Katalanische Sprache

Das A und O (ein Sprachhinweis)

Der Landesname: Katalonien, wird international mit O (oder U) gebildet; die Adjektive, Sprachbezeichnungen und Ethnica immer mit A: katalanisch, das Katalanische, die Katalanen.

Dt.: Katalonien — katalanisch, die Katalanen

Engl.: Catalonia — catalan, the catalans

Franz.: Catalogne — catalan, les catalans

Ital.: Catalogna — catalano, i catalani

Kat.: Catalunya — català, els catalans

Span.: Cataluña — catalan, los catalanes

Geographische Verbreitung und Sprecherzahl

Das katalanische Sprachgebiet liegt am westlichen Rand des Mittelmeers. Der Ort Salses am gleichnamigen Haff (Estany), nördlich von Perpinyà, im »französischen« Katalonien, bildet den nördlichsten Punkt; der Ort Guardamar, an der Flußmündung des Segura, südlich von Alacant und Elx an die Region Murcia grenzend, bildet den südlichsten an der Mittelmeerküste. Im Norden reicht das katalanische Sprachgebiet an den Pyrenäen entlang 250 km weit ins Landesinnere (bis westlich Andorra, einschließlich eines Randstreifens von Aragón), und wird nach Süden (im valencianischen Hinterland) zu einem 100 bis 25 km breiten Küstenstreifen. Katalanisches Sprachgebiet sind des weiteren alle Baleareninseln und auch die Stadt L'Alguer auf Sardinien.

In den Katalanischen Ländern wohnen fast 11 Millionen Menschen (nach den Zahlenangaben der Gran Enciclopèdia Catalana sind es 10,73 Millionen). 4,3% davon gehören anderen Sprachgruppen an, die im katalanischen Verwaltungsbereich wohnen: es handelt sich um die okzitanischen Gebiete Fenolleda und Val d'Aran und um die aragonesisch-spanischen inneren Teile des Landes València. Im eigentlichen katalanischen Sprachgebiet wohnen 10,3 Millionen Menschen, von denen etwa 80 % auch dort geboren und als Katalanischsprecher anzusehen sind. Die übrigen sind, meist aus spanischen Gebieten, eingewandert. In Zentralkatalonien verstehen 95 % der Bevölkerung (einschließlich der Eingewanderten) Katalanisch, wie die letzte Erhebung (im Auftrage der Madrider Regierung) ergeben hat.

Von seiner Sprecherzahl her steht das katalanische Sprachgebiet in Westeuropa an siebter Stelle. Katalanisch gehört damit zu den bedeutenderen Sprachen Europas.

Ursprung

Das Katalanische entstand, wie alle romanischen Sprachen, aus dem Volkslatein und seinen Dialekten. (Die heutigen romanischen Sprachen sind: Portugiesisch-Galicisch, Spanisch, Katalanisch, Okzitanisch, Französisch, Frankoprovenzalisch, Rätoromanisch, Italienisch, Sardisch und Rumänisch.) Der Zerfall des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert und die damit eingeschränkte Interkommunikation führte bis zum 9. Jahrhundert zur endgültigen Ausgliederung der verschiedenen Sprachen. (Auf der Iberischen Halbinsel hatten sich sogar noch zwei weitere Sprachen jeweils zwischen den drei oben zuerst genannten entwickelt, im Westen das Asturisch-Leonesische und im Osten das Aragonesische, die später vom Kastilischen fast gänzlich aufgesaugt wurden).

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Katalanischen sind die Ostpyrenäen und das Vorland auf der nördlichen und der südlichen Seite (im Süden wahrscheinlich bis über den Ebre hinaus und zum Zentralen Katalanischen Becken). Am meisten Kontakt hat dieses Sprachgebiet, sehen wir einmal vom Aragonesischen ab, zu seinen nördlichen Nachbarn, den Okzitanen (»Provenzalen«) gehabt. Das spiegelt sich in der Tatsache wider, daß das Katalanische und das Okzitanische die zwei am nächsten miteinander verwandten romanischen Sprachen sind. Der Einfall der Araber im 8. Jahrhundert führte nicht dazu, daß die katalanische Bevölkerung ihre Sprache aufgegeben hätte. Noch bis zum Ende des gleichen Jahrhunderts, wurde von den Pyrenäen aus nicht nur das nördliche Pyrenäenvorland, sondern das Gebiet im Süden bis zur Llobregatmündung bei Barcelona zurückerobert. Dieses Gebiet nennt man Altkatalonien. Etwas länger dauerte es, das Gebiet jenseits des Llobregat, um Tarragona und bis zum Ebre, zurückzugewinnen (Neukatalonien), in dem allerdings ebenfalls der Großteil der ansässigen Bevölkerung eine Form des Frühkatalanischen sprach. Ähnliches muß auch für das Land València gegolten haben, obwohl schwer zu sagen ist, welche Form eines dem Frühkatalanischen ähnlichen Idioms dort während der fünf Jahrhunderte arabischer Herrschaft weitergelebt haben kann. Als jedenfalls in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Balearen und das Land València vom katalanischen König endgültig erobert wurden, breiteten sich die Sprachformen Altkataloniens auch über diese Gebiete ohne Vermischung durch ein früheres romanisches Idiom aus. Eine besondere Rolle für die relative Einheitlichkeit, die das Katalanische noch heute auszeichnet, haben die geographischen Gegebenheiten gespielt, insbesondere die gemeinsame Verkehrsachse für Personen-, Lasten-, Nachrichten- (und damit Sprach-)beförderung, die praktisch das Rückgrat der Katalanischen Länder bildete und bildet, nämlich die Küstenlinie (sowohl zu Lande als auch zu Wasser). Sie vereinte in sich, was heute Autobahn, Eisenbahn, Vorortbahnen und Telefonlinien sind.

Was die ersten schriftlichen Zeugnisse des Katalanischen betrifft, so tauchen schon im 9. Jahrhundert und häufiger im 10. Jahrhundert in einigen bis heute erhaltenen lateinischen Texten katalanische Worte oder, seit dem 11. Jahrhundert, ganze Sätze in Katalanisch auf, die zeigen, daß man eine von der heutigen Sprachform nicht sehr weit entfernte Form des Katalanischen sprach. Aus dem 12. Jahrhundert sind schon Fragmente katalanischer Prosa und ganze Dokumente auf katalanisch erhalten. Das früh (im 13. Jahrhundert) durch die Kanzleien der katalanisch-aragonesischen Könige festgelegte Schriftkatalanisch und Ramon Llulls großartiges Werk aus der gleichen Zeit haben bis heute als Sprachmodell dienen können. Mediterrane Staaten wie Katalonien und Okzitanien waren den »barbarischen« Ländern (Nord-) Frankreich, England, Deutschland weit voraus in der Durchsetzung einer allgemeinen Sprachnorm für ihr Sprachgebiet. Diese nördlichen Länder haben noch mindestens zwei Jahrhunderte der wildwachsenden Sprachveränderung durchgemacht, ehe ein gewisser »Zivilisationsstandard« auf dem Gebiet der überregionalen Kommunikation erreicht wurde und zum Beispiel für das Deutsche allmählich — und mit Luthers Hilfe — die sächsische Kanzleisprache zu einem Modell werden konnte.

Europäische Kultursprache seit dem Mittelalter

Der europäisch polyglott gebildete Oswald von Wolkenstein schreibt 38jährig (etwa 1415) den Text eines seiner bekanntesten Lieder »Es fugt sich« und gibt in der 2. Strophe die zehn Sprachen an, die er bei seinem Aufenthalt in den verschiedensten Ländern verwendet: »franzoisch, mörisch, katlonisch und kastilian,/ teutsch, latein, windisch, lampertisch, reuschisch und roman,/ die zehen sprach hab ich gebraucht, wenn mir zerran.« Ganz selbstverständlich gehört für Oswald das Katalanische dazu, die Hauptsprache des Königreichs Katalonien-Aragón, das bis zum 15. Jahrhundert eine der bedeutendsten Mittelmeermächte wird (siehe den Essay »Geschichte Kataloniens«). Auf dem berühmtesten Portrait Oswalds (in der Handschrift B) zeigt er sich gleich doppelt mit dem katalanisch-aragonesischen Kannenorden ausgezeichnet. In der 3. Strophe des schon genannten Liedes zitiert er sogar einige katalanische Worte. Katalanisch ist zu dieser Zeit eine der bedeutendsten Kultursprachen Europas — für Mitteleuropa und das Mittelmeer bedeutender als Spanisch. Ein Jahrhundert später (1502) erscheint ein Deutsch-Katalanisches Wörterbuch (eines der frühesten Lexika zweier heute lebender Sprachen), das die Bedeutung der katalanischen Sprache unterstreicht.

