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Nov 25 2013
14:31

Prof. Robert Harlander erläutert Laien, warum die Entdeckung am CERN für die Physik so wichtig ist – Vortrag im Rahmen der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“

Wieviel wiegt ein Punkt? Das Higgs-Teilchen und die Natur der Masse

FRANKFURT. Die Masse der Materie beschäftigt seit Jahrhunderten die Menschheit und hat bereits mehrfach zu einem radikalen Umbruch in der Sicht auf die Natur geführt. In der öffentlichen Vorlesungsreihe „Vom Urknall ins Labor“ hält am Donnerstag (28. November) um 19 Uhr Prof. Robert Harlander von der Bergischen Universität Wuppertal einen Vortrag zum Thema „Wieviel wiegt ein Punkt? Das Higgs-Teilchen und die Natur der Masse“. Im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG gewähren international renommierte Forscher interessierten Laien in diesem Wintersemester einen Blick in die realen und virtuellen Laboratorien der Physik.

Mit der Entdeckung des Higgs-Teilchens am CERN im Jahr 2012 steht die Physik vielleicht vor einem neuerlichen Wandel. Damit scheint die Erklärung für die Masse fundamentaler, punktförmiger Teilchen gefunden. Im Vortrag wird das aktuelle Wissen über die Natur der Masse vorgestellt. Harlander wird erläutern, warum die Entdeckung am CERN so wichtig ist und warum viele Teilchenphysiker hoffen, dass es sich dabei vielleicht doch nicht um das Higgs-Teilchen handelt. Harlander kann darüber aus erster Hand berichtet, denn er ist an Großforschungsprojekten beim Large Hadron Collider (LHC) des CERN und an der Helmholtz-Allianz „Physik auf der Teraskala“ beteiligt.

Harlander studierte Physik an der Universität Karlsruhe. Im Jahr 1998 promovierte er mit einer Arbeit zur Quantenchromodynamik. Anschließend war Harlander als Research Fellow der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Brookhaven National Laboratory, USA, und am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf. In den Jahren 2003 bis 2005 leitete er eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Karlsruhe. 2005 wurde er auf eine Professur in Theoretischer Physik an der Bergischen Universität Wuppertal berufen. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Theoretische Elementarteilchenphysik, Physik des Higgs-Teilchens, Quantenchromodynamik, Supersymmetrie.

Wie auch die folgenden Vorträge beginnt die Eröffnungsvorlesung um 19 Uhr auf dem Campus Riedberg im Hörsaal 100 des „Frankfurt Institute for Advanced Studies“ (FIAS), Ruth-Moufang-Straße 1. Organisatoren und Veranstalter dieser Reihe sind neben der Goethe-Universität das „Helmholtz International Center for Fair“ (Hic for Fair) und das FIAS. Die Vorlesungen im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ richten sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie an Studierende und Angehörige aller wissenschaftlichen Institutionen im Rhein-Main-Gebiet.

Frankfurt ist als Austragungsort einer solchen Ringvorlesung besonders geeignet, da in der Rhein-Main-Region eine Reihe von führenden Forschungsinstitutionen auf dem Gebiet „Materie unter extremen Bedingungen“ beheimatet ist. Physiker der Goethe-Universität arbeiten eng zusammen mit dem Helmholtzzentrum GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) in Darmstadt und mit der dort entstehenden Großforschungsanlage FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research). Begleitet werden diese Aktivitäten vom Mitveranstalter der Vortragsreihe, dem Helmholtz International Center for FAIR (HIC for FAIR), das demnächst sein neues Forschungsgebäude auf dem Campus Riedberg beziehen wird und von dem benachbarten, theoretisch arbeitenden interdisziplinären Forschungsinstitut FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies).

Die weiteren Vorträge auf einen Blick:

12. Dezember 2013
Thomas Haberer (Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum)
Das Ionenskalpell – Schwerionenbeschleuniger im Dienst der Tumortherapie

16. Januar 2014
Wolfgang Bauer (Michigan State University, USA)
Genesis – der Ursprung der Elemente

30. Januar 2014
Hans-Thomas Janka (Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching)
Rätselhafte Supernovae – den Geheimnissen der größten kosmischen Explosionen auf der Spur

10. Februar 2014 (Montag)
Harald Lesch (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Schlagzeilen vom Rand der Wirklichkeit

Informationen: Prof. Dr. Marcus Bleicher, Helmholtz International Center for FAIR, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47834, contact@hicforfair.de; Dr. Joachim Reinhardt, Frankfurt Institute for Advanced Studies, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47866, reinhardt@fias.uni-frankfurt.de; fias.uni-frankfurt.de/materie