Vor diesem Hintergrund sind im Folgenden Informationen und weiterführende Quellen rund um das Thema Rassismus und Rassismuskritik an Hochschulen zusammengestellt.
Nach dem Nationalen
Diskriminierungs- und Rassismusmonitor wird Rassismus wie folgt definiert:
Rassismus an
der Universität umfasst mehrere Aspekte. Neben dem Alltagsrassismus geht es
auch darum institutionelle Praktiken, die Forschung sowie Lehr- und
Lerninhalte mit einer rassismuskritischen Analysebrille zu betrachten.
Rassismuskritik als Professionskompetenz ist ein „analytisches Instrument“ (Fereidooni, 2023), mit dem auf die institutionellen Organisations- und Handlungslogiken geschaut und geprüft wird, inwiefern diese auf rassismusrelevantem Wissen aufbauen und Rassismus reproduzieren. Ziel der rassismuskritischen Kompetenz ist es nicht nur Rassismus sichtbar zu machen und zu benennen, sondern auch über das rassismusrelevante Wissen und die Strukturen aufzuklären um Rassismus entgegenzuwirken.
Eingebettet in die Diversity Policies der Goethe-Universität, die intersektional ausgelegt sind, gehört auch das Thema Rassismus und Rassismuskritik zu einer der Querschnittsaufgaben, die alle Bereiche der Hochschulentwicklung und –steuerung betrifft.
Hier finden Sie ein Glossar zu den wichtigsten Begriffen im
antirassistischen Diskurs. Die einzelnen Definitionen sind aus den genannten
Quellen wortwörtlich wiedergegeben worden. Ein ausführliches Glossar zum Thema
Rassismus u.a. gibt es z.B. von den Neuen Medienmacher*innen (Ein
bundesweites Netzwerk von Journalist*innen mit und ohne Einwanderungsgeschichte.)
Als________ markiert:
Menschen werden im gesellschaftlichen
Zusammenleben oft anhand
äußerlicher Merkmale und damit verbundenen konstruierten Logiken fremddefiniert
und somit „markiert“. Die Markierung hat dabei nichts mit der Selbstdefinition
zu tun, auch wenn sie übereinstimmen kann. Menschen können somit als asiatisch
markiert sein, ohne sich selbst als asiatisch zu bezeichnen. (Quelle: Ehrlich
& rive (2023, S. 6)) Manchmal wird anstatt von als_____markiert auch
als_____ gelesen verwendet.
BIPoC: Abkürzung
für Blacks, Indigenous and People of Color:
Schwarze, Indigene und andere nicht-weiße
Menschen. Im Deutschen als Plural auch BIPoCs. (Quelle: Amjahid (2021; S.
211f.)
Rassifizierung:
Rassifizierung bezeichnet einen ideologischen Prozess, der auf der
biologistischen Konstruktion von „Menschenrassen“ beruht, denen jeweils
spezifische Eigenschaften
und Verhaltensweisen zugeordnet werden. (Quelle: Ehrlich & rive (2023, S.
7))
Intersektionalität: Das Zusammenwirken oder die
Gleichzeitigkeit verschiedener Diversitätsdimensionen, wodurch spezifische
Positionierungen, Erfahrungen und Diskriminierungserlebnisse entstehen.
Intersektionelle Diskriminierung ist die Diskriminierung von zwei oder mehreren
Diversitätsdimensionen.
Schwarz: Der
Begriff wird in jedem Kontext mit großem >S< geschrieben. Dadurch soll
sichtbar gemacht werden, dass es sich nicht um das Adjektiv >schwarz<
handelt und sich somit auch nicht auf die Farbe bezieht, sondern um eine politische
Selbstbezeichnung. Der Begriff ist der Versuch auszudrücken, welche sozialen Gemeinsamkeiten aus dem
Konstrukt Rassismus entstanden sind. Es geht also in erster Linie um
Erfahrungen und in keiner Weise um biologische Gemeinsamkeiten. Kurz: Der Begriff
bezeichnet Menschen, die Rassismuserfahrungen machen. (Ogette, 2020)
Weiß: Wird kursiv geschrieben. Wie bei Schwarz geht es hier
nicht um eine Farbe, sondern ebenfalls um eine „politische Beschreibung“
(Ogette, 2020) von Menschen, die als Norm und neutral gesehen werden und damit
verbunden Privilegien in der Gesellschaft genießen.
Amjahid, M. (2021). Der weiße Fleck. Eine Anleitung zu antirassistischem Denken. München: Piper.
Ehrich, C. & rive akiko. (2023). Anti-Asiatischer Rassismus: Eine Einführung für die politische Bildungsarbeit (korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven. e.V., Hrsg.). Verfügbar unter: https://www.korientation.de/projekte/radar/broschuere-anti-asiatischer-rassismus/
Ogette, T. (2023). exit RACISM. Rassismuskritisch denken lernen (9. Auflage). Münster: UNRAST.