Daß es auch heute noch eine bedeutende Kultursprache ist, lernen wir Europäer erst in jüngster Zeit wieder: Den Weg dazu hat der Tod des Diktators Franco und die Einkehr der Demokratie in Spanien freigemacht.

Das Katalanische vom 16. bis 20. Jahrhundert

Als im 15., 16. und 17. Jahrhundert die katalanisch-aragonesische Krone an Herrscher übergeht, deren Muttersprache nicht mehr Katalanisch ist, beginnt am Hofe das Prestige des Katalanischen langsam zu verblassen. Und als 1714 der bourbonische Zentralismus, der in Spanien Einzug hält, die Institutionen der Katalanischen Länder abschafft, soll die spanische Sprache der Bevölkerung aufgezwungen werden. Doch Katalanisch bleibt die Mutter- und Umgangssprache sowohl der bürgerlichen wie der Landbevölkerung. Bestimmte literarische Gattungen werden weiter auf katalanisch geschrieben, besonders die populären Textformen sowie einzelne Gattungen von Poesie und auch Wörterbücher. Auf dieser Grundlage kann die sogenannte Renaixença ab 1833 wieder zu einer Festigung eines breiten literarischen Spektrums führen, zunächst auf allen Gebieten der Dichtung und des Theaters und seit den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts auch beim Roman.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bringt nun die zunehmende politische Bedeutung des Katalanismus zugleich eine enorme Wiederverankerung des Katalanischen in vielen Lebensbereichen, besonders auch in Wissenschaft und Kunst. Das gesamtgesellschaftliche Projekt einer Modernisierung Kataloniens vollzieht sich auf katalanisch. Eine Fülle von Institutionen, auch die Akademie der katalanischen Sprache, werden ins Leben gerufen und erlangen großen Einfluß, wenn auch die Diktatur Primo de Riveras diese Entwicklung ab 1923 behindert.

Erst ab 1931, mit der 2. spanischen Republik und der Verabschiedung eines Autonomiestatuts (1932) können die Katalanen ihre Sprache auch im öffentlichen Bereich voll verankern. Aber im Juli 1936 unternimmt Franco, unterstützt von der ultrakonservativen spanischen Rechten, seinen Militärputsch, mit dem der Spanische Bürgerkrieg beginnt. Zweieinhalb Jahre später (Anfang 1939) marschiert Franco mit seinen Truppen in Katalonien ein. Es beginnt ein Terror ohnegleichen gegen alles Katalanische und die Katalanen: nach Zählungen der zuverlässigsten Historiker sind unter Francos Regime noch nach dem Ende der jeweiligen Kampfhandlungen ungefähr 100 000 Menschen in Katalonien und Spanien umgebracht worden (unter ihnen der katalanische Präsident Lluís Companys). Franco reiht sich damit unter die brutalsten Diktatoren hinter Hitler ein.

Eines der Ziele Francos ist die Ausmerzung der katalanischen Sprache und Kultur, die er für »Separatismus« verantwortlich macht. Katalanisch wird systematisch aus dem Straßenbild verbannt. Alle katalanischen Schilder und Aufschriften werden entfernt und durch spanische ersetzt. Die katalanischen Orts- und Straßennamen werden hispanisiert oder umbenannt. Alle katalanischen Druckerzeugnisse vom Buch über die Zeitung bis zu Firmenpapieren und Visitenkarten werden verboten, Buchauflagen vernichtet und Bibliotheken geschlossen. Selbst auf den Meldebehörden und in den Ausweisen bekommen die Katalanen spanische Vornamensformen; die authentischen katalanischen Vornamen werden verboten. Auch das gesprochene Katalanisch muß aus der Öffentlichkeit, aus der Schule, aus der Universität (wo viele Professoren ins Exil gehen müssen), aus Radio und Verwaltung verschwinden — wer wegen Katalanischsprechens denunziert wird, verliert seinen Arbeitsplatz. Um das Katalanische vollständig aus den Schulen zu verbannen, werden katalanische Lehrer massenweise entlassen oder nach außerhalb Kataloniens versetzt und tausende von spanischsprachigen Lehrern mit dem Auftrag nach Katalonien gebracht, die jungen Katalanen zu Spaniern zu erziehen. Eine ganze Generation von Katalanen wächst heran, die praktisch nirgendwo in der Öffentlichkeit ihre Muttersprache geschrieben sieht und selber nur Spanisch schreiben kann. (Katalanisch lesen lernten die Kinder zum Teil bei ihren Eltern.)

Francos Diktatur war eine schwere Belastung für das Katalanische als Kultur-, Wissenschafts- und öffentliche Sprache. Dennoch schlug Francos Versuch, die Katalanen als Kulturnation mit einer eigenen Sprache zu vernichten, fehl. Zu den wesentlichsten Gründen für das Überleben des Katalanischen gehören die folgenden:

1. die unangetastete Lebendigkeit des Katalanischen als familiäre Umgangssprache für die meisten Katalanen (mit Ausnahme einer Reihe Franco hofierender bourgeoiser Familien);

2. das eigenständige Gewicht der modernen katalanischen Kultur, die von den Kulturschaffenden in keiner Weise als der spanischen Nachbarkultur nachstehend empfunden wird;

3. das Bewußtsein von der jahrhundertelangen eigenständigen katalanischen Geschichte, die die Katalanen eint;

4. die Tatsache, daß in der Franco-Zeit der Kampf für die eigene Muttersprache gleichbedeutend mit dem Kampf gegen die Diktatur und für die Demokratie wurde und damit das Katalanische als Sprache der Befreiung und des Fortschritts galt und noch gilt.

Das Katalanische heute

Bereits zu Lebzeiten des Diktators Franco gewinnt das Katalanische Schritt für Schritt den öffentlichen und den schriftlichen Bereich durch einen — für die Katalanen typischen — zähen, aber nicht spektakulären Widerstand zurück. Die Rückkehr zur Demokratie und zum Autonomiestatut Kataloniens hat dem Katalanischen die gesetzliche Gleichstellung gebracht: Das Autonomiestatut Kataloniens besagt, daß das Katalanische die eigentliche Sprache Kataloniens ist, die offizielle Landessprache also, und daß das Spanische (nur) als Staatssprache offizielle Sprache ist. Damit ist die Wirklichkeit recht korrekt wiedergegeben. Allerdings wird es noch dauern, bis die von den demokratischen Gesetzen geschaffenen Möglichkeiten zu einer wirklichen Normalisierung des Katalanischen geführt haben. Nachdem seit Ende der siebziger Jahre das Katalanische an allen Schulen Kataloniens, meist als Hauptfach wie bei uns das Fach Deutsch, eingeführt und in der Mehrzahl der Schulen auch Unterrichtssprache ist, verbessert sich die Situation des Katalanischen von Jahr zu Jahr. Auch eine große Zahl von Erwachsenenkursen für Katalanisch wird überall im Land angeboten bzw. in den Tageszeitungen und Zeitschriften veröffentlicht oder im Fernsehen und Radio gesendet. Die Attraktivität von TV 3 (sprich: tewetrés), dem katalanischen Fernsehen, das dem staatlichen spanischen Fernsehen z. B. bei den Abendnachrichten den Rang in der Publikumsgunst abgelaufen hat, trägt entscheidend zur Präsenz des Katalanischen auch in spanischsprachigen Haushalten bei. Außer dem weiteren katalanischen Canal 33 ist auch das valencianische Fernsehen Canal 9 (sprich: kanál nóu) sehr attraktiv. Selbst das 2. spanische Fernsehen sendet regional in katalanischer Sprache.

Die Präsenz der katalanischen Sprache auf dem Land und in den Städten ist unübersehbar. Es gibt in Zentralkatalonien kaum noch öffentliche Schilder, die nicht auf katalanisch geschrieben sind. Viele private Beschriftungen (an Geschäften, bei der Werbung) sind inzwischen ebenfalls auf katalanisch. Im Fernsehen TV 3 wählen über 80 % aller Firmen für ihre Werbung das Katalanische. Im Landesparlament und in den Stadtparlamenten wird nur noch die Landessprache benutzt. Auch die Verwaltung hat sich zum großen Teil wieder auf das Katalanische umgestellt (unter Beibehaltung der Spanisch-Kompetenz). Sie ist jetzt nicht mehr ein kolonialer Apparat in einer landesfremden Sprache — ein Apparat, den Franco ungehemmt für seine zentralistischen Ziele eingesetzt hatte.

