Bürgervorlesung "Bilder zu 'Klassikern' - über Klassizität, Popularität, Aktualität von Illustration und Bilderbuchkunst"
Bürgervorlesung "Bilder zu 'Klassikern' - über Klassizität, Popularität, Aktualität von Illustration und Bilderbuchkunst"
Bürgervorlesung im Wintersemester 2016/17, initiiert vom Institut für Jugendbuchforschung
Mittwoch, 18-20 Uhr (c. t.) / Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 6
Bilderbücher wie Der Struwwelpeter des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann oder Wilhelm Buschs Max und Moritz haben sich mit ihren Bildfolgen immer wieder ins Gedächtnis neuer Generationen eingeprägt. John Tenniels Illustrationen zu den Alice-Erzählungen, aber auch Märchen-Bilder, die sich auf populäre Szenarien beziehen, zeigen anschaulich, dass es nicht nur die Texte, sondern Bücher in ihrem Zusammenspiel von Text und Bild sind, die über Jahrhunderte hinweg faszinieren und mit ihren Visualisierungen Bezugspunkte für Illustratorinnen und Illustratoren bleiben. Die Lebendigkeit dieser Bilderbuch-Klassiker zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sie bis heute Illustratorinnen und Illustratoren zu neuen Interpretationen anregen.
Die interdisziplinär angelegte Ringvorlesung des Instituts für Jugendbuchforschung widmet sich neben der Diskussion, wie und warum Bilderbücher zu Klassikern der Kinderliteratur geworden sind, vor allem auch der Frage, worin Faszination und Potential der Bildgeschichten bis heute liegen und wie mit den wirkmächtigen Vorlagen auch im Kontext von Kulturtransfer, Übersetzung und Transformationen umgegangen wird. Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler, Künstlerinnen und Künstler, Literaturvermittlerinnen und Literaturvermittler setzen sich entlang von Neubearbeitungen mit Fragen der Ikonographie, (Inter-)Medialität und Materialität aus historischer Perspektive sowie im Kontext von Populärkultur, Parodie und Postmoderne auseinander und laden zur Diskussion über alte Klassiker und neue Bilder ein.
Die Vorlesungsreihe wurde von Prof’in Dr. Ute Dettmar und Dr. Claudia Maria Pecher konzipiert, in Kooperation mit dem Heinrich-Hoffmann- & Struwwelpeter-Museum Frankfurt, dem Börsenblatt des deutschen Buchhandels, der Stiftung Illustration, der Stiftung Buchkunst und der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e. V.. Die Veranstaltung wird gefördert von der Waldemar-Bonsels-Stiftung. Es ist vorgesehen, die Vorträge der Ringvorlesung in einem Band zu veröffentlichen, der um weiterführende Beiträge ergänzt wird, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe nicht mehr aufgenommen werden konnten.
Das Institut für Jugendbuchforschung wurde 1963 gegründet. Die vom Institut aufgebaute und größtenteils auf Stiftungen basierenden umfangreichen Kinder- und Jugendbuch- sowie Kinder- und Jugendmediensammlungen sind zum überwiegenden Teil in der Bibliothek für Jugendbuchforschung zusammengefasst, die eine Spezialbibliothek im Bibliothekszentrum der Geisteswissenschaften (BZG) darstellt. Hierunter befindet sich auch ein umfassender Bestand an Bilderbüchern und Comics.
Begleitend zur Vorlesung findet im Heinrich-Hoffmann- & Struwwelpeter-Museum vom 28.10.2016 bis 26.3.2017 eine Ausstellung zu „Klassikern des Bilderbuchs. Von Rotkäppchen bis Grüffelo!“ statt.
