Thema: Strukturanalyse frühmittelalterlicher Befestigungsanlagen unter Einbeziehung geophysikalischer Methoden und Luftbildauswertungen anhand ausgewählter Beispiele aus Mittel- und Südosteuropa (insbesondere Objekt Kabajuk)

Erforschter Zeitraum: 7. -10. Jahrhundert

Das Objekt bei Kabajuk, ca. 8 km von Pliska entfernt, war angeblich ein Bestandteil des frühmittelalterlichen Befestigungssystems um die altbulgarische Hauptstadt. Die Anlage stellt eine geschlossene viereckige Erdwallbefestigung dar, die eine Gesamtfläche von 3,7 km2 umschließt, und ist bislang weder archäologisch noch anderswie untersucht worden.

Die Klärung des Charakters und der Funktion Kabajuks mittels geophysikalischer Methoden und Luftbildauswertungen soll zur Grundlage der vergleichenden Erforschung frühmittelalterlicher Befestigungsanlagen auf dem Balkan und in Mitteleuropa dienen. Die Anwendung moderner Prospektionsmethoden im Vorfeld archäologischer Untersuchung hat sich längst als besonders hilfsreich erwiesen und kann zur Lösung verschiedener Probleme entscheidende Beiträge leisten.

Auf einige Hauptfragen soll im Laufe dieser Arbeit näher eingegangen werden:

• Fluchtburgen und/oder ständig bewohnte Areale?
• Charakter der (eventuell vorhandenen) Siedlungsstruktur. Dörfliche Siedlungen, Städte oder Residenzen?
• Charakter der Bauweise - Unterschiede und Ähnlichkeiten in den verschiedenen Gebieten Europas
• Möglichkeiten für die Zeitstellung (anhand des Vergleichs mit schon ausgegrabenen Burgwällen)