Nicht alle Teile der Katalanischen Länder sind jedoch so weit mit der Normalisierung wie Zentralkatalonien. Besonders in der Stadt Valencia und in geringerem Maße auch in Palma de Mallorca ist in einem Teil der Bevölkerung das Bewußtsein von der Einheit der katalanischen Sprache durch subjektive Faktoren behindert bzw. geradezu in Richtung auf eine Fragmentierung gelenkt. Die Verinnerlichung des über zwei Jahrhunderte dauernden staatlichen Zentralismus geht hier eine merkwürdige Mischung mit Lokalpatriotismus ein, der sich besonders gegen die »Nachbarprovinzen« richtet. Da für diese Bevölkerungsteile die Auflehnung gegen das mächtige Zentrum tabu ist, werden die unmittelbaren Nachbarn zum Sündenbock. In einer Art von »Selbsthaß« (autoodi), wie es die Soziolinguisten nennen, wird der eigentliche natürliche Verbündete, nämlich die Katalanischsprachigen im Norden, abgelehnt und zugleich sogar der Name der Sprache. Die valencianische autonome Regierung hat in ihrem Bereich die Landessprache als Valencianisch bezeichnet. Stillschweigend wird diese Bezeichnung als Synonym für Katalanisch bzw. für die valencianische Variante des Katalanischen angesehen. Auf Mallorca hat sich der Streit um »Mallorquinisch oder Katalanisch« gelegt, seit das Sprachgesetz der autonomen Regierung der Balearen die Landessprache unmißverständlich als Katalanisch bezeichnet.

Objektiv gesehen sind die dialektalen Unterschiede im katalanischen Sprachgebiet erstaunlich gering. Es besteht eine gemeinsame schriftsprachliche Norm. Die Ausspracheunterschiede betreffen im wesentlichen die Nebentonvokale a, e bzw. o, die im westkatalanischen Sprachgebiet (Land València und das westliche Zentralkatalonien) unverändert bleiben und im ostkatalanischen Gebiet (vom Rosselló über Barcelona bis Tarragona) beim Sprechen zu e (wie in »Gabe«) bzw. u verändert werden (z. B. wird das Wort noranta (neunzig) im Westen so gesprochen, wie es geschrieben ist, während man es im Osten »nuránte« ausspricht). Aber diese Differenz von West- und Ostkatalanisch auf dem Festland ist für jemanden, der deutsche Ausspracheunterschiede von Hamburg bis München gewohnt ist, minimal; ein wenig stärker fallen die Ausspracheeigenheiten der Balearen auf.

Insgesamt gesehen sind es jedenfalls nicht die dialektalen Unterschiede, die im katalanischen Sprachgebiet ins Gewicht fallen, sondern die Unterschiede der Einstellung der Sprecher zu ihrer Sprache. Während die Zentralkatalanen und z. B. die Menorquiner ein ungebrochenes Verhältnis zu ihrer Sprache haben, gilt das nicht für alle übrigen Gebiete der Katalanischen Länder und dies ist hier das eigentliche Hindernis auf dem Weg zu einer schnellen Normalisierung. Immerhin sind auch im Land València die Fortschritte bei der öffentlichen Präsenz der Landessprache unübersehbar. Nur in Nordkatalonien ist die sichtbare Präsenz des Katalanischen weiterhin gering; sie wird dort »kompensiert« durch die besonders häufige Verwendung und Herausstellung der katalanischen Flagge.

Zusammenfassend kann man sagen, daß die Zahl der in Katalonien Wohnenden, die das Katalanische wieder aktiv und schriftlich beherrschen, so stark zunimmt, wie das keiner annehmen würde, der die übliche Langsamkeit sprachsoziologischer Veränderungen kennt. Die zweite Generation der Zuwandererfamilien bekommt jetzt fast ausnahmslos eine Kenntnis des Katalanischen mit auf den Weg, die bei all denen zu einer ausgezeichneten Beherrschung der Landessprache führt, die nicht in rein spanischsprachigen Wohn- und Fabrikgettos aufwachsen (eine in den Trabantenstädten Barcelonas noch häufige Erscheinung). Die Situation des Katalanischen ist trotz dieser Fortschritte nicht konsolidiert. Die Macht der Gewohnheit aus der Zeit vor 1975 und der anhaltende Druck der Staatssprache Spanisch führen dazu, daß einem hohen Grad an Verstehen und Beherrschung des Katalanischen in der Bevölkerung kein ähnlich hoher Grad an Benutzung entspricht. Auch auf dem Gebiet der überregionalen Tagespresse ist das Katalanische noch in der Minderheit; nur die Wochen- und Monatspresse wird sehr weitgehend auf katalanisch publiziert. Die bewußten Katalanen verfolgen die Entwicklung mit stetiger Skepsis und versuchen durch wache Beobachtung der Lage von der in ihrer Kompetenz liegenden Gesetzgebung her dafür zu sorgen, daß eine jeweils angepaßte Infrastruktur in Schule und Alltag den zügigen Fortschritt der sprachlichen Normalisierung fördert.

Sprachführer Katalanisch

Wenn man sich einmal einige katalanische texte aufmerksam angeschaut hat (siehe weiter unten »Grundelemente der Konversation«; im Internet z. B. unter www.katalanistik.de oder www.uni-frankfurt.de/katalanistik) und wenn man sich gesprochenes Katalanisch genau angehört hat, beginnt man bald vom Katalanischen ein charakteristisches »Seh- und Hörprofil« wahrzunehmen, das sich deutlich von den Nachbarsprachen unterscheidet.

Es handelt sich besonders um folgende Buchstaben und Laute (Konsonanten):

1. IX, J/G: Die Laute sch (geschrieben: x oder ix, wie in peix, Fisch, oder in den Ortsnamen Guíxols und Cuixà) und j (wie in Journalist, geschrieben: ge, gi, ja, jo, ju, wie in gener, Januar, und jo, ich) gibt es zwar im Katalanischen und Französischen, nicht aber im Spanischen. TX, IG: Das tsch (geschrieben: tx, -eig, -ig, wie in cotxe, [Kutsche], Auto, puig, Berg, mig, halb) fehlt ebenfalls im Französischen (im Spanischen ch geschrieben).

2. TZ, TG/J: Den stimmhaften Laut ds (geschrieben: tz, wie in dotze, zwölf) gibt es weder im Französischen noch im Spanischen; ebensowenig den stimmhaften Laut dj (Dschungel, geschrieben: tge, tgi, tja, tjo (tju), wie in viatge, Reise, und mitja, halbe).

3. S: Es gibt im Katalanischen wie im Deutschen und Französischen sowohl das stimmlose wie das stimmhafte s: Wissen, Wiese; wie in kat. rossa, die Blonde, und rosa, die Rose; (während es im Spanischen z. B. kein stimmhaftes s gibt, jedenfalls kein relevantes). Es gibt auch den Buchstaben ç wie im Franz, (gesprochen: ss).

4. L: Das katalanische l wird weit hinten im Mund wie das englische l (all) oder das »köllsche« l gesprochen, ganz anders als im Spanischen und im Französischen also; für einen Rheinländer leicht nachzumachen. LL und L·L: Das Doppel-l1, das wie in Million gesprochen wird (lj; Mallorca: maljorka), kommt im Gegensatz zum Französischen am Wortanfang und am Wortende vor (Ramon Llull, kat. Schriftsteller, mirall, Spiegel). Ein unter allen europäischen Sprachen nur im Kat. vorkommender Doppelbuchstabe ist l·l (col·lega, Kollege); er wird gesprochen wie in ital. mille, länger als in deutsch Wille.

5. NY: Das ny lautet wie das franz. gn in Kognak oder das span. ñ (nj): Catalunya.

6. Es fehlt im Katalanischen der für die kastilisch-spanische Aussprache so typische stimmlose th-Laut (englisch thin, span. cereza, gesprochen: theretha); ebenso fehlt der typisch spanische j-Kehllaut (wie deutsch Buch, span. Jorge, gesprochen: chorche).

7. Zur Schreibung bleibt nur noch nachzutragen, daß que, qui wie ke, ki gesprochen wird und gue, gui wie ge, gi (Gitarre).

