Dr. Gerhard Schreiber

„Das Glaubensverständnis des jungen Kierkegaard und seine philosophisch-theologischen Voraussetzungen“ - Forschungsprojekt (abgeschlossen)

Glaube ist bei Søren Kierkegaard (1813-1855) „das Thema seines Lebens“ (R. Slenczka). Von der Zentralität dieses Themas für Kierkegaard zeugen die zahlreichen Monographien und Aufsätze, die sich zum Teil sehr ausführlich mit Kierkegaards Glaubensverständnis in bestimmten Schriften oder mit bestimmten Aspekten seines Glaubensverständnisses beschäftigen. Umso erstaunlicher ist es daher, dass das Glaubensverständnis des jungen Kierkegaard und überhaupt die Frage nach der Beeinflussung seines Glaubensverständnisses durch seine Auseinandersetzung mit anderen Denkern sowie durch philosophisch-theologische Diskussionen in seinem Umfeld bislang noch nicht eingehend untersucht worden ist. In der Dissertation soll daher einerseits Kierkegaards Glaubensverständnis anhand seiner Schriften und Aufzeichnungen aus der Studienzeit (1830-1841) herausgearbeitet und in seiner Entwicklung nachgezeichnet werden. Andererseits soll Kierkegaards Glaubensverständnis auf seine philosophisch-theologischen Quellen und Voraussetzungen hin untersucht werden, um zu klären, inwieweit Kierkegaard bei der Herausbildung seiner Position durch andere Denker ebenso wie durch philosophisch-theologische Diskussionen in seinem Umfeld beeinflusst worden ist. Dabei soll gezeigt werden, dass Kierkegaard in seiner Studienzeit zu Einsichten über den christlichen Glauben gelangt ist, die er später als Schriftsteller literarisch fruchtbar machen sollte und die wichtige Aspekte seiner späteren Auffassung bereits im Kern enthalten.

Ansprechpartner: Dr. Gerhard Schreiber