Termine der Vorlesungsreihe
26. Oktober 2016
Prof. Dr. Jens Thiele
Zum Phänomen des „Klassikers“ in der Bilderbuchkultur. Eine Bestandsaufnahme
02. November 2016
Prof. Dr. Emer O’Sullivan
Alice: Metamorphosen einer weltliterarischen Figur
09. November 2016
Beate Zekorn-von Bebenburg
Der Struwwelpeter. Bilder machen Geschichte(n)
16. November 2016
Dr. Bernd Dolle-Weinkauff
Miese Gören, üble Streiche. Über die Nachkommenschaft von Max und Moritz im Comic Strip
23. November 2016
PD Dr. habil. Mareile Oetken
Vom Märchenwald in den Großstadtdschungel. Traditionslinien und Brüche in der Märchenillustration
30. November 2016
Dr. Stefan Hauck
Die Kulissen des Glücks: Der Maler Carl Larsson inszeniert Sehnsüchte
14. Dezember 2016
Rotraut Susanne Berner u. Dr. Pauline Liesen
Es wimmelt in der Burg - Wimmelbücher überall
21. Dezember 2016
Dr. Agnes Blümer
Lila Stacheln und schwarze Zungen. Zur Übersetzung von Text-Bild-Relationen
11. Januar 2017
Dr. Heidi Lexe
Holzpuppenpurzelbäume. Die (medialen) Volten des Pinocchio
18. Januar 2017
Dr. Felix Giesa
Supermans Nachmittag im Kinderzimmer. Formen und Funktionen populärkultureller Ikonographie in graphischen Erzählungen für Kinder und Jugendliche
25. Januar 2017
Hans ten Doornkaat
Schellen-Ursli: ein Bergbub mit Welterfolg. Analyse des Bilderbuches, seiner Ideologie und der Rezeption
1. Februar 2017
Dr. Tilman Spreckelsen
Ein Siegfried für unsere Zeit. Zur Visualisierung nordischer Mythen
8. Februar 2017
Dr. Svenja Blume
Wo steht die Villa Kunterbunt? Pippi Langstrumpfs Bildwelten
Kontakt und Ansprechpartnerinnen:
Prof’in Dr. Ute Dettmar
Geschäftsführende Direktorin
Institut für Jugendbuchforschung
E-Mail: u.dettmar@em.uni-frankfurt.de
Dr. Claudia Maria Pecher
E-Mail: pecher@em.uni-frankfurt.de
Franca Feil, M.A. (Projektkoordination)
Institut für Jugendbuchforschung
E-Mail: feil@em.uni-frankfurt.de
Begleitausstellung im Heinrich-Hoffmann- & Struwwelpetermuseum zu „Klassikern des Bilderbuches. Von Rotkäppchen bis Grüffelo!“ vom 28.10.2016 bis 26.3.2017
Begleitausstellung zur Bürgervorlesung
im Heinrich-Hoffmann- & Struwwelpeter-Museum:
Klassiker des Bilderbuchs. Von Rotkäppchen bis Grüffelo!
Vernissage: 27. Oktober 2016, 19 Uhr (c.t.)
Dauer: 28.10.2016 bis 26.3.2017
Die Ausstellung bietet ein Wiedersehen mit Klassikern der Kinderliteratur aus zwei Jahrhunderten. Sie zeigt, wie das Zusammenspiel von Text und Illustration Rotkäppchen, Alice im Wunderland und auch den Grüffelo zu zeitlosen Kinderbüchern machen. Die Schau präsentiert mit 14 Stationen altbekannte und aktuelle Bilderbücher, stellt deren Autoren und Illustratoren vor und dokumentiert ihr Weiterleben in Filmen und Merchandising. Viele Mitmach-Angebote sorgen für ein vergnügliches Treffen mit den Kindheitshelden von Jung und Alt. Ein Höhepunkt der Ausstellung sind die Original-Illustrationen des Hamburger Künstlers Jonas Lauströer zum Thema Fabeln, die im Kunstkabinett des Museums zu sehen sind.
Die Schau wurde von Studierenden des Instituts für Jugendbuchforschung in einem Seminar mit Museumsleiterin Beate Zekorn-von Bebenburg erarbeitet.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr
Museumseintritt: € 4,00 / € 2,00, Kinder bis 7 Jahre frei
Öffentlicher Anschluss: U6/U7 „Westend“; U4 „Bockenheimer Warte“
Ansprechpartnerin:
Beate Zekorn-von Bebenburg
Direktion
Heinrich-Hoffmann- & Struwwelpeter-Museum
Schubertstr. 20
60325 Frankfurt am Main
Tel. 069/ 74 79 69
www.struwwelpeter-museum.de
Pressespiegel zu Vorlesungsreihe und Ausstellung
Frankfurter Rundschau: Bilder, die uns bleiben
FNP: Starke Mädchen und Monster
FAZ: Bilder und Bücher, die ein Leben lang bleiben (Paywall)
Hessenschau: Grüffelo im Struwwelpetermuseum
Journal Frankfurt: Wiedersehen mit Alice, Pippi, Grüffelo & Co
Frankfurt Live: Worin liegt bis heute die Faszination von Bildbuch-Klassikern?