Bei der Aussprache der katalanischen Vokale muß ein Deutscher beachten, l. daß es kein kurzes, offenes i und u (bitte, Butter) gibt, sondern i und u stets geschlossen (in der Lippenextremstellung) gesprochen werden müssen (wie in: die, Hut, aber nicht so lang); 2. daß es die Unterscheidung zwischen geschlossenem und offenem e (wehren — wären) und o (Rose — Ross) gibt (wie im Italienischen; fehlt im Spanischen): 3. daß in den nichtbetonten Silben e und a etwa wie -e in Gabe ausgesprochen werden (das gibt es ebenfalls nicht im Spanischen) und daß nichtbetontes o wie u gesprochen wird (wie im Portugiesischen): moment (gesprochen: muménn).

Ferner sind manche Buchstaben, meist am Wortende, stumm (z. B. meist -r nach Vokal und -t nach l, n).

Betont wird im Katalanischen, wo der Akzent steht. Wenn kein Akzent steht, wird, sofern das Wort auf Vokal oder dahinterstehendem -s (auch auf -en, -in) endet, auf der vorletzten Silbe betont, sonst auf der letzten. Der Akzent è, ò (à) kennzeichnet einen Vokal, der offen, der Akzent é, ó (í, ú) einen, der geschlossen auszusprechen ist.

Ein charakteristisches Merkmal des Katalanischen ist im Vergleich mit dem Italienischen, Spanischen und Portugiesischen das Fehlen des Vokals am Wortende (außer a), wodurch eine große Zahl von Wörtern im Katalanischen eine Silbe kürzer sind. Es gibt damit solch eine Fülle einsilbiger Wörter, wie sie sonst nur eine Sprache wie das Englische aufweist. Ein katalanischer Text ist merklich kürzer als der entsprechende Text in den meisten anderen romanischen Sprachen.

Durch den Wegfall des Auslautvokals enden katalanische Wörter und Verbformen auf Konsonanten oder Konsonantengruppen, die für die westlichen romanischen Sprachen ungewöhnlich sind: End-ll (vull, ich will); End-ny (any, Jahr); End-m (tenim, wir haben). Charakteristisch ist besonders das End-c (gesprochen: -k), z. B. in der l. Person Singular zahlreicher unregelmäßiger Verben, die so häufig sind, daß man den Eindruck hat, es sei die häufigste katalanische Verb-Endung (sie kommt sonst in keiner westromanischen Sprache vor): dic — ich sage, tinc — ich habe.

Besonders verkürzt erscheinen Wörter mit einem -n- vor dem letzten Vokal, das im Singular Maskulin fehlt (lat. panem zu kat. pa, lat. bonum zu kat. bo) und erst im Feminin (bona) oder im Plural (bons, bones) auftaucht (pa, pans, Brote, vi, vins, Wein, Weine).

Weitere auffällige Endungen sind die des Partizips Perfekt auf -at oder -it (l. und 3. Konjugation) und besonders das auf -ut bei allen Verben der 2. Konjugation (auf -re oder -er), das es in den romanischen Sprachen in der gleichen Aussprache sonst nur noch im Rumänischen gibt. Einem kat. hagut entspricht also ein span. habido, einem kat. vingut, span. venido, usw.

Sowohl am Wortende wie im Wort finden wir die aus einer Fülle von lateinischen Endungen und Lautkombinationen entstandenen sehr charakteristischen katalanischen Diphthonge auf -u: au, eu oder iu (lat. pacem wird zu pau, ridere zu riure — also viele Infinitive —, cadit zu cau — also 3. Pers. Sing. —, portatis zu porteu — also alle 2. Pers. Plur. —, clave zu clau, im Feminin kommt das -v- gelegentlich wieder zum Vorschein: esclau, esclava, Sklave, Sklavin).

Als Konsequenz des Fehlens der Auslautvokale außer -a ist auch das Geschlecht nicht wie in den anderen genannten romanischen Sprachen (außer Französisch) durch die Alternanz »-o/-a« gekennzeichnet, sondern durch »fehlende Endung/-a« (blanc, blanca – weiß).

Im Katalanischen gibt es keine Nasale (wie etwa im Französischen und Portugiesischen). Katalanisch und Portugiesisch unterscheiden sich nicht nur durch eine Reihe Aussprachecharakteristika gemeinsam vom Spanischen, sondern auch durch das Festhalten am lat. kurzen e und o im Hauptton (bene, bonum: kat. bé, bo gegen span. bien, bueno — eine Diphthongierung, die charakteristisch für das Spanische ist).

Die hier aufgeführten lautlichen und lautgeschichtlichen Besonderheiten des Katalanischen sind die Hauptelemente des Hörprofils, das sich jedem, der eine Weile Katalanisch hört, einprägt. Weitere Besonderheiten sind nicht gleich beim ersten Hören erkenntlich, etwa die Vergangenheitsform, die durch eine Umschreibung mit dem Präsens des Verbs anar (gehen) und dem Infinitiv des eigentlichen Verbs gebildet wird, was keine andere romanische Sprache macht. Auch benutzt das Katalanische, wie z. B. das Französische, die im Spanischen unbekannten Partikeln hi und en (dort, davon, frz. y, en). Beim Possessivpronomen kennt das Katalanische nur die Form mit Artikel (el meu llibre, das »meinige« Buch statt: mein Buch).

Zum Abschluß dieses Überblicks über Schreibung, Aussprache und Charakteristik sei noch der berühmteste katalanische Zungenbrecher aufgeführt:

Setze jutges d'un jutjat mengen fetge d'un penjat. Auf Spanisch übersetzt:

Dieciséis jueces de un juzgado comen hígado de un ahorcado.

Oder auf Französisch:

Seize juges d'un tribunal de justice mangent le foie d'un pendu.

Hier erscheint das Katalanische dem Französischen erheblich näher als dem Spanischen.

Es folgt nun ein lexikalisch-grammatischer Überblick als kompakte Einführung ins Katalanische, der zunächst die Möglichkeit an die Hand geben soll, zu wissen, wie die Artikel, Zahlwörter, Verben usw. im Katalanischen aussehen, damit man den Satzaufbau in einem Text schnell durchschauen kann. Wenn man diesen Überblick als Basis für einen Lerneinstieg benutzt, wird man mit einem Minimum an Lernaufwand zu einem Maximum an Lern- und Kommunikationserfolg kommen. Hierzu folgen in einer übersichtlichen Anordnung die 333 häufigsten Wörter des Katalanischen (und dazu eine Reihe Verbformen); ferner danach einige Seiten Dialoge. Mit diesem Minimalwortschatz und allem aus deutschen Fremdwörtern Bekannten ist man bereits in der Lage, den Inhalt jedes normalen Zeitungsartikels und mindestens 75% eines Alltagsgesprächs zu verstehen.

Die Artikel und ihre Verbindungen mit Präpositionen sind sicher am leichtesten zu erkennen:

el, l' (der; apostrophiert wird vor Vokal oder h-) / Plural: els / zu dem: al / von dem: del / durch den: pel / im Plural: als, dels, pels. — la, l' (die; apostrophiert wird vor Vokal oder h-, außer unbetontem i, u) / Plural: les.

[In einem Teil der Balearen gibt es noch einen interessanten eigenen Artikel mit s statt l (der besonders in der mündlichen kommunikation benutzt wird): es, s' (der, Plural es, ets), sa, s' (die, Plural ses).]

un, una (ein, eine) / Plural: uns, unes.

Personenartikel: en Pere (»der« Peter).

Damit haben wir auch schon gleich die wichtigsten Präpositionen:

a, al (zu) / de, d', del, des, des de (von) / per, pel (durch) / per a, per al (für) / en (in); — amb (mit) / sense (ohne) / contra (gegen) / fins, fins a (bis); — entre (zwischen) / sobre (auf, über) / sota (unter).

No heißt nein (es kann auch pas folgen); sí: ja; potser: vielleicht / també: auch / tampoc: auch nicht.

Ebenso wichtig wie die Artikel und Präpositionen sind die Konjunktionen, die in jedem komplexeren Satz vorkommen: i (und) / o (oder) / que (daß) / si oder quan (wenn) / perquè (weil) / però (aber) / com (que) (da) / doncs [sprich: dons] (also) / mentre (während) / ni (weder).

