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Hochschulpolitische Themen

Feb 8 2012
14:20

Goethe-Universität gewinnt für diese Funktion erstmals renommierte Wissenschaftler anderer Universitäten

Seniorprofessoren verbessern Lehrqualität

 

FRANKFURT. Eine steigende Zahl von Seniorprofessoren unterstützt die Goethe-Universität bei der Verbesserung der Lehre. Seit Anfang 2010 ist es gelungen, elf Seniorprofessuren zu besetzen. Vier von ihnen beginnen im kommenden Sommersemester ihre Arbeit an der Goethe-Universität. Mit dieser besonderen Professur soll insbesondere die Lehre verbessert werden, wie der Vizepräsident der Goethe-Universität, Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, betont: „Wir sind sehr froh, dass uns immer mehr Professorinnen und Professoren nach ihrer Pensionierung Lust haben, weiter in der Lehre aktiv zu bleiben.“ Ein Beispiel ist Prof. Bertram Schefold, der bis zu seiner Emeritierung die Professur für Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftstheorie innehatte und ab Sommersemester 2012 eine Seniorprofessur bekleidet.

Inzwischen übernehmen aber auch immer häufiger namhafte Professorinnen und Professoren anderer Hochschulen Seniorprofessuren an der Goethe-Universität. Preisgekrönte Lehre bietet ab Sommersemester 2012 Prof. Hans-Wolfgang Henn, der von der Technischen Universität Dortmund an den Main wechselt. Der Fachbereich Didaktik der Mathematik gewinnt mit ihm einen Wissenschaftler, der für sein vielfältiges und beispielhaftes Engagement im Mathematikunterricht u.a. mit dem renommierten Archimedes-Preis ausgezeichnet wurde.

Auch Prof. Manfred Schliwa, der lange Zeit an der kalifornischen Universität Berkeley und in München gelehrt hat, ist dem Werben der Goethe-Universität von München aus gefolgt. Mit ihm gewinnt die Goethe-Universität einen der erfolgreichsten Forscher und Hochschullehrer für die zellbiologische Lehre. Schliwa selbst betrachtet seine Berufung nach Frankfurt wie eine Heimkehr: „Das ist für mich ein Zurück zu den Wurzeln, denn die Goethe-Universität ist meine Alma Mater, an der ich studiert habe und an der ich auch promoviert und habilitiert wurde.“

Besonders wichtig für Schliwa: „Für mich ist eine wichtige Voraussetzung, dass durch eine Seniorprofessur keine regulären Personalmittel gebunden werden und dem Nachwuchs den Zugang zu Professuren versperrt. Das ist in Frankfurt vorbildlich umgesetzt.“ Die aktive Nutzung des Erfahrungsschatzes der Seniorprofessoren hat sich in Frankfurt bewährt.

Dies ist nicht nur für die Studierenden ein Gewinn, wie Schliwa betont: „Ich sehe für mich auch die Möglichkeit zu einer etwas freieren Gestaltung des Unterrichts, in dem ich ungewöhnliche Zusammenhänge aufzeigen möchte. Ich hoffe, dass ich hier in Frankfurt den Anforderungen gerecht werden kann. Ich freue mich wirklich sehr auf diese Aufgabe.“

Fakten zur Seniorprofessur:

Seit Ende 2009 besteht die Möglichkeit, Seniorprofessuren einzurichten um ein zusätzliches hochqualifiziertes Lehrangebot anbieten zu können und damit die Betreuungsrelationen zu verbessern. Pensionierten und emeritierten Professorinnen und Professoren wird die Möglichkeit geboten, weiterhin in der Lehre tätig zu sein.

·         Wer kann eine Seniorprofessur übernehmen?

Pensionierte/emeritierte Professorinnen und Professoren der Goethe-Universität oder aus anderen Universitäten mit ausgewiesener Lehrkompetenz kommen für eine Seniorprofessur in Betracht.

·         Welchen Umfang hat eine Seniorprofessur?

Das Lehrdeputat liegt zwischen 4 und 8 SWS und schließt die Verpflichtung zu prüfen ein. Die Lehrveranstaltungen sind mit dem Dekanat abzustimmen und sollen zum Pflicht- bzw. Wahlpflichtprogramm gehören.

·         Wie gestaltet sich das Honorar?

4 SWS pro Semester entsprechen EUR 5.000.

Das maximale Deputat von 8 SWS entspricht somit EUR 10.000 pro Semester – also EUR 20.000 pro Jahr.

·         Wie werden Seniorprofessuren finanziert?

Die Finanzierung erfolgt zu ¾ aus QSL- oder HSP2020-Mitteln des Fachbereichs. Aus zentralen QSL-Mitteln wird ¼ der Kosten getragen.