Ferdinand Gerlach neuer Vorsitzender der Gesundheitsweisen

Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin ist der erste Frankfurter in diesem Amt

Veröffentlicht am: Dienstag, 18. September 2012, 15:22 Uhr (048)

Prof. Ferdinand M. Gerlach, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universität, ist von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr zum neuen Vorsitzenden des Sachverständigenrats Gesundheit berufen. Der interdisziplinär besetzte Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen umfasst sieben Mitglieder und gilt als wichtigstes Expertengremium der deutschen Gesundheitspolitik.

Gerlach löst den renommierten Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Eberhard Wille, Universität Mannheim, ab. Die Ernennung erfolgte auf Vorschlag des Gremiums und gilt bis zum 14. Juli 2014. Gerlach ist bereits seit 2007 Ratsmitglied und fungierte seit 2011 als stellvertretender Vorsitzender. Der 51-jährige ist zudem Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Mit seiner aktuellen Berufung ist er der erste Allgemeinmediziner an der Spitze der Gesundheitsweisen.

Der Rat der Gesundheitsweisen wurde 1985 als „Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen“ geschaffen. Seine Aufgabe ist es, die Entwicklung der gesundheitlichen Versorgung mit ihren medizinischen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu analysieren und Vorschläge zur weiteren Entwicklung zu unterbreiten. Hierzu erstellen die Sachverständigen der Bundesregierung alle zwei Jahre ein Gutachten, das dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat vorgelegt wird. In den letzten Jahren hat der Rat vielbeachtete Gutachten zu den Themen „Koordination und Integration − Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens“ und „Wettbewerb an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung“ vorgelegt. Sie enthalten weitreichende Empfehlungen zur inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des Gesundheitswesens.

Ein Interview mit Prof. Ferdinand Gerlach erscheint in der nächsten Ausgabe von Forschung Frankfurt im Dezember 2012. Themenschwerpunkt ist die Allgemeinmedizin.

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