Die Zahlwörter: in den folgenden Kolumnen stehen die Zahlen von 0-10, 11-19, 20-100, 21-91 usw.:

zero    

u; un, una onze  vint-i-u cent / cent u

dos, dues dotze vint vint-i-dos dos-cents, dues-centes

tres tretze trenta trenta-u tres-cents

quatre catorze quaranta quaranta-u 

cinc quinze cinquanta cinquanta-u 

sis setze seixanta seixanta-u 

set disset setanta setanta-u 

vuit divuit vuitanta vuitanta-u 

nou dinou noranta noranta-u 

deu  cent  mil / dos mil / milió, dos milions

Schon mit dieser kleinen Überblickstafel kann man sämtliche Zahlen erkennen. Zum aktiven Gebrauch braucht man sich außer den Einern eigentlich nur die Bildung der Zahlen von 10 bis 17 und die 6 weiteren durch Fettbuchstaben hervorgehobenen Zahlenbildungen einzuprägen, denn nur hier gibt es kleine Abweichungen von der erwartbaren Wortbildung, die nach folgendem System funktioniert: die Zahlen 11-16 enden auf ze, die Zahlen 17-19 beginnen mit di (Achtung: setze kommt trotz der Silbe set von 6, nicht von 7); die Zehner von 40-90 enden auf anta; 100 (cent) und 1000 (mil) kennen Sie aus dem Deutschen »Prozent« und »Promille«. Wer französisch kennt, hat es bei den katalanischen Zahlen besonders leicht.

Die Ordnungszahlen lauten: primer (1.), segon (2.), tercer (3.), quart (4.); die weiteren Ordnungszahlen werden normalerweise durch Anhängen von è (cinquè, sisè) gebildet; der letzte heißt últim. In der weiblichen Form wird ein a bzw. na nach Vokalendung (Plur.: es) angehängt; im männlichen Plural ein s.

Mig, mitja heißt halb und quart(a) viertel; doble heißt doppelt.

Nun die Zeiteinteilung:

el segon / el minut / el quart (Viertelstunde) / l’hora (Stunde);

el dia (Tag) / el matí (Morgen) / la tarda (Nachmittag) / el vespre (Abend) / la nit (Nacht);

bon dia (»Guten Tag« - wird bis zum Abend benutzt; auf »bona tarda« kann man verzichten) / bon vespre (wird seltener als »bona tarda« benutzt, ist aber korrekter) / bona nit;

la setmana (Woche): dilluns (Mo), dimarts (Di), dimecres (Mi), dijous (Do), divendres (Fr), dissabte (Sa), diumenge (So);

el mes (Monat): gener, febrer, març, abril, maig, juny, juliol, agost, setembre, octubre, novembre, desembre (alle männl.);

l’estació (Jahreszeit): primavera (f.), estiu (m.), tardor (f.), hivern (m.);

(dia de) festa (Festtag): Pasqua (Ostern) / Pentecosta oder Pasqua granada (Pfingsten) / Nadal (Weihnachten);

l’any (Jahr) / el segle (Jahrhundert) / el temps (Zeit) / el moment / una vegada (ein Mal, einmal), dues vegades (zwei Mal, zweimal).

Wichtige Substantivgruppen sind die Verwandtschaftsnamen und Personalbezeichnungen:

pare, mare (Vater, Mutter) / avi, àvia (Großvater, -mutter)

fill, filla (Sohn, Tochter) / nét, néta (Enkel, -in)

germà, germana (Bruder, Schwester) / oncle, tia (Onkel, Tante)

cosí, cosina (Vetter, Cousine) / nebot, neboda (Neffe, Nichte)

marit, muller (Ehemann, -frau) / home, dona (Mann, Frau).

senyor, senyora (Herr, Frau) / nen, nena (Kind, Junge, Mädchen) /

família (mit Akzent auf dem ersten í) / la gent (Leute) / el poble (Volk) / la nació (Nation).

Damit ist das Feld der frequentesten Substantive schon soweit erfaßt, daß nur noch knapp zwei Dutzend von denen fehlen, die zu den häufigsten Wörtern der katalanischen Sprache gehören:

el món (Welt) / la terra (Erde, Land) / el país (Land) / la ciutat (Stadt) / el lloc (Ort) / la casa (Haus); - l’aigua (Wasser) / la llum (Licht) / el sol (Sonne) / el foc (Feuer); - la vida (Leben) / la força (Stärke) / el treball oder la feina (Arbeit) / l’obra (Werk); - la part (Teil) / la fi (Ende); - la cosa (Sache) / la idea / la paraula oder el mot (Wort) / el nom (Name) / el nombre (Zahl) / el número (Nummer) / la veritat (Wahrheit) / el no-res (Nichts).

Fast alle Substantive auf –a, -ció sind weiblich, auf –à, -i, -o, -u männlich, auf –e oder Konsonant eins von beiden. Substantive (wie auch Adjektive) bilden ihren Plural im allgemeinen durch Anhängen von –s, wobei das End-a der weiblichen Substantive zu –es wird. Wörter, die auf betonten Vokal ausgehen, hängen im Plural meist –ns an (germà, germans); die auf –s oder –x ausgehen, hängen meist –os an.

Hier jetzt die Adjektive, die zu den häufigsten Wörtern gehören:

tot, -a, -s, -es (ganz) / cada (u, un, una ...) (jede-r) / algú, alguna (jemand) / ningú (niemand) / cap (keine-r) / sol, -a ... (allein); altre, altra, altres (andere-r) / mateix (sprich: matésch), -a, -os, -es (gleiche) / tal, -s (solche-r); gran, petit ... (groß, klein) / molt, poc ... (viel, wenig); bo(n), bona, bons, bones (gut) / mal ... [vor Substantiv] oder dolent ... [nach Subst.] (schlecht); nou, jove, vell ... (neu, jung, alt) / alt, baix ... (hoch, niedrig); clar ... (klar) / això (sprich: aschó) mateix! (ganz recht, genau!).

Viele Adjektive haben männlich und weiblich die gleiche Form (igual), sonst wird die weibliche Form durch Anhängen von –a gebildet, dabei fällt ein eventuelles auslautendes –e weg und –c wird zu -g-, -t zu -d-, -u zu -v-, -ig zu -j- oder -tj-. Das nachvokalische -n- taucht wie bei den Substantiven im Feminin auf und auch der Plural wird wie bei ihnen gebildet.

Bei den Verben braucht man nur 20 zu kennen, um einen hohen Anteil eines Normalgesprächs zu verstehen (es handelt sich um die für menschliche Betätigung grundsätzlichsten Verben):

ser (oder ésser), estar (sein, sich befinden) / haver, tenir (haben); anar, venir (gehen, kommen) / passar (vorbeigehen, geschehen); dir, parlar, veure (sagen, sprechen, sehen); fer, poder, voler (machen, können, wollen); donar, prendre [sprich: pendre] (geben, nehmen); saber (wissen) / caldre (müssen) / semblar (scheinen) / acabar (beenden) / agradar (gefallen).

Die Personenkennzeichen am Ende von Verbformen sind:

 Singular Plural

1. Pers. -o oder-c, selten -g, -e, ... -Vokal + m

2. Pers. -s -Vokal + u

3. Pers. -Vokal oder -Konsonant -Vokal + n

(Zu der ersten Person Sing. gibt es dialektale Varianten: Wegfall des -o auf den Balearen, Ersetzung durch -e in Westkatalonien und im Land València, Ersetzung durch -i in Nordkatalonien; in der l. und 2. Pers. Plur. wird -em und -eu wird auf den Balearen durch -am und -au ersetzt.)

Zwei Verben werden als Hilfsverben gebraucht; deshalb von diesen hier die Präsensformen: haver: he, has, ha, hem, heu, han (zur Bildung aller auf den gleichen Tag bezogenen Perfektformen); — anar: vaig, vas, va, vam (anem), vau (aneu), van (zur Bildung aller auf die Vortage bezogenen Perfektformen; die in Klammern gesetzten Formen sind die des Vollverbs).

Von zwei weiteren elementaren Verben hier ebenfalls das Präsens: ser: sóc, ets, és, som, sou, són (ich bin, ...); estar: estic, estàs, està, estem, esteu, estan (ich bin, ...).

