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Nov 4 2015
15:53

Kirchenhistoriker Volker Leppin spricht im Forschungskolleg Bad Homburg über den Reformator und das Jubiläum der Reformation im nächsten Jahr.

Wie wird man Martin Luther historisch gerecht?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Kann man zugleich feiern – und historisch redlich bleiben?“, fragt Volker Leppin. Er ist selbst vielfach in Gremien engagiert, die das Jubiläum zum Gedenken des Ereignisses vorbereiten, das sich vor fünfhundert Jahren in Wittenberg vollzog. Martin Luthers Bild ziere als Logo die Werbung der „Reformationsdekade“, die auf das große Jubiläum 2017 zuführen soll. Doch der Wittenberger Reformator stehe auch für Grobianismus, antijudaistische Ausfälle – und Ereignisse, die Jahrhunderte zurück liegen. In seinem öffentlichen Vortrag am Historischen Kolleg möchte Leppin daher der Frage nachgehen, wie man ein historisch angemessenes Bild Martin Luthers nachzeichnen und den Reformator doch auch als theologischen Gesprächspartner und Inspirator für die Gegenwart verstehen kann.

Volker Leppin ist Professor für Kirchengeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen und ausgewiesener Experte für Martin Luther und das „Luthertum“. Seine Monographie „Martin Luther. Vom Mönch zum Feind des Papstes“ erschien dieses Jahr in zweiter Auflage im Verlag Lambert Schneider.

Der öffentliche Vortrag Volker Leppins blickt voraus auf das nächste Themenjahr am Historischen Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften:  „Reformationen – Kontinuitäten und Brüche“. Unter der Federführung von Luise Schorn-Schütte, Professorin für Neuere Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Frühen Neuzeit an der Goethe-Universität, erfolgt die Auseinandersetzung mit Spezialaspekten der reformatorischen Bewegung. Das Ziel des Themenjahrs besteht nicht zuletzt darin, durch die Freilegung zeitgebundener Deutungsmuster den Kern des reformatorischen Anliegens auch für die Gegenwart wieder besser verständlich zu machen.

Das Forschungskolleg Humanwissenschaften ist Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung. In Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität hat das Forschungskolleg 2014 das Historische Kolleg als erste eigene Programmlinie ins Leben gerufen. Es dient renommierten Historikern aller Welt als geisteswissenschaftliches Laboratorium und ist lebendiger Ort öffentlicher Debatten. Wissenschaftlicher Koordinator des Programms ist Andreas Fahrmeir, Professor für Neuere Geschichte, an der Goethe-Universität. Hauptsponsorin des Historischen Kollegs ist die Dagmar-Westberg-Stiftung.

Der Vortrag Volker Leppins findet statt am Donnerstag, dem 5. November, 19.00 Uhr, am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe.

Um Anmeldung wird gebeten: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Weitere Informationen: Ellinor Schweighöfer, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Tel.: 06172-13977-14 oder -0, schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de