DFG-Projekt bewilligt

„Eine „BICS“-Variante des Kapitalismus? Die Herausbildung staatlich-durchdrungener Marktökonomien in großen Schwellenländern“

Veröffentlicht am: Mittwoch, 02. Mai 2012, 10:52 Uhr (12050201)

Die DFG hat Prof. Dr. Andreas Nölke 430.000 Euro für ein Projekt mit dem Titel „Eine „BICS“-Variante des Kapitalismus? Die Herausbildung staatlich-durchdrungener Marktökonomien in großen Schwellenländern“ bewilligt, das ab Juni 2012 am Fachbereich durchgeführt wird. Nachfolgend eine kurze Bescheibung des Projekts:

Die Vergleichende Kapitalismusforschung in der Politikwissenschaft hat sich in der letzten Dekade fast ausschließlich mit westlichen Industrieländern beschäftigt. Erst in jüngster Zeit wurden Perspektiven der Vergleichenden Kapitalismusforschung vermehrt zur Analyse von Ökonomien außerhalb der Triade herangezogen, wie die Entwicklung von Modellen Abhängiger Marktökonomien in Mittel- und Osteuropa sowie von Hierarchischen Marktökonomien im spanischsprachigen Lateinamerika in den letzten Jahren demonstriert. Das vorliegende Projekt beschäftigt sich aus dieser Perspektive mit den sich besonders dynamisch entwickelnden großen Schwellenländern Brasilien, Indien, China und Südafrika (BICS). Dabei sollen die klassischen Fragen der Vergleichenden Kapitalismusforschung behandelt werden, also die Determinanten wirtschaftlicher Dynamik in diesen staatlich-durchdrungenen Marktökonomien. Bei der Vorgehensweise steht einerseits die etablierte Heuristik der Vergleichenden Kapitalismusforschung im Vordergrund, also die Analyse von Unternehmenskontrolle/Corporate Governance, Unternehmensfinanzierung, den Arbeitsbeziehungen, der Vermittlung von Fähigkeiten und dem Innovationstransfer innerhalb dieser Systeme, andererseits eine Erweiterung dieser Forschung um Aspekte staatlicher Steuerung, Binnenmarktentwicklung, Sozialstruktur und internationale Einbindung.