Als Zusatzinformation noch die übrigen Hauptverbformen der obigen Verben. Dabei ist gut zu wissen, daß in einem katalanischen Normaltext die Präsensformen sowie der Imperativ, der Infinitiv, das Partizip Perfekt und das Imperfekt 90 % aller vorkommenden Verbformen ausmachen.

ser: Impf. era; Part.Pf. estat; Konj.Pr. sigui — K.Imp. fos; Fut. seré. / estar: Impf. estava; P.Pf. estat; K.Pr. estigui — K.Imp. estigués; Fut. estaré. / haver: Impf. havia; P.Pf. hagut; K.Pr. hagi — K.Imp. hagués; Fut. hauré. / tenir: Prs. tinc, tens, té, tenim, teniu, tenen; P.Pf. tingut; K.Pr. tingui; Fut. tindré. / anar: Prs. vaig, vas, va, anem, aneu, van; K.Pr. vagi — K.Imp. anés; Fut. aniré. / venir: Prs. vinc, véns, ve, venim, veniu, vénen; P.Pf. vingut; K.Pr. vingui; Fut. vindré. / passar: regelmäßiges Verb: Prs. passo, -es, -a, -em, -eu, -en; Impf. passava, -es, -a, passàvem, passàveu, passaven; Fut. passaré, -às, -à, -em, -eu, -an; Kond. passaria, -ies, -ia, -íem, -íeu, -ien; K.Pr. passi, -is, -i, -em, -eu, -in; K.Imp. passés, -essis, -és, -éssim, -éssiu, -essin; Imperat. passa, -i, -em, -eu, -in; P.Pr. passant; P.Pf. passat, -ada, -ats, -ades. / dir: Prs. dic, dius, diu, diem, dieu, diuen; Impf. deia; P.Pf. dit; K.Pr. digui. / parlar: regelm. / veure: Prs. veig, veus, veu, veiem, veieu, veuen; Impf. veia; P.Pf. vist; K.Pr. vegi — K.Imp. veiés. / fer: Prs. faig, fas, fa, fem, feu, fan; P.Pf. fet; Fut. faré. / voler: Prs. vull, vols, vol, volem (usw.); P.Pf. volgut; K.Pr. vulgui — K.Imp. volgués; Fut. voldré. / poder: Prs. puc, pots, pot, podem (usw.); P.Pf. pogut; K.Pr. pugui - K.Imp. pogués; Fut. podré. / donar: regelm. / prendre: Prs. prenc, prens, pren, prenem (usw.); P.Pf. pres; K.Pr. prengui; Fut. prendré. / saber: Prs. sé, saps, sap, sabem (usw.); P.Pf. sabut; K.Pr. sàpiga — K. Imp. sabés; Fut. sabré. / caldre: Prs. cal, calen; P.Pf. calgut; K.Pr. calgui; Fut. caldrà. / semblar: Prs. sembla, semblen; K.Pr. sembli. / acabar, agradar: regelm.

Es bleiben jetzt an wichtigen Wörtern nur noch die Pronomen und Adverbien zu berücksichtigen, die ebenfalls von großer grundsätzlicher Bedeutung sind.

Die Personalpronomen und die Possessivpronomen

(stark) (schwach) 

jo (ich) em, -me, m' (mich) el meu, els meus, la meva, les meves

  (mein, der meinige usw.)

tu (du) et, -te, t' (dich) (el) teu, ...

ell, ella (er, sie) es, (-)se (sich) (el) seu, ...

 el, la (ihn, sie) 

vostè, vostès  

(Höflichkeitsform)  

nosaltres (wir) ens, -nos (uns) (el usw.) nostre, -a, -es

voalstres (ihr) us, -vos (euch) (el) vostre, ...

ells, elles (sie) es, (-)se (sich) (el) seu, ...

 els, -los, (-)les (sie)

(Im Valencianischen heißt das Feminin des Possessivpronomens meua, meues usw.)

li heißt: ihm, ihr / ho: es (z. B. li ho dic — ich sage es ihm/ihr); — hi: dort (z. B. hi ha — dort gibt es / es gibt) / en, -ne: davon (z. B. en tenim prou — wir haben genug davon / porteu-ne molt — bringt viel davon mit). Die Formen mit Bindestrich sind normalerweise den Verbformen anzufügen (nur wo der Bindestrich in Klammern steht, kann die Form auch selbständig stehen).

Die Demonstrativpronomen: aquest, -a, -s, -es (dieser) / aquell, -a, -s, -es (jener — valencianisch: eixe, -a, -os, -es); — això, allò (das da).

Die Indefinitpronomen kann man aus der obigen Adjektivliste entnehmen.

Die Interrogativpronomen: què, amb què, de què, en què, per què, ...: was, womit, wovon, worin, warum, ...; qui, a qui, amb qui, ...: wer, wem, mit wem, ...; quin, -a, -s, -es, a quin, ...: welche-r, zu (auf) welche-r(n), ...; — com, on, quan; quant, -a, -s, -es: wie, wo, wann; wieviel.

Die Relativpronomen sind (el) que oder (el) qui: der, welcher.

Nun fehlen nur noch die Adverbien soweit sie nicht schon oben in pronominaler oder akjektivischer Form mit gleicher Bedeutung genannt sind:

Ortsadverbien: aquí (hier) / allà, allí (dort) / enllà (jenseits); (a) dalt (oben) / amunt (hinauf); - (a) baix (unten) / avall (hinab); - (a, al) davant (vor), endavant (vorwärts) / (a, al) darrera (hinter), endarrera (zurück); - (a) dins, dintre (in, innerhalb) / (a) fora (außerhalb); - (a la) vora (de) (neben), (a) prop (nahe) / lluny (weit) / enlloc (nirgend); - a l'esquerra / a la dreta (links/rechts).

Zeitadverbien: avui (heute) / demà (morgen) / demà-passat (übermorgen) / ahir (gestern) / abans-d‘ahir (vorgestern); - abans (vorher) / després (nachher) / ara (jetzt) / aleshores (dann also, jetzt) / de seguida, tot seguit (sofort) / aviat (bald) / més aviat (eher); - d'hora (früh) / tard (spät) / de moment, ara per ara (im Moment); - a vegades (manchmal) / de tant en tant (gelegentlich) / sovint (oft) / sempre (immer) / mai, mai més (niemals, niemals mehr); - ja (schon); encara (noch); mentre (während); - a poc a poc (langsam) / de pressa (schnell).

Mengenadverbien (dabei werden einige der bei den Adjektiven genannten Wörter wiederholt): gens (gar nicht) / gaire (kaum) / poc ( wenig) / una mica (etwas) / bastant (ziemlich) / força (recht viel) / prou (genug) / molt (viel) / massa (zu viel); - mig (halb) / quant (wieviel) / tant (soviel) / tan (so); més (mehr) / menys (weniger) / només (nur) / gairebé (fast).

Mit dieser kleinen lexikalischen Zusammenstellung kann man bis zu drei Viertel der Worte eines normalen katalanischen Texts entziffern. Wenn man sich jetzt eine Reihe von Zeitungsartikeln vornimmt und in ihnen die obigen Wörter lokalisiert und in ihrer Bedeutung erkennt, wird sich dieser Grundwortschatz schnell festigen.

Grundelemente der Konversation

Im folgenden sind die wichtigsten Grußformeln und die Sätze aufgeführt, die man in verschiedenen Sprechsituationen erwarten kann.

Begrüßung, Bitte, Dank und Abschied                                                                                                   — Bon dia (Guten Tag). — Hola (Hallo)! — Com va (això) (Wie geht es)? oder: Com està/estàs (Wie geht es Ihnen/dir)? — Molt bé (Sehr gut). — I vostè (Und Sie)? — Molt bé, gràcies (Danke)!

— Si us plau (Bitte). — Moltes gràcies (Vielen Dank). — De res (Bitte - Keine Ursache). — Perdoni (Entschuldigung)! — Adéu (Tschüß - Auf Wiedersehen), auch: Adéu-siau, auch: Passi-ho bé (Machen Sie's gut), auch: Que vagi bé [Wörtl.: Es möge Ihnen gut gehen].

— Fins ara (Bis bald). Fins després / demà / un altre (Bis nachher / morgen / demnächst).— Saluda a la teva família (Grüß Deine Familie) / Saludi al seu marit (Grüßen Sie Ihren Mann) / Saludi a la seva senyora/esposa/muller/dona (Grüßen Sie Ihre Frau) de part meva (von mir).

  • Gespräch über das Katalanischsprechen

— Bon dia.. Vostè parla català [valencià]? (Guten Tag. Sprechen Sie Katalanisch?). — Sí (Ja). — (Jo) Soc alemany/alemanya (oder: austríac/austríaca, suís/suïssa). Aprenc el català. Encara parlo molt poc (Ich bin Deutsche/r, Österreicher/in, Schweizer/in. Ich lerne Katalanisch. Noch spreche ich sehr wenig). — Però (vostè) ja el parla molt bé (Aber Sie sprechen es schon sehr gut). — Només una mica. M'ha de parlar molt a poc a poc (Nur ein bißchen. Sie müssen ganz langsam mit mir sprechen). — Bé, d‘acord (Einverstanden). Ja ho faré (Das werde ich tun). — Parla alemany (Sprechen Sie Deutsch)? — No. Ho sento (Nein. Es tut mir leid). — Em pot explicar una paraula que he llegit al diari (Können Sie mir ein Wort erklären, das ich in der Zeitung gelesen habe)? — És clar que sí (Natürlich). — És aquesta paraula ... (Es ist dieses Wort ... ). — Això vol dir ... (Das heißt ... ).

