18. Deutschsprachiger Japanologentag - Sektion moderne Literatur

Japanologentag: Sektion moderne Literatur, 24.–26. August 2022 | Düsseldorf

Sektionsleitung: Prof. Dr. Lisette Gebhardt und Dr. des. Christian Chappelow



Sektion Moderne Literatur – Aufruf zu Beiträgen


Thema der Sektion: Selbstreflexion in der Literatur: Schriftstellerische Identität, Relektüren, Relevanz des Mediums

In Shimada Masahikos Roman Kimi ga itan datta koro (2020) blickt ein Schriftsteller zurück auf seine Karriere und auf die Veränderungen, die die „Welt der Literatur“ und die Rolle des Status „Autor“ in den vier Dekaden von 1980 bis 2020 erfahren haben. Miwa Tarô, der an der Universität Kreatives Schreiben lehrt, unternimmt in Yûkokusha-tachi (2016) eine Relektüre Mishima Yukios. Während er zum einen aufzeigt, was die Rezeption dieses prominenten literarischen Akteurs der japanischen Zeitgeschichte für den Zugang einer jungen Generation von Studierenden zum Thema Literatur und Politik prägen kann, stellt er zum anderen auch Überlegungen zur Situation des universitären Fachs „Literatur“ an. Ausgehend von den aktuellen Beispielen, fragt die Literatursektion nach der Selbstreflexion des Literarischen im Medium Literatur.

Folgende Aspekte und Fragestellungen wären in diesem Zusammenhang anzusprechen:

Thema Literatur und Politik
-  Literatur als Forum, auf dem wichtige Themen der Zeit durchdacht werden – gesellschaftlicher Wandel und Zukunftsgesellschaften, Geschlechterverhältnisse, Arbeitskultur, Prekarisierung, Globalisierung, künstliche Intelligenz, Postanthropozän, Nuklearität
- Literatur, Meinungsfreiheit, Zensur, Instrumentalisierung
- der Autor als „engagierter Intellektueller“ oder als „Medienintellektueller“ (bunkajin) und instrumentalisierbare Stimme des Meinungsbildungsapparats (Organ des literarischen Issue-Managements, PR-Faktor)
- die Performanz des Autors / der Autorin; „Haltungen“, Positionierungen

Literatursystem
- das Konzept von Literatur und der Rolle des Autors in der japanischen Literatur der Moderne (kindai bungaku) und der Gegenwart (gendai bungaku)
- japanische Literatur auf der weltliterarischen Bühne und das Prinzip „Landesliteratur“: kokubungakuNihon bungakuNihongo bungaku
- die Rede vom Niedergang der Literatur
- literarische Erkundungen der akademischen Beschäftigung mit Literatur (Campusroman)

Ökonomien des Literaturmarktes/Literarisches Selbstverständnis
-Autoren / Autorinnen und die Diskussion ihrer Profession; Begrifflichkeiten: sakkamonokaki oder content writer
-Bestsellerproduktion und die Kreativindustrie; copy writer als Autoren der japanischen Literaturszene und ihre Erfolgsmodelle
- literarische Ökonomien: „mit Texten seinen Lebensunterhalt verdienen“


Bitte senden Sie Vortragsvorschläge (20 Minuten plus 10 Minuten Diskussion) mit einem kurzen Abstract (ca. 250 Wörter) bis zum 31.07.2021 an die Sektionsleitung: moderneliteratur@em.uni-frankfurt.de

Vorschläge zum Rahmenthema sind erwünscht (bei entsprechender Beteiligung besteht die Möglichkeit der Publikation), es können aber auch andere Themenvorschläge eingereicht werden.
Beiträge aus laufenden Promotionsvorhaben sollten sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden, so dass erste Forschungsergebnisse präsentiert werden können.

Kontakt:
Prof. Dr. Lisette Gebhardt / Dr. Christian Chappelow
Johann Wolfgang Goethe-Universität
Fachbereich 9:  Japanologie
Senckenberganlage 31
60325 Frankfurt / Main

Tel.: 069 / 798-23287 (Sekretariat V. Paulat)
Fax: 069 / 798-22173

Email: LisetteGebhardt@googlemail.comChappelow@em.uni-frankfurt.de


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