Das RISS CoRE-Projekt nimmt innerhalb des RISS-Konsortiums eine besondere Stellung ein. Den gemeinsamen Kernzielen des Forschungsverbundes folgend, wird es einen konzeptionellen Rahmen schaffen, der die verschiedenen RISS-Teilprojekte miteinander verbindet und gleichzeitig die wichtigsten theoretischen Konzepte und Mechanismen zur Analyse der sich rekonfigurierenden Sozialstruktur und ihrer Auswirkungen auf die sozialen Identitäten der Individuen in einer modernen empirischen Grundlage verankert.
Vor diesem Hintergrund werden mit dem Projekt drei Ziele verfolgt. Das erste Ziel ist die Weiterentwicklung und Erweiterung der mehrdimensionalen Perspektive auf die Rekonfiguration und Internalisierung von Sozialstruktur. Zu diesem Zweck wird eine theoretisch-konzeptionelle Analyse durchgeführt, die darauf abzielt, verfügbare Ansätze (einschließlich des Konzepts Cross-cutting Cleavages, der Statusinkonsistenz und der Intersektionalität) in einen gemeinsamen mehrdimensionalen Makro-Meso-Mikro-Rahmen derSozialstruktur und ihrer Beziehung zur sozialen Identität zu integrieren. Die theoretischen Implikationen dieses Rahmens für die soziale Identifikation mit der Gesellschaft und spezifischen gesellschaftlichen Untergruppen werden dann anhand einer Simulationsstudie untersucht.
Das zweite Ziel ist die Koordinierung und Verwaltung der Datenerhebung im Zusammenhang mit dem RISS Reconfiguration Data Set und der RISS Internalization Survey. Diese Datensätze werden entwickelt, um die Rekonfiguration und Internalisierung der Sozialstruktur aus einer multidimensionalen Perspektive zu untersuchen.
Das dritte Ziel ist es, die zentralen inhaltlichen Fragestellungen des RISS-Hauptantrags anhand der erhobenen Daten zu bearbeiten. Während die anderen RISS-Einzelprojekte dem allgemeinen RISS- Rahmen durch Anwendung auf bestimmte gesellschaftliche Themen oder Bereiche mehr Tiefe und (potenzielle) Gültigkeit verleihen werden, wird dieses Projekt die wichtigsten RISS-Vorschläge aus einer übergreifenden Perspektive untersuchen.
