!“ des Frankfurter FGZ-Standorts.
Tickets für die Veranstaltung sind für 12
bzw. 10 Euro über das English Theatre Frankfurt erhältlich.
Pressekarten für die Veranstaltung können bei Katja Maasch, maasch@em.uni-frankfurt.de angemeldet werden.
Informationen:
https://fgz-risc.uni-frankfurt.de/streitclub-grenzen-der-meinungsfreiheit/
Rebecca
Caroline Schmidt
Administrative
Geschäftsführerin
Forschungsinstitut
Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Telefon
069 798-31401
E-Mail
rebecca.schmidt@em.uni-frankfurt.de
www.fgz-risc.de
Uni-Präsident Schleiff: „Forschung ermöglicht mehr Freiheit in der Pandemie!“
FRANKFURT.
Die Impfbereitschaft gegen das Corona-Virus ist schon seit geraumer Zeit ins
Stocken geraten – auch in Frankfurt. Goethe-Universität, Universitätsklinikum
sowie die Freunde der Universität haben daher mit Unterstützung der Ströer Deutsche
Städte Medien GmbH eine öffentliche
Kampagne auf vielen Plakatwänden und Litfaßsäulen sowie digitalen
Informationsbildschirmen in Frankfurt und Teilen des Rhein-Main-Gebiets
gestartet, um für das Thema Impfung zu werben
Ziel der Kampagne unter dem Motto „Corona
betrifft uns alle. Impfen rettet Leben. Machen Sie mit!“ ist es, noch möglichst
viele Unentschlossene zu einer Impfung gegen Corona zu motivieren: Sechs Motive
mit unterschiedlichen Persönlichkeiten aus Universität, Uniklinikum und
Hochschulrat werden auf den Plakaten gezeigt, u.a. auch Universitätspräsident
Prof. Dr. Enrico Schleiff: „Jeder, der sich impft, schützt nicht nur sich
selbst, sondern macht unser Zusammenleben in Frankfurt und darüber hinaus
wieder sicherer und unbeschwerter. Dank enormer Leistungen in der Forschung ist
mit den vorhandenen Impfstoffen wieder mehr Freiheit möglich!“, appelliert
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff.
„Mit der Kampagne wollen wir zudem ins
Gedächtnis rufen, dass es gerade auch die Errungenschaften von Wissenschaft und
Forschung sind, die uns innerhalb kürzester Zeit befähigt haben, mit
Impfstoffen das Coronavirus wirksam zu bekämpfen. An der Entwicklung wirksamer
Therapien gegen das Corona-Virus sind auch Forschende der Goethe-Universität
beteiligt.“ Dass die Impfung wirklich ein Gamechanger sei, erkenne man an den
sich inzwischen dramatisch unterscheidenden Inzidenzwerten von Geimpften und
Ungeimpften sowie den sehr hohen Hospitalisierungsraten Ungeimpfter.
„Wir alle wünschen uns wieder mehr
Normalität – auch für die Präsenzlehre der Goethe-Universität mit ihren mehr
als 46.000 Studierenden im gerade beginnenden Wintersemester“, so Schleiff.
„Als eine der größten Einrichtungen Frankfurts tragen wir hier eine besondere
Verantwortung. Der Einstieg in ein Präsenzsemester wird umso besser gelingen,
je mehr Menschen geimpft sind. Daher mein dringender Appell: Machen Sie
ebenfalls mit!“
Plakat
zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/105917394
„Frankfurter interdisziplinäre Live-Debatte“ geht in die nächste Runde
FRANKFURT. „Studieren, Forschen, Lehren trotz Corona-Pandemie“ – das ist das Thema bei der zweiten Runde der „Frankfurter interdisziplinären Live-Debatte“, die am 21. September 2021 um 18 Uhr auf der Videoplattform Zoom zusammenkommt.
Ausgehend von der Beobachtung, dass sich der gesamte Bildungssektor durch die Corona-Pandemie stark verändert hat, wird sich das hochkarätig besetzte akademische Panel sowohl mit den Vorteilen als auch den kritischen Aspekten der Digitalisierung von Bildung beschäftigen und über die Folgen diskutieren, die dadurch für Hochschulen, Gesellschaft und Arbeitswelt zu erwarten sind.
Ursprünglich als Blog-Plattform initiiert, wurde die „Frankfurter interdisziplinäre Debatte“ als Serie von Live-Podiumsdiskussionen im Mai 2021 neu gestartet. Neben dem Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE zählen zu den Gründungsinstitutionen des im Jahr 2020 begonnenen Blogs „Frankfurter Debatte“ das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität sowie das Exzellenzcluster „Cardio-Pulmonary Institute“ (CPI) der Universitäten Frankfurt und Gießen zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung.
Am Podium der „Frankfurter Live-Debatte“ beteiligen sich SAFE-Direktor Jan Krahnen, HSFK-Leiterin Nicole Deitelhoff, Stefanie Dimmeler als Vertreterin des CPI sowie Rainer Forst und Klaus Günther von „Normative Ordnungen“. In dieser Besetzung sind die Wirtschafts- und Naturwissenschaften ebenso fest vertreten wie Rechtswissenschaft, Politologie und Philosophie. Die Runde trifft regelmäßig zusammen, um die Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik über die akute Corona-Krise hinaus zu reflektieren. Moderiert wird auch die zweite Debattenrunde von Doris Renck, Journalistin des Hessischen Rundfunks.
Information und Anmeldung: https://safe-frankfurt.de/de/aktuelles/veranstaltungen/einzelansicht/frankfurter-interdisziplinaeren-live-debatte-studieren-forschen-lehren-trotz-corona-pandemie.html
Felix Kretz
Leitung Kommunikation
Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE
E-Mail: kretz@safe-frankfurt.de
Telefon: +49 (0) 69 798 30024
Netzwerk bringt Expert_innen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen
Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität hat heute mit der feierlichen Abschlussveranstaltung des ersten Jahrgangs des MENTi Mentoring-Programms ihre ALUMNi-Arbeit aufgenommen. Das ALUMNi-Netzwerk soll die AIWG Multiplikator_innen und Schlüsselpersonen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu spezifischen Themen und gesellschaftlichen Anliegen miteinander in Kontakt bringen.
FRANKFURT. Den Austausch von Ideen für eine religiös-weltanschaulich diverse Gesellschaft zu fördern und Diskurse zu Zukunftsthemen anzustoßen, dieses Ziel will die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) mit dem neu gegründeten ALUMNi-Netzwerk erreichen. Das Projekt wird durch die Stiftung Mercator gefördert. Das ALUMNi-Netzwerk, dessen Start heute im Rahmen der Abschlussfeier des ersten Jahrgangs des MENTi Mentoring-Programms bekanntgegeben wurde, soll Schlüsselpersonen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft miteinander in Verbindung bringen, unter anderem, um die Entwicklung von konkreten Projekten und Initiativen zu ermöglichen. Die AIWG will mit ihrer ALUMNi-Arbeit die ersten Absolventen und Absolventinnen des MENTi Mentoring-Programms sowie des AIWG Praxisfellowships für die zukünftige Zusammenarbeit, den Ausbau gemeinsamer Netzwerke sowie langfristige Projekte zusammenführen.
Dr. Jan Felix Engelhardt, AIWG Geschäftsführer, über den Start der ALUMNi-Arbeit: „Mit dem neu gestarteten, bundesweiten AIWG Netzwerk von zivilgesellschaftlichen und wissenschaftlichen Expert_innen schaffen wir eine Plattform für Dialog und Diskurs zu Islam und Muslim_innen.“
Mariam Ahmed, Projektmanagerin Stiftung Mercator über die Alumni-Arbeit der AIWG: „Die Stiftung Mercator widmet sich in ihrer Arbeit unter anderem dem Themenfeld ‚Teilhabe und Zusammenhalt in einer diversen Gesellschaft'. Daher unterstützt die Stiftung ausdrücklich die Aufnahme der Alumniarbeit der AIWG. Denn hier können Begegnung und Dialog zwischen verschiedenen Akteur_innen und wechselseitige Einblicke in unterschiedliche Lebenswirklichkeiten auf Augenhöhe professionell weitergeführt werden."
Zum Auftakt der ALUMNi-Arbeit hat die AIWG ihre ALUMNi-Seite online geschaltet. Hierüber können sich alle ehemaligen Mentees, Mentor_innen, Praxisfellows und wissenschaftlichen Begleiter_innen, die der AIWG weiterhin verbunden bleiben möchten, anmelden. Die AIWG wird ihren neuen Alumni Service- und Informationsangebote bereitstellen, die sukzessive ausgebaut werden. Geplant sind regelmäßige Netzwerktreffen, Themen- und Regionalgruppen. Darüber hinaus bietet die AIWG ihren Ehemaligen die Möglichkeit, sich als Mentor_innen zu engagieren, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die jüngere Generation weiterzugeben.
Mehr über die ALUMNi-Arbeit der AIWG erfahren Sie auch im digitalen Grußwort von Dr. Jan Felix Engelhardt, AIWG Geschäftsführer – sowie unter https://aiwg.de/transferformate/#alumni.
Über die AIWG
Die AIWG ist eine universitäre Plattform für Forschung und Transfer in islamisch-theologischen Fach- und Gesellschaftsfragen. Sie ermöglicht überregionale Kooperationen und Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der islamisch-theologischen Studien und benachbarter Fächer sowie Akteurinnen und Akteuren aus der muslimischen Zivilgesellschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen. Die AIWG wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und durch die Stiftung Mercator.
Über die Transferformate der AIWG
Mit dem Mentoring-Programm MENTi möchte die AIWG den wissenschaftlichen Nachwuchs der islamisch-theologischen Studien sowie engagierte Personen aus der muslimischen Zivilgesellschaft darin unterstützen, ihre Qualifikationen und Potenziale weiterzuentwickeln und sich gesellschaftlich einzubringen. Das AIWG-Praxisfellowship richtet sich an ideenreiche Persönlichkeiten mit praktischen Erfahrungen zu Fragen der Religion und der gesellschaftlichen Teilhabe von Muslim_innen in Deutschland. Es unterstützt ihr persönliches Engagement und ihre individuellen Projektideen und ermöglicht ihnen, ihre bisherigen Kenntnisse zu islambezogenen Themen auszubauen und sie in die Wissenschaft einzubinden.
Über die Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung handelt. Sie strebt mit ihrer Arbeit eine Gesellschaft an, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet. Um diese Ziele zu erreichen, fördert und entwickelt sie Projekte, die Chancen auf Teilhabe und den Zusammenhalt in einer diverser werdenden Gesellschaft verbessern. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa will die Stiftung Mercator durch ihre Arbeit stärken, die Auswirkungen der Digitalisierung auf Demokratie und Gesellschaft thematisieren und den Klimaschutz vorantreiben. Die Stiftung Mercator engagiert sich in Deutschland, Europa und weltweit. Dem Ruhrgebiet, Heimat der Stifterfamilie und Stiftungssitz, fühlt sie sich besonders verbunden.
Weitere Informationen
Stefanie Golla
Koordinatorin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft
Goethe-Universität
Telefon 069 798-22459
E-Mail golla@aiwg.de
Homepage https://aiwg.de/