— Com es diu això en català (Wie heißt das auf katalanisch)? — Com diu (Wie bitte)? No l'entenc bé (Ich verstehe Sie nicht gut). Parli una mica més a poc a poc, si us plau (Sprechen Sie ein wenig langsamer, bitte). — Ho pronuncio bé (Spreche ich es richtig aus)? Està ben dit (Ist das so richtig [gesagt])? — Sí, perfectament (Ja, perfekt). — On ha après el català (Wo haben Sie Katalanisch gelernt)? — A Alemanya (In Deutschland). — On s‘ensenya (Wo wird es unterrichtet)? — A les escoles d‘adults (In den Volkshochschulen / in der Erwachsenenbildung) i a les universitats (und in den Universitäten). — Us agrada el català (Gefällt Ihnen das Katalanische)? Com és que s'interessa pel català i per la cultura catalana (Wie kommt es, daß Sie sich für das Katalanische und die katalanische Kultur interessieren)? Ja ha estat moltes vegades a Catalunya / a Mallorca / al País Valencià (Sind Sie schon oft in K./M./im Land València gewesen)?

  • Kennenlernen

— Com es diu vostè (Wie heißen Sie)? — Em dic ... (Ich heiße ...). — D‘on ve (Woher kommen Sie)? — Vinc d’Alemanya / d'Àustria / de Suïssa (Ich kornme aus Deutschland / Österreich / der Schweiz). Vivim a Frankfurt (Wir wohnen in Frankfurt). Ens estem a l'hotel / al poble de ... (Jetzt wohnen wir im Hotel / Dorf ...).

  • Fragen unterwegs

— Escolti, si us plau (Hören Sie, bitte). Per anar a ... (Um nach ... zu kommen)?

— On és la carretera/l'autopista cap a ... (Wo ist die Straße/Autobahn nach ...)?

— Hi ha cap garatge o aparcament vigilat, aquí a prop (Gibt es hier in der Nähe eine Garage, um den Wagen bewacht zu parken)? — On és l'oficina de turisme/d'informació (Wo ist das Verkehrsamt / die Information)?

— Miri (Sehen Sie). Primer ha d'anar tot recte fins a l'encreuament (Zunächst müssen Sie ganz geradeaus bis zur Kreuzung). Després ha de girar a la dreta (Dann müssen Sie nach rechts biegen). Al final ho trobarà a l'esquerra (Am Ende werden Sie es links [liegen] finden).

— M'ho pot repetir (Können Sie es mir wiederholen)? Encara parlo molt poc català (Ich spreche noch sehr wenig Katalanisch).

— Busco un bon hotel/un hotel no tan car (Ich suche ein gutes/nicht zu teures Hotel). — Busco un càmping bonic (Ich suche einen schönen Campingplatz). — Podria recomanar-me un bon restaurant [amb cuina catalana] (Könnten Sie mir ein gutes Restaurant [mit katalanischer Küche] empfehlen)?

— On és la pròxima gasolinera amb benzina (gasolina) sense plom (Wo ist die nächste Tankstelle mit bleifreiem Benzin)? — On és el pròxim taller de reparació [de la marca ...] (Wo ist die nächste Reparaturwerkstatt [der Marke ...])? — He tingut una avaria (Ich habe eine Panne). Hem tingut un accident (Wir haben einen Unfall gehabt). Podria ajudar-me (Könnten Sie mir helfen)? — Podríem telefonar a un mecànic/cotxe-grua/a la policia (Könnten wir nach einem Mechaniker/Abschleppwagen/nach der Polizei telefonieren)?

  • Unterwegs mit Bus, Zug und Taxi

— On és la parada dels autocars cap a ... (Wo ist die Haltestelle der Busse nach ...)? — Quan surt un autocar cap a ... (Wann fährt ein Bus nach ...)? — Aquest autocar, va a ... (Fährt dieser Bus nach ...)?— Em pot fer el favor d'avisar-me quan he de baixar (Können Sie mir Bescheid geben, wann ich aussteigen muß)?

— On és l'estació (Wo ist der Bahnhol)? Com s'hi va (Wie kommt man da hin)? — Quan surt un tren cap a ... (Wann fährt ein Zug nach ...)?

— On puc trobar un taxi (Wo finde ich ein Taxi)? — Es pot demanar per telèfon (Kann man es telefonisch bestellen)? — Quant costa anar a ... (Wieviel kostet es nach ... zu fahren)?

  • Beim Wandern

— Anem bé per arribar a ... (Sind wir richtig, um nach ... zu kommen)? Quin camí és més bonic (Welcher Weg ist schöner)? — És lluny (Ist es weit)? — És possible banyar-se en un riu o en un llac (Ist irgendwo eine Badegelegenheit — in einem Fluß oder einem See)? — Fa un dia magnífic (Es ist ein herrlicher Tag)! Quin sol que fa (Wie toll die Sonne scheint)! El vostre país m'agrada molt (Ihr Land gefällt mir sehr).

[Ein ausführliches 50seitiges Vokabular zu allen Bereichen, mit denen ein Reisender in Berührung kommt, und mit den entsprechenden wichtigsten Standardfragen (jeweils mit einer exakten Aussprachebezeichnung) findet man im Polyglott-Sprachführer Katalanisch für die Costa Brava und Mallorca, München: Polyglott, 1991.]

  • Besuch einer Buchhandlung

— On és la millor llibreria (Wo ist die beste Buchhandlung)? — La trobarà a la Plaça Major/en aquest carrer: ... (Sie finden sie auf dem Hauptplatz/in dieser Straße:...).

— Bon dia. Sóc alemany i parlo una mica català. Voldria comprar ... (Ich bin Deutscher und spreche ein bißchen Katalanisch. Ich hätte gerne ...). — Vostè és alemany i parla català? Això sí que m'agrada (Sie sind Deutscher und sprechen Katalanisch. Das gefällt mir ja sehr)! Coneix el llibre »Catalunya vista per un alemany« (Kennen Sie das Buch »Katalonien aus der Sicht eines Deutschen«)? És escrit en un català fàcil (Es ist in leichtem Katalanisch geschrieben).

  • Wenn man schon besser Katalanisch kann

— Si us plau, parli'm en català (Bitte sprechen Sie Katalanisch mit mir). Voldria perfeccionar el meu català (Ich möchte mein Katalanisch verbessern). — Comprenc tot el que diu en català (Ich verstehe alles, was Sie auf katalanisch sagen). Però encara el parlo poc (Aber noch spreche ich es wenig). Continui parlant-me en català, si us plau (Sprechen Sie bitte weiter Katalanisch mit mir).

  • In einem Dorfladen

— Bon dia. Voldria... (Guten Tag. Ich hätte gerne ...). [Die Verkäuferin beginnt sich zu wundern:] Però vostè d'on és? Vostè no és català (Sie sind doch wohl kein Katalane)! — No, sóc alemany/a (Nein, ich bin Deutsche/r). — Déu n'hi do (Alle Achtung)! I parla català (Und Sie sprechen Katalanisch)? Com pot ser (Wie kommt das)? — Vinc molt sovint cap aquí [a l'Empordà/a la Costa Brava/a Eivissa/a la Marina Baixa] (Ich komme oft hierher [ins Empordà/an die Costa Brava/nach Eivissa/in die Marina Baixa]) i m'he posat a aprendre català (und so habe ich mich hingesetzt, um Katalanisch zu lernen). — Nosaltres aquí parlem eivissenc/valencià (Wir sprechen hier Eivissenkisch/Valencianisch). — Sí, però això és una variant del català (Ja, das ist aber eine Variante des Katalanischen), com el barceloní (wie das Barceloninische), que també és una variant del català (das auch eine Variante des Katalanischen ist). — Té molta raó, vostè (Da haben Sie allerdings recht).

