Die Modellseminare

Bildung und Beruf

Silvia 1

Silvia Krömmelbein

Insbesondere die Flexibilisierung von Arbeit und die Erosion von Normalerwerbsbiografien haben die Übergangsprozesse in Ausbildung und Arbeit verändert. Häufig werden diese als entstrukturiert, individualisiert, prekarisiert und dynamisiert bezeichnet. Heranwachsende stehen dabei u.a. vor der Problematik, dass subjektivierte Bildungs- und Berufswahlentscheidungen vor dem Hintergrund begrenzter Arbeitsmarktoptionen und  Beschäftigungsunsicherheit sowie wachsender und sich wandelnder Anforderungen an ihre Bildungs- und Beschäftigungsfähigkeit getroffen werden müssen. Einerseits impliziert dieser Wandel eine Ausdehnung und Verlängerung von Bildungsprozessen und Übergangsphasen,  in denen noch keine vollständige Eingliederung in den Arbeitsmarkt erfolgt. Andererseits verbirgt sich dahinter zugleich eine Erosion von "Jugend", insofern diese in stärkerem Maß mit Fragen zukünftiger Verwertbarkeit von Bildung durchdrungen ist.
Wir wollen in diesem Seminar gegenwärtige Strukturen, Prozesse, Akteure und Problemfelder der Übergänge von Bildung in die Arbeitswelt näher beleuchten sowie Ziele, Ansätze und Möglichkeiten der Intervention und Steuerung von Übergangsprozesse diskutieren.
Die konkrete Ausgestaltung des Seminars wird zu Beginn gemeinsam mit den teilnehmenden Studierenden festgelegt. Nach einer einführenden Lektüre sollen zentrale Themenschwerpunkte, Forschungsfragen und -felder identifiziert und Bearbeitungsformen festgelegt werden.


Demokratie und Bildung

Sylvia 1

Sylvia Heitz

Das Projektseminar ist Teil des übergeordneten Projekts „Förderung einer kompetenz- und partizipationsorientierten Lehr- und Lernkultur am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften".
Im Rahmen dieser Seminarveranstaltung werden neue Formen des Lehren und Lernens erprobt und damit Ideen aufgegriffen, die im SS 2011 in einer Seminarveranstaltung („Die Neuerfindung des Seminars") entwickelt wurden.
Das Rahmenthema des Seminars ist mit  „Demokratie und Bildung" bewusst offen gehalten, damit Studierende ihre eigenen Erkenntnisinteressen und Fragen in die Planung des Seminars einbringen können. Die Kernideen, nach denen das Seminar strukturiert ist, sind „zentrale Problemstellung", „gemeinsame Planung", „verantwortliche Teamarbeit" und „Metakommunikation".


Recht auf Bildung

Sandra 1

Sandra Reitz

Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge sowie Lehramtsstudierende in ihren fach- und grundwissenschaftlichen Studiengängen, die interessiert und offen sind, neue Lehr- und Lernformen auszuprobieren und zu reflektieren.
Recht auf Bildung
Mit der Methode des „Service Learning" oder „Lernen durch Engagement" bzw. „Lernen durch Handeln" soll den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben werden, neben der theoretischen Auseinandersetzung auch praktische Verbesserungsmöglichkeiten entwickeln, umzusetzen und deren Wirkung zu reflektieren. Dies kann etwa in Zusammenarbeit mit zu kommunalen Institutionen und nicht-formellen Bildungsinstitutionen geschehen.
„Recht auf Bildung" ist nicht zuletzt durch die PISA-Studien und die dort festgestellten engen Zusammenhänge zwischen sozialem Status der Familie und dem Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen wieder in die Diskussion gekommen. Die Teilnehmenden sollen sich zunächst theoretisch mit der Thematik auseinandersetzen, dann aber auch schnell praktische Möglichkeiten zur Verbesserung ersinnen, diskutieren und planen. Dies soll möglichst mit den betroffenen Gruppen geschehen; das Projekt verfolgt einen partizipativen Ansatz. Die Umsetzung der Projektideen wird kontinuierlich begleitet und reflektiert.
Das Projektseminar ist eingebettet in das übergeordnete Projekt „Förderung einer kompetenz- und partizipationsorientierten Lehr- und Lernkultur am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften". Der thematische Rahmen des Seminars ist das Recht auf Bildung, aber die genauen inhaltlichen Schwerpunkte werden gemeinsam im Seminar bestimmt.
Im Rahmen des Projekts werden neue Lehr- und Lernformen unter Mitwirkung von Studierenden entwickelt, die auf Praxisorientierung, Forschungsorientierung, Kompetenzen und/oder  Partizipation fokussiert sind.  Dieses Seminar ist eine dieser Lehr- und Lernformen, die im Sommersemester entwickelt werden, deshalb werden nähere Informationen auf der Homepage www.gesellschaftswissenschaften.uni-frankfurt.de/projektlernkultur nach und  nach zur Verfügung gestellt.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge sowie Lehramtsstudierende in ihren fach- und grundwissenschaftlichen Studiengängen, die interessiert und offen sind, neue Lehr- und Lernformen auszuprobieren und zu reflektieren. Dies soll hier im Rahmen eines 4SWS umfassenden Seminars geschehen - dementsprechend ist der vierstündige Eintrag auch kein Versehen. Natürlich können auch 4 SWS angerechnet werden, z.B. ein Leistungsnachweis und ein Teilnahmenachweis in den aufgeführten Modulen.


Bolognaprozess, europäische Hochschulreform und Bildungsproteste

Margit 1

Margit Rodrian-Pfennig

Die Reform des tertiären Bildungssektors mit dem Ziel der Schaffung eines europäischen Hochschulraums hat von vielen Seiten und auf unterschiedlichen universitären Ebenen, nicht zuletzt durch den europaweiten Bildungsstreik 2009, Kritik erfahren. In der Folge scheint nun an einigen Stellen an einer Reform der Reform gearbeitet zu werden, s. z. B. die sog. „Bolognawerkstätten“.  Die kritischen Einsprüche richten sich u. a. auf die neuen gestuften Studienformate Bachelor und Master und ihre module Struktur, die ebenfalls die nicht konsekutiven Lehramtsstudiengänge organisiert,  aber auch darauf, dass die Reform ihrem eigenen Anspruch, z. B. stärkere Mobilität und Abbau bürokratischer Hürden, nicht genüge. Auf einer prinzipielleren Ebene wird die an ökonomischen und betriebswirtschaftlichen Kriterien orientierte Restrukturierung und Verwertbarkeit von Bildung moniert, wobei meist normativ an einen Humboldtschen Bildungsbegriff angeknüpft, bisweilen aber auch eine gesellschaftstheoretische Perspektive auf universitäre Forschung und Lehre eingenommen wird.
Das Seminar hat zum Ziel, sich mit diesen (inzwischen nachlesbaren) Kritikpunkten,  insbesondere aus studentischer Sicht, und -perspektiven auseinanderzusetzen, sie empirisch in den eigenen Studienbedingungen und –erfahrungen einzuholen und so ihre Reichweite auszuloten.
Die konkrete Ausgestaltung des Seminars wird zu Beginn gemeinsam mit den teilnehmenden Studierenden festgelegt. Nach einer einführenden Lektüre sollen zentrale Themenschwerpunkte, Forschungsfragen und -felder identifiziert und Bearbeitungsformen festgelegtwerden.
Die Veranstaltung wird über OLAT unterstützt. Hier erhalten Sie die Möglichkeit, bereits während der Semesterferien (voraussichtlich ab 1. August) spezifische Interessen an der Seminargestaltung (z.B. Themen, Fragen, Literatur, Arbeitsformen) einzubringen.