Irritierter Blick – orientierende Wahrnehmung.

Empirische Methode und theologische Wahrheit

Internationales Symposium anlässlich des 65. Geburtstages von
Prof. Dr. Hans-Günter Heimbrock

27.–28. Juni 2013

Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main

Vielfalt und Offenheit kennzeichnen das Œuvre Hans-Günter Heimbrocks. Stets neu begibt er sich auf die Suche nach innerer Orientierung wie realistischen Außengrenzen der Theologie. Sie gehört als Reflexion Gelebter Religion für ihn einerseits unbedingt in den Raum der Wissenschaft – und muss sich andererseits auf die religiöse Praxis beziehen.

Beides soll folglich auch für das Symposium zur Geltung kommen:

1. die Lust, sich zur Irritation vorantreiben zu lassen; die methodische Avantgarde zum dauerhaften Prinzip zu erheben, ohne übermäßige Sorge um die eigene  Erwartung oder um das eingefahrene Urteil.

2. die Beharrlichkeit, bei aller Flexibilität je zu transparenten Strukturen, zu orientierenden Modellen und begrifflichen Modellierungen zu gelangen.

Im Zentrum steht die Offenheit des theologischen Blicks in und auf die Wirklichkeit. Im Zentrum stehen Spielarten des spannungsvoll-aufbruchsbereiten Bezugs auf kirchliche Praxis. Im Zentrum steht die Absicht, Leben nicht zu unterwerfen, sondern Theologie auf das Leben hin so zu entwerfen, wie sie zuvor (noch) nicht war: Irritation bildet die Basis von Orientierung.

Das Programm des Symposiums spiegelt mit dieser Ausrichtung die Grundbewegung des Denkens von Hans-Günter Heimbrock wider. Vertreterinnen und Vertreter theologischer Disziplinen referieren und diskutieren über vorgeblich festgefügte Begrenzungen ihres professionellen Denkgebiets hinaus – und begeben sich ins Gespräch mit Protagonistinnen und Protagonisten religionsforschender Disziplinen.

Wie lässt sich die theologische Relevanz empirischer Ansätze beschreiben, ausweisen und rechtfertigen? Wie verhält sich der methodisch vermittelte Wirklichkeitsbezug zu gängigen Methodologien in der Praktischen Theologie, der Religionspädagogik, in anderen
theologischen und außertheologischen Disziplinen? Handelt es sich um ein dezidiert protestantisches Gepräge, für das sich das Problem theologischer Wahrheit reformulieren oder neu begründen lässt?

Thematisch sind die Panels so besetzt und akzentuiert, dass vom jeweiligen Spezialgebiet her Licht auf das Ganze des religiösen Lebens fallen soll. Bewusst werden Grundfragen nach theologischer Wahrheit mit Detailfragen zum Methodenfortschritt gekoppelt.