— Com es diu això aquí (Wie heißt dies hier)? — Això és una paella per a fer paella (Das ist eine Pfanne um Paella zu machen). La paella mateixa ja es diu paella (Die Pfanne selbst heißt schon »Paella«) i el plat ha pres el seu nom (und das Gericht ist danach benannt). — Molt interessant. Quan val (Wieviel kostet sie)? És cara (Ist sie teuer)? — No gens/no gaire (Nein überhaupt nicht). El preu està marcat (Der Preis ist angezeigt/aufgeklebt). — Ah, és barat (Ah, das ist billig). Així la compro (Dann kaufe ich Sie). Em podria ajudar a reunir tots els ingredients per fer una bona paella (Könnten Sie mir helfen, alle Zutaten zusammenzubekommen, um eine gute Paella zu machen)? — Amb molt de gust i també li explicaré com l'ha de preparar (Sehr gerne, und ich erkläre Ihnen auch, wie Sie sie zubereiten müssen).

Katalanisch lernen in den Katalanischen Ländern

Zuerst Katalanisch oder Spanisch lernen?

Ein neu ins Land kommender Ausländer nimmt bald wahr, daß nicht mehr das Spanische die Sprache ist, um sich wirklich dem Land, der Kultur und den Herzen der Katalanen zu nähern, sondern das Katalanische, und wird, wenn er an der Sprache seines Gastlandes interessiert ist, prioritär Katalanisch lernen wollen. Trotz dieser Tatsache wird er sich oft erst einmal fragen, ob er persönlich die Weltsprache Spanisch in seinem Leben nicht öfter verwenden können wird, als die Landessprache Katalanisch. Um hier eine gute Entscheidung zu treffen, sollte man folgende Überlegungen einbeziehen:

— Wie oft wird man in seinem Leben nach Südamerika reisen? Wenn es sich um ein bis zwei Reisen handelt, reichen Spanisch-Anfangskenntnisse, die sich auch vom Katalanischen her schnell erwerben lassen.

— Wie oft wird man von der katalanischsprachigen Mittelmeerküste ins eigentliche spanische Landesinnere fahren? Wenn es sich nur um Stippvisiten handelt, ist es für den, der hauptsächlich nach Katalonien reist oder dort gar einen ständigen Ferien- oder Wohnsitz hat, ohne jede Frage wichtiger, zunächst Katalanisch zu können (davon bleibt natürlich unberührt, daß später jeder weitere Spracherwerb nützlich ist). Selbst wenn man schon angefangen hat, etwas Spanisch zu lernen, ist es in den genannten Fällen sinnvoller, diesen Beginn für einen schnellen Einstieg ins Katalanische zu nutzen, als sein Spanisch weiter auszubauen.

Für den Ausländer, der bereits gute Spanischkenntnisse hat, stellt sich die Situation psychologisch etwas schwieriger dar, denn man wird mit einer neuen Lernanstrengung konfrontiert und fühlt sich leicht um die Früchte seiner früheren Lernanstrengung frustriert. Hier kann man raten, das Katalanische erst einmal ruhig auf sich zukommen zu lassen. Den durch die neue kulturelle und demokratische Situation notwendigen Umdenkprozeß verkraftet man leichter, wenn man nicht von vornherein abblockt (»No entiendo catalán«) und sich ärgert (»Die können doch Spanisch, warum sprechen sie es dann nicht?«), sondern wenn man sich die Freude macht, durch aufmerksames Hinhören das vorzügliche Funktionieren der eigenen Sprachlernfähigkeit festzustellen. Das menschliche Gehirn reagiert nämlich in bewunderungswürdiger Weise auch beim Erwachsenen (sofern er sich positiv motiviert). Schon nach einem Tag Zuhören, eröffnet sich einem von den Spanischkenntnissen her plötzlich die Fähigkeit Katalanisch zu verstehen. Und zum »Sprachmischen« beim Katalanischreden muß deutlich gesagt werden: sich mit spanischen Brocken im Katalanischen durchzuhelfen ist kein Hindernis, sondern ganz im Gegenteil ein enormer Vorteil. Mit zunehmender Sprecherfahrung lernt man, die beiden Sprachen immer besser zu trennen.

Immer mehr Ausländer, die in Katalonien wohnen oder dort oft zu Besuch sind, haben den verhältnismäßig einfachen Schritt vom Spanischsprechen zum Katalanischsprechenlernen vollzogen, weil sie erkennen, daß der Weltsprachenbonus des Spanischen gegenüber dem Landessprachenbonus des Katalanischen in den Schatten tritt, wenn man sich in Katalonien zuhause fühlen will. Und immer mehr neu nach Katalonien Ziehende fangen von vornherein an, Katalanisch und nicht Spanisch zu lernen und zu reden.

Ein paar Ratschläge zum Katalanischlernen

Erstes (und einfachstes) Ziel beim Katalanischlernen wird es normalerweise sein, passive Kenntnisse zu erwerben, das heißt Gelesenes und Gehörtes zu verstehen. Dabei sind nicht nur Spanisch-, sondern auch Französisch-, Italienisch- oder Portugiesischkenntnisse eine gute Hilfe. Auf solch einer Grundlage versteht man eine ganze Menge Katalanisch schon bevor man es zu lernen begonnen hat (siehe das Buch von Klein & Stegmann: EuroComRom - Die sieben Siebe: Romanische Sprachen sofort lesen können, Aachen: Shaker verlag 2000, www.eurocom-frankfurt.de). Aber selbst für den, der keine andere romanische Sprache oder Latein kennt, ist der große Fremdwortschatz romanischer Herkunft im Deutschen und der romanische Sprachanteil im Englischen eine ausgezeichnete Einstiegshilfe ins Katalanische. Katalanischlernen ist nicht schwer.

Am besten beginnt man, wie gesagt, mit dem Lesen und dem Zuhören. Zum Erwerb von Lesekenntnissen empfiehlt sich zunächst die Lektüre internationaler Nachrichten in katalanischen Tageszeitungen, wie z. B. Avui oder Punt Diari. Gleichzeitig sollte man sich Filme oder Sendungen im katalanischen Fernsehen sowie Theaterstücke mit viel Dialog ansehen, denn der visuelle Informationsanteil hilft sprachliche Elemente zu erschließen. Am besten ist die Aufzeichnung solcher Sendungen auf Video; das fünf- bis zehnmalige Wiederabspielen einzelner Szenen ergibt einen Lerneffekt, der immer wieder verblüfft.

Weitere Hilfen zum Katalanischlernen

Kassettenkurse: Das beste Lehrwerk des Katalanischen mit Ton- und Videokassetten ist Digui, digui. Auskunft darüber erhalten Sie in katalanischen Buchhandlungen oder in den Sprachlaboren vieler deutscher Universitäten. Es richtet sich an einen vornehmlich spanischen Nutzer. Für den deutschen Lerner ist das Handbuch des Katalanischen von Artur Quintana, Barcelona: Verlag Barcino 1996, als Ergänzung zu empfehlen. Effektiv ist auch das Assimil-Lehrbuch El catalán sin esfuerzo mit 4 Kassetten à 60 min.; es ist über den deutschen Buchhandel aus Frankreich beziehbar. Am leichtesten hat man Zugang zu Katalanischkursen im Internet, siehe www.katalanistik.de und insbesondere www.uni-tuebingen.de/romanistik/zfk/internet.html.

Sehr zu empfehlen ist zum Einstieg ins Katalanische die Lektüre zweisprachiger Ausgaben. Auch Comics auf katalanisch sind sehr empfehlenswert, da das Bild sehr schnell zum Verstehen der Sprechblasen verhilft.

An Sprachkursen sind, außer den Sprachkursen an Volkshochschulen und Universitäten, die Sprachkurse in Katalonien zu empfehlen, z. B. an der Escola Oficial d'Idiomes, Av. de les Drassanes s/n, 08001 Barcelona, Tel. 3 29 34 12 (Intensivkurse im Juli), an der Universitat de Barcelona, Gran Via de les Corts Catalanes 585, 08007 Barcelona, Tel. 3 18 42 66, als Sommerkurs für etwas Fortgeschrittenere insbesondere die Universitat Catalana d'Estiu im August in Prada in Nordkatalonien.

Wörterbücher: Diccionari català-alemany, von Ll. C. Batlle, G. Haensch, T. Stegmann, G. Woith, Barcelona: Enciclopèdia Catalana; Berlin und München: Langenscheidt, 2005. Das Standardwörterbuch. Diccionari alemany-català, Barcelona: Enciclopèdia Catalana, 2006. Das beste einsprachige Wörterbuch ist Diccionari de la llengua catalana, Barcelona: Enciclopèdia Catalana, 1991, im Internet direkt benutzbar unter www.grec.net/home/cel/dicc.htm. Siehe auch Klein/Stegmann: EuroComRom - Die sieben Siebe: Romanische Sprachen sofort lesen können, Aachen: Shaker, 2001